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Die Londoner Derhandlnngen wnrden vertagt.

Unterdroche».

WTB. PeriS, 11. Dez. HavaS meldet aas London, daß die Nachmittagrsltzung der Konferenz um « Uhr zn Bade war. D e Koaferrnzbecatungen wurden unterbcscheu; erst «« S. Januar werden ste in Parts wieder ausgenommen. Wird dann eine Verständigung erfolgen, so soll unmittelbar darauf eine umfassendere Konferenz stattfinden, bei der die Kleine Entente vertreten sein wird. Tagungsort wird wahr« scheinlich nicht London, sondern Paris sein.

WTB. London, 11. Dez. Reuter erfährt, Poineare bestehe energisch ans der Besetzung deS Rnhrgediet». Die

Engländer stimmen ihm nicht vollkommen zu, doch wird erwartet, daß ,8 nicht zum Bruch kommt. Man nimmt an, daß ein Komprom ß erreicht werden wird, bevor sich die Konferenz entweder heute oder morgen vertagt, um in 14 Lagen ihre Arbeit wieder aufzunehmen.

Reuter meldet ferner: U"ter dem Vorfitz von Bonar Law hat heute der anpekündigte KablnettSrat stattgefunden, auf dem der deutsche R parationSplan, der von Smattftkcelär a. D. Bergmann vorgelegt worden war, formell erörtert wurde. Es verlautet, deß die alliierte» Ministe» die Ber- schläge verworfen haben.

WTB. Paris, 11. Dez. Der Sonderberichterstatter der Havas-Asentur berichtet aus London, di« Antwort «ns d«S dentsche Moratorium-Verlangen werde noch vor dem näch­sten Verfalltag erfolgen.

WTB. London, 11. Dez. Laut .Daily Telegraph' ist der wichtigste und wesentlichst» Beitrag zu der Regelung der Rkparartootfrage von Bonar Law gemacht worden durch die Erklärungen zur Balfour-Note. Der brit sche Premier­minister sagte, daß er die Not« nicht als Hindernis für die Prüfung der Frage der interalliierten Schulden anfehe. Sie eröffne ein neues Feld für die Erörterungen. Bonar Law habe dieses Z igeständnis aber nicht ohne Vorbehalte gemacht. Er habe S nnter der vedingnng gemacht, daß die Regel­ung der Frage der Schulden einen Teil der endgültigen Regelung der Reparationsfrage bilden und daß die Politik de» E nd ringen? in da» Ruhrgebiet aufqegrben wird.

.Westminster Gazette' schreibt: Wir hoffen ernstlich, daß die britische Regierung keine« Plan für die weitere Be­setzung deutschen Gebiets unterstützen wird, was katastrophal für Europa sein würde. So bedauerlich für alle Engländer der Bruch mit Frankreich sei« würde, England könnte keine Verantwortung für die Folgen einer solchen Politik über« nehme«. Die Ansicht herrscht vor, daß es nicht zu einem Bruch kommen wird. Gestern um Mitternacht wurde mit« geteilt, daß der italienische und belgische Ministerpräsident versnchen, einen Ausweg aus der Kris« zu finden.

Zn« »bbrnch ber Lonboner verhanblungen.

WTB. Berlin, IS. Dez. Der Abbruch der Verha»d« langen in London ist nach dem »Berliner Lokalanzeiger' dar Schlimmste, was werden konnte: eine neue Fortsetzung der Ungewißhrtt und der neroenzerreibenden U,mö stichlest, sich über die eigene Zukunft ein Bild zu machen. Da« Blatt bezeichnet e» als nächste Aufgabe der Regierung, mit allem Ernst daran zu gehen, bet un» im Innern in Ordnung zn bringe», war sich iu Ordnung bringe« lasse. Geschehe dar, dann würden wir wenigstens ein gute» politische» Gewisse« habe« und würden uns nicht wieder dem Vorwurf aussetzen, «ir ließen die Katastrophe mit gekreuzte» Arme« a« uns herankommen.

In G-geusatz dazu kommt die »Bssstsche Zeitung' zu dem Schluß, daß der AuSgang der Londoner Konferenz in Anbetracht der derzeitigen weltpolitischen Lage «nd der Mei­nungsverschiedenheiten innerhalb der Entente das Günstigste sei, was vom deutsche» Standpunkt aus erwartet werden tonnte. Aus der Fassung deS amtlichen SchlußoommunigueS folgert das Blatt, daß die dentsche« ReparationSvorschläge, wenn sie auch als unbefriedigend bezeichnet worden seien, tweifello» ernste sachliche Beachtung gefunden hätte«.

Auch der »Vorwärts' drückt die gleiche Hoffnung aus. Ta Herr Cuno selbst in seinem Brief an Bonar Law diesen Vorschlag als einen vorläufigen bezeichnet habe, sei biS znm S. Januar Gelegenheit genug, ih« befriedigender zu gestal. len. Dazu aber sei eine Fühlungnahme zwsschen der deut« lche« Regierung u»d ihren LertragSgegnem vor dem S. Jan. durchaus wünschenswert.

Ter erste VerhanstungLtag und die Vorschläge.

Paris, 11. Dez.

Nach offiziöser französischer Darstellung hat Poin­care in der ersten Sitzung der Londoner Konferenz folgende Vorschläge gemacht:

Teutschlanv erhält für seine Barzahlungen ein Moratorium von höchstens 2 Jahren. Die Sachliefe- rungen müssen, wenn auch in beschränktem Maße, fortgesührt werden. Die deutsche Regierung mutz schnellstens Matznahmen ergreifen, um ihre Finan­zen in Ordnung zu bringen. Deutschland erhält einen Kredit von SUN Millionen Goldmark ergänzt durch einen gleichen Betrag aus der Goldreserve der Reichs- bank zum Zwecke der Stabilisierung der Mark. Als Sicherheit erhalten die Alliierten 25 Prozent des Ergebnisses der deutschen Ausfuhr sowie das Er­gebnis der deutschen Zölle. Ferner sollen die Kohlen­gruben an der Ruhr kontrolliert werden.

Bonar Law soll hieraus erwidert haben, daß die engli,a)e ösfentücye Meinung jeder Zwangsmaßnahme Segen Deutschland abgeneigt sei. England sei weit davon entfernt, Deuischland von seinen Zahlungs­verpflichtungen zu entbinden. Es wolle ebenfalls Zah­lungen, aber nach Maßgabe der Möglichkeit. Mit einer Finanzkontrolle üver Deutschland sowie mit der Beschlagnahme von 25 Prozent des Ergebnisses -er deutschen Ausfuhr und der Beschlagnahme der Zölle sei England einverstarrden, aber nicht mit einer so­fortigen Besetzung des Ruhrgebiets.

Der belgische Ministerpräsident Thennis sprach sich zugunsten der französisch-englischen Solidarität aus, die für den Welrsrieüen notwendig sei.

Der italienische Ministerpräsident Mussolini über­reichte, wie Havas berichtet, der, Konferenz eine Note, in der er die Ueberzeugung ausspricht, daß man Deutschland zum zahlen zwingen könne, und daß, wenn ein Zahlungsaufschub gewährt werden müsse, dieser nur gegen gewisse Bürgschaften erfolgen dürfe. Er sei jedoch'Gegner mftitärischer Druckmittel und weise aus die Notwendigkeit hin, die Verpflichtungen Deutschlands neuerlich nachzuprüsen. Man müsse Rück­sicht nehmen aus die allgemeine Lage Europas, die einen Ausgleich erfordere.

Das von Mussoftni unterbreitete Memorandum ent­härt sorgende 4 Vorschläge: 1. Erlaß der alliierte« Kriegsschulden un- entsprechende Herabsetzung der deutschen Zahlungsverpflichtungen, 2. Bewilligung eines Moratoriums für Deutschland auf die Dauer von 2 Jahren mit Festsetzung von Gar ntien, die im Falle der Nichterfüllung der vorgeschriebenen Be­dingungen in Kraft zu treten hätten, 3. die Ausgabe einer ersten Anleihe für die Zeit des Moratoriums und die Verwendung eines Teils dieser Anleihe für die dringendsten Bedürfnisse Deutschlands und für die Hebung der Mart, sowie eines anderen Teils für die Alliierten. Diese Anleihe müßte genügend groß sein, um den Betrag der belgischen Priorität in Höhe

Näheres über den Inhalt der deutschen Note. London, 11. Dez. Ueber den Inhalt der deutschen Note wird folgendes bekannt: Die Note ist von einem Brief des Reichskanzlers Dr. Cuno begleitet, der darin sagt, daß Herr Bergmann der Konferenz alle wün­schenswerten Erklärungen mündlich geben könnte und daß die beigefügte Note dazu beitragen könne, für die weiteren Verhandlungen der Alliierten mit der deutschen Regierung eine brauchbare Grundlage zu liefern. Die Note selbst trägt den Titel:Versuch der dentschen Regierung zur vorläufigen Regelung der Reparationsfrege".

Sie besteht aus zwei Teilen und einem Anhang. Im ersten Teil ist von der Stabilisierung der Mark die Rede und die deutsche Regierung schlägt vor, diese selber in die Land zu nebmen aeaen Bewilligung

von 550 Millionen Goldmark zu. begleichen und eines bedeutende Summe zur Teilung unter den Alliierten' übrig zu behalten, 4. Ausgabe einer größeren An­leihe nach Wiederherstellung des deutschen Kredits zu dem Zwecke, um eine Generalabrechnung vornehmen zu können.

In der Samstag-Nachmittagsitzung wurde die Frage der alliierten Schulden angeschnitten. Bonar Law gab in dieser Beziehung eine besonders interessante Erklärung ab. Er versicherte, daß die britische Re­gierung, ohne die amtlichen Absichten der Vereinigten Staaten abzuwarten, den Erlaß der Summen zu bewilligen bereit sei, die die alliierten Mächte Eng­land schulden, «nd zwar als Ausgleich für die Sckatz- bonds der Serie O. Voraussetzung hierfür sei. daß ein solches Opfer zur Lösung des allgemeinen Repa- rativnSproblems beitragen könne.

1. eines wrorarorrums von meyreren Zayren, 2 . ge­gen Anerkennung Deutschlands als einer meistbegün­stigtsten Macht im Handelsverkehr durch die Alliierten.

Der zweite Teil der Note bezieht sich auf die Rcparationsfrage. Die deutsche Regierung schlägt vor, eine auswärtige und innere Ayleihe und zwar die letztere sofort aufzunehmen. Der Anhang ist in drei Punkte geteilt. 1. Innere Anleihe. Die dentsche Re­gierung plant eine Anleihe von 3 Milliarden Gold­mark zu 4 Prozent Zinsen und Vs Prozent Tilgungs­zinsen. Um einen Erfolg zu sichern, beabsichtigt die deutsche Regierung Vorteile für die Zeichner de^ An­leihe zu bewillen, in der Absicht, damit die Rück­kehr von deutschem Kapital aus dem Ausland, wo es zum Teil verborgen gehalten wird, zu begünstigen. Zu diesen Vorteilen gehört die Befreiung von jeder Steuer und Amnestie für die, die unrechtmäßig ihr Geld ins Ausland gebracht haben. Die Bezahlung ^ würde in ausländischen Devisen nach dem Dollar- ! kurs zu erfolgen haben und könnte auf den Märkten ! von Amsterdam, London, Neuhork oder Zürich erfolgen. Die Hälfte des Ergebnisses dieser Anleihe würde der Reparationswmmftfton zufließen. Die andere Hälfte würde für die dringendsten Bedürfnisse des deutschen Budgets und die Stabilisierung der Mark verwendet werden 2. Auswärtige Anleihe: Die deutsche Re­gierung schlägt vor, Gutscheine etwa in Höhe von 3 Millionen der Reparationskommission zu übergeben, damit diese sie im Ausland plaziert. Zahlungs- und Tilgungszinsen wären sofort zahlbar. 3. Als Gegen­leistung verlangt die deutsche Regierung ein Mo­ratorium von 2 Jahren für alle Zahlungen, die es schuldet, außerdem für die Sachleistungen, deren Be­trag von den Aktiven des deutschen Budgets ent­nommen würde. Die innere Anleihe würde eine solche Operation erleichtern. Ueberdies verlangt die deutsche Regierung für jede weitere Milliarde, die sie über die geplanten Zahlungen der Reparationskommission zur Verfügung stellen würde, ein Zusatz-Moratorium von einem Jahr. Im ganzen würde der Zahlungsauf­schub bis zu 5 Jahren zu betragen haben. Schließlich regt die deutsche Regierung an, daß das Ergebnis der deutschen Zahlungen als Sicherheit für die aus­wärtige Anleihe benutzt werden soll.

Prüfung und Ablehnung -er deutschen Note.

Paris, 11. Dez. Die deutsche Note, die am Sams­tag abend von dem nach London entsandten Staats­sekretär Bergmann im dortigen Auswärtigen Amt überreicht wurde, ist am Sonntag früh von den Mi­nisterpräsidenten einzeln geprüft worden.

Die Sitzung begann nachmittags 3 Uhr. Sie hat sich mit den in der neuen Note enthaltenen Vor­schlägen beschäftigt.

Man kam übereinstimmend zu der Entscheidung, datz diese Vorschläge nicht geeignet seien, die Grundlage einer Verständigung zu bilden.

Gegensätze zwischen Krankreich «nd England. ^ London, 11. Dez. Der Sonntag der Londoner j Konferenz endete mit einer Unstimmigkeit zwischen der! englischen «nd der französischen Auffassung, für diel borkSnsig keine Verständigung möglich z« sein scheint.^ Einigkeit bestehe nur in der Ablehnung der deutschen' Vorschläge, doch haben die Engländer sich auch darin; stark von der Auffassung des Herrn Poincare unter-, schieden, da sie der deutschen Note Gegenvorschläge' entgegenhalten wollen, die jedoch von der französischen: und wie es scheint, auch von der italienischen Seitsi als zwecklos bezeichnet werden. Poincare, der dis' deutschen Vorschläge am ersten und energischsten ab-^ wehrte, knüpfte daran seine eigenen Vorschläge über'' die Notwendigkeit einer sofortigen Besitzergreifung deS Rnhrgebiets, wobei er vor allem Essen und Bochum als die beiden wichtigsten Punkte innerhalb der 50 Kilometer-Zone östlich vom Rhein bezeichnet.

Darauf erwiderte Bonar Law, daß er diese Zwangs-^ Maßnahme für nutzlos und gefährlich halten müsse. Sie werde, io sagte er, kein Geld einbringen und den ^ finanziellen Zusammenbruch Deutschlands umso mehr beschleunigen.

Lloyd George und Poincare. l

London, 11. Dez. Llohd George hat imDaily' Chronicle", dem Hauvtorgan der Nationalliberalen Partei, und gleichzeitig im PariserJournal" und imDaily Telegraph",' dem konservativen Organ, das die Regierung Bonar Laws unterstützt, den ersten Aufsatz der Artikelreihe über die großen Probleme der internationalen Politik veröffentlicht. Der erste dieser Artikel ist ausschließlich den Beziehungen zwi­schen Frankreich und Deutschland gewidmet. Llohd George sieht die größte Gefahr für den Frieden Euro­pas darin, daß Frankreich die Absicht habe,, die Okku­pation des Rbeiulg'»?»"^nter iraend einem Rnrwand