Alelrre Rschrichtev «vs aker Mett.

Tie Bezüge -er Militärrentner. In der Sitzung Reichsrats wurde u. a. auch eine Vorlage über die Teuerungszuschüsse der Militärrentner, die eine wesentliche Erhöhung bringen, angenommen. Tie Zuschüsse sollen ab 1. Oktober bezahlt werden und betragen für vaterlose und elternlose Waisen, für Schwerbeschädigte und Hausgeldemvfänger, die für Kinder zu sorgen haben, 1200 bzw. 1800 bzw. 1000 Mk.

Rückgabe von Kiautsckou an China. Nach einer Meldung aus Tsingtau hat die -japanische Regierung beschlossen, Kiautschou am 2. Dezember wieder an China zurückzugeben.

Italien und Belgien. Ter König und die Königin von Italien sind in Begleitung des Außenministers Schanzer zu einem Besuch des belgischen Königspaares in Brüssel eingetroffen.

3 Millionen für eine Dreizimmerwohnung. Die

Kosten der Wohnungsherstellung steigen schon ins Rie­senhafte. Im städtischen Wohnungsausschuß in Mün­chen teilte der Wohnungsreferent mit, daß nach den heutigen Baupreisen eine dreiräumige Wohnung schät­zungsweise 2 Millionen Mk. koste! Bis zur Fertig­stellung der Wohnung sei aber mit einem Gesamtauf­wand von 3 Millionen zu rechnen.

Berlin zahlungsunfähig? Ter Oberbürgermeister von Berlin gab in der Stadtverordnetensitzung die Er­klärung ab, daß Berlin jedenfalls demnächst zah­lungsunfähig wird, wenn, die neuen Steuern und Tarife im bisherigen Tempo verabschiedet würden, wobei sie infolge d er katastrophalen Geldentwertung bei ihrer Inkraftsetzung bereits längst überholt sind. Ter Äraßenbahnpreis wird auf 20 Mk. hinausgesetzt.

T-cr erste Mai als gesetzlicher Feiertag. Nach einer Meldung aus Berlin hat die Reichsregierung beschlos­sen, daß iw den Ländern, in denen der 1. Mai als gesetz­licher Feiertag rechtlich anerkannt ist, wie in Sachsen, Baden, Thüringen, Hamburg, Braunschweig, Anhalt, Lübeck und Schaumbürg-Lippe, auch in den Reichs­betrieben auf die Landesgesetzgebung Rücksicht zu neh­men ist. Es muß in diesen Ländern der 1. Mai genau wie andere in die Woche fallende Feiertage entlohnt werden.

Bärenkampf im Hamburger Zoo. Ein aufregender Bärenkampf spiegelte sich im Hamburger Zoologischen Garten ab. Beim Reinigen der Bärenzwinger schlüpfte ein großer brauner Bär in den Käfig der zwei Eis­bären. Zuerst sahen sich die Tiere befremdet an, dann aber stürzte sich der braune Bär auf die beiden Eis­bären, und es entstand ein wütender Kampf. Ter Ring­kämpfer Fred Markussen stieg, bewaffnet mit einem dicken Stock, in den Zwinger. Es gelang ihm, den einen Eisbären durch wuchtige Schläge fast zu be­täuben und in den nahen Käfig zu werfen. Inzwischen warf sich aber der andere Eisbär auf Markussen. Mit feinem Knüppel hieb er auf das erregte Tier ein und bezwang es nach längerem Kampfe. Ter braune Bär, von den zwei Eisbären auf beiden Seiten gebissen, ist nach kurzer Zeit an seinen Verletzungen verendet. Mar­kussen fslbst hat keinen Schaden genommen.

Wirtschaftlicher Wochenüberblick.

Ter Devisenmarkt stand zum Wochenschluß unter dem Eindruck der Verordnung zur Einschränkung der Devisenspekulation, so daß die Kauflust für ausländische Zahlungsmittel abflaute. Ter Rückschlag hatte auf den Effektenverkehr die Wirkung ausgeübt, daß bisher bevorzugte Papiere mit Valutacharakier vernachlässigt urd dafür eine stärkere Tätigkeit am Markte der in­ländischen Jndustriepapiere entfaltet wurde, was na­türlich eine zwiespältige Tendenz hervorrief. Valuta- Papiere lagen fast ausnahmslos schwächer, während die heimischen Aktien ihre Kurse ganz wesentlich auf­bessern konnten.

Während der Tevisenhausse zu Anfang der Woche war das Geschäft an den Produktenmärkten sebr un­

regelmäßig und klein, so daß kaum Notierungen statt­fanden. Ties wurde anders, als am Devisenmarkt der Rückschlag eintrat. Sofort kam Material heraus und auch die Preise waren entgegenkommender. Mannheim notierte zuletzt für Weizen 5750, Roggen 4250, Brau­gerste 5000, alter Haber 5500, neuer 4500,alles pro 60 Kilo. Mehl ist immer noch gleich fest. Weizen­mehl Spezial 0 10 000, Nachmehl 4000, Futtermehl 3500, Kleien 2850 Mk. pro 50 Kilo.

Ter Rohhäutemarkt ist wieder außerordentlich fest geworden. Bei der Berliner Häuteauktion vom 10. Oktober waren die Preise etwa 50 Prozent höher als bei der September-Auktion. Leichte Rinderhäute erzielten 370376 (gegen 250) Mk., schwere 332 (200) Mk. pro Pfund mit Kopf.

Am Mctallmarkt sind die Unedelmetalle der Kurs­bewegung der Devisen ebenfalls gefolgt. Das Geschäft ist jedoch still. In Silber hat sich das Angebot stark gemehrt.

Am Warenmarkt gehen die Steigerungen ungehemmt weiter. Ein Syndikat um das andere kündigt weitere Erhöhungen an.

Handel und Verkehr.

Der Toü.-e notierte am Freitag in Frankfurt 2697,30 G., 2702,70 Br., in Berlin 2721.59 G. und 2728,41 Br., ist also trotz der Notverordnung der Reichsreaierung gegenüber dem Donnerstag um 200 Punkte gestiegen.

10 « Schweizer Fr. --- 50149,80 Mk.

100 französische Franken --- 20 479,50 Mk.

100 italienische Lire --- 11 525,90 Mk.

100 holländische Gulden -- 104 845 Mk.

100 dänische Kronen --- 54 901 Mk.

100 österreichische Kronen 3.46 Mk.

10« tschechische Kronen - 9052,90 Mk.

1 Pfund Sterling -- 11 988 Mk.

Erhöhung des GswzoUanfg-rdes. Für dis Zeit vom 18. bis 24. Oktober einschließlich ist das Goldzolk- aufgeld von bisher 36 900 auf 43 900 Proz. erchöht worden.

Tariferhöhungen im Güterverkehr. Vom Sonntag ab werden sämtliche Frachten im Güterverkehr um 60 Prozent erhöht, nur für Obst und Kartoffeln be­stehen die Ausnahmstarife weiter. Tie Wagenstand- ! gelder für frische Aepfel und Birnen wurden um das s Doppelte erhöht bei Ueberschreitung der ersten 24 Stun- f den, die bekanntlich ftandgeldfrei sind.

! Stuttgarter Börse, 13. Okt. Tie Börse war zum

- Wochenschlutz in jeder Beziehung fest. Tie berufs- t mäßige Spekulation beteiligte sich in großem Aus- : maß am Kauf. Tie Folge davon war ein starkes

Steigen der Favoriten, so Feinmechanik 2800 (-j- 350), ! Daimler 600 s-st 45), Bad. Anilin 2070 (-s- 100), s Neckarsulmer 970 (-st 90), junge 910-918. Tn Frei­verkehr gestaltete sich außerordentlich lebhaft. Auch hier waren durchwea Kurserhölmnaen wahrzunehmen.

? Karlsruher Produktenbörse, 13. Okt. In Anwesen- l heit zahlreicher hiesiger und auswärtiger Interessenten f des Landesproduktenhandels erfolgte in der Karlsruher f Handelskammer die Gründung der Karlsruher i Produktenbörse. Auch Stuttgarter und Heil- ( dronner Firmen waren vertreten. Nach den Satzungen f kann Mitglied der Börse jeder ehrbare, selbständige

- Kaufmann, Landwirt, Bierbrauer, Müller und Bäcker- k Meister werden. Als Börsenzeit wurde der Mittwoch s und die Nachmittagsstunden von V»2 bis 4 Uhr be- ! stimmt.

! Balingen, 10. Okt. Auf dem Viehmarkt waren i zugeführt: 48 Ochfen und Stierle (Preis st^jährig ! 1617 000 Mk., Ist2jährig 3460 000 Mk.: Zug- s ochsen das Paar 160230 000 Mk.); 68 Kühe (60 000

- bis 100 000 Mk.); 39 Kalbinnen (5090 000 Mk.); 121 > Jungvieh (ststjährig 1924 000, stIjährig 27- bis s 30 000; Istjähriq 3538 000 Mk.). Handel stockend.

Michschweine kosteten bei einer Zufuhr von 120 Stück ; 25004400 Mk. d. St.

HerSstnachrichten.

Stuttgart. Ter Beginn der Weinlese wurde auf 16. bzw. 19. Okt. festgesetzt. Das Gesamtergebnis ist auf 15 400 Hektoliter geschätzt.

Güglingen. Weinlese geht Anfangs kommender Woche zu Ende. Qualität gut. Immer noch kein Preis. Noch viel Vorrat, darunter größere Partien.

Frauenzimmern. Lese beendigt. Die Menge hat vorgeschlaaen. Käufe zu 14 600 Mk. abgeschlossen. Noch mehrere Po-en feil.

Jngelfingen. Die allgemeine Weinlese beginnt hier am Montag, 16. Okt. Man erwartet eins gute Qualität.

Willsbach. Lese in vollem Gang. Menge über­trifft die Erwartungen: auch die Qualität befriedigt. Käufe zu 15 000 Mk. für 3 Hektoliter getätigt.

Vom französischen Weinbau. Die Weinlese ist in Frankreich beendet. Ter Ertrag ist reichlich und die Qualität besser und durchschnittlich um 1 Grad alkohol- reicher als im Vorjahr.

Letzte Nachrichten.

Die »rutsche voll-partri«. die Wahl de» sr,ichspkäfi»e»dm.

WTB. Berli«, 13. Olt. Au» der Aussprcche in der heutigen Vorstandssitzung der Deulsche« Vollspartei ergab sich laut .Zeit', daß der Parteivorstand der Auffassung zu- stimmt, daß er nicht empfehlenswert erscheint, die Reich»- Präsidentenwahl am 8. Dezember vorzunehmen. Der Partei­vorstand ist der Meinung, daß in der inneren Politik zur Zeit die Einheit nicht durch Wahlleidenschaften gefährdet werden dürfe und daß die rnhige Entwickelung auch mit Rücksicht auf außenpolitische Fragen nicht gestört werden darf. Die Deutsche BoMpartei wird ihre Bemühung« weiter darauf richten, daß die Wahl de» Reichspräsidenten durch einen Reichttogtbeschluß noch hinauSgeschobe» wird.

Um die Stabilisierung der M«I.

WTB. Berli», 14. Olt. Laut .Vorwärts' beschäftigte sich das Reichkkabinett gestern Nachmittag mit der Beratung s r- eitenr Maßnahmen, die zu einer Stabilisierung der Mark iuturn sollen. Besprochen wurde «. a. der Plcm einer Währungranleihe. Die Verhandlungen sollen in de» näch- sun Tagen fortgesetzt werden.

Vorstellungen der engl. Regiernsg.

WTB. Berlin, 14. Okt. Di« Gebühren, die i« »er- l ebenen deutschen Ejnzelsraaten de« Ausländern für die tz-'angung der Aufenthaltsgenehmigung auferlegt werden, h dm laut ^Germania' zu Vorstellungen bei den deutschen Behörden seitens der engl. Regierung geführt. Das engl. ! Lvswänste Amt sieht darin einen Vorstoß gegen den Friedens- s v^rrag. Die Beschwerde bildet zur Zeit den Gegenstand s Beratungen der zuständigen Stellen in Berlin, i Schwere» Ant,«»glück.

.' WTB. Berlin, 14. Okt. Zwischen Bad Soden und ! K ruberg im Taunus stürzte an einer Kurve ein mit neun ! Personen besetztes Auto in eine« Graben. Drei der aus Frankfurt a. Main stammenden Jnsaße» waren ans der Stelle tot, ei» vierter wurde schwer verletzt.

Grieche«!«»» gibt «ach.

WTB. Athen, 14. Okt. Die Regierung hat das Ab­kommen von Mudania angenommen.

M«tmaßiicheS Weiter.

! Da der Hochdruck über Mitteleuropa die Herrschaft er­langt hat, ist für Sonntag und Montag vorwiegend heiteres, z trockenes, tagsüber kühles Wetter mit Morgenuebrl und > Nachtfrösten zu erwarten.

s z Druck und Verlag der W. RIeker'schen Buchdrucker«- Menstelg - Ks-- Für die,Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lank.

AMtsköry«Asch«sL Nagold.

Am Mittwoch, dr» !8. Oktober kou.men in Nützvld im öffentlichen Aufstreich zum Verlaus:

Vormittags II Uhr im Sp.talgarten r

sin Wafsersvag«« mit hölzernem Untergestell und eisernem Kessel mit ca. 1500 Ltr. Inhalt.

Vormittag- »z?/« zzhx beim Bezirkskrarrkovha«-:

ca. IV lfd. m Geländer mit Eisenrahme» u. durch­brochenen Blechfüüunge«.

Obera«t-ba«me1stee Schleicher.

Land«. Vezirksverei« Talw^

Auf Lager ist:

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Ausgabe Mittwochs und SamStags

Zernspr. Nr. 96 .

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