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Sie Zerrüttung der Weltwirtschaft.

In einem sehr beachtenswerten BuchDie Zerrüttung .der Weltwirtschaft" (Verlag von W. Kohlhammer, Stutt­gart) zeichnet der Leipziger Privatdozent Dr. Ernst Schultze mit unerbittlicher Folgerichtigkeit und einer erstaunlichen Fülle von Material das Bild der Welt- i Wirtschaft, wie sie durch die unerhörte und in ihren Musmaßen kaum erst zu ahnende Umwälzung des Welt­kriegs geworden ist. Das Buch ist frei von jeder Neben­absicht und läßt die Tatsachen selber reden.

Schnitze weist nach, wie die Entente ihr Ziel zu er­reichen verstanden hat, Deutschland und Oesterreich das «Schicksal Marokkos" zu bereiten, wie durch den Schand- Vertrag von Versailles die Kleinstaaterei, die Europa schon überwunden geglaubt hatte, wieder neubelebt wor­ben sei und wie insbesondere Englands Politik darauf hinausgegangen sei, möglichst viele machtlose Staaten nebeneinander auf dem Festland zu haben, also ins­besondere Mitteleuropa auf den Stand von 1864 zurück­zuführen.

In großen Zügen wird die wirtschaftlicha.Entartung Der Kriegs- und Nachkriegsjahre dargelegt. Miemals hat kapitalistische Gier solche Orgien gefeiert, der gegenüber alle Kriegsgewinnsteuern sich als machtlos erwiesen. Und doch ist das alles nur eine Scheinkonjunktur gewesen, es sind Sumpfblumen gewesen, wenn japanische und norwegische Schiffahrtsgesellschaften 200300 v. H. Di­vidende in den wildesten Jahren verteilt haben, und dieser Raubbau der Kriegslieferungen hat mit zwingender Notwendigkeit zum Einsturz und zu einem rapiden Preis­sturz der Rohstoffe führen müssen. DieEntgeldung" der. europäischen Welt durch Amerika die Säug­pumpe von Neuyork hat schon 1916 begonnen, ganze Wagenladungen amerikanischer Papiere aus den englischen Ranken an sich zu ziehen, die rohe Geldgier des Versailler Schandfriedens und der Zahlenwahnsinn der Ententeforderungen können nicht darüber täuschen, daß es sich dabei nur um Scheinwerte handle. Das Er­gebnis dieser Ententepvlitik ist auf der ganzen Welt Reute das, daß auf der einen Seite ein Volk im Besitz wes fruchtbarsten Bodens einem Massenhungersterbeu ^wehrlos preisgegeben ist, während in Argen.inien dier Nessel der Elektrizitätswerke aus Mangel an Kohle mit Eltais und Kleie geheizt werden, daß in den Vereinigten. Staaten der unverkäufliche Speck massenweise als Eeuerungsmaterial verwendet worden ist zu einer Zeit,. E>a in Europa Millionen von Menschen an Unterer- Währung dahinsiechen. Zur selben Zeit haben die von England angekauften Getreideläger in Australien sich »äsend durch Mäusefraß vermindert. Hier Uebersluß an Mohstofsen, dort empfindlicher Mangel, daß die Fa­briken zum Stillstand verurteilt sind. Der Kupferbedarf Während des Kriegs ließ die Japaner die chenesischen Kupfer-Kasch systematisch auskaufen, ohne daß auch diese Reserven der Nachfrage gerecht werden konnten; nach Kriegsende stoppte die ganze Kupferindustrie wieder ab. Der Kupferpreis fiel von einer phantastischen Höh« wie­der auf den Friedensstand. Aber die Rückkehr zunor­malen Verhältnissen" blieb aus. In den Kupfergxuben von Michigan (Nordamerika) hatte man damit gerech­net, daß Deutschland nach Kriegsende wie früher großer Mengen Kupfer brauch n we dc. Aber die Bestellungen «us dem verarmten D ut'ch and blieben aus und als sie Emtrasen, waren sie erh büch geringfügiger als früher. ^ Au solchen Beispielen wi d nachgewiesen, wie die Entente in Deutschland ihren besten. Kunden niederge­schlagen hat, dessen Bestellungen gewissermaßen das aus- Dleichende Gewicht in der Produktion der Rohstoffländer gewesen war. Andererseits kann das deutsche Volk als .Valutabettler" die fremden Herstellungspreise unter­bieten und ist zu einer Massenausfuhr seiner Erzeugnisse Gezwungen, um Nahrungsmittel und Rohstoffe für seine Mfennigmark zu kaufen und damit auch die Wahnsinuslast Keiner Schulden abzutragen.

Ganz besonders hat auch England die Folgen dieser verhängnisvollen Politik zu spüren. Sein Handel mit Deutschland ist ungeheuer zurückgegangen, ebenso seine klusfuhr nach Ländern, die mit Deutschland in wirt­schaftlicher Wechselwirkung stehen. Die Nachteile dieser kurzsichtigen Politik kann man längst an den Ziffern ber Arbeitslosen in England ablesen. Am deutlichsten kommen sie zurzeit durch das Stocken des Absatzes der englischen Kohle zum Ausdruck. Das wiegt umso iiÄwerer. als diese bisher dem englischen Handelsschiffen,

!öi'e Nahrungsmittel oder Rohstoffe aus dem Ausianv cholen, . eine Hinfracht gewährte, die sonst bei der stacken -Passivität der englischen Handelsbilanz nicht zu haben gewesen wäre. Die Ausfuhr englischer Kohle wird nun ganz besonders durch Frankreich unterbunden, das die billige deutsche Tributkohle, an der es fast erstickt, massenhaft aus den Markt wirft. Um nicht noch weitere Kohlenabsatzmärkte zu verlieren, hat England schon 1920 Spanien gegenüber die englischen Erzdanrp- fer, die aus Nordspanien Eisenerze holen, nehmen eben falls als Hinfracht Kohlen zum Dumpingsystem grei­fen müssen, indem es den spanischen Markt mit Kohlen überschwemmte, deren Preis weit unter den englischen Selbstkosten lag.

Als unausweichbares Endziel dieser ganzen Entwick­lung verweist Schultze immer wieder auf unseren öster­reichischen Schrittmacher. Bleibt es bei dem Diktat von Versailles und der Versklavung Deutschlands, so treiben wir unentrinnbar österreichischen Zuständen zu. Der Ausverkauf Deutschlands und nicht nur der mobilen Werte, sondern auch der Grundstücke und der Industrie- Papiere hat schou reißende Fortschritte gemacht und den Abstand zu Oesterreich verringert. Die Entwertung der österreichischen Krone aber ha: es schon zur Folge, daß bei einem Stand des Dollars von 800 Kronen im Juli .1921 eine Bevölkerung- von 6 Millionen ausgehungerter Urschen die phantastische Summe von 68 Milliarden Kronen 'aufbringen muß, um auf dem Weltmarkt eine Wochenmenge von 2(2 Pfund Brot und 1 Pfund Mehl für ein Jahr kaufen zu können. Die Verteuerung der Lebenshaltung in Deutschland hat neue Loh-ntarife zur Folge, die sich beide wechselseitig in die Höhe treiben. Daß der mitleidlos in seinem Elend vom deutschen Volk im Stich gelassene geistige Arbeiter dabei völlig zu­grunde geht, ist eine Erscheinung, deren Bedeutung heute seltsamerweise noch immer in den dafür hauptsächlich in Frage kommenden Kreisen verkannt wird.

Die im Werk befindliche Industrialisierung der außereuropäischen Länder macht eine Wiederkehr der wirtschaftlichen Vormachtstellung Europas, wie sie bis August 1914 bestanden hat, einfach zur Unmöglichkeit. Diese Entwicklung läßt sich nicht mehr aufhalten. Parallel dem Rückgang der Ausfuhr englischer Textilsabrikate geht schon seit geraumer Zeit eine Zunahme der Ausfuhr von Textilmaschinen nach den überseeischen Baum- wollerzeugungsländern, vor allem nach Indien. Die Ent­wicklung der" indischen Eisenindustrie geht so rasch vorwärts, daß cs fraglich ist, ob die 20 Millionen Tonnen Kohlen, die Indien alljährlich fördert, damit Schritt zu halten vermögen. Zwei große indische Stahl- und Eisenwerke beschäftigen schon 23 000 Arbeiter und produzierten 1919 schon 120000 Tonnen Stahlschienen. Und genau dieselbe Entwicklung zeigt sich in Südame­rika, Japan, Kanada, Südafrika. Gerade Südafrika führt große Mengen von Maschinen ein, die der Ver­arbeitung von Tabak, Wolle, Zucker, Metallen usw. dienen. Und wohin die Reise mit uns, mit unserem verelendeten ^ Volke geht, läßt der leider unanfechtbare Satz erkennen: Eine Nation, die wirtschaftlich zum Sklavenvolk herab­gedrückt ist, hat nicht mehr die Macht, alle ihre fähigsten und unentbehrlichsten Produktivkräfte fest zu halten. Das wird eine Folge Hervorrufen, die niemand unerwünsch­ter sein dürste, als der Entente; es wird zur Gründung von Industriebetrieben mit deutschen qualifizierten Ar­beitskräften, mit oder ohne deutsches Kapital, im neu­tralen Ausland kommen, wo man den Mißhandlungen (und der Willkür der Entente entrückt ist,"

Die Bilanz der letzten Elendsjahre aber zieht Schultze (schließlich mit einem Satze, der den Nagel wirklich aus den Mops trifft und Ursache und Wirkung unserer Not zn- sammenfaßt:Der Gedanke aber, in einem Land zu leben, dessen Währung zum Spielball fremder Willkür geworden ist, und dadurch das eigene Schicksal tagaus, tagein bedroht zu sehen, muß auf die Dauer revo­lutionierend selbst auf die ruhigsten Gemüter wirken. Wenn jedes Pfund Brot, jeder Lössel Zucker, jede Rolle Garn, jede Lebensnotwendigkeit durch das Sinken der Valuta abermals verteuert wird, ohne daß Fleiß, Anstrengung, Sparsamkeit dieser Verarmung Einhalt gebieten können, so muß eines Tags blinde Verzweiflung die Millionen er­fassen, die sich solchem Schicksal überantwortet sehen. Unter der Oberfläche'flammt das Fieber. Wirtschaft und Kultur sind dann gemeinschaftlich vom Untergang bedroht. Es wäre zu spät, Helsen zu wollen, wenn die Axthiebe einer solchen Revolution erdröhnen."

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Neues vom Tage.

Ernste Stimmung.

^ Bei den Besprechungen, die gestern im Aus­wärtigen Ax5t stattfanden und in denen Außen­minister Ratherkäu vor dem Auswärtigen Ausschuß des Reichstags eineu mehl als zweistündigen Vortrag hielt, war die Stimmung, lautBerl. Lokalanzeiger", sehr ernst und gedrückt Es wurde als. kein gutes Zeichen an­gesehen, daß es Po in care gelungen ist, die Konsea renz von Genua zu verschieben. Man befürchtet, daß auch die Hoffnungen auf den Anteil Deutschlands am Wiederaufbau Rußlands enttäuscht werden. Es wurde u. a. zum Ausdruck gebracht, daß Deutschland nichts wei­ter als der Arbeiter des Verbands für Rußland sein werde und daß es damit in völlige wirtschaftliche Abhängigkeit besonders von England geraten würde. Andererseits verfehlt Frankreich schon jetzt nicht, Deutsch­land bei der Sowjctregierung zu verdächtigen, daß eS Rußland mit dem sogenanntenWiederaufbau" eirnachi ausbeuten wolle.

Erweiterung des Kleinen Verbands durch Oesterreich.

London, 22. F.br. Bei seiner Abreise von London teilte der tschechoilowalischc Ministerpräsident Benesch .einem Vertreter dcrDaily News mit, auch Oester­reich werde in absehbarer Zeit dem Kleinen Verband bei­treten. (Der Kleine Verband, dem die Tschechoslowakei, Südslawien und Rumänien angehören, und dem auch Polen politisch bcizurcchnen ist, ist bekanntlich eine mittel­bare Schöpfung Frankreichs und gegen Deutschland und Ungarn gerichtet. Er soll diese Staaten vom Osten ab­schließen und zugleich zum Zweck der Entlastung Frank­reichs militärisch bedrohen. In Oesterreich bestehen für diesen Verrat, mit Ausnahnw dcr Großdeutschen, in wei­ten Kreisen schon lange Neigungen und als die öster­reichischen Unterhändler im Winter 1918/1919 zu den Fricdensvcrhandlungcn nach St. Germain abreistcn, tra? ten solche Absichten schon zutage.)

Die französischen Gelüste nach dem Rheinland«

Paris, 22. Fcbr. In der Kammer fragte der Ab­geordnete Front, welche Schritte die Regierung zu tun gedenke, um Deutschland zur Zahlung zu zwingen. Ein politisches Mittel sei die Lostrennung des Rhein­lands von Deutschland, und da die Rheinländer preu­ßenfeindlich seien, müsse man daraus Nutzen ziehen.

Der französische General Fayolle, der vor kurzem zum (fünften) Marschall von Frankreich ernannt wurde, sagte in einem Vortrag, den er in Brüssel hielt, der große Kaihp zwischen G.rmanen und Galliern sei noch lange niMH.ru Süllstand gekommen; für die Franzosen bleibe als einzige Sicherheit nur die Besetzung der Rb.iu lande.

England als Gläubigerstaat.

London, 22. Fcbr. Der Sekretär des Schatzamts, Uoung, gab die Schulden der verbündeten Staaten gegen­über England bekannt. Im ganzen werden England rund 1703 337 OM Pfd. Sterling geschuldet, und zwar:

Frankreich

Rußland

Italien

Wiederaufbau

Belgiens

Belgisch-Kongv

Rumänien

Dricchenland

Dortugal

425 671 MO 567 892 OM 355 050 OM

572 524 5M 567 892 OM 502 074950

146853500 147 024 953

9 OM OM 3 550 MO 22112500 7 710350 18 472 OM

9 000000 1299000

6 402 5M

7 210350 9 480 OM

2 251 OM 15 710 OM 500000 8 992 OM

Ans dem besetzten Gebiet.

Mainz, 22. Febr. Der Kommandeur des 30) fran­zösischen Korps, General Mordacque, der im ehe- maligen königlichen Schloß in Wies ba den residiert.