Unter den Trümmern begraben.
Koburg, 15. Sept. Hier hat sich eine furchtbare Einfturzkataftrophe ereignet. Ein von 6 Familien bewohntes Haus stürzte zusammen und begrub die Insassen unter sich. Von den acht Personen, die bisher geborgen werden konnten, sind drei tot und vier in bedenklichem Zustande in das Krankenhaus geliefert worden. Die übrigen, noch unter den Trümmern Begrabenen, sollen verloren sein. Die Ursache ist auf eine Gasexplosion zurückzuführen. — An der Unglücksstelle sind später noch als Leichen geborgen worden zwei Kinder der Familie Schild und ein Kind der Familie Hußkönig. Unter den Trümmern befinden sich zur Zeit noch vier Kinder.
Berlin, 15. Sept. Die untern Post- und Telegraphenbeamten, die am Samstag hier zu ihrem 6. Verbandstag versammelt waren, hörten den Vortrag des Reichstagsabgeordneten Kuckhoff über die Frage der Einführung von Kinderzulagen. Nach dem Vortrag wurde folgende Entschließung mit 77 gegen 44 Stimmen angenommen: „Der Verbandstag erkennt an, daß die Gewährung von Kinderzulagen und Erziehungsbeihtlfen an sich ein geeignetes Mittel darstellt, den Familienvätern entsprechend den größern Ausgaben für unterhalts- und erziehungsbedürftige Kinder einen angemessenen Zuschuß zum Einkommen zu bieten; der Verbandstag hält jedoch im Hinblick auf die allgemein unzulänglichen Gehälter der untern Beamten und die gegenüber dem wirklichen Wohnbedürfnis und im Vergleich mit andern Beamtengruppen durchaus unzureichende Höhe des Wohnungsgeldzuschusses zunächst eine Revision des Besoldungsgesetzesund des
Gesetzes über den Wohnungsgeldzuschuß zum Zweck einer allgemeinen Aufbesserung der Bezüge der untern Beamten für unerläßlich." Hierauf folgte eine Aussprache über die gehobenen Unt erbeamten, über die man zu folgendem Beschluß kam: „Der Verbandstag bedauert, daß trotz der eingehend begründeten Darlegungen des Verbandes zur Frage einer Personalreform Regierung und Reichstag sich nicht dazu entschlossen haben, die Klasse der gehobenen llnterbeamten zu einer vollwertigen Betriebsbeamtenklasse umzugestalten. Der Verband spricht erneut die Erwartung aus, daß angesichts der nach jeder Richtung hin unbefriedigenden Stellung, die die gehobenen Unterbeamten innerhalb der zurzeit feststehenden Personalordnung einnehmen, eine durchgreifende Personal- reform in dem Sinn durchgeführt werde, daß die vorhandene Zwitterstellung der Gehobenen aufgehoben und dafür eine mit entsprechendem Rang und Einkommen ausgestattete Betriebsbeamtenlaufbahn eingerichtet werde."
Landwirtschaft und Märkte.
Stuttgart, 13. Sept. Schlachtviehmarkt. Zugetrieben: 170 St. Großvieh, 73 Kälber, 308 Schweine. Ochsen 1. Kl. 100—103 -K. Bullen 1. Kl. 88—90 2. Kl 84—86 -II. Stiere 1. Kl. 102—105 -Ä. Jungrinder 2. Kl. 97—100 Kälber 1. Kl. 107—110 °K, 2. Kl. 100—106 Schweine 1. Kl. 81—83 2. Kl.
78—80 oll. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.
Wöchentlicher Saatenstandsbericht der Preisberichtstelle des Deutschen Landwirtschaftsrats. In den letzten acht Tagen hatte das Wetter einen ziemlich veränderlichen Charakter. Regen und Sonnenschein wechselten
häufig miteinander ab, auch die Temperaturen waren größeren Schwankungen unterworfen. Während an einigen Tagen warmes Wetter herrschte, erfolgte zuletzt, namentlich in den Nächten, eine empfindliche Abkühlung und stellenweise wurde zum ersten Mal in diesem Herbst Reif beobachtet. In einer größeren Anzahl von Berichtsbezirken war man noch mit dem Einbringen von Sommerweizen und Hafer beschäftigt, auch die Erummeternte war noch nicht überall beendet. Hier und da begann man bereits mit dem Aufnehmen der Kartoffeln. Die Nachrichten über diese Frucht lauten sehr verschieden. Soweit das Kraut nicht zu früh abgestorben war, haben sich die Kartoffeln in letzter Zeit noch günstig weiter entwickelt und lassen im Durchschnitt ein befriedigendes Ergebnis erwarten. Fäulnis findet sich meist nur auf schweren Böden oder tiefer gelegenen Stellen; auf durchlässigen Böden haben sich die Kartoffeln im allgemeinen gesund gehalten. Bei den Rüben hat das Wachstum der Wurzel mit der Blattentwicklung nicht immer gleichen Schritt gehalten. Nichtsdestoweniger werden sie im allgemeinen günstig beurteilt. Nur in einigen Bezirken Mitteldeutschlands wird durchdringende Feuchtigkeit als wünschenswert bezeichnet. Die Herbstbestellung ist noch sehr im Rückstände. Die Aussaat des Winterroggens ist nur stellenweise bewirkt, und nur vereinzelt wird berichtet, daß die Saaten bereits aufgegangen.
Brieflasten.
K. Sch. Die Anfangsbuchstaben Ihres Namens genügen uns nicht. Nennen Sie uns Ihren vollen Namen.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
Amtliche und Privatanzeigen.
Gemeinde Hirsau.
Die Anfertigung von
7 Stück neuen Vorfenstern ist sofort zu vergeben.
Angebote erbittet man sich innerhalb einer Woche.
Den 15. September 1913.
Gemeinderat.
Gechingen OA. Calw.
Zwangs-Versteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Gechingen belegenen, im Grundbuch von Gechingen, Heft 892 Abteilung I Nr. 1 bis 8, zur Zeit der Eintragung des Dersteigerungsver- merks auf den Namen der Marie Schmid, ledig volljährig in Gechingen, eingetragenen Grundstücke:
Schätzungswert:
Parz.°No.
3011 Acker in Zellenäckern . 19 a 79 qm
350 Mk.
2937 Acker in der vorderen Achtgrube
16 .. 78 „
200 .,
"
6944 Acker 9 s 51 qm
Steinriegel 33 „
9 s 84 qm
im Besemer
180 .,
„
1876 Wiese im Insental 5 s 37 qm
200 MK.
"
3841 Acker 16 s 04 qm
Steinriegel 16 „
16 .. 20
im vorderen Lehen
40 MK.
"
1195 Acker 19 s 82 qm
Steinriegel 45 „
20 .. 27 ..
auf der Eisenqrube
60 MK.
3331/l Wiese mit Bäumen im Kirchberg
9 s 16 qm
200 MK.
Geb.-Nr.
59 Wohnhaus, 2 stockig, 48 „
Hosraum 45 „
93 „
außen im Dorf
Hofraum (Einfahrt) gemeinschaftlich mit Gebäude Nr. 59^/r 56 qm
1800 MK.
am
Donnerstag, den 30. Oktober 1913, mittags 3 Uhr,
aus dem Rathause in Gechingen versteigert werden.
Der Versteigerungsvermerk ist am 25. Juni 1913 in das Grundbuch eingetragen.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.
Stammheim, den 12. September 1913.
Kommissär:
Bezirknotariatshilfsarbeiter: Allmendinger.
Forstamt Neuenbürg.
LerBWmMiirieittii.
Für die Herstellung eines Holzlager- und Verladeplatzes im Eyachtal bei der Station Rotenbach sind die nachbezeich- neten Arbeiten auf Grund der im Gewebeblatt aus Württemberg, Jahrgang 1912, Seite 113, bekannt gemachten „Bestimmungen über die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen" nach dem Abgebotsverfahren zu vergeben:
Erdarbeiten. 11236 Mk.
Chaussierungsarbeiten . . . 11050 ML.
Dohlen.1169 Mk.
Bettung . .. 4060 Mk.
Es wird darauf hingewiesen, daß die von der K. Württ Eisenbahvbauinsptzktion Pforzheim ausgeschriebenen Bauarbeiten zur Herstellung eines Anschlußgleises der K. Forstverwaltung an die Station Rotenbach gleichzeitig mit vorgenannten Arbeiten und wenn möglich durch den gleichen Unternehmer auszuführen sind.
Die Verdingungsunterlagen können bei K. Württ. Eisenbahn-Bauinspektion Pforzheim, Luisenstraße 2, Zimmer Nr. 4, eingesehen werden.
Die Angebote sind mit entsprechender Aufschrift versehen, bei Unterzeichneter Stelle bis spätestens
Samstag, dev 27. September im. vormittags 11 Uhr.
einzureichen. Die Verhandlung über die Eröffnung der Angebote findet am gleichen Tage, nachmittags V-4 Uhr auf der Forstamtskanzlei in Neuenbürg statt.
Neuenbürg, den 13. September 1913
K. Forstamt:
v. Eaisberg.
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der
MiMigen Rueme-r CM.
Einzelübungen der
I. Komp, am 20., 25. u. 27. Septb.
II.
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je abends 6 Uhr. Anzug: Gurt, Armband, Mütze.
I. Komp, in Drilluniform.
kauptübung
mit sämtlichen Kompagnien: Montag, den 28. September, abends 5Vs Uhr, in voller Ausrüstung und Helm. Im Anschluß General-Versammlung im Badischen Hof.
Das Kommando: Dreiß.
450 Liter guten alten
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verkauft im Auftrag im Quantum nicht unter 100 Liter
»ermann Scbnürle.
Schmieh.
Im Wege der
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verkaufe am Donnerstag, den 18. September, vormittags 11 Ahr, gegen bare Bezahlung
ca. 80 Zentner Heu.
Zusammenkunft beim Rathaus. Ohngemach,
Gerichtsvollzieher beim K. Amtsgericht Calw.
r. x.
Donnerstag, 18. September im Kaffeehaus.
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Frisch eingetroffen
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Lasel-Trauben
Pfd. 27 A
Steige mit 20 Pfd. ^ 4.80.
Juan kaizuera,
Badstraße 163.
Eine ganze Familie hat Freude und Nutzen durch die vielseitige Unterhaltung und praktische Belehrung, die jedes Heft der beliebten .Moden-Zeitung fürs Deutsche Haus' bietet. Alles Nähere wolle man aus dem der heutigen Nummer beiliegenden Prospekt ersehen.