woch, mit der Wengernalpbahn von Lauterbrunnen und Wengen um 3 Uhr 30 Min. und 4 Uhr früh. Auf Station Iungfraujoch wurde den etwa 600 Mann noch ein Tee verabreicht. Die ganze Nacht hatte hier ein Schneesturm geherrscht, der noch andauerte, als um 7 Uhr 15 Min. der Abstieg begann; es lag etwa 1 Meter Neuschnee. Die Spitze der Marschkolonne bildeten die Sappeure mit Oberländer Bergführern, die schon nachts zuvor die erste steilste Partie durch Seilgeländer ge­sichert hatten. Die von Oberstleutnant Grimm befeh­ligten Oberländer, aus Simmentalern, Frutigern, Jn- terlaknern und Oberhaslern bestehend, hielten sich sehr wacker. Noch sah man ihre Kolonnen, bis sie die Elet- scherbahn des großen Aletsch erreicht hatten. Dann ent­zog sie ein brodelndes Nebelmeer den Blicken der Beob­achter auf dem Iungfraujoch. Langsam verhallten ihre Juchzer und Jodler in der Ferne. Die Uebungen wer­den sich nach dem Erimselpaß hinüber bewegen, der ja im Bereich der Furkabefeftigungen liegt. Auf den Hohenmatten in Jnterlaken findet am 25. Sept. die Auflösung der Truppen statt.

Karlsruhe, 18. Sept. Der engere Ausschuß der nationalliberalen Partei hat in seiner gestrigen ge­schlossenen Sitzung einen Wahlaufruf für die Landtags­wahlen festgestellt. Zu gleichem Zweck ist heute der engere Ausschuß der Fortschrittlichen Volkspartei zu­sammengetreten. Die Wahlaufrufe werden noch in die­ser Woche veröffentlich werden. Sie enthalten eine Erklärung, daß für die Stichwahl der Erotzblock festge­halten wird.

Hechingen, 18. Sept. Wie demZoller" von sehr zuverlässiger Quelle mitgeteilt wird, besteht in badischen Hofkreisen die bestimmte Absicht, vom nächsten Land­tag eine beträchtliche Erhöhung der Zivilliste des Eroß- herzogs zu fordern. Man spricht von einer Summe von 700 000 DerZoller" fügt der Meldung hin­zu, daß er die Nachricht aufrechterhalte, auch wenn ein offizielles oder offiziöses Dementi erfolgen sollte.

Gerichtssaal.

Ulm, 19. Sept. Der ledige Emil Lupart, der in verschiedenen angrenzenden bayrischen Orten Vorträge überseine Erlebnisse" als Fremdenlegionär hielt, die Fremdenlegion aber nur vomHörensagen" kannte, wurde, trotzdem er mit seinen Vorträgennationale Bestrebungen" verfolgt haben will, zu 3 Monaten Ge­fängnis verureilt.

Landwirtschaft und Märkte.

Kurzer Getreidewochenbericht der Preisberichtstelle des Deutschen Landwirtschaftsrates vom 9. bis 15. Sep­tember 1913. Die in der Berichtswoche bekannt gewor­dene vorläufige Ernteschätzung für Preußen zeigt wider

Erwarten höhere Zahlen als im August. Ein Ver­gleich mit der Augustschätzung und mit den endgültigen Ergebnissen des Vorjahres gibt folgendes Bild (in Tonnen gleich 1000 KilogrZ :

Die zum ersten Male vorgenommene Schätzung für Wintergerste ergibt 72 708 To, während für Kartof­feln ein Ertrag von 35249 833 To. in Aussicht gestellt wird gegenüber 34 900 598 in 1912 und 25 630 203 To. in 1911. Trotz dieser Zahlen war die Stimmung in der Berichtswoche durchaus nicht matt, namentlich am Weltmärkte machte sich eine gewisse Widerstandsfähig­keit bemerkbar, die zum Teil mit den amerikanischen Verhältnissen in Verbindung stand. Zwar lautet die Schätzung der amerikanischen Weizenernte nach dem letz­ten Bericht noch etwas höher als bisher, auch stehen von Kanada große Leistungen in Aussicht, aber zu­nächst macht sich der Einfluß der schlechten Maisernte fühlbar, das Angebot ist zurückhaltender und die Ver­schiffungen von den atlantischen Häfen haben eine er­hebliche Einschränkung erfahren. Demgegenüber hat Rußland diesmal große Mengen Weizen und Gerste exportiert, aber das Angebot von dort ist keineswegs dringlich, zumal die Regierung den Landwirten Vor­schüsse gewährt. Hinzu kommt, daß sich in verschiedenen Gebieten Rußlands starke Enttäuschungen beim Erdrusch Herausstellen sollen. Frankreichs Weizenernte soll nach neueren Schätzungen um mehr als 10 A hinter der des Vorjahres zurückstehen, so daß wieder bedeutende Zufuhren vom Auslande nötig sein werden, ein Um­stand, der besonders für den deutschen Getreidehandel von Bedeutung ist. Zunächst läßt das Geschäft in dieser Richtung noch viel zu wünschen übrig, da das Ausland zu niedrige Preise bietet. Die Preislage hat sich wenig geändert, auch im Lieferungsgeschäft boten Deckungen den Preisen eine Stütze. Roggen hatte wieder nur mäßiges Angebot, das bei den Mühlen und zum Ex­port schlank Aufnahme fand. Rußland kommt wenig mit Ware heraus. Lieferung war durch Deckungen be­festigt, zumal Andienungen bei den Mühlen Aufnahme fanden. Hafer ist in geringer Ware am Markte; das schwer verkäufliche Material drückt auf den Wert der Lieferung. Dagegen ist gute Ware begehrt und findet auch seitens des Exports Beachtung.

Stuttgart, 18. Sept. Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof. Laut marktamtlicher Zusammen­stellung waren gestern im ganzen 73 Wagen zum Verkauf aufgestellt. Neu zugeführt waren 40 Wagen, die sich auf folgende Länder verteilen: 18 aus Frankreich, 650820 21 aus Italien, 650900^«, 1 aus Oesterreich-Ungarn.800 (erzieltePreis?per 10000 Kg. bahnamtl. Gewicht Stuttgart). Nach auswärts wurden 43 Wagen verkauft. Kleinver­kauf: 4.204.60^. Marktlage: lebhaft.

Göppingen, 18. Sept. Dem Mostobstmarkt am GLterbahnhof waren gestern 5 Wagenladungen Mostobst aus Obstreich und Italien zugeführt. Der Zentner kostete 56.60 je nach Güte des Obstes.

Tübingen, 18. Sept. Gestern standen 2 Wagen Mostäpfel auf dem Bahnhof. Aepfel aus Italien kosteten 4.80 Aepfel aus Hessen 5.20 ^ der Zentner.

Tübingen, 18. Sept. Dem letzten Schweine - markt waren etwa 150 Paar Milchschweine zuge­führt. Die kleinsten Tiere kosteten 36 das Paar, die größten 56^.

Rottenburg, 18. Sept. Der Ertrag an Frühhopfen aus dem Versuchshopfengarten des Hopfenbauvereins ist zu 200 -N per Zentner verkauft. Die Hopfenpreise in der Umgebung bewegen sich zwischen 185 und 200 -K per Zentner.

BLchertisch.

Heimatkunst. Wieder dürfen wir eine Serie der von der Stiftung f. Heimatschutz in Meiningen heraus­gegebenen Heimatschutzkarten ankllndigen. Der Serie Hirsau ist nun die Serie Calw nachgefolgt. 12 Kar­ten mit überraschend künstlerisches Verständnis ünd Geschmack verratenden Aufnahmen von Forstassessor Feucht in Hirsau, dem schon sr. Zt., bei der Heraus­gabe der Hirfauer Karten der Dank derer zuteil wurde, die unsre Heimat und ihre Bewohner mit Augen, die zu sehen vermögen, beschauen und mit Herzen, die noch dafür Muße haben, sie zu lieben. Dieses Dutzend Kar­ten ist ein Heimatspiegel, ein begeisterter und ein­drucksvoll beredter Verkünder der offenen und versteckten Schönheiten unsrer Stadt, besser, als viele und lange Reklameaufsätze in den Zeitungen. An unsrer Ein­wohnerschaft liegt es, nach diesen kleinen Kunstwerken zu greifen, sie ehrt sich selbst damit weit eher, als wenn sie allerleiAnsichten" kauft und verschickt, die in der Art der Darstellung und in dem Dargestellten selbst zum mindesten keine Empfehlung für unfern Schwarz­wald und die Intelligenz seines Volksschlags bedeuten. Die Karten sind in den Calwer Buchhandlungen feil. Ein Mäppchen mit 12 Karten kostet samt Begleitwort nur 50 _

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der L. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

Gottesdienste.

18. Sonntag nach Trtnit., 21. September. Vom Turm: 419. Kirchengesangverein: 422, Sei getreu rc. Predigtlied: 422, Sei getreu bis an das Ende rc. (A. Gsb. 402). 91, Uhr: Vorm.-Predigt, Dekan Roos. Abendmahl mit Beichte. 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen. S Uhr: Abend­predigt im Vereinshaus, Stadtpfarrer Schmid. Donnerstag, 28. Sept. 8 Uhr abends rm Vereinshaus: Bibel - stunde, Dekan Roos.

Amtliche und Privatanzeigen.

Die MBeMersLMNlW

des Bezirks -Wohltätigkeitsvereins

wird am Montag, 22. Sept. nachm, präzis 4 Uhr im Saal des Ev. Vereinshauses stattfinden. Sämtliche Mitglieder des Vereins und alle, welche sich für seine Tätigkeit inte­ressieren, sind freundlich eingeladen.

Tagesordnung:

1) Bericht über die Tätigkeit des Ausschusses.

2) Vorlage der Jahresrechnung.

3) Besprechung über die Frage, was zur Bekämpfung der Tuberkulose in unserem Bezirk geschehen kann.

4) Vortrag von Pfarrer Hermann in Deufringen über: Wohltätigkeit und Alkohol.

Der Vorstand:

Regierungsrat Binder. Dekan Roos. Stadtschultheiß Conz.

Wegen des Fackelzuges am 18. Oktober zur Jahrhundertfeier

Besprechung

am Sonntag, den 21. September, 1913 nach­mittag 2 Ahr bei der Turnhalle. Sämtliche Lungmannnen haben zu erscheinen. Nicht Er­scheinende und solche, die sich nicht bei den Herren Gruppenführern entschuldigt haben, wer-

- den von der Liste gestrichen. Bolle Ausrüstung

(Armband, Werkzeug, Zelte, Kochgeschirr! rc.) ist anzulegen.

Der Ausschuß.

keMsobstdauvereill Lal>v.

Für den Herbstsatz besorgt der Verein wie seither seinen Mitgliedern zum Selbstkostenpreis Obstbäume in Hochstämmen, Halbhochstämmen und Zwergbäumen in ausgesuchten la. Qua­litäten nach dem Normalsortiment.

Bestellungen wollen bis 10. Oktober beim Schriftführer Kaufmann Knecht gemacht werden. Spätere Bestellungen können nicht mehr berücksichtigt werden.

Der Vorstand.

Ottenbronn, 19. Sept. 1913.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher ^Teilnahme, welche wir bei dem allzu- 'frühen Hinscheiden unseres lieben, treu­sorgenden Gatten, Vaters, Sohnes, Bru­ders, Schwagers und Onkels

Michael Nachfelder,

erfahren durften, für die tröstenden Worte des Herrn Geistlichen, die vielen Kranzspen­den, namentlich von seinen Vorgesetzten und Mit­arbeitern und die so zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte sagen herzlichen Dank

die trauernden Hinterbliebenen.

Uneinigte DklkknsMiken CaluiA.-G.

in Calw (Württemberg).

Bei der am 6. September ds. Fs. vor einem Notare stattge­fundenen

ersten Verlosung

unserer 4'/, "/° Anleihe vom Jahre 1908 wurden die Nummern fol­gender Teilschuldverschreibungen gezogen:

7

51

115

119

121

150

195

262

272

309

318

320

321

381

382

390

397

410

426

464

471

477

495

522

543

559

689

591

615

636

640

661

675

676

681

699

721

739

764

823

827

847

851

856

886

943

951

991

993

995

Die Z

ahlu

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ausgelosten

Obligationen

erfolgi

l zum

Kurse

von 102°/° vom

2. Januar 1914 ab bei unserer Gesellschaftskafse in Calw

gegen Einlieferung der Stücke mit den noch nicht verfallenen Zins­scheinen. Die Verzinsung der ausgelosten Stücke hört mit dem obigen Einlösungstage auf.

Calw, den 18. September 1913.

Bereinigte JeLenWriken EM A.-G.

Sa nn wald.

Weinsberger

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Ziehung garantiert 25. September. Haupttreffer 20000 u. 8000 Mk.

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