Andringen von Rot erfolgreich widerstanden und bei Aspach zur Ruhe übergegangen. Rot hatte sich auf Tiefenbach-Rvß- berg zurückgezogen und war da zur Ruhe gegangen. Dem gestrigen Manöver wohnte d e r K ö n i g an, der um 10 Uhr in Begleitung seines Generaladjutanten Frh. v. Starkloff bei Ruppertshofen zu Pferde stieg und um 1L2 Uhr das Feld wieder verließ. Auch Herzog Albrecht, der Kriegsminister v. Marchtaler, der Festungsgouverneur von Ulm, v. Gerok, sowie Generalleutnant v. d. Marwitz, Generalinspekteur der Kavallerie, hatten sich auf dem Manöverfelde eingefunden. Das Wetter, das anfänglich regnerisch aussah, war der Uebung sehr günstig: es war nicht zu heiß und doch trocken.
Stuttgart, 23. Sept. Letzte Woche hielten die Inhaber und Direktoren württembergischer Waren- und Kaufhäuser im Königsbau in Stuttgart eine Versammlung ab und gründeten einen Zweigverein Württemberg des Verbands deutscher Waren- und Kaufhäuser, zu dessen Vorsitzenden der Warenhausbesitzer Hirsch in Cannstatt gewählt wurde.
Laupheim, 23. Sept. In Sießen ist die Familie des Lehrers in großes Unglück gekommen. Mann und Frau sind nämlich plötzlich fast gleichzeitig vom Irrsinn befallen und ins hiesige Krankenhaus gebracht worden. Die brave Familie, die eine größere Kinderzahl aufweist, wird allgemein bedauert.
Ar»» Wett »«d Zeit.
Zwist unter den Nationalliberalen.
Rastatt, 23. Sept. Nachdem es nicht gelungen ist, die Zurückziehung der Kandidatur Vogel zu erreichen, und daneben auch die Nationalliberalen im Wahlkreis Rastatt-Stadt nicht zur Zurückziehung der Kandidatur Niederbühls zu bewegen sind, gibt der Engere Ausschuß der Nationalliberalen Partei Badens folgende Erklärung ab: Nach dem mit der Fortschrittlichen Volkspartei abgeschlossenen Abkommen ist im Bezirk Rastatt-Stadt der Kandidat dieser Partei (Vogel) schon im ersten Wahlgange durch die Nationalliberale Partei zu unterstützen. Im Gegensatz dazu haben die nationalliberalen Vereine in Rastatt einen Kandidaten (Niederbühl) aufgestellt und halten an ihm fest. Dieser Kandidat kann daher nicht als Kandidat der Nationalliberalen Partei anerkannt werden. Wir fordern deshalb die Anhänger unserer Partei auf, ihre Stimmen dem Kandidaten der Fortschrittlichen Volkspartei, Stadtrat Dr. Vogel, zu geben.
Bereitet, oder nicht, zu gehn ....
Braunschweig, 23. Sept. Auf der fiskalischen Grube „Heroyna" bei Vienenburg riß heute mittag bei der Ablösung der Mittagsschicht auf der Zeche I das Tau der Fahrung. Der mit 12 Bergleuten besetzte Korb stürzte in die Tiefe. Es wurden 4 Bergleute sofort getötet, die übrigen schwer verletzt.
Gelsenkirchen, 23. Sept. In der der Zeche „Nordstern" gehörigen Teerfabrik brach auf bisher noch unaufgeklärte Weise ein Brand aus, der sich so schnell ausdehnte, daß sechs Arbeitern von den Flammen der Weg abgeschnitten wurde. Alle sechs verbrannten bei lebendigem Leibe.
Das Wellengrab.
Cuxhaven, 23. Sept. Das deutsche Segelschiff „Queen Viktoria" ist hier zur festgesetzten Zeit nicht angekommen. Da ein Boot und die Leiche eines Mannes der Besatzung gefun-
> den wurden, nimmt man an, daß das Schiff in der Nordsee untergegangen ist.
New-Z)ork, 23. Sept. Der Dampfer „Huronic", der sich auf der Fahrt nach dem Ontario-See befand, geriet vergangenen Sonnabend in einen Sturm. Man glaubt, daß das Schiff mit 200 Passagieren untergegangen ist.
Die Mannszucht im Schweizerheer.
Zu der überraschenden Nachricht, daß bei den gegenwärtig stattfindenden Gebirgsmanövern der schweizerischen Miliz ein Bataillon Alpenjäger meuterte, (vgl. C. Tagbl. Nr. 222), weiß das Berner Tagblatt noch folgendes Interessante zu melden: Die Vorgänge beim Flüela-Hospiz machen in der ganzen Schweiz den peinlichsten Eindruck, vom Ausland nicht zu reden. Nicht nur ein einziges Bündner-Bataillon, sondern das ganze Regiment hat neueren Berichten zufolge ohne Befehl und in tobender Unordnung den Abstieg nach Davos unternommen, weil Bataillone anderer Kantone vor ihnen abmarschiert waren. Einer Nachricht des „Bund" zufolge hätten die Bündner erklärt, es sei eine Gemeinheit, daß die „Ausländer" vor ihnen ins Kantonnement abmarschieren dürften. Unter den Ausländern waren die St. Ealler gemeint, die zuerst abmarschierten, weil sie den weitesten Weg hatten. Die Truppen liefen einfach davon wie eine Herde Schafe, wenns donnert. Die Offiziere waren nicht, wie es anfangs hieß, im Hospiz am Schermen, sondern standen wie die Soldaten in freier Höhe, allen Winden Preisgegeben. Sie ertrugen also die Unbill der Witterung ebenfalls und am guten Beispiel hats nicht gefehlt. Wenn trotzdem die Truppe revoltierte, so ist nicht Regen und Wind in erster Linie als Ursache zu betrachten, sondern der schlechte Geist, der in ihnen lebte. Wenn unsere Armee wirklich auf dem Standpunkt stünde, wenn ihr das Wetter nicht behagt, die Flinte ins Korn zu werfen, so müßten wir nach dem Worte des Obersten Gertsch „Disziplin oder Abrüsten" wirklich ans Abrüsten denken. Daß es Blätter gibt, die ohne weiteres den Truppen Recht geben, darf uns nicht in unserem Ur- eil beeinflussen. Gibt es doch Zeitungsschreiber, die jeden Fall von Insubordination im Heer wohlwollend registrieren. Wie haben doch die Zeiten sich geändert. Früher stets Klagen über die Haltung der welschen Truppen, ihre schwierige Disziplin und Scheu vor Strapazen. Und heute führen sich diese Bataillone bei den schärfsten Forderungen tadellos, so daß das Vertrauen in ihre Tüchtigkeit ein rückhaltloses geworden ist. Und nun kommen die Bündner Gebirgstruppen und laufen wegen Schnee und Wind davon! Noch nie ist der Mangel an Autorität in unserem Heer so abschreckend deutlich zutage getreten, wie bei diesem Fall. Es ist böse Saat, die aufgeht, die aber von lange her gesäet wurde. Und die Säeleute sind bekannt. Man hat sie zu lange an der Arbeit gel assen. _
Gerichtssaal.
Stuttgart, 24. Sept. Ein Vorfall, der sich am 29. Mai in einer Eßlinger Maschinenfabrik abspielte, hatte ein Nachspiel vor der Strafkammer. Der in der Fabrik beschäftigte, 20- jährige Schlaffer Müller hatte ohne Wissen ein von einer Maus angenagtes Stück Brot gegessen. Ein Mitarbeiter, der 19 Jahre alte Schlosser Ernst Blathardt lachte ihn deshalb aus. j
Im Aerger darüber schlug ihn Müller mit der Hand an den Kopf. Bluthardt warf daraufhin einen Dreikantschaber nach Müller. Der Wurf hatte schlimme Folgen, denn Müller wurde in die linke Kniekehle getroffen und schwer verletzt mußte er ins Krankenhaus geschasst werden; sämtliche Adern waren zerrissen. Das Bein mußte im abgenommen werden. Gegen Bluthardt wurde nun Anklage wegen schwerer Körperverletzung erhoben. Den Dreikantschaber will er geworfen haben, ohne dabei etwas zu denken. Er und Müller seien gute Freunde. Die Strafkammer versagte seinem Vorbringen den Glauben, nahm vielmehr an, daß er vorsätzlich gehandelt habe, und verurteilte ihn wegen schwerer Körperverletzung zu 6 Wochen Gefängnis.
Berlin, 23. Sept. Der Diener Josef Ritter, der am Pfingstmontag den 12 Li Jahre alten Knaben Otto Klähn getötet hat, wurde heute vom Schwurgericht des Landgerichts Berlin I wegen Totschlags unter Zubilligung mildernder Umstände zu fünf Jahren Gefängnis und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt.
Landwirtschaft und RLrkte.
— Weilderstadt, 23. Sept. Gestern wurde hier eine Partie Hopfen verkauft, direkt an Brauer zum Preise von 200 Mark der Zentner und auf das ganze Quantum 35 „L Leihkauf. — Seit gestern berichtet der Nürnberger Markt über sinkende Preise und flauen Geschäftsgang, was sich auch bei den Händlern hier bemerkbar macht. Diese verhalten sich jetzt zuwartend. Die Fruchternte ist jetzt beendet, und das geerntete Quantum befriedigt allgemein. — Diese Woche waren einige Wagon Mo st ob st auf der Bahn, welches zu 4„/i.—4,50 ^ raschen Absatz fand.
Herrenberg, 23. Sept. Auf dem heutigen Viehmarkt waren zugeführt: 71 Stück Ochsen, 239 Stück Kühe und Kalbinnen, 136 St. Jungvieh, was gegen letzten Markt ein Mehr bedeutet bei den Ochsen um 16 St., ein Weniger bei den Kühen und Kalbinnen um 57 St., und bei dem Jungvieh um 34 St. Von Händlern waren zugeführt 128 Stück. Es waren ziemlich viele Käufer am Platze; der Verkauf ging ziemlich gut. Begehrt war besonders fettes Vieh, Jung- und trächtiges Vieh. Die Preise sind gegen letzten Markt gleichbleibend. Erlöst wurde für ein Paar Ochsen 1125—1665 -K, für eine trächtige Kuh 485—550 -R, für eine Milchkuh 350—425 Mark, für eine Schlachtkuh 225—375 für eine Schaffkuh 350—460 für eine Kalbin 460—620 -N, für
ein Jungrind oder Stier 190—275 °/ll. — Auf dem Schweinemarkt waren zugeführt: 365 Stück Milchschweine; Erlös pro Paar 40—58 -N, 256 Stück Läuferschweine; Erlös pro Paar 70—130 -N. Verkauf gut.
Ludwigsburg, 23. Sept. Schweinemarkt. Zufuhr: 43 Läuferschweine, 144 Milchschweine; verkauft 15 Läufer- schweine, 110 Milchschweine. Preis für ein Läuferschwein 30 bis 60 für ein Milchschwein 18—25 Die Zufuhr von Milch- und Läuferschweinen war heute eine mittlere. Der Verkauf ging in beiden Gattungen zu den bisherigen Preisen gut und rasch von statten; alles seuchenfrei.
Heilbronn, 23. Sept. Obstmarkt. Taselbirnen 14—18 Tafeläpfel 20—2H ^., Zwetschen 9—12 pro 50 Kilo.
Für di« Echristleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerri
Amtliche un d Pr ivatanzeigen.
U. Amtsgericht <Lalw.
In das Handelsregister wurde heute zu der Einzelfirma
Johannes Theurer, in Station Teinach, Handelsgewerbe: Holzhandel und Holzsägerei, eingetragen:
Das Geschäft wird, nach dem am 30. Juli 1913 erfolgten Ableben des seitherigen Inhabers, von dessen Erben:
1. Christiane Luise Theurer, geb. Kirchherr, der Witwe des bisherigen Inhabers,
2. der Tochter Anna Theurer, ledig volljährig,
3. dem Sohn Karl Theurer, Kaufmann,
4. dem Sohn Heinrich Theurer, Kaufmann,
5. dem Sohn Paul Theurer, Kaufmann,
6. der Tochter Marie Elisabeth Theurer, minderjährig, Ziffer 1—4 und 6 in Station Teinach, Ziffer 5 in Münchsmünster bei Ingolstadt,
unter der bisherigen Firma weitergeführt.
Das Recht zur Vertretung und Zeichnung der Firma steht nur der Witwe Christiane Luise Theurer zu. Den Söhnen Karl und Heinrich Theurer ist je Einzelprokura erteilt.
Den 20. September 1913.
Amtsrichter: Ehmann.
Der Eewerbeverein beabsichtigt, wenn genügend Teilnehmer sich melden, wieder einen Kurs in Buchführung geben zu lasten. Damen und Herren können daran teilnehmen. Günstig für Meisterprüflinge.
Das Kursgeld beträgt für Mitglieder und deren Angehörige 3 Mk., für Nichtmitglieder 6 Mk.
Anmeldungen wollen möglichst sofort bei jdem Unterzeichneten gemacht werden.
3. A. K. Zahn, Uhrmacher.
Zweites Verzeichnis
der siir die UWeüergeschödigieu der Lander eiWWgeueu Gabe«.
Es sind weitere Gaben eingegangen bei:
Don Calw: Dekan Roos: Frau Käuffele 5, Fr. H. 5, K. 3, Frau Pfrommer 1, Fortbildungsschülerinnen der Frl. Braun 5, von Hirsau durchs K. Pfarramt 7^.
Reg.-Rat Binder: E. Widmann I^L
Oberamtspfleger Fechter: Stadtpsarrer Heberle 3, N. N. 2, N. N. 1. Von Temeindepflege Simmozheim:
„ „ Ernstmühl:
„ „ Breitenberg:
„ „ Neuweiler:
.. ., Hornberg:
„ „ Zwerenberg:
„ Althengstett:
durchs K. Pfarramt Holzbronn:
. Altburg:
.. Würzbach:
„ Stadtpfarramt Zavelstein:
„ „ Pfarramt Ostelsheim:
Opfer
von einzelnen Gebern Dom Schultheitzenamt Unterreichenbach:
Buchhändler Häußler: zusammen
Kaufmann Emil Georgii: „
Friedrich Pfrommer, Bäcker:
Kaufmann Vinyon:
Apotheker Hartmaun:
30 10 30
45^.
25 ^ 25 ^.
40
7.50^.
139
130
17 ^
7^,054
12^L
58
13 854
4^5.
4^.
604
3^.
Direkt an die Zentralleitung für Wohltätigkeit sind abgeliefert worden:
Opfer von der Erntebetstunde in Calw: 48 in Althengstett: 32^ 77 4, von der Gemeindepflege Gechingen: 30
Gesamtsumme der im Oberamtsbezirk Calw eingegangenen Gaben:
1563^.494
Allen Gebern wird aufrichtigster und herzlichster Dank gesagt. Calw, den 17. September 1913.
Regierungsrat Binder. Dekan Roos.
Weinsberger
Lose
bei Friseur Winz, Marktplatz, k 1 Mk.
Ziehung garantiert 28. September. Haupttreffer 20000 u. 6000 Mk.
2400 IM.
auf I. Hypothek von piinklichem Zinszähler aufzunehmen gesucht.
Näheres zu erfragen bei Eemeindepfleger Fuchtmann, Teinach.
2400 MK.
gegen gute Sicherheit von pünktl. Zinszahler sofort aufzunehmen gesucht. Donwemf.d.Geschästsst.d.Bl.
Frische Seefische treffen heute ein:
Große Schellfische 1 Psd. 28 Psg. kleine , 1 » 24 ,
Eabliau 1 „ 28 ,
Seelachs 1 » 2k,
Badstraße.