Eisenbahnzug überfahren. Vor ihrem Tode hatte sie bei einem Gärtner einen Totenkranz für sich bestellt.

Berlin, 16. Sep. Gestern wurden in ihrer Woh­nung die beidenKrankenschwestern Luise und Emilie Daun ermordet aufgefunden. Die ältere, 70jähr. Emilie hatte sich erhängt, weil sie Nahrungssorgen befürchtete. Ihre 59jährige Schwester Luise beschloß darauf eben­falls aus dem Leben zu scheiden. Sie nahm eine größere Menge Morphium ein, deren Wirkung sie erlag. Bei der Durchsuchung der Wohnung wurden in einem Schrank Wertpapiere im Betrage von 300 006 -K gefunden.

Paris, 16. Sept. Das Automobil, in dem sich ein französischer Oberst Dupont, der deutsche Militärattaches der Botschaft in Paris, Major von Winterfeld, sowie mehrere ausländische Offiziere befanden, die den fran­zösischen Manövern beiwohnten, stürzte auf der Brücke, die über den Kanal bei Erisolles führt, um. Major v. Winterfeld kam unter das Fahrzeug zu liegen und wurde schwer verletzt. _

Landwirtschaft und RSrkte.

G Weilderstadt, 15. Sept. Der Zutrieb zum heuti­gen Vieh- und Schweinemarkt betrug 379 St. Vieh, und zwar: Ochsen und Stiere 100, Kühe und Kalbinnen 200, Schmal- und Einstellvieh 79 Stück. Preise: Ochsen 640690 -K, Stiere 425590 -4l, Milch­kühe 460710 -K, Kalbinnen trächtig 470692 -K, Einstellrinder 192360 -K pro Stück. Der Handel war sehr lebhaft, was hauptsächlich den günstigen Herbst­futteraussichten zuzuschreiben ist. Verladen wurde nach Bothnang, Bretten, Ditzingen, Leonberg, Ludwigsburg, Sulz a. N., Zuffenhausen, Bruchsal, Königsbach und Mannheim. Der Zutrieb zum Schweinemarkt betrug 86 Läufer und 916 Milchschweine. Elftere ko­steten 92142 letztere 3552 -K das Paar. Han­

del gedrückt. Zufuhr nahezu geräumt. Dem Saat­fruchtmarkt wurden laut Wagbuch 225 Ztr. Din­kel und 36 Ztr. Roggen zugeführt. Dinkel hell und gut gereinigt 88.50 -N. Roggen 911 der Ztr.

Handel lebhaft. Zufuhr geräumt. Verschiedene Ge­witter zogen gestern abend über die hiesige Markung, verbunden mit heftigem Sturm und wolkenbruchartigem Regen, was wieder in den Hopfenanlagen viel Schaden verursachte. Auch die Qualität der Ware hat dadurch zu leiden, indem dieselbe durch den Windschlag mißfarbig wird. Heute wurde hier eine Partie ver­kauft zu 175 -K und 5 Leihkauf.

Stuttgart, 16. Sept. Landesproduktenbörse. Auf dem Getreidemarkt sind in abgelaufener Berichtswoche keine wesentlichen Veränderungen zu verzeichnen; der Geschäftsgang war schleppend. Nachdem die amerikani­schen Notierungen wieder mehr Neigung nach unten zeigten, hat sich auch die Stimmung wieder ruhiger ge­staltet. Die Erntearbeiten sind nunmehr vollständig

beendigt. Der Regen, der in vielen Gegenden nieder­gegangen ist, war von guter Wirkung auf die Herbst­früchte und für die Bestellung der Felder. Die heutige Börse war mit dem Saatfruchtmarkt verknüpft. Wäh­rend die Umsätze auf der Börse recht beschränkt waren, und sich in der Hauptsache nur auf Landware erstreckten, konnte sich auf dem Saatfruchtmarkt ein lebhafteres Geschäft entwickeln. Der Besuch war sehr zahlreich. Die Märkte finden bei unseren Landwirten von Jahr zu Jahr mehr Interesse und Beifall. Wir notieren 7

Weizen württ.

20.50 bis 21.50

fränk.

20.50

21.50

Ulka

23.75

24.25

Saxonska 24.25

24.75

Azima

23.50

24.

Kansas II 23.75

24.25

Dinkel neu

13.

14.

Roggen, neu

17.

18.

Gerste, württ.

16.

19.

Gerste, Pfälzer

19.50

20.

fränk.

17.50

19.

Futtergerstc

14.75

1525

Hafer, württ , neu

15.

17.50

Mais, Laplata

15.75

16.

1 Sack, Kasse 1°/» Skonto.)

Tafelgries

33.75

34.75

Mehl 0

33.75

34.75

1

32.75

33.75

2

31.75

32.75

3

30.25

31.25

4

26.75

27.75

Kleie

9.

9.60

(netto Kasse ohne Sack).

Branntweinbrennerei. In den württembergischen Branntweinbrennereien sind im Monat August 2254 bl Alkohol erzeugt worden. In der gleichen Zeit wurden 2418 bl denaturiert abgegeben und 1328 nach Versteue­rung in den freien Verkehr gesetzt. In den Lagern und Reinigungsanstalten befanden sich am Schlüsse des Mo­nats unter Steuerkontrolle 10 695 bl Alkohol.

Sprechsaal.

In der letzten Samstagsnummer des Calwer Tag­blattes bespricht ein Einsender verschiedene Vorkehrun­gen, die im Interesse des Fremdenverkehrs der Stadt Calw und Umgebung im nächsten Jahr zu treffen sind. Im Anschluß an diese Ausführungen möchte auf einen weiteren Mangel hingewiesen werden, auf das Fehlen einer Uhr an der Vorderseite des Cal­wer Bahnhofes. Die Abseitslage des Bahnhofes bringt es mit sich, daß gerade Fremde den Aufbruch vom Ruhe- oder Vesperlokal gern zu spät anfetzen oder daß Wanderer es bitter büßen müssen, wenn sie, von Altburg oder Hirsau kommend, ihre Marschgeschwindig­keit verringern, weil sie schon in Calw und nach ihrer Meinung nicht mehr weit vom Bahnhof sind. Das dicke Ende kommt dann in Gestalt eines scharfen, endlos scheinenden Anstiegs zum Bahnhof nach. In Schweiß gebadet kommt dann der Fremde, oft auch der Einheimi­sche, auf den Bahnhofvorplatz. Es handelt sich seiner Schätzung nach nur noch um eine oder zwei Minuten bis zur Zugsabfahrt. Die eigene Uhr geht nicht immer so scharf auf die Minute hin. Am Bahnhof kommt dann dem Wanderer die Gewißheit, ob's noch reicht!? Er keucht um die Ecke und sieht nach der Uhr und sieht wieder nach der Uhr und schimpft auf die schwäbische Eisebahna". Und in diesem Fall mit Recht. Bei einem Fremdenverkehrsmittelpunkt wie Calw kann doch Sparsamkeit als Grund nicht ernstlich ins Feld geführt werden. Und zudem hat ja der Baumeister eine Oeffnung für die Uhr am Bahnhof vorgesehen. Also bitte! Eingesandt aus Mitleid mit dem keuchen­den Wanderer und in ernster Sorge um den Ruf der Schwäbisch« Eisebahna" von K. 8ck.

Für die Schristleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

Reklameteil.

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Amtliche und Privatanzeigen.

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des Bezirks-Wohttätigkeitsvereins

wird am Montag, 22. Sept. nachm, präzis 4 Uhr im Saal des Ev. Vereinshauses stattfinden. Sämtliche Mitglieder des Vereins und alle, welche sich für seine Tätigkeit inte­ressieren, sind freundlich eingeladen.

Tagesordnung:

1) Bericht über die Tätigkeit des Ausschusses.

2) Vorlage der Jahresrechnung.

3) Besprechung über die Frage, was zur Bekämpfung der Tuberkulose in unserem Bezirk geschehen kann.

4) Vortrag von Pfarrer Hermann in Deufringen über: Wohltätigkeit und Alkohol.

Der Vorstand:

Regierungsrat Binder. Dekan Roos. Stadtschultheiß Conz.

Ottenbronn, den 16. September 1913.

Trsiler*Mir;eige.

Tiefbetrübt machen wir Verwandten und Bekannten die schmerzliche Mit­teilung, daß unser lieber Gatte und Vater

Mich«! Rathselder

heute vormittag nach längerer, schwerer Krankheit im Alter von 44 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.

3m Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Familie Rathfelder.

> Beerdigung: Donnerstag, den 18. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr.

Calw, 16. September 1913.

Danksagung.

Für die wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme an dem schweren Verluste unseres lieben Kindes

Alfred,

für die ehrende Begleitung zu seiner letzten Ruhe­stätte, die zahlreichen Blumenspenden, insbesondere dem Herrn Dekan für seine lieben und trostbringenden Worte am Grabe sagen hiemit den tiefgefühltesten Dank

Fritz und Erna Lam-arter.

Calw, den 16. September 1913.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, welche wir bei dem Hinscheiden unserer lieben unver­geßlichen Gattin, Mutter, Großmutter und Urgroßmutter,

Rosine Hammer

geb. Maier,

erfahren durften, für die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen, den Herren Ehrenträgern, sowie für die vielen Blumenspenden und zahlreiche Be­gleitung zu ihrer letzten Ruhestätte sagen herzlichen Dank

die trauernden Hinterbliebenen.

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(Im früheren Haus« des Herrn Oberamtssekretär Schäfer). Möglichst schmerzfreie Behandlung bei allen Zahnerkrankungen. Künstliche Zähne und feinster plattenloser Zahnersatz durch Kronen und Brücken.

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Bad Liebenzell.

Am Donnerstag, den 18. d. M.» nachmittags 4 Uhr,

werden im Auftrag des ev. Ober­schulrats bei der hiesigen Turnhalle mehrere Partien ausgeschiedene

Schulbänke

im öffentlichen Ausstreich an den Meistbietenden verkauft, wozu Lieb­haber eingeladen sind.

Gechingen.

Sonntag, den 21. ds. Mts.,

im Gasthaus zur Krone, wozu sreundlichst einladen

mehrere Hundefreunde.

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