unsere» Bahnwesens helfe elleS Aufschlagen nichts. Der Bauer kenne keinen 8 ständigen Arbeitstag, er arbeite bi» ,u 15 Stunden im Tag. Wenn jemand bankrott gemacht habe, so müsse er mehr arbeste« als zuvor. DaS sei der einzige Weg, sich wieder emporzuarbritw. So wie e» bei uns jetzt gemacht werde, gehe es nicht. Jetzt würden die Einkomm,n- stexerzettel kommen und dann foß.e Steuer auf Steuer, die Vermögenssteuer, bei welcher der Streit über die Erhebung des Verkehrswerts oder Ertragswerts bestehe und wo der Landwrt nur den Ertragswert anerkennen könne, die ZuwaLsstemr, die Fahrzeugsteuer, bei welcher jedes Mstwägelchen versteuert werden solle u. s. w. Von großer Bedeutung sei auch die gegenwärtig in Vorbe> reitung befindliche Zwangsanleihe, die große Opfer fordere. Das wäre aber noch alle- recht, wenn eL wenigstens helfen würde, aber eS helfe ja alle» nichts. Der Bauer sei auf die im Preise wesentlich gestiegenen kür stlichen Düngemittel angewiesen, wenn man ihm aber so Steuern abknöpf«, möchte er den Bauer« sehen der noch Kunstdünger kaufen könne. Man müsse dem Bauer«, wenn er mehr produzieren solle, sei» Betriedskapi al lass n. Devisen könne der Bauer keine zur Verfügung stellen, weil er keine habe, aber er könne die Erzeugung aus seinen Feldern um 80 P oz. stei­gern und diese der Si«fuhr, welche Milliarden erfordere, entgegenftellen. Dazu brauche man aber Kunstdünger bezw. das nötig« Geld hiezu. Der Redner zeigt dann an Hand von Zahlen wie die Schuldenlast des Reiches in Verbindung mit den Forderungen unserer F-inde ins ungeheure gestiegen ist und was daran das Land, dis Bezirke und die einzelnen Gemeinden treffe. Nehme man nur den 15 fachen Betrag de« Goldwertes an, so treffe z. B. der Anteil einer Gemeinde 33 Millionen Mk. Schulden. Es sei einfach nicht lich die Forderungen unserer Feinde zu bezahlen. Freilich bücke man auf Erleichterungen von ih er Seite nicht hoffen. Auch die Landwirtschaft werde mit dem Schlaawort Sozialisierung (Uebergehen de» Prtvatbesttzes in Staatsbesitz) beunruhigt. Mit den Bergwerken fange man an und dann werde eS weiter gehen und euch vor dem Hofe des Banern nicht halt mach'«. Der Redner weist aus dieRentabilität* der Staatsbetriebe hin und darauf, daß man durch dieses Mit tel auch nicht weiter komme. Es gebe nur ein Mittel: mehr arbeiten! Der Redner warf dann einen Blick in die Bauernhäuser und Bauershöfe und führt aus, daß der Bauer wohl mehr Geld Hab« als zuvor, daß aber die Vor­ratskammern Geschirr usw. vielfach nicht mehr wie früher gefüllt seien und wenn einem ein Pferd oder gar zwei e n- gehen, oder wenn «an ein« Tochter aursteuer« müsse, dann merke man erst, wie wenig man hat. Man müsse seinen Geldbesitz mit 20 oder gar mit SO dividieren, dann wisse mau erst, wieviel man tatsächlich (gegen früher) habe. Em Fehler sei «S, daß oft die Bauern in der Stadt mit ihrem Ge d protzen. ES werde brld knspper werden. Dir meisten Steuern kämen erst. Bezüglich der Frage, wie der Bauer seinen Betrieb einrichtrn solle, rät er auf Grund der heutigen Verhältnisse, sei« Sach sobald wie möglich in Stand zu sitzen, insbesondere die Gebäude, der Viehbestand solle nicht verringert werde«, obwohl er uicht das «bwirft, was das Feld abwirft. Dir Milchwirtschaft lohne sich nicht, doch sei der Bauer mit einem guten Viehbestand suf sich selbst ge­stellt. Bei der Zucht werde man keine so großen Ansprüche mehr machen dürfen, die Pferdezucht müsse auf geuosssn- schaftlichem W«ge uuterstützt werden, die Zahl der Pferde sei wieder in gleicher Höhe wie vor dem Krieg, aber an Qualität fehle «S gewaltig, mit der Schweinezucht gehe es langsam vorwärts «. sie werde sich hinsichtlich des Fettes noch weiter rentieren, auch die Schafzucht werde sich noch weiter lohnen, in der Ziegenzucht hätten manche ein Haar gefunden, Geflügel habe man soviel wi, in Friedenszeite», aber es reiche nicht bei der mangelnden Einfuhr von Eiern, Hühner, di« älter sind als zwei Sommer, lohnen sich nicht, bei der Düngung soll man Thomasmehl in erster Linie zu Hack» flüchten, dann zu Hülsenfrüchte», Reps, Getreide und dann zu Gerste verwenden. Mehr Getreide wie seither soll nicht geoaut, Hackfrüchte solle «an e'mschränken, aber gut düngen, dafür solle man mehr Gespinst- und Oelpflanzen bauen, die Hmsensrüchte dagegen nicht stärker ausdehnen, mehr Futter, insbesondere Luzern, soll gepflanzt werden, die Saatgut müsse wieder «ehr gewechselt, die Krankheiten bekämpft , Zusa«m«t!faffmd führte er beachtenswert auf: beim Vieh gutes Mittelvieh, auf den Acker gute Sorte, rich- tige Fütterung u. Düngung, entschiedene Kankh itsbekämpiung bei Vieh und aus de» Acker (Brand), genossenschaftliche Ver­wertung von Vieh und sämtlicher Pflanzen. Die Lrndwirt- schaftskammer erblicke ihre Hauptaufgabe darin, dafür zu sorgen, daß gute Früchte gepflanzt werden. Im übrigen solle der Bauer nicht nur daheim ein tüchtiger Landwirt sein, sonder» auch in die Versammlungen gehen; «r müsse sich Ach um die Preisbildung mehr kümmern. Bezüglich der M"chpre!sfrage sei es so: werde wenig bezahlt, so richte sich der Bauer darnach, werde besser bezahlt, so richte sich der Tauer auch darnach. Im Interesse der Bevölkerung «Arsche «, daß die Milchpolitck eine andere werde als seither. Ver­lange man von dem Bauern »inen Preisabbau, so soll« man auch dafür sorgen, daß er selbst auch billiger einkaufe. Was wir vor allem brauche«, sei Ruhe und Ordnung, ,v. müsse diese durch Selbsthilfe wie in Bayern geschaffen werde« durch A , u«rn, ,r müsse mehr gearbeitet werden, der Landwirt Arse uicht mit der Sozialifierunz beunruhigt werde», der Bauer soll sein Bargeld in seinem Betriebe anlegen, bei der Besteuerung dürfe die Substanz (das Vermöge») nicht be- Whrt «erden, das Genossenschaftswesen soll gefördert wer­den und der Bauernstand soll« zusammenstehen wie ein Mann. «« Bauerustaud habe immer durchgrhalte» und so hoff« «r, vast er auch di« kommenden schweren Zeiten durchhalte. Di, auch in Zukunft des Vaterlandes treuest, '«in. Der Bauernstand werde de« «mnd bilden, auf »«« da, Vaterland wieder anfgebaut «erde« könne. Gr- «*t solle man an die Arbeit, daß der «ege» der Scholl,

-in Segen fürs ganze Volk werde. Ss gelte auf Gott und die eigene Kraft zu trauen. Lebhafter Bestell folgte de» Ausführungen drS Redners. Vorsitzender Kleiner be­tonte, wie der geschätzte Redner allen aus der Seele ge­sprochen habe, La> dwirt Dürr-Sulz dank:« dem Redner namens des Bundes der Landwirte und glaubt, daß der Landwirt, der einst rot gewählt Hobe, eS bei den künftigen Wahlen n'cht mehr tun werde. Landw. Dettling - U-iterlal- heim ermahnte noch zum Znsammrnhalt, ebenso trat Landwirt We ß-Vollmarivgen für dt« Geschlossenheit der Landwirte ein. Oberawts1iera>zt Dr. Metzger Nagod gab noch Erläu­terungen über. Seuche» und Seuchenanmeldung und wies besonders darauf hin, daß die Kopsk-ankheit der Pferde und die übertragbare Blutarmut anze gkpfl chtig seien. Der V w' sitzende Kleiner schloß dann die Versammlung in der Hoff nun-, daß da» Volk durch den Bauernstand wieder gesunden möge, mit dem Dark an Reg.-Rat Gtröbel und mit de« Wunsch, daß er bald wieder in der Mitte unseres Brzirks- vereinS erscheinen möge.

Stuttgarts 30 Jan. (Demokratischer Ver­tretertag.) Der Vertretertag der Deutschen demokra­tischen Partei Württembergs und Hohenzollerns, der ge­stern hier abg. hcilten wurde, nahm nach einem Bericht des Abg. Schees über die politische Lage eine Entschließung an, in der die Erwartung ausgesprochen wird, daß die Reichsregierung in der Oeffentlichkeit immer wieder die fortgesetzte Behauptung von der Alleinschuld Deutschlands am Krieg kräftig zurückweise und daß die demokr. Rcichstagsfraktion dafür eintrete, daß von Reichswegen an Hand der Tatsachen und schriftlichen Beweisstücke die Veröffentlichungen aus den russischen Geheimarchiven einer sorgfältigen Prüfung unterzogen und die Kriegstrcibercien Poincares und Jswolskis von 19121914 scstgestellt und veröffentlicht werden. Be­züglich der Lehrerausbildung verlangt eine weitere Entschließung Trennung von Allg mcin- und Berufsbil­dung der Lehrer und Verlegung der elfteren auf die höheren Schulen und der letzteren auf die Hochschulen. Tie Lehrerbildung soll simultan gestaltet werden.

Nlm, 30. Jan. (Verbandstag der Mieter­vereine Württembergs und H ohenzollerns.)' Unter zahlreicher Beteiligung aus dem ganzen Land fand gestern der 3. Verbandstag der Mietervereine von Würt­temberg und Hohenzollern hier statt.. Der 2. Vor­sitzende Horn-Eßlingen führte u. a. aus: Die Mieter­vereine verlangen Ausbau der Mieteinigungsämter unter Beiziehung von Mietern. Der Verband zählt 26 000 Mirgli.der. Rechtsanwalt B a g n a t o-Eßlingen sprach über Mieterschutz und Mieterrecht. Die bisherigen Mie­terschutzgesetze befriedigen nicht. In dem R/ichsgesetzent- wurf für den Mieterschutz sind Bestimmungen enthalten, mit denen sich der Mieter nicht einverstanden erklären kann. Der Deutsche Mieterbund hat eine Reihe von Aenderungen beantragt. So soll das Mietsverhältnis nur durch Urteil aufgehoben werden können und nur dann, wenn der Mieter böswilligerwesie die Hausordnung grob verletzt. Bei zweimaliger Rückständigkeit der Miete soll nur gekündigt werden können, wenn festgestellt ist, daß der Mieter nicht aus wirtschaftlicher Not, sondern aus Böswilligkeit die Miete nicht bezahlt hat. Braucht der Hausbesitzer den Raum für sich selbst, dann darf er nur kündigen, wenn sein Interesse vom sozialen und wirtschait- lichen Gesichtspunkt aus das des Mieters überwiegt. In diesen: Fall muß der Hausbesitzer die Umzugskosten be­zahlen Die Mieteinigungsämter sollten staatliche Ge­richte sein, ferner sollte es Beschwerdeinstanzen geben. Das Wohnungswesen dürfe nicht wieder dem Kapitalismus ausgeliefert werden, auch nicht dem ausländischen Kapital, das jetzt schon mit 40 Milliarden am deutschen Haus­und Grundbesitz beteiligt ist. Oberregierungsrat K r a u s-Reutlingen berechnete die Opfer, die die Mieter bringen müssen, auf 120130 Prozent. Mit Bauzu­schüssen könne die Wohnungsnot nicht behoben werden; wir müssen billiges Bauholz aus den Staats- und Ge- meindewaldungen für die Baugenossenschaften fordern. Die Regierung müsse sich Einfluß aus die Bildung der Baustosfpreise sichern. Nicht Mohnungsabgaben bringen das notwendige Kapital, sondern ein Zuschlag zur Ein­kommensabgabe.

Reutlingen, 30. Jan. (Streik.) Bei der Firma Vereinigte Maschinenfabriken ist heute die ganze Beleg­schaft in den wilden Streik eingetreten, weil die Firma ^ Betriebsratsmitglicder aus Grund gesetzlicher Bestimmung Herr entlassen hat. ^

Zur Fideikornmißfrage.

Aus Aalen wird uns geschrieben: Auf Veranlassung des Geschäiisleiters des Gräfl. A d e l m a » n'scheu Fa­milienfideikommisses in Hohenstadt, OA. Aalen, wurden von den Gutshö.en Hohenstadt, Schechingen und Kvchen- hos-Hohcnhösen sämtliche verfügbare Erzeugnisse der Ernte 1921 zu ermäßigten Preisen an die minderbemittelten Einwohner von Hohenstadt und Schechingen abgegeben. Nach den Verkaussbüchcrn der Oekonomieverwaltungen beträgt die Einnahme aus den abgegebenen Erzeugnissen 213 336 Mark. Wären sie zu mittleren Durch­schnittspreisen abgesetzt worden, so hätte sich ein Erlös von 344055 Mk. ergeben. Die den beiden Gemeinden gewährte Vergünstigung ist also aus 139 719 Mk. zu be­werten. Daneben wurden von der Gutsherrschaft sämtliche gesetzlichen Lieferungen erfüllt und überdies der Armenverwaltung Aalen 22 Ztr. Kartoffeln un­entgeltlich zur Verfügung gestellt und beigeführt. Der Wert dieser Lieferung ist in obigen Zahlen nicht mit ein­gerechnet. Durch Holzabgabe an Minderbemittelte und a» die Gemeinden Hohenstadt und Schechingen zum Preis von 80 Mk. pro Rm. hatte die Gräsl. Forstverwaltung flrner einen Mindererlös von ca. 50 000 Mk.

Vermischtes.

Shakketo» -j-. Der bekannte englische Offizier und Polarforscher Ernest Shakleton ist auf einer neuen wissenschaftlichen Reise zum Südpol an Bord des Schiffs an Brustbräune gestorben.

Ein Ministerpräsident auf der Anklagebank. In vo­riger Woche begann vor der Strafkammer in Braun­schweig die Verhandlung gegen den früheren Minister­präsidenten und jetzigen Landtagsabgeordneten Sepp Oerter (Unabh.) und den Krankenheiler O. Schle­singer. Der letztere, der sich auch Otto-Otto nennt nennt und von dem braunschweigischen Ministerium zumProfessor" ernannt worden war, obgleich er keinerlei entsprechende Vorbildung hatte, ist angeklagt, den damaligen Ministerpräsidenten Oerter mit einem Darlehen von 20 000 Mk. bestochen zu haben. Schle­singer behauptet, als ihm der Profefsorstitel infolge der Angriffe in den Zeitungen wieder entzogen wer­den sollte, habe Oerter ihm die Weiterführung ver­sprochen, wenn Schlesinger eine Schuld Oerters an die Braunschweigische Genossenschaftsdruckerei in Höhe- von 25 000 Mk. bezahle. Der Staatsanwalt beantragte gegen Oerter eine Gefängnisstrafe von 6 Monaten und die Aberkennung der Befähigung zur Führung öffent­licher Aemter auf die Dauer von 5 Jahren.

"Ser Ranziger Hafen ist von einer schweren Eisdecke überzogen. Die Schiffahrt ist nur mit Eisbrecherhilfe möglich. Auf der Danziger Reede herrscht starkes Eis­treiben. Nur größere Dampfer können ohne Gefähr­dung die Hafeneinfahrt passieren. Aus Pillau und Swinemünde liegen die gleichen Meldungen vor.

Der Kieler Hafen ist vollständig zugefroren, 'was seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall war. Die vielen Föhrdedampfer Verkehren in einer Einfahrtrinne nur sehr schwierig. Auch in der Eisenföhrde hat sich weiter­hin starkes »tragfähiges Eis gebildet.

Schiffe in Not. Zwei deutsche Dampfer sind an der finnisch-schwedischen Küste im Eis festgefahren. Der ihnen zu Hilfe eilende deutsche KreuzerMedusa" konnte nur bis 5 Seemeilen westlich Kap Domisnäs Vordringen und mußte umkehren, um nicht selbst fest­zugeraten. Es soll versucht werden, den Schiffen vom Land aus Hilfe zu bringen. Bei schweren Stürmen im Aermelkanal und im Mittelmeer haben zahlreiche Schiffe Beschädigungen erlitten.

Der DampferSunion" der Hamburg-Amerika-Linie. der am 31. Dezember v. I. mit einer Getreideladung von Danzig nach Kopenhagen abging, ist verschollen. Es ist nicht zu bezweifeln, daß er mit Kapitän und 14 Mann Besatzung untergegangen ist.

Schneestürme in Amerika. Aus den Vereinigten Staaten werden schwere Schneestürme gemeldet. In Washington war der Verkehr in der Stadt wie nach außen vollkommen unterbrochen. Infolge der Bela­stung durch dicke Schneeschichten brach das Dach eines Kinotheaters ein, wobei 69 Personen getötet und 100 verletzt worden sein sollen.

Theaterbrand. Am SamStag abend ist das Knicker­bocker-Theater in Neuhork vollständig abgebrannt. Man glaubt, daß etwa 100 Personen umgekommen sind. Die Zahl der Verletzten wird auf 100 bis 200 ge­schätzt. ...«<

Handel und Verkehr!

ToNarkurs am 30. Januar 203 Mark.

Ter Auslandswert der Mark in Pfennigen am 30. Januar in Holland 2.3, Belgien 5.1, Norwegen 3.5, Dänemark 2.8, Schweden 2.2, Italien 9.1, England 2.4, Amerika 2.1, Frankreich 4.9, Schweiz 2.1, Spa­nien 2.7.

Tie schwebende Reichsschuld. In dem zweiten Drittel des Januar nahm die schwebende Reichsschuld um weil tere 4,19 Milliarden auf 243,44 Milliarden zu. Seit Beginn des Rechnungsjahrs beträgt die Zunahme nun­mehr 88.09 Milliarden Mk. Diesmal ist nach amt­licher Mitteilung das Anwachsen fast ausschließlich ver­ursacht durch Devisenbeschaffungen und -Lieferungen, sowie sonstige Ausgaben für den Verband im Betrag von insgesamt 4152 Millionen Mk. Die Steuern ha­ben im Monatsdrittel 1.96 Milliarden Mk. und die Eisenbahnen 43 Millionen Mk. gebracht, dagegen er­forderte die Post 683 Millionen Mk. Zuschuß. Der Notenumlauf beträgt 111,9 Milliarden.

Tis Preisschraube. Der Kupferblechverband in Kassel hat mit Wirkung vom 25. Januar ab den Grundpreis für Kupferblech um 450 Mk. auf 8000 Mk. pro 100 Kg. erhöht. Zuletzt waren die Preise um 700 Mk. auf 7550 Mk. ermäßigt worden. ?

Tie Lederpreise steigen immer mehr. Auf allen in nesem Monat stattgefundrnen HäuteversteigerunIen ha° »en die Preise für alle Gattungen erneut scharf an- ezogen. Die Angebote fanden raschen Absatz. Bei -roßviehhäuten waren besonders die schweren Gewichte »evorzugt, während die Nachfrage nach Kalbfellen we­niger rege war; die Preise haben aber auch hier un­gezogen. Es kosteten auf den norddeutschen Märk- en 1 Pfund Großviehhäute im Januar 1626 Mk. im Dezember v. I. 1019.50 Mk.), Kalbfelle 32 44 31-37), Schaffelle 10-15 (7-8.50), Roßhäute pro Stück 510740 (350600) Mk. Aus dem Leder­narrt macht sich die neuerliche Aufwärtsbewegung für Rohware bereits bemerkbar. Die Schuhrndustrie war cm die Jahreswende nur mäßig beschäftigt. Der Rück- lang der Preise wird durch die erneute Aufwarts- »ewegung am Rohhäute- und Ledermarkt wieder aus- gehalten werden. . ^ ^

Landes-Produkten-Börs« Stuttgart, 30. Jan. Di« Steigerung der ausländischen Zahlungsmittel bewirkt« mch auf dem Getreide- und Mehlmarkt eine weitere Erhöhung der Preise. Das Angebot war wiederum chwach. Wir notieren per 100 Kg. ab wüttt. Eta- tonen: Weizen, württ., je nach Lieferzeit 850870,

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nienz 740780, Hafer . 610, Weizenmehl . L

1275-1295, Brotmehl 1025-1045, Kleie 450- lOZ Heu, württ. 300320, Stroh, württ. (drahtgepreßtjl M-100 Mk. . F