Stuttgart, 5. Lept. (Ern Krnd ab g esturKt.) , Am 2. September, nachmittags halb 1 Uhr, ist ein ! 10 Jahre alter Knabe vom Hchraum eines Hauses in' der Traubenstraße in Äen vier Meter tiefer liegenden sofraum des Nebengebäudes abgestürzt. Er erlitt eine leichtere Schädelknochenverletznng und kam nach der Olga-

Heilanstalt.

^ Waiblingen, 5. Sept. (Leichenträgerstreik.) Ber einer Bestattung fehlten die bestellten Leichenträger. Einige auf dem Friedhof beschäftigten Arbeiter, darunter ein Mann mit künstlichem Fuß, sowie der begleitende Schutzmann, erfüllten den Dienst der streikenden Leichen-

^ Eßlingen, 5. Seyt. (Keine Brandstiftung.^ «u dem Brand in dem Fabrikhintergebäude des früheren Wels zur Krone wird mitgeteilt, daß die Ursache des Kandes ermittelt fei. Brandstiftung liegt nicht vor und

Verhaftete ist wieder auf freien Fuß gefetzt. Weinsberg, 5. Sept. (Messerheld.) Der Sohn des Oberamtmanns Eisele wurde in Ammertsweiler von dem Neffen des dortigen Schultheißen Vogelmann durch mehrere Stiche in die Herzgegend schwer verletzt. Er wurde mit einem Auto in das Heilbronner Krankenhaus' gebracht. Eisele weilte zur Examensvorbereitung und Sommerfrische bei Schultheiß Vogelmann. Ter Stecherei soll ein Streit vorausgegangen fein. Der Täter hat sich Mit in Weinsbera beim Gericht gestellt.

Mk'rchheim, 5. Sept. (Tödlicher Unfall.) Nach- er den Krieg bis zum Schluß mitgemacht hatte, verunglückte anläßlich der Gedächtnisfeier seines früheren Truppenteils Georg Müller von Vorderespig, OA. Sehlingen, tödlich. Das linke Bein wurde dem Bedau­ernswerten vom Zug abgefahren, was seinen Tod zur si-olge batte.

Rottenvurg, 5. Sept. Das Regenwetter er­füllt weite Kreise mit banger Sorge. Da und dort ist der Hafer noch nicht geborgen, die Oehmdernte hat eben, erst begonnen, den Hopfen gilt es zu bergen, die Felder find zu stürzen,' aber alle Arbeiten leiden stark unter dem unbeständigen, immer wieder Regen bringenden Wet­ter, und auch die Kartoffeln werden notleiden, wenn dev Boden noch längere Zeit so naß bleibt wie jetzt.

Die württ Metzgermeister gegen die hohen Schlarhtviehpreise.

Stuttgart, 5. Sept. Ein unter dem Vorsitz von Obermeister H ä u ß e r m a n n-Stuttgart gehaltener Ober­meistertag der Württ. Metzgerinnüng, auf welcher 52 Innungen vertreten waren, nahm in nachdrücklicher Weise Stellung gegen die hohen Schlachtviehpreise. Der Ge­schäftsführer? W o l f, der das Hauptreferat erstattete, wies darauf hin, daß die Schlachtviehpreise eine Höhe erreicht haben, welche es der Mehrzahl der Verbraucher fast unmöglich mache, noch Fleisch zu kaufen. Schuld sei vor allem die Aufhebung der Kontingentierung der Schlachtviehaussuhr aus Württemberg und die scharfe Konkurrenz zwischen den rheinischen, badischen und ein­heimischen Händlern, durch welche die Preise in Würt­temberg immer mehr in düe Höhe getrieben Weeden. Auch die Landwirtschaft trage Schuld an diesen Zu­ständen, denn die Viehhalter haben sich daran gewöhnt, ihren Forderungen die Notierung am Stuttgarter Markt und bei den Häuteauktionen zu Grunde zu legen. Hier sollten die Behörden einschreiten und zusammen mit den OrganisationenAngemessenheitspreise" sestsetzen. Die Zahl der Schlachtungen sei stark zurückgegangen, sodaß zahlreiche Geschäfte geschlossen werden mußten. Dem Verkauf von Gefrierfleisch sollte von den Metzgern aber auch vom Publikum mehr Aufmerksamkeit geschenkt wer­den. Gegen die von den Gewerkschaften geforderte Wieder­einführung der Zwangswirtschaft müsse entschie­den Front gemacht werden. In der Aussprache, die sich an das Referat anschloß, wurde von verschiedene!! Seiten verlangt, daß gegm die unglaublichen Zustände beim Viehhandel aufs schärfste vorgegangen werde; hie werde ein Wucher getrieben, der gar keine Grenzen mehr kenne; ohne Rücksicht aus die einheimische Bevölkerung werde das Vieh anfgekaust und ausgesührt. In einer ein­stimmig angenommenen Entschließung wurde betont, daß das Metzgergewerüe selbst mit am meisten unter der eingetretenen Fleischtcuerung leide; es stehe aber der fortgesetzten Steigerung der Viehpreise, die nicht imrnev berechtigt sei, machtlos gegenüber. Die Metzger erwar­ten daher von der Negierung eine gründliche Prüfung, ob und inwieweit die auf den Schlachtviehmärkten ge­forderten Preise berechtigt seien; ferner sei zu verlan­gen eine Nachprüfung der bereits ausgestellten Bieh- handelsscheine unter Zuziehung von Vertretern des württ, Metzgergewerbes. Von der Landwirtschaft wird erwar­tet, daß sie mit dazu beiträgt, daß der endlosen Steigerung ider Viehpreise Schranken gesetzt werden. Ein weiteres Mittel zur Verbilligung der Fleischpreise erblickt das württ. Metzgergewerbe in der Herabsetzung der Frachten für Vieh und Fleisch. Das württ. Metzgergewerbe wird hach wie vor von sich! aus alles tun, di: Fleischpreise sq niedrig als möglich zu gestalten und «uch sobald wie 'Möglich den Gefrierfleischs!» erkauf wieder aufzunehmen.

26. Deutscher Ortskrankenkafsentag. §

Karlsruhe, 5. Sept. ' Zu Beginn der Hauptverhandlungen der Tagung As Hauptverbandes Deutscher Ortskrankenkassen in der Festhalle erstattete der Geschäftsführer, Herr Leh- Mann-Dresden ausführlichen Bericht. Der Verband umfaßt Heuer 1600 Kassen mit rund 10 Millionen Mit­gliedern. Er hat sich nicht darauf beschränkt, reine Znteressenvertcetung zu sein, sondern war auch um die mrrtschaft.ichen Interessen der Kassen bemüht durch A^dung wirtschaftlicher Abteilungen, deren jüngste die «ewstabgabe von Arzneimitteln und Verbandsstoffen vetrerbt: es ist die Leilmittelvertriebsaeiellichast. die

seit dem letzten Verbandstage eine außerordentliche Entwicklung genommen hat. Im Jahre 1921 betrug der Gesamtumsatz 8 Millionen, im ersten Halbjahr 1922 schon 18 Millionen Mark. Der Referent gab ein anschauliches Bild der Verbandstätigkeit. Er schilderte die Maßnahmen zur haushälterischen Verwendung der Kassengelder und unterstrich die Bestrebungen, die auf eine einheitliche Gebührenordnung für Äerzte ent­sprechend dem preußischen Vorbilde abzielen.

Entschiedene Ablehnung erfährt der Plan, besondere Beamtenkrankenkaffen zu errichten und damit die deut­sche Sozialversicherung noch mehr zu zersplittern in einem Augenblick, da sie sich kaum noch am Leben er­halten kann.

Der Bericht erwartet, daß die Novelle zur Reichsversicherungsordnung nun endlich im Herbst zur Verabschiedung kommt.

Einen breiten Raum im Geschäftsbericht nahm die Frage des Grundlohnes ein. Hier wird von der Gesetz­gebung verlangt, daß es den Krankenkassen überlassen bleibt, die Höchstsätze des Grundlohnes in Anpassung ! an die veränderten Verhältnisse selbst zu bestimmen, i Im Reichsarbeitsministerium müsse man aus die

Wirtschaftslage mehr Rücksicht nehmen und den Kran- j kenkassen helfen, um ihnen die Existenz zu retten, j Sehr viele stehen vor der Gefahr der Zahlungseinstel- ! lung. Das ist nur die Folge einer unzulänglichen Ge- i setzgebung. Es muß schnell geholfen werden.

! Der Höchstsatz von 180 Mark genügt nicht, nicht ein- ; mal ein solcher von 300 Mark. Geboten ist ferner die j Erhöhung der Versicherungsgrenze für die Angestellten, j In der Aussprache wandte sich Kollege Hau.g-

Düsseldors gegen das Apothekermonovol; er forderte weiter die Versicherungspflicht auch für die Handwer­ker und den kleinen Mittelstand überhaupt.

Präsident Fräßdorf dankte darauf unter Zustim­mung der Versammlung Herrn Lehmann für seine Geschäftsführung. Nachdem er noch einen alten Käm­pen der Krankenkassenbewegung, Herrn Justizrat Dr. Maher-Frankenthal (jetzt in Heidelberg) begrüßt hatte, hielt Prof. Dr. med. et Phil. H. Wintz aus Erlangen einen hochinteressanten und lehrreichen Vortrag über Röntgentherapie und Krankenkassen.

Vermischtes»

Ein seiner Schwiegersohn. Die Berliner Kriminal­polizei sucht seit einem Viertelajhr einen Schwindler, der seine Braut und ihre Mutter um eine halbe Mil­lion Mark bares Geld, um ihre gesamte Wohnungs­einrichtung, ihre Schmucksachen und Papiere im Werte von mehr als 2V» Millionen Mark bestohlen hatte. Es gelang jetzt, ihn in Schöneberg in der Wohnung einer seiner Freundinnen zu überraschen und als den 28 Jahre alten Bautechniker Friedrich Stengelein zu ermitteln. Stengelein hatte sich in einer Stadt der Rheinpfalz mit einem 23jährigen schönen Mädchen verlobt, oem er einredete, daß er eine besonders große Karriere vor sich hätte. Seine zukünftige Schwieger­mutter war von dem Bautechniker ebenfalls so ent­zückt, daß sie ihm leichten Herzens eine halbe Million Mark in barem Gelde zum Ankauf eines Baugeschäftes überließ. Stengelein fuhr nach Berlin und verjubelte das Geld mit seiner in Schöneberg wohnenden Gelieb­ten. Als seine zukünftige Schwiegermutter hörte, daß er in Berlin in kostspieligen Weinrestaurants nachts beobachtet worden war, fuhr sie mit ihrer Tochter ihm nach. Stengelein, dem die Abreise seiner Braut bekannt wurde, reiste schnell nach dem Wohnort, ver­kaufte auf Grund einer gefälschten Vollmacht die ge­samte Zimmereinrichtung seiner Braut und begab sich wieder nach Berlin. Er steht außerdem ünter dem Verdacht, Heiratsschwindeleien schon feit langer Zeit auch bei anderen Opfern getrieben zu haben.

Handel und Verkehr.

ToMrknrs am 5. September: 1423.21 Mark.

Stuttgarter Börse, 5. Sept. An der Börse herrschte infolge der wieder sehr unklar gewordenen politischen Verhältnisse große Zurückhaltung, so daß die Kurse meist weiter nachgeben mußten. Nur wenige Papiere behaupteten ihren gestrigen Kurs und nur Ausnahmen konnten sich etwas verbessern. Im Freiverkehr war das Geschäft sehr schleppend, da die Käufer fehlten. Auch hier waren Kursabschläge die Regel. Von Bank­aktien waren Vereinsbank 9 Punkte niederer. Spinne­reien schwächer. Erlangen 90, Kammgarn Bietig­heim 50, Kolb und Schüre 10, Kottern -j- 10. Brauereien lustlos: Rettenmeher 10, Württ. Ho- henzollern -j- 10, junge 550, Wulle 19. Der Ma­schinen- und Metallmarkt war meist schwächer. Daim­ler 22, Feinmechanik 60, Hohner 33, Jung- hans 9, junge wurden mit 515 aus dem Markt genommen. Hesser Maschinen 20, Maschinenfabrik Weingarten 60, Neckarsulmer 30, junge gingen mit 790805 bei höherem Interesse um. Höher waren nur Eßlinger Maschinen um 20 Punkte. Bon den übrigen Werten konnten sich Bad. Anilrn und Deutsche Verlag halten. Zement Heidewerg gewannen 20 Punkte. Bremen-Besigheimer Oel verloren 130, Köln- Rottweiler 25, Otto Krumm 20, Salzwerk Heiwronn 29, Stuttgarter Bäckermühle 20 Punkte, junge Backer- mühle 880, 885. Auch Stuttgarter Zucker büßten 34 ein.

Stuttgart, 5. Sept. Dem heutigen Schlachtvieh­markt waren zugetrieben: 41 Ochsen, 22 Bullen, 250 Jungbullen, 238 Jungrinder, 262 Kühe, 354 Kälber, 468 Schweine, 16 Schafe und 7 Ziegen. Davon blreben unverkauft: 30 Schweine. Verlauf des Marktes: ber Großvieh belebt, bei Kälbern und Schweinen mäßig be­lebt. Erlöst wurde aus 100 Pfund Lebendgewicht: Ochsen erste Qualität 67007000, zweite 56006300, Bullen erste 62006500, zweite 54006800, Jung­kinder erste 68007100, zweite 5850 6550, dritte T9005600, Kühe erste 49005400, zweite 4000 brs '4500, dritte 28003500, Kälber erste 83008600, zweite 7650-8000, dritte 70007500, Schweine erste >13 00013 400, zweite 12 00012 750, dritte 11200 bis 11 800 Mk.

Mannheimer Produktenbörse, 4 Sept. Die Börse verkehrte in sehr fester Haltung. Das Geschäft ist et­was umfangreicher geworden, aber das Hauptinteresse der Käufer wendete sich mehr dem Angebot alter Wa e als der neuen zu, da letztere nicht befriedigte. Alter ausländischer Weizen wurde mit 60006200 Mk. ge­kauft, für alten Roggen wurde 5000 Mk. ab Pfälzer Station verlangt, für neuen Roggen 4600 ab süddeut­scher Station. In Gerste waren die Umsätze gleich­falls nicht sehr groß. Für alte Ware wurden 7000 Mk. ab Mannheim gefordert, für neue 6600 ab unterfrän­kischer Station. Haber aus alter Ernte kostete 6500, aus neuer 6000 Mk. In Mehl sind die Preise wieder etwas zurückgegangen und kostete Weizenmehl Spez. 0 9400 Mk. aus erster Hand, 88009000 aus zweiter Hand. Tie Mühlen verlangen infolge der Geldmittel­knappheit durch Zirkular an ihre Kundschaft Voraus­bezahlung, und diese Maßnahme drückt naturgemäß auf das Geschäft. Futterartikel waren nur gering ange- boten. Kleie kostete 35003600 Mk. ab Mühle und Repskuchen 4000 Mk. ab Fabrikstation.

»Mannheim, 4. Sept. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugetrieben: 202 Ochsen, 316 Bul­len, 938 Kühe und Rinder, 314 Kälber, 129 Schafe und 689 Schweine. Bezahlt wurden für die 50 Kg Lebendgewicht: Für Ochsen 46006800, Bullen 4800 bis 6500, Kühe und Rinder 35006800, Kälber 740« bis 9000, Schafe 38005200, Schweine 11 500 bis 14 000 Mk. Haltung: mit Großvieh mittelmäßig, klei­ner Ueberstand: mit Kälbern und Schafen lebhaft, aus­verkauft; mit Schweinen langsam, Ueberstand.

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Bei ziemlich launischem Wetter trafen sich die beiden Mannschastrn auf dem Eisberg. Altensteig erscheint mit kompletter Aufstellung uw» soll e nen eneigischen Gegner haben. Unsere Einheimischen haben An­stoß rnd verlieren pleich den Ball, so daß Nagold vorkommt biS zur Verteidigung von Altensteix, die die Lage klärt. Verschieden« Mal kann Nagold das Tor Altenfieigs bedrängen, doch die bestgeschaffenen Bälle mißglücken Nagold. Halbzeit Altensteig spielt abwärts und löst Nagold in der Führung deS Spieles ab. Auf das Nagolder Tor kommen ebenfalls scharfe Bälle, die jedoch der Torwatt retten konnte. Kurz vor Schluß kommt Nagold nochmals vor bis an das Tor der Altensteiger und ein abseits stehender Spieler der Nagolder kann ein Tor einsenden. DaS Tor wurde reklamiert und von dor Nagoldern Spieler als Abseitstor anerkannt. Das somit unentschiedene Spiel nahm einen schönen Verlauf. Zu Bedauern ist nur die wieder­holteKurzsichtigkeit" deS Schiedsrichters. 1.

Letzte Nachrichten.

Der SreichSernähruagSminister über die Getreide»mlage.

WTB. Berit», 5. Sept. Nach einer Meldung des Hamburger Echo" hat der ReichservähruvgSminifter auf der Konferenz der Einährungsnunifter der Länder die Er- tlärung abgektben, daß an der Grtreideumlage von zff» Millionen Tonnm unbedingt ftstgehaltm werden würde. Fraglich bleibe allerdings die Preisgestaltung. Die Korsrreuz -st entschlossen, die Starkbierbraurrei einzuschränke«. Man hlffe, dadurch etwa 860000 Tonnen Gerste für die Ernährung freizubekornnre».

Eise Entschließ»»- der Er«ähr»»,1- »,» La»dwirtschastS-

Minister.

WTB. Hamburg, 5. Sept. Die Konferenz der Ernäh­rung»- und Landwirtschaftsminiftrr, die hier Montag und Dienstag unter dem Vorfitz de» Reichsministrr» Fehr tagte, hat rine Entschließung gefaßt, in der e» heißt: Da iu Deutschland »ach dem Verlust wertvoller landwirtschaftlicher Gebiete noch weniger als früher genügend Nahrungsmittel erzeugt werde» können und Deutschland namentlich aus de« Gebiete der Versorgung mit Brotgetreide, Futtermittel« und Fetten in hohem Maße aus Einfuhr angewiesen ist, kau» eine wirkliche Besserung hinsichtlich de» Standes der Ernäh­rung und hinsichtlich der Preise bei dem heutigen Stand der Produktion nicht ohne Aenderung der allgemeinen Wirt­schaftslage Deutschlands eintretrn. Voraussetzung hierzu ist in erster Linie di« Besriung Deutschlands von de« Druck übermäßiger Bar- und Sachlieferungen an die Entente. Die Mintsterkonserenz ist einmütig der Ueberzeuguug, daß alle Maßnahmen getroffen werden müssen, die aus eine sparsame und zweckmäßige Verwendung der vorhandenen Nahrungsmittel tm Jnlande Einfluß habe» könne», und daß auch auf ein« erträgliche Preisgestaltung hingewirkt werde« muß. Sie spricht sich daher für ein Verbot der Herstellung von Starkbiereu und im übrigen für eine Einschränkung der Bierherstellung aus. Sie hält eS weiter für notwendig, daß die Verwendung von Jnlandszucker für Liköre, bei der Her- strllung von Branntwein, zu Schokolade und Süßigkttten alsbald verboten wird. Sie hält es weiter für notwendig, in dem demnächst beginnenden neuen Zuckerwirtschasttjahr Maßnahmen dahin zu 1r«ffen, daß der inländische Zucker in erster Linie der Bevölkerung zum Mundgebrauch -»geführt wud. Aus dem Gebiete der Brotverforguug muß die Um­lage in ihrer gesetzlich sefigelegten Höh, dmchgeführt werde». Die Konferenz verschließt fich dabei nicht der Tatsache, daß bei der Festsetzung der Preis, für das Umlage-Getreide der Geldentwertung und de» heutigen Produktionskosten Rech­nung getragen werden muß. Von den Strafandrohungen muß unnachfichrlich Gebrauch gemacht werden gegen di«, di« ander, auffordern, fich der Ablieferung der Umlage zu wider­setzen. Du Konferenz empfieh l weiter eine Prüfung, ob durch «ine allgemeine Herabsetzung des AuSmahlungSsatzeS für freie» Getreide Ersparnisse gemacht werden können. Dir Ausgestaltung der Kindrrsprisuntzen, der öffentlichen Spri- sungen und der Abgabe von Lebensmitteln an besondere Bedürftige zu ermäßigte» Preise» wird geprüft werden müffrn.

Di« NS»«»»g Sibiriens S»rch Jap«» hat Hego»,e«.

WTB. Parks, 5. Sept. Nach einer HavaS.Meldung auS Tokio hat gestern di« militärische Räumung Sibirnn» durch Japan begonnen.