Wz. Zinkiger ive Äe öerirke llagoU, 6 «!» wie f euernAsck. Z-ntsoiM iw «» v«ari tt»go>a >ma M M«iÄrlg- 8 ts<lt

>«n»g»vr«i»r Bet der Post und den Agenten bezogen vlert'tsihrlich 84 Ma l. monatlich 8 Mrrk. I Mreigeapreir» Die Isoaltige Zeile oder deren Raum 1 Mk., die Reklrmezeile S OS Mk. Mtnbesketra« Bet Nichterscheinen der Zeitung infolge Oberer Gewalt oder Betriebsstörung besteht kein Änlpru 4 aus Lieferung, eines Auftrags 5 Mk. Sei Wiederholungen Rabatt. Bei ZahlunzSoerzug ist oer Rabatt hinfällig.

. > . . ... . . ... » > ->^»»»»» .

A, iS ^ «iteaR-t«. Donnerstag de« S Januar ^ Jahrgang 1«r.

Fortgesetzt iiiiiiiiiliiiii»»»»»»»»»

nehme» alle Postboten, Postanstalteu, Brief- träger» sowie die Agenten «vd Austräger Bestellung«» ans unsere Gchwarzwälder Taaeszeitnng entgegen.

Die Not -er Zeitungen.

Die immer unerträglicher werdende Not des deutschen Leitungsivcsens hatte am Montag und Dienstag dieser Woche die Vertreter - deutschen Verlegerschast aus allen Teilen des Reiche zu ernsten und schwerwiegenden Beratungen in Potsdam zusammengesührt Die Ver­sammlung nahm nach ausgiebigen Besprechungen ein­stimmig die folgende Entschließung an:

' Die traurigen Folgen der Entwicklung der letzten Mo­nate zeigen sich in bedrohlichster Form auf dem Gebiete der Versorgung der Zeitungen mit Druckpapier. Ein so­fortiges Eingreifen der öffentlichen Hand ist erforderlrch, um eine erträgliche Preisbemes- lung, ausreichende Erzeugung und Verkeilung zu gewähr­leisten. Hierzu ersäfcint geeignet:

' 1. Sofortige und gänzliche Sperrung der Aus­fuhr von Zellstoff, bis die ausreichende Beliese- rung der Druckpapierfabriken im Jnlande zu angemessenen Preisen durchgeführt und gesichert ist.

2. Zeitige Sperrung der Ausfuhr sämtlich er vapierarten mit Ausnahme der Luxuspapiere, bis das Zeitungs- und Buchdruckgewerbc, im Jnlande dauernd und genügend mit Papier versehen ist.

3. Maßnahmen, die geeignet sind, eine Umgehung -er die Papierausful-r regelnden Bestimmungen zu ver­hindern.

4. Maßnahmen der Regierungen, von Reich und

ran

Lern, zur Senkung der st 8 ndig steigendenP rer- <e für Papierholz, soweit es für die Herstellung der Bedarfs der deutschen volitischen Tageszeitungen an Druckpapier erforderlich ist.

Ü. Befreiung der für die Truckpapiererzeugung in wich­tigen Herstellungsgebieten unentbehrlichen, bereits im Ur­sprungsland hoch besteuerten böhmischen Braunkohle von der deutschen Kohlensteuer.

6. Sorge für bessere und beschleunigte Wagenge­st c l l u n g für das Zeitungsdruckpapier und die zu feiner Herstellung erforderlichen Rohstoffe.

7- Versetzung des maschinenglatten Druckpapiers in die Taryklasse L des Eisenbahngütertarifs, wie es der Reichs­tag bereits einmal in Entschließungen gefordert hat. Un­bedingt erforderlich ist außerdem

8. die Beseitigung der ungerechten und durch nichts zu rechtfertigenden Sonderbesteuerung der Umsätze der Zeitungsanzeigen im Umsatzsteuergesetz und

9. die Unterlassung jeder weiteren Belastung der deut­schen Presse durch behördliche und gesetzgeberische Maß­nahmen, insbesondere der Erhöhung der Postzei­tungsgebühren.

*

Am 17. Januar hatte der Verein zu einem geselligen Ab->,d in den Räumen der Deutschen Gesellschaft in Ber­lin die Spitzen der Behörden und der Parlamente ein- aeladen, die auch der Einladung zahlreich gefolgt waren. Neben dem Reichspräsidenten Ebert war auch eine Reihe von Mitgliedern des Reichskabinetts erschienen. Vize­präsident des Reichsministeriums, Bauer, betonte, die Reichsregierung betrachte die Notlage der Presse als ihre eigene Notlage, als eine Notlage des gesamten Landes. Die Presse habe gewaltige erzieherische Aufgaben auf kulturellem und nationalem Gebiet. Aller Idealismus leide aber Schissbruch, wenn bittere Not die idealen Auf­gaben unmöglich mache. U ber die Linderung der Not­lage der Presse schweben Verhandlungen, die hoffentlich zu einem günstigen Ergebnis kommen und die Existenz der Presse sichern würden. Die Notlage unseres Volkes, mit der die Notlage der Presse Zusammenhänge, haben außenpolitische Ursachen. Die Presse könne die Regierung in außenpolitischen Kämpfen wesentlich unterstützen und somit zur nationalen Wiederherstellung beitragen. Wenn die Presse den Gedanken der nationalen Einheit und natio­nalen Selbständigkeit dem Volk immer wieder ins Gedächt­nis rufe, könnten wir zuversichtlich einer besseren Zukunft «vtgxgensehen.

Zweiter Neichsparteikag des Zentrums.

Rede des Reichskanzlers.

Berlin, 18. Jan.

In der gestrigen Schlußsitzung des Zentrumspartei­tags erschien, stürmisch begrüßt, der Reichskanzler Tr. Wirth. In seiner Rede sagte er folgendes: Unsere Politik, wenn sie Zentrumspolitik ist, muß ihre Kraft aus den Quellen der christlichen Weltan­schauung schöpfen. In keinem Augenblick darf die Zentrumspartei aus parteipo irischen Erwägungen sich von der Verantwortung drücken. Schon bei Annahme des Ultimatums habe er gesagt, daß die welt­wirtschaftlichen Folgen den Gegnern zur Last fallen. Heute habe man in allen Ländern gelernt, was Mil­liarden Gold eigentlich wirtschaftlich bedeuten. Wäre das deutsche Volk in der Lage, alles buchstäblich zu erfüllen, hätte es Nahrungsmittel und Rohstoffe, um durch Erzeugung und Verkauf die Versailler und Lon­doner Bedingungen buchstäblich auszuführen, und wäre es so boshaft, es zu tun, so würde abgesehen von deutschen Schornsteinenkein Schornstein in der ganzen Welt rauchen können. Sei, fragte der Reichskanzler, die große Katastrophe.wieder gutgemacht, daß nun «in einziges Volk herausgehoben werde, daß man das deutsche Volk auspresse wie eine Zitrone, um es dann als ausgewischt aus der Geschichte beiseite zu legen? Die schwache Kaufkraft des deutschen Volks, hinzu­gefügt zu der Kaufunfähigkett der östlichen Völker, wer­den einen Weltbankerott unter allen Umständen herbeiführen. Ter Plan der Wirtschaftskonfe­renz in Genua zeige, daß dem Gedanken Bahn ge­brochen sei, daß nur eine Gemeinbürgschaft der Völker mindestens in wirtschaftlichen Fragen den großen Zu­sammenbruch der Weltwirtschaft überhaupt verhindern könne.

Im weiteren Verlauf seiner Rede kam der Reichs­kanzler auch auf diegr oße Parteikoalition" zu sprechen. Er bat alle, die die Erweiterung der Regierung wünschen, sich in den nächsten Tagen dafür einzusetzen, die sehr leicht die Grundlage für eine größere Regierung abgeben könnten. Die Plattform, auf die man dann treten könne, sei kein glatter Salon­boden, sondern ein Boden, der an eine Art Folter er­innere, wo man bei jedem Tritt bald in eine in­direkte, bald in eine Besitzsteuer hineingerate. Das sei eine Plattform, wo man zeigen könne, daß man unter Opfern bereit sei, Verantwortung zu übernehmen. Die nächsten Tage stellen uns vor außerordentliche Aufgaben. Wir werden in den nächsten Tagen das >aufrichtige Bekenntnis brauchen, daß es uns inner- ,politisch ernst ist damit, die Finanzen des Reichs ln Ordnung zu bringen. Wenn irgend eine andere Par­tei einen Finanzminister weiß, der dieses Problem meistern kann, dann bitte ich dieses große kommende Genie, sich in der Wilhelmstraße zu melden. Wir hoffen, daß wir in der Steuerfrage ein Kompromiß zustande bringen, das von den Besitzenden und den Nichtbesitzenden als ein anständiges angesehen werden kann. Ist es nicht möglich, mit der Mehrheits­sozialdemokratie zu diesem Kompromiß zu kom­men, so ist innerpolitisch unsere Politik gescheitert, und sie mutz sich nach einer neuen Regierung umsehen. die diese Aufgabe gerade in den nächsten Wochen lösen muß. Auf eine Regierungskrise werden wir uns nicht einlassen. Die Regierung darf nur in starkem, ehr­lichem Kampf fallen. Finden sich Leute, die alles zu können glauben, dann ist auch für das Zentrum dre Zeit gekommen, parteipolitisch und persönlich einmal quszuruhen.

?

Neues vom Tage.

SPaltnna unter den Beamtenverbände«.

Berlin. 18. Jan. Infolge der gesonderten Eingabe des Deutschen Beamtenbunds und des Christlich-Deut­schen Gewerkschaftsbunds an den Reichstag erklären die dem (sozialistischen) Allgemeinen Deutschen Ge­werkschaftsbund und derAfa" angeschlossenen Gewerk­schaften der Unterbeamten und Arbeiter die Einheits­front der bisherigen Verhandlungen mit der Reichs- regierung lG"r die Gekalts- und Lohnforderungen für gesprengt. Tie Verhandlungen werden nun aufs schwerste gefährdet.

Dicbisckic Ecksifssbrsabuna.

Wien, 18. Jan. Gestern ist die gesamte Besatzung eines aus Belgrad eingetroffenen Schiffs verhaftet worden, weil sie Waren im Wert von 12 Millionen Kronen gestohlen und unter der Hand verkauft hatte.

Einladung -es internationalen Gerichtshofs.

Haag. 18. Jan. Die Mitglieder des Internationalen Gerichtshofs sind vom Generalsekretär des Völkerbunds

zum 30 Januar na-*i dem Haager FriedenSpalaft eins geladen worden, um verschiedene Punkte des Pro- gramms des Internationalen Gerichtshofs festzulegen.

Umwandlung der Berbandsschulden in Anleihen.

Washington. 18. Jan. Der Finanzausschuß des Se­nats hat der Umwandlung der Schulden der Verbün­deten an die Vereinigten Staaten in feste Anleihe» zugestimmt. s

«W Millionen für notleidende Gemeinden

Berlin, 18. Jan. Durch den Wegfall des Bff'.eu- rungsrechts auf Par. 30 des Landessteuergefetzcs für die Gemeinden sind diese in eine schwere finanzielle Notlage gebracht worden. Um diesem Zustand abzu- helfen, oder wenigstens die Notlage etwas zu mrl- dern, wurden im Lauf der letzten Zeit eingehende Ver­handlungen zwischen den beteiligten Ministerien ge­führt. Tie Verhandlungen sind nun soweit gediehen, daß sich das Reichsfinanzministerium bereit erklärt hat. in den vom Reichstag inzwischen genehmigten zweiten Nachtrag zum Haushalt der allgemeinen Finanzver­waltung für das Rechnungsjahr 1921 eine Summe von 600 Millionen Mk. zur Verteilung an die einzelnen Gemeinden einzustellen. Ueber die Verteilungsart schweben noch Verhandlungen.

Bewegung unter den Eisenbahnern.

Dresden. 18. Jan. In Sachsen herrscht überall starke Stimmung für einen neuen Eisenbahnerstreik. Der Deutsche Eisenbahnerverband, Bezirksleitung Sach­sen, ist von allen Ortsgruppen aufgefordert worden, der Regierung gegenüber das unzureichende Ergebnis der Verhandlungen abzulehnen und gegebenenfalls eine neue Arbei!snisderlegung anzuocdnen.

Di- Berhariblttngr« Poineares mit Lurzou Das «tt» Lied: England gibt nach.

Paris, 18. Jan. .Ueber die gestrige Unterredung des neuen Ministerpräsidenten Po in care mit dem eng­lischen Außenminister Lord Curzon soll sich Poin- care sehr zufrieden geäußert haben. Es scheint, daß es Poincare gelungen ist, die verschiedenen Fra­gen, besonders über Kleinasien und die Internationale sierung Tangers (um den in spanischem Interessen­gebiet liegenden wichtigen Hafen von Langer an der Nordküste Marokkos streiten sich seit 1912 Franzosen und Spanier) für spätere diplomatische Verhandlungen der Botschafter vorzubehalten. In der EntschSdi- gungsfrage soll vereinbart worden sein, den Be­schluß der Wiederherstellungskommisston als Grund­lage für weitere Verhandlungen anzuerkennen. Deutsch­land soll aufgefordert werden, den Reichshaushalt spar­samer zu gestalten. Sollte es seinen Verpflichtungen nicht Nachkommen, so werde England Frankreich nicht hindern, ernste Schritt e zu tun, um sein Gut­haben einzutreiben. Der Sicherheitsvertrag bleibt einstweilen unerledigt. Nur unter diesen Be­dingungen sagte Poincare die Beteiligung Frankreichs an der Konferenz in Genua zu.

Aus Stadt und Land.

Zltenrtri«, i». Januar 1A»

versetzt wmde seinem Ansuchen gemäß Obersekretär Gottlob Dürr in Balingen an das Amtsgericht Calw.

Ernannt wurde Notariatkpraktiksnt Bergerin Freuden- stadt zum Obeisekceiär bei dem Amtsgericht Rottweil.

Do» der landwirtschaftlichen Winierschnle. Am Sams­tag, den 14. Januar fand in dem schöne« Saal des Gast­hauses zum Hirsch in Effringen der erste Schüler, abend nach Weihnachten statt. Diese auswärtige« Schülerabende haben den Zweck, auch mit den praktische« Landwirten der anderen Oberämtrr der Dienstbezirkes t» Fühlung zu treten und ihre Anschauungen und Wirtschaft- weifen kennen zu lernen; aber auch bei ihnen dar Inter» sse für die Calwer Winterschule zu wecken. Der Vorsitzende begrüßte zunächst die Anwesenden und gab seiner Freud» darüber Ausdruck, daß so viele Landwirte erschienen sei»», war man doch sonst nicht gerade gewöhnt sei. E» folgten dann Vorträge von Schüler» über künstliche Düngemittel und ihre Anwendung, außerdem Vorträge über Weizen- und Dinkelbau. Themata, die heute st den Landwirt in­teressieren sollten. Dies zeigte auch die rege Debatte, a« der sich b. sonder» die Herren Landtagsabgeordneter Divgler, Schultheiß Höhn Esslingen und K einer-Ebhausrn beteiligten. Rach ernster beruflicher Aussprache wurden noch einig, Gedichte vorgetrageu und einig, gemeinsame Lieder gesungen. Allsettig befriedigt ging «an um g Uhr auseinander.