Aus 5taöt und Land.
Ä»t»5»rlx. 8. Dezember I«i8
— Auf Weihnachten. Die drei letzten Sonntage haben bei unseren Geschäftsleuten einen guten Namen. Den ersten der drei Weihnachtssonntage, an dem die Umsätze im Geschäftsleben nur bescheiden zu sein pflegen, nannte man einst den kupfernen, den zweiten, an dem schon mehr umgesetzt wird, den silbernen und den letzten, an dem sich oft das Hauptgeschäft vollzieht, den goldenen Sonntag. Heute erinnern auch diese Namen an die vergangenen besseren Zeiten, denn heute hat der Kaufmann lerne klingenden Einnahmen mehr, heute gibt es kein Kupfer, geschweige denn Silber oder Gold, sondern nur abgegriffene Papierscheine mit hohen Wertziffern, aber geringer Kaufkraft. Die Kauflust ist bei unseren schlechten Zeiten geblieben, nicht aber die Kaufkraft der Bevölkeruna.
Pfalz irasenweiler, 7. Dez. Der schöne Brauch, den Verdienst vou U berstund« Wohlfahrt»zwecken zuzuwrndrn, hat hier ei» hochersreuliches Echo gesunden. Die Arbeiter der Firma Fezrr und Frey haben beschlossen, für die not. leidenden Einwohner den Erlös von 8 lleberfiunden — 4038 Mk. auf da» Weihnachtsfest zur Verfügung zu stellen. Die Firma selbst hat dies« Summe um mehr ali da» 2'/- fache von sich au» erhöht, so daß 15 000 Ml. zur Verteilung kommen. Diese hochherzige Stiftung, die zugleich von dem gute» Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zeugt, wird zur Linderung der Heimatnot beitragen «nd große Freude und herzlichen Dank autlösen.
Stuttgart, 7. Dez. (Aus dem Finanz-Ausschuß.) Präsident Fehle machte Mitteilungen über den Ausbau des Technikums für Textilindustrie in Reutlingen. Die bereits genehmigte Summe von 225 006 Mark wurde auf 4,5 Millionen Mark erhöht, wozu dann noch Zuschüsse des Arbeitsmiuisteriums in Höhe von 1,5 MM. Mk. kommen werden. Dann berichtete Abg. Schees (Dem.) über den Entwurf eines Gesetzes betreffend einen Zuschlag zur Wohnuugsabgabe. Er sieht zu dem vom 31. Dez. 1922 bis 31. März 1923 fälligen Teil- betrag der Wohnuugsabgabe einen Zuschlag von je 200 Prozent für den Staat und die Gemeinden vor. Für die zweite Hälfte des Rechmmgssahres 1922 soll also die Wohnuugsabgabe für den Staat 18 Prozent, für die Gemeinden 7,5 Prozent betragen, zusammen 25,5 Proz. des Schätzungswertes der Gebäude. Das entspricht ungefähr dem Fünffachen des Friedensnutzungswerts der Gebäude. Durch diese Erhöhung hofft man für den Staat im Rechnungsjahr 1922 592 Millionen Mark an Baudarlehensmitteln zu gewinnen. Ein anderer Ausweg, die Fertigstellung der etwa 3000 angefangenen Wohnnngs- bauten sicherzustellen, ist nicht vorhanden. Die 208 Millionen, die das Reich gegen 11 Prozent Verzinsung dem Staate Württemberg noch weiter geben will, reichen nirgends hin. — Nach eingehender Aussprache wurd« gegen die Stimmen der Bürgerpartei ein Antrag Schees- Möhler-Pflüger angenommen, der dem Gesetzentwurf zustimmt und die Regierung ersucht, die bereits bewilligter Baudarlehen um denjenigen Betrag zu erhöhen, der ander Erhöhung der Wohnungsabgabe herauskommt, unk der der Annahme eines Darlehens vom Reich zustimmt. Außerdem wird das Finanzministerium ersucht, die aus der Erhöhung der Wohnungsabgabe sich ergebenden Mittel sofort flüssig zu machen und der Verwendung als Baudarlehen zuzuführen. In der Nachmittagssitzung wurde Kapitel 73 a des Haushaltsplans (Staatsrentämter) mit dem zuaehöriaen 2. Nachtrag (neue Stellen) erledigt.
Ochringen, 7. Dez. (Das teure Sterben.) Wie die Schreiner-Innung bekannt gibt, kostet heute das rohe Holz zu einem einfachen Sarg 22 500 Mk., ohne Arbeitslohn und Zutaten.
Bolyeim, OA. Hewenheim, 7. Dez. (So ists recht.)' Zugunsten der Hilfsbedürftigen in Bolheim haben die Arbeiter der Firma Zöppritz aus einen Stundenlohn verzichtet. Das Ergebnis war 3l 624 Mk., die von der Firma auf 40 000 Mk. aufgerunbet wurden. Damit konnten 25 Personen mit Gaben von 1000—2500 Mk. bedacht werden.
HcUbronn, 7. Dez. (Einbruch e.) In dem am Kiliansplatz gelegenen Optikerhaus Fikartz u. Co. wurde das Schaufenster eingeschlagen und die ganze wertvolle Alustage herausgenommen. — In der Villa Knorr wurde eingebrochen und daraus wertvoll- Teppiche, Silbergeschirr, Bestecke und andere Kostbarkeiten mitgenommen. Vom Täter hat man noch keine Spur.
In glühender Sonnenhitze besah man Wohnungen? von jedem Haus war die Frau Rätin entzückt, wenn es Teppiche auf den Treppen hatte und am Eingang die Inschrift „Aufgang nur für Herrschaften'. Auch ein neue- Vchwarzseidnes und ein Grauseidnes, wie sie es so schön die besessen hatte, wurden angeschafft; das Schwarzseidne jsürs Standesamt, das Grauseidne für die Kirche. Neida mußte überall mit, sie hatte nie gewußt, daß sie der Mutter Unentbehrlich war. Jetzt, wo es zur Trennung kam, schien Frau Rätin gutmachen zu wollen, w as sie eigentlich immer vergessen hatte oder was ihr nur selten eingefallen wart sie überschüttete die Tochter mit Liebe. „Neldachen hier
Neldachen da — wie Nelda meint'. Und Nelda -lächelte dazu und nahm es hin wie ein Geschenk, das einem »in den Schoß fällt, ohne daß maws begehrt hat.
Es war nun ausgemachte Sache, gleich nach der Hoch. -est reiste Nelda zum Onkel; und sie würde vorderhand -»auch dort bleiben, sie hatte das fest und bestimmt erklärt. »Du brauchst nicht mit, Mama. Er braucht mich, und so mancher andre da auch noch!' Frau Rätin weinte sehr, zum Schluß war es ihr aber ganz recht. .Sie kann ja jede Minute wiederkommen', tröstete sie sich; „das Reisegeld spielt ja jetzt gar keine Rolle.' Und Schmolle hatte hinzugesetzt: „Jederzeit willkommen, Neldachen, jederzeit! Das will mir gar nich einleucAen, daß du den oMll Lnkel borziehst. Bleib mau keine Ewigkeit^
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Kleine Nachrichten aus aller Welt.
Reichspr..,.. ,ut Evert in Dessau. Reichspräsident Ebert traf zu einem zweitägigen Besuch des anhal- tischen Landes in Dessau ein. Er wurde mit militärischen- Ehren empfangen und von den Spitzen der Behörden begrüßt und besichtigte die Philanthropen- Ausstellung und die Junker'schen Flugzeugwerkstätten.
Prinz Andreas auf dem Wege nach London. Prinz Andreas ist mit seiner Familie in Rom eingetroffen und am Mittwoch abend nach London weitergereist.
Ter Lchauspielerstrcik in Berlin. Die Verhandlungen über Beilegung des Berliner Theaterstreiks sind gescheitert. Sämtliche streikenden Bühnenangehörigen erhielten in einem eingeschriebenen Brief die Mitteilung ihrer fristlosen Entlassung wegen Dienstverweigerung. Die Schauspieler verlangten in den Verhandlungen für November eine Mindestgage von 62 400 Mk., für Dezember 125 000 Mk., darüber Erhöhung der über die Mindestgage hinausgehenden Bezüge und Bezahlung der Streiktage.
Nansen Nobelpreisträger. Nach Mitteilung norwegischer Zeitungen soll Frithjof Nansen den Friedensnobelpreis für 1922 erhalten. (Der Friedenspreis für 1921 ist dem Italiener Nitti zuerkannt worden.) Nansen hat durch rastlose Arbeit für Heimschaffung der Gefangenen aus Sibirien, russische Hungerhilfe usw., tatsächlich sehr viel für Ausgleich der Gegensätze in Europa g :n.
Ter Prozeß wegen des Anschlags auf Harde». In der Strafsache gegen Weichardt und Grenz, die wegen Beteiligung am Anschlag auf Harden angeklagt sind, ist der Termin vor dem Schwurgericht des Landgerichts III Berlin auf den 12. Dezember anberaumt. Der Haupttäter, Ankermann (der Harden niedergeschlagen und nicht unbeträchtlich verletzt hat) ist noch immer flüchtig.
Schwedische Spende für das evang. Deutschland. De?
schwedische Bischof Söderblom hat eine großzügige Samariterspende der schwedischen Kirche für das evangelische Deutschland angeregt, zu der die schwedische BischoMons-renz die evangelischen Gemeinden des Landes aufosrufen bat.
Die Franzosenberrschaft. Die „Trierische Landes« zeitung" ist von der RbeinlankKommission drei Tage verboten worden. Als Grund wird der Artikel „Voin- cares Kamvf um die Macht" angegeben. — Auch die „Zweibrücker Zeitung" ist aus die Dauer von drei Tagen verboten worden.
Rückgabe der deutsche» meteroloaischen Station i» Neapel) Die deutsche meterologische Station in Neapel, in der Vorkriegszeit einer der bedeutendsten wissenschaftlichen Institute, ist von der italienischen Regierung der deutschen Wissenschaft zurückgeaeben worden. Die Stadt Neapel hat gegen die Entscheidung der Regierung beim obersten italienischen Gerichtshof Berufung eingelegt.
Die Präsidentschaftswahl in Polen. Die parlamentarische Kommission der nationalistischen Gruppen beschloß, den srüberen Präsidenten des Sejm, Tramp- zpnskp. als Kandidaten für die Präsidentschaft der Republik aufzustellen. ^
Bandeniib-rf-lv ^„s eine Müble in Ostpreußen. In dem etwa 7 Kilometer von Königsberg entfernten Dorfe Mandeln verübte am Sonntag nacht nach Aussage der Dorsbewobner eine ungefähr 20 Mann starke Bande einen Einbruch in die dortige Mühle und raubte 80—90 Zentner Getreide und Mehl. Mit dem Raub fuhren die Einbrecher, die mit Kraftwagen versehen waren, in Richtung Königsberg davon.
Hereingefallenk Das Kriegsgericht in Lille' verurteilte kürzlich einen deutschen General Händler in Ab-, Wesenheit zu lOjähriger Freiheitsstrafe und 2»jährigem Aufenthaltsverbot in Frankreich. Wie jetzt fest- gestellt wird, gibt es überhaupt keinen General! Händler.
Ter aufgelöste Sultansharem. Nach einem Kon- stantinoveler Telegramm des „Nieuwe Rotterdamsche Courant" suchen die türkischen Nationalisten Männer für die 150 Frauen des vorigen Sultans, die nun der Regierung zur Last fallen, weil der Harem ja eine Staatseinrichtung war. Der Courant meldet, die Damen würden alle als angenehm aussehend geschildert und seien zwischen 17 und 35 Jahre alt.
Handel und Verkehr.
Ter Dollar notierte am Donnerstag in Frankfurt 8029,90 G., 8070,10 Br., in Berlin 8079,95 G. und 8120,25 Br.
1 Schweizer Franken -- 1516,25 G-, 1523,80 Br.
1 französischer Franken -- 571,60 G., 574,40 Br.
1 belgischer Franken --- 541,60 G., 544,40 Br.
1 italienischer Lira — 402 G., 404 Br.
1 Holland. Gulden --- 3241,90 G-, 3268,10 Br.
1 engl. Pfd. Sterling - 36 907,50 G., 37 092,50 Br. H 1«v österreichische Kronen -- 11,62 G., 11,68 Br. > 1 tschechische Krone -- 259,30 G., 260,70 Br.
1 ungarische Krone — 3,44 G., 3,46 Br.
1 dänische Krone --- 1655 G., 1664 Br.
1 schwedische Krone -- 2169 G-, 2180 Br.
L E. Stuttgart, 7. Dez. Dem Schlachtviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt288 Ochsen, 35 Bullen, 300 Jungbullen, 296 Jungrinder, 545 Kühe. 638 Kälber, 851 Schweine, 3 Schafe. Alles verkauft. Verlauf des Marktes: Mäßig. Erlös aus 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen erste Qualität 25 600 bis 28 000, zweite 18—23 600, Bullen erste 23- bis 25 000, zweite 18—21000, Jungrinder erste 26- bis 28 500, zweite 22—25 000, dritte 18—21000, Kühe -erste 21500—24 000, zweite 17—19 000, dritte 11 « bis 14 500, Kälber erste 34—36 600, zweite 31 - bi- 33 000, dritte 27—29 000, Schweine erste 60- bis 52 500, zweite 43—49 000, dritte 32—40 000 Mk.
Schweinemärkte. Dem Schweinemarkt in Ludwigsburg waren 107 Milch- und 10 Läuferschweine Angeführt, von denen 6 Läufer zu 36—56 000 und 83 Mllchschweine zu 16—32 900 Mk. ie dro Paar verkauft wurden.
Verschmelzung ver «rnr«. «ereinsbank und der Württ. Bankanstalt. In einer außerordentlichen Generalversammlung der Württ. Bankanstalt wurde mit allen gegen 16 Stimmen dem Verschmelzungsvertrag mit der Württ. Vereinsbank in Stuttgart zuaestimmt. wonach das Vermögen der Württ. Bankanstalt als Ganzes ohne Liquidation auf die Württ. Vereins- bank geaen Gewährung von 32 Mill. Mk. Aktien der Württ. Vereinsbank mit Gewinnberechtigung vom 1. Januar 1922 ab. übertragen wird. Die Generalversammlung der Württ. Dercinsbank hat dem Verschmelzungsantrag einstimmig zugestimmt und das Grundkapital um 100 Mill. Mk. erhöht.
Letzte Nachrichten
Li« NeichSregiernug übernimmt »ie Sühne.
WTB. Berlin, 8. Dez. Der „Vorwärts' will wisse», daß da» Reich»kabinett von der anfänglichen Absicht wegen der von der Entente geforderten finanziellen Sühne für Possuu und Ingolstadt ei» internationale» Schiedsgericht vorzuschlag«, abgekommeu sei und daß jetzt beabsichtigt sei, »,ß »ie R.rch»regier»»« »ie v»n der votschofterlonferenr »rsor»erte finanzielle Sitze« übernimmt.
Dem „Berliner Lokalanzeiger' zufolge wurde« gestern Nachmittag die Führer der ReichStagßparteien nacheinander vom Reichskanzler Dr. Cuno über die Verhandlungen, die wegen der Beantwortung der Note der Boischafterkonferenz mit dem bayerischen Ministerpräsidenten gepflogen worden find, in Kenntnis gefetzt. Heute Mittag wird der Reich», minister de» Aeußern Dr. v. Rosenbrrg die Führer der Parteien empfangen, um fie über die Gründzüze de» neue» d ulscheu ReparatiouSoorschlag» zu unterrichten.
Zweierlei Maß.
WTB. Sache»/ 8. Dez. Der belgische Polizeibeamte Schmitz, der einen deutschen Polizeibeamte» getötet hat, ist n»r zu einem Jahr Gefängnis und 300 Franken Geldstrafe verurteilt worden.
Die ReparnttonSfroge.
WTB. London, 8. Dez. Gestern fand eine Vollsitzung de» Kabinett» statt, in der die ReparatiouSfrage erörtert wurde. Der belgische Ministerpräsident Theuni», Poincare und Mussolini sollen heute eintreffen.
Die «eitere Erhöh»«» »,r Postgebühren.
WTB. Berlin, 7. Dez. Im Postgebührenausschuß dr» Reichstag» wurde die E Höhung der Post und Telegramm» gebühren nach den Vorschlägen de» RetchSrat», die im wesentlichen eine Verdoppelung der bisherigen Gebühren vorsehen, angenommen.
Sin, Erhöh»», »erSatze süiF «mitte« Hilfe n.Woch««sSrs»r»e.
WTB. Berlin, 7. Dez. Im sozialpolitischen Ausschuß de» Reichstag» wurde eine Erhöhung der Sätze für Famt- lienhilfe und Wochenfürforge beschlossen. Dem Reich entsteht dadurch eine Mehrausgabe von 3,5 Milliarden. Die Zulagen in der Unfallversicherung wurden in der Weife sest- gesrtzt, daß die Versicherung»grenze auf 1,8 Millionen erhöht wird. Die Drittrlung der Grenze erhöht sich auf 860 000 Mk., da». Sterbegeld auf 30 000 Mk.
Sin »«-»«hmetarif für Christbünme.
WTB. Berlin, 7. Nov. Die Reichsbahn führt eine» vom 7. bi» 31. Dezember gültigen Ausnahmetarif für Weih, nachlsbäume ei«, wodurch die Fracht z« den Sätzen der Bestimmungen der Klaffe L, statt L berechnet wird. Dieser Nottarif bringt Frachtnachläffe von rund 80 Proz.
Die Einkorn«,»st, «ersStze für 1822 nn» 1923.
WTS. Berlin, 7. Dez. Der GteueranSschvß de» Reichstag» beschloß heute, die Eiukommenstenersätze für 1928 wie folgt festzusetzen: für die ersten avgefaugenen oder volle« 300 000 Mk. I0°/o, für die weiter« angefangeuen oder vollen 300000 Mk. 15°/,, für die weiteren 400 000 M. 30°/o, steigend bi» zu 60°/o für Einkommen von über 7 Millionen Mk. Sterbekassenbriträge bi» 8000 Mk. und LebenSverstcheruntzsbeiträge usw. bi» 16 000 Mk. stad och. zugsfähig. Die Abzüge für den Steuerpflichtige» und seine Ehefrau werden auf je 310 Mk. bei einem Einkommen bi» zu 300 000 Mk. und für Kinder auf 610 Mk. bei eine« Einkommen bl» 1 Million Mk. festgesetzt.
Ab 1. Januar 1983 gellen folgende Sätze: für die erste angefangeue oder vollendete 1 Million Mk. 10 Proz., für die weitere angefangeue oder volle 1 Million Mk. 15 Proz., für die wettere 1 Million Mk. 80 Proz., steigend bi» 60 Proz. bei einem Etukommen von über 18 Millionen Mk., Sterbekaffenbetträge Li» 8 000 Mk. «ud Leb«»ver- ficherungSbettrage usw. bi» 48 000 Mk. find abzugrsähig. Die Abzüge für den Steuerpflichtig« «nd seine Ehestau betragen je 8400 Mk. bei rinrm Einkommen bi» 1 Million Mk und für Kinder 18 000 Mk. bei einem Einkommen bi» 8 Millioa« Mk.
Recht s>.
WTB. Berlin, 8. Dez. We do» „Berliner Tageblatt' au» Augsburg meldet, wurde ein Kaufmann, der ein« ausgiebig« Hand'l mit Brillaut« «ud Sold ohne Ausfuhrbewilligung nach Amerika betrieb, zu 670 000 M. Umsatz, steuer, einer Gefängnikftrafe von 6 Wochen u. einer Geldstrafe von 2 500000 Mk. Geldstrafe verurteilt. Ferner wnrdr dieEinziehuug eineSWuchrrgewinn» von 1 500 000 M. verfügt.
Eine polnische Kontrolle.
WTB. Lunzig, 7. Dez. Der Äölkerbundrkommiffar Haking hat unter dr« 83. November entschied«, daß die Regierung der Frei« Stadt bei jedem Schriftwechsel, der sich auf die Führung der auswärtigen Augrleg«hett« Danzig» bezieht, alle Mitteilung« unmittelbar an den »ach Danzig entsandt« diplomatischen Vertreter der polnisch« Regierung richten muß, der al» Vermittler zwischen d,r polnisch« Regierung und der Regierung der Fielen Stadt »anzig tätig ist.
Da» neue spanisch« Mi«isteri«m geLiltzet.
WTB. Madrid, 7. Dez. Ma.qai» Alnacema» hat ein liberale» Ministerium gebildet.
Druck und Verleg der W. Rieker'schen Buchdruckrret Altrusteis.