hob dann der Präsident der Zweiten Kammer, Ricklin, hervor, daß die Tagung geeignet sei, gewisse irrtümliche Anschauungen über Elsaß-Lothringen zu bekämpfen. Die Grüße des abwesenden Bischofs von Straßburg überbrachte Professor Eeß vom kathol. Priesterseminar. Weitere Worte des Willkommens sprachen noch Prof. Curtius namens der Kirche Augsburgischer Konfession und im Aufträge des Synodalvorstandes der Reformierten Kirche des Landes, Pfarrer Kunz. Von zahlreichen Korporationen und Stadtverwaltungen sind Begrüßungsschreiben und Telegramme eingegangen. Der Kassenbericht für 1912 schließt ab mit 162 225 -tl an Einnahmen und Ausgaben, wobei auf neue Rechnung 58 325 oll vorgetragen werden. Aus dem vom Bundesvorsitzenden erstatteten Jahresbericht ist zu entnehmen, daß der Bund im vergangenen Jahre um 2400 Einzelmitglieder und um 100 Korporationen zugenommen hat. Die Zahl der letzteren beträgt nunmehr im ganzen 581. Mit einem Vortrag des Prälaten Msgr. Dr. W e r t h m a n n - Freiburg i. B. über Wohnungsnot und Sittlichkeit schloß erst nach Mittag die erste ' Versammlung. ,
Vom evangelischen Bund.
Der Evangelische Bund zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen hat, wie seinem soben zur 26. Generalversammlung in Görlitz erschienenen Jahresbericht zu entnehmen ist, im letzten Jahr ein Wachstum von 180 Vereinen und 23 366 Mitgliedern zu verzeichnen. Im April 1912 waren vorhanden im ganzen 3 209 Vereine mit 485 753 Mitgliedern, im April 1913 bestand der Bund aus 3389 Ver- - einen mit 510 000 Mitgliedern. Die weiteren bemerkenswerten Resultate der Ausbreitung bis Ende August sind noch nicht berücksichtigt. Wir entnehmen dem „Jahresbericht" über die Tätigkeit der Zentralverwaltung, der Haupt- und Zweigvereine folgende Einzelheiten: „Die Verwaltungstätigkeit der Zentrale weist entsprechend dem Wachstum des Bundes um fast 24 000 Mitglieder einen gesteigerten Umfang auf. Sie hat 1912 versandt: 12 522 Briefe und Postkarten, 194 913 Drucksachen, 18 872 Postpakete, 961 Bahnballen, zusammenen 2^7 273 Sendungen. Im ersten Halbjahr 1913 (ohne Zentralkasse) wurden befördert: 12 047 Briefe und Postkarten, 126 027 Drucksachen, 10 742 Postpakete und 228 Bahnballen, zusammen 149 044 Sendungen. Viel benutzt wurde auch im letzten Jahre die Zentralauskunfts- und Zentralberichtigungsstelle, ebenso die Zentralbibliothek sowie das Zeitungsausschnittarchiv, das in 4680 Mappen in 310 Hauptabteilungen mehr als eine halbe Million Zeitungsausschnitte enthält. — An Unterstützungen wurden 1913 gewährt rund 30 000 Es erhielten Gaben: der Zentralausschuß für Oesterreich, Anstalten und Waisenhäuser sowie sonstige Vereinigungen und Werke im deutsch-evangelischen Sinne. Daneben wurden durch die Hilfsausschüsse der verschiedenen Hauptvereine noch bedeutende Beiträge zur Förderung der evangelischen Kirche in Oesterreich aufgebracht, etwa in Höhe von 300 OM Mark. Niinmt man hinzu, daß auch eine Fülle von Unterstützungen von den einzelnen Haupt- und Zweigvereinen geleistet wird, so greift man sicherlich nicht zu hoch, wenn man
die Unterstützungen für praktische Aufgaben auf mehr als 400 MO angibt. Sehr zahlreiche Versamlungen, deren Zahl in die Tausende geht, sind auch im letzten Jahre von den Haupt- und Zweigvereinen abgehalten worden. An Flugblättern zu Zwecken der Werbung und der Aufklärung wurden über 1 300 000 verbreitet. 13 Flugschriften und 19 Wartburghefte sind in der Berichtszeit herausgegeben worden."
Türkisch-bulgarischer Friedensvertrag.
Konstantinopel, 29. Sept. 7 Uhr 30 abends. Der türkisch-bulgarische Friedensvertrag ist unterzeichnet worden.
Hamburg, 29. Sept. Heute nachmittag hat der Hauswirt Albert Wilke in der Kastanienallee einen unbekannten Barbier und ein junges Mädchen durch Schüsse schwer verletzt und sich dann erschossen. Das Motiv ist wahrscheinlich Eifersucht.
Sjarmouth, 29. Sept. Zwei städtische Eolfspielplätze sind durch darauf geschüttete Säuren zerstört worden. Bei dem Tatorte wurde eine Karte gefunden, auf der stand: „Kein Stimmrecht, kein Sport, kein Friede! Gebt den Frauen das Stimmrecht!" Am Sonnabend wurde ferner ein Holzhof durch Feuer zerstört. Der Schaden wird auf 35 000 Pfund Sterling geschätzt. Auch in diesem Falle wurde eine Karte gefunden, aus der hervorgeht, daß Anhängerinnen des Frauenstimmrechts den Brand verursacht haben.
Rechtspflege.
Der Hausschwamm. Nach den Anschauungen des Verkehrs stellt der echte Hausschwamm stets einen erheblichen Mangel eines Hauses dar, auch wenn er durch verhältnismäßig geringe Aufwendungen beseitigt werden könnte, denn die Besorgnis einer Wiederkehr ist niemals ausgeschlossen. Es ist daher ständige Rechtsprechung der Gerichte, daß bei einem Hauskaus, wenn das Vorhandensein des echten Hausschwammes nachgewiesen wird, ohne weiteres der Anspruch auf Wandelung, d. h. Rückgängigmachung des Kaufs gegeben ist. Der Käufer braucht sich daher nicht darauf einzulassen, wenn der Verkäufer sich erbietet, auf seine Kosten den Hausschwamm zu beseitigen.
Haftung des Landwirts. Auf einem Gut lief das Kind einer mit Garbenbinden beschäftigten Arbeiterin in der Nähe einer im Betrieb befindlichen Getreidemähmaschine frei herum und wurde durch die Maschine verletzt. Der Landwirt, der das Mähen beaufsichtigt hatte, wurde für den Schaden haftbar gemacht, da er vermöge seiner überlegenen Einsicht die -große Gefahr, der das Kind ausgesetzt war, richtiger einschätzen konnte, als seine Arbeiterin. Er hätte entweder für genügende Beaufsichtigung des Kindes sorgen sollen, oder der Mutter untersagen müssen, das Kind mit aufs Feld zu nehmen.
Landwirtschaft und Märkte.
Stuttgart, 30. Sept. Landesproduktenbörse. Der fast tägliche Rückgang der amerikanischen Terminkurse war nicht dazu angetan, das Eetreidegeschäft zu beleben. Trotzdem die Angebote von Amerika und Rußland, zu denen in den letzten Tagen auch noch Kanada kam, billiger waren, verhalten sich die Käufer zurückhaltend. In Landware war letzte Woche das Angebot schwächer, da die Oekonomen mit Feldarbeiten zu sehr beschäftigt sind. Auf der heutigen Börse war ein sehr kleines Geschäft und die Umsätze waren nicht nennenswert. Wir notieren:
Weizen württ.
20.—
bis 21.23
„ fränk.
20.—
„
21.23
„
„ Ulka
23.—
„
23.60
„
„ Saxonska
23.75
„
24.28
„
„ Azima
22.78
23.28
,. Kansas II 23.—
„
23.80
Dinkel neu
13 —
„
14.—
Roggen, neu
17.—
„
18.—
„
Gerste, württ.
16.—
„
18.80
Gerste, Pfälzer
19.30
„
20.—
„
„ Tauber
17.80
„
1830
„
„ fränk.
17.80
„
18.30
„
Futtergerste
14.23
„
14.73
Hafer, württ., neu 18.—
17.80
„
Mars, Laplata
18.73
„
16.—
„
t Sack, Kasse !"/->
Skonto.)
Tafelgries
33.28
34.28
„
Mehl 0
33.28
3428
1
32.28
„
32.73
2
31.28
31.73
„
3
29.78
„
80.73
„
4
26.28
„
27.23
„
Kleie
8.60
„
9.—
„
(netto Kasse ohne Sack).
Göppingen, 27. Sept. Auf dem Mostobstmarkt am Güterbahnhof standen 4 Wagenladungen Mostobst aus der Steiermark zum Verkauf. Für den Zentner wurden 5.40—5.70 -K bezahlt.
Vüchertisch.
Der neue Taschenfahrplan. Der zum 1. Oktober in neuer Auflage erscheinende amtliche Taschenfahrplan der Eisenbahnen in Württemberg und Hohenzollern mit Anschlüssen ist durch Aufnahme einer übersichtlichen Darstellung der staatlichen und privaten Kraftwagenverbindungen wiederum verbessert worden. Der Verkaufspreis beträgt wie bisher 25 Pfg. Daneben erscheint wieder zum Preis von 10 Pfg. ein besonderer ausführlicher Fahrplan der Kraftwagen- und Postfahrten.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
ReHameteil.
Ter Kern zu Gesundheit und Kraft muß schon im zartesten Kindesalter im Menschen gepflanzt werden, deshalb verwende man bei unzureichender Mutterbrust Nestle's Kindrr- mehl, und der Erfolg wirdffich in kürzester Zeit zeigen und von nachhaltigster Wirkung sein. Versuchsdose kostenlos durch Nestle-Gesellschaft, Berlin W. 7.
Amtliche und Privatanzeigen.
Bekanntmachung
Letr. die öffentliche Auslegung der Urliste für die Auswahl der Schöffen und Geschworenen.
Auf Grund des tz 1 der Justizministerialverfügung vom 16. Juni 1880 (Regierungsblatt Seite 156) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Urliste für die Auswahl der
Schössen und Geschworenen
vom 1. Oktober ab eine Woche lang auf dem Rathaus zu jedermanns Einsicht ausgelegt ist und daß innerhalb der einwöchigen Frist gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Liste schriftlich oder zu Protokoll Einsprache erhoben werden kann.
Calw, den 30. September 1913.
Stadtfchultheißenamt:
Conz.
Hirsau, den 29. September 1913.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme von nah und fern, die wir beim Hinscheiden unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin, Tante und Großmutter 1
Maria Widmann
Bäckermeisters-Witwe
erfahren durften, für die trostreichen Worte des Herrn! Geistlichen, sowie für den erhebenden Gesang des Lieder- j kranzes und der Schüler, sagen wir unfern innigsten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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Samstag, 4. Oktober, vormittags 10 Uhr, wird auf dem Rathaus in Bad Teinach das staatliche Forellenwasser der Teinach und der Seitenbäche mit etwa 20 Km Länge auf 12 Fahre öffentlich verpachtest__
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