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«»tenßeig, Vamstag de« 7. Januar

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Zur Lage.

Zn Cannes sitzen die Gebieter dieser Welt unter Hem Namen des Obersten Rats am Verhandlungs­tisch und fällen ihre Entscheidung über Leben und Tod ibcs Deutschen Reichs. Darüber kann kein Zweifel be­stehen, daß es diesmal ums Ganze geht. Entweder wird Her Grundstein zu einem Neubau Europas, für eine «eue Epoche seiner Geschichte gelegt,- oder der Oberste Mat bleibt im Bann des Geistes von Versailles. Letz­teres gilt auch für den Fall, daß er sich nicht zu einigen vermag oder nur auf unsere Kosten wieder einig wird. Wahrscheinlich ist, daß auch in Cannes die f ra u z ö s i s ch e Kinnesart, d. h. der Geist des Versailler Friedens, sich durchsetzt. Aus Paris wird schon in aller Form be­richtet, daß Wischen den Verbündeten große Meinungs­verschiedenheiten bestehen; Frankreich werde seine cig.-ucn Maßnahmen treffen, um siinerSicherheit" willen. Das Ergel ns der Konferenz werde wohl die Verstärkung der Ueberwachungsmaßiiahmen über Dculfchland und die Er- tveiterung der Vollmachten der Wiederherstellungslommis- sion sein. Es muß schon ein Wunder geschehen, wenn Vernunft und Gerechtigkeit in Cannes siegen sollen. Tie Börse hat für dergleichen eine feine Witterung. Wenn die Leute, die die Spekulation zu ihrem Lebensberuf erwählt Haben und bekanntlich das Gras wachsen hören, irgend rir Möglichkeit für die Rettung Deutschlands von Can­nes erwarteten, so hätte unsere Valuta gewiß schon seit Fzahresbeginn eine rasche Besserung erfahren, statt sich beständig weiter zu verschlechtern.

Wir sind nach unserer innerpolitischen Lage schlecht gerüstet. Diese zeigt seit Wochen keine Verände­rung, kaum mehr eine Bewegung. Wie die Welt, so war- sten auch wir mit der ganzen Spannung desjenigen, der tveiß, daß es um sein Leben geht, auf die Verhandlungen, die Erlisch idungen von Cannes. Die äußere Politik be­herrscht alle Gedanken und Gefühle. Tie innere ruht. Und wer unter inneren Politik nichts anderes versteht als die kleinliche Fehde der Parteien, der könnte dar­über nur froh sein. Allerdings, man könnte sich auft eine andere innerpoli ische Einstellung denken, daß näm­lich angesichts der Größe der bevorstehenden außenpoliti­schen Entsch.idunH alle Parteien sich zn'ammengefchlossen hätten, um für z-eden Fall, wie die Entscheidung auch taute, einen festen Block zu bilden und Erschütterungen stanvzuhalten. Man könnte sich vorstellcn, daß die Re­gierung, statt einfach auf das von außen Kommende zu warten, in der Zwischenzeit ihrerseits innenpolitisch tätig gewesen wäre, um vorzuarbeiten, um für jeden Fall gerüstet dazustehen. Nahezu acht Monate sind seit dem Ultimatum im Mai vorigen Jahrs vergangen. Man sagte sich damals sofort, daß der Ersüllungswille nur durch unerhörte Anstrengungen aus dem Gebiet der Steuergesetzgebung bm iesen und durchgesetzs wer­den könne. Die Steuergesetze aber liegen heute noch uner­ledigt in den Ausschüssen des Reichstags, die knapp mit der ersten Lesung fertig geworden sind und dabei nichts weniger als einen einheitlichen Mehrheistwillen bekun­deten, vielmehr sich bei den verschiedenen Abstimmungen immer wieder verschieden gruppierten, je nachdem es sich um direkte oder indirekte Steuern handelt. Wir haben ferner eine Reichsregierung, die eigentlich nur aus einem Mann boitcht. Das ist der Reichskanzler Dr. Wirth.

Einen Außenminister und einen Finanzminister hat Vas Kabinett überhaupt nicht, und was es sonst an Ministern zählt, ist unbedeutend. Kompromisse und nochmals Kom promisse sind die einzigen Mietel, die einer solchen Re­gierung, an derem guten Willen nicht zu zwei eln ist, zu Gebote stehen. Möglich ist, daß die Not endlich uns alle auf einer mittleren Vernunstlinie zusammensührt. Es gibt Politiker genug, die schon seit Jahr und Tag die Ansicht vertreten, es müsse Deutschland noch viel schlechter gehen, bis es den Parteihader überwinde und sich zu einer echten Volksgemeinschaft wieder zusammensinde.

Wie weit die ausländischen Streitigkeiten, wie sie nun­mehr in der klägiich gesch.iterten Kon erenz in Washing­ton zutage traten, auch auf die Verhandlungen von Cannes einwirken, ist nicht abzusehen. Die Tatjache, daß die Ab­rüstungskonferenz sich weder in der Unterseebootssrage noch in der Frage der Landheere zu einem Standpunkt durcharbeiten konnte, der den Namen Abrüstung wirklich verdient, beweist nur, daß unsere Feinde sich unterein­ander nicht trauen, während sie doch den Anteil am Raub ungestört verzehren möchten. So mögen sie auch jetzt wicder sich zum Schmaus, hadernd oder einig, nie­dersetzen, die Zeche wird jedenfalls Deutjchland be­zahlen.

Neues vom Tage.

Keine Geheimbünde in München.

München, 6. Jan. Gegenüber den neuerlichen Be­hauptungen von sozialistischer Seite, daß in Bayern Geheimbünde bestehen, schreiben heute dieMünchener N. Nachr.", daß in München bisher von Gehermounden ni^ts zu spüren gewesen ist, und wo die Staatsanwalt­schaft geglaubt habe, Geheimbündler ergriffen zu ha­ben, mußte sie selbst zugeben, daß sie Gespenster ge­sehen hat. Die wenigen Verhafteten mußten nach zweck­losen Untersuchungen wieder freigelassen werden.

Die Ententenachprüfung der Leipziger Urteile.

Paris, 6. Jan. Auf seiner letzten Tagung im August 1921 hatte der Oberste Rat beschlossen, eine Kommisiion zu ernennen, die ihm ihr Urteil über die reichsgericht­liche Entscheidung in den Leipziger Kriegsbeschrndigten- Prozessen abgeben soll. Diese Kommission ist jetzt ge­bildet worden und tritt «m nächsten Freitag erstmals in Paris zusammen.

Ter Stand der Entschädigungen.

Cannes, 6. Jan. An den Vorbesprechungen zwischen LloydGeorge und Briandam 4. Januar nahmen auch LoucheuöSund Sir Robert Hörne teil. Am folgenden Tag hielten die Sachverständigen ihre ersten Beratungen ab. Loucheur hatte ebenfalls eine Unter­redung mit dem englischen Kriegsminister Evans verabredet, der beauftragt ist, bas Programm für d.n europäischen Wiederaufbau aufzustellen. Der Ober-e Rat muß auf die Note vom 14. Dezember antworten, in der sich die deutsche Reichsregierung als zahlungs­unfähig erklärte. Nach den Londoner Verhandlungen steht die Angelegenheit folgendermaßen: Das Abkom­men vom 13, August würde, was Frankreich angeht, insofern abgeändert werden, als die Minen des Saar­gebiets im Verhältnis zu 1:5:21 nicht mehr Frank­reich ^.'.geschrieben würden. Frankreich würde vielmehr für seine Besatzungskosten im Rheinland 300 Millionen zu verlangen haben. Dies bedeutet eine völlige Um­änderung des Zahlungsplans für 1922. Was Deutsch­land angehet, so glaubt man, daß Frankreich seinen Widerstand nach und nach aufgibt und für eine be­dingte Stundung zu haben wäre. Hingegen werden sich zw. chen Frankreich und Englqnd Schwierigkeiten ergeben hinsichtlich der Verstärkung der Befugnisse der Wiederherstellungskommission. England ist gegen jede Gewalt. Es wird in Paris die Frage aufgeworfen, ob Lloyd Georges schon auf der Konferenz von Cannes sein großes Programm vorlegen oder ob er dies auf der nächsten Konferenz, an der auch Deutschland und Rußland teilnehmen würden, aufsparen werde. In Bespreche g vom 4. Januar soll es sich um das bel­gische Vorrecht gehandelt haben. Die Konferenz wird wahrscheinlich bis zum 13. od r 14. Januar t inern.

Tier Deutsch« Eisenbahnerverband gegen die ""

Abmachungen der Zentralleitung.

Köln, 0. Jan. In den nächsten Tagen wird sich eine öffentliche Versammlung des Deutschen Eisenbahner­verbands mit dem Abkommen zwischen der Zentral­leitung des Deutschen EisenbahnervcvbandZ und der Reichsregierung befassen. Die Funktionäre haben sich in den einzelnen Eisenbahnbetrieben bereits gegen die Abmachungen de Zenrtralleitung ausgesprochen.

Ein englischer Wink nach Frankreich.

London, 6. Jan. DerManchester Guardian" weijk darauf hin, daß die in einigen Wochen stattfindende» englischen Parlamentswahlen von der Ar­beitslosenfrage beherrscht werden. Die Wahlen werden je nach dem Stand der Arbeitslosigkeit für die Regierung günstig oder ungünstig ausfallen. Die jet­zige Regierung suche der Arbeitslosigkeit durch die Wiederherstellung Europas, besonders Deutschlands und ! Rußlands, als des wichtigsten englischen Absatzgebiets, abzuhelfen. Die Hindernisse liegen im Ausland, vor allem in Frankreich. Wenn die Regierung eine Nie­derlage erleiden sollte, so würden die Liberalen unter Asquith und die Arbeiterparteien die Regierung über­nehmen und diese Regierung würde die Wiederaufbau­politik gegenüber Europa noch entschiedener vertrete» als die Regierung Lloyd Georges.

Um die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen z» Rußland.

Paris, 6. Jan. Die Handelskammer von Marseille verlangt in einem Bericht, der dem Ministerpräsiden­ten vorgelegt werden soll, die Wiederaufnahme der HandelsbeziehungeiMnit Rußland. England habe viel­leicht etwas verfrüht diese Beziehungen ausgenommen, es wäre aber bedauerlich, wenn Frankreich zu lange damit warten würde.

Das Geheimabkommen von Tschita.

Washington, 6. Jan. Trotzdem der Vorsitzende der französischen Abordnung aus der Abrüstungskonferenz, Sarraut, das Vorhandensein von Schriftstücken über ein Geheimabkommen Frank-, ichs mit Japan über Sibirien in Abrede gestellt hat, behaupten die Zeitun- ^ gen, das amerikanische Staatsamt besitze Beweisstücke, l daß ein in Tschita (Ostsibirien) geschlossenes Abkommen wirklich bestehe. Die Blätter verlangen gründliche Aust- j klärungsium feststellsn zu können, ob Frankreich in ft'.- ! nem Bemühen, die Absichten des Staatssekretärs Hu-

- ghes zu durchkreuzen, auf die Unterstützung Japa:

- rechne. _

! Aus Stadt und Land.

! Mkvrteis 7. Januar 1»>L

ep. Unterschriftensammlung für sreligio»S»,1erricht «. l rv. «Schule. Me in weiten Kreisen unseres Volkes mit leb- s h fler Sorge bimeikt wurde, ist auf Grund neuer Verord-

- nungen an vielen Klaffen der ev. Volksschule der ReligionS- j unterricht fest kurzem von 5 bezw. 4 Stunden auf 3 herab- j gesetzt worden. Ja es sind einflußreiche Bestrebungen im i Gang, den Religionsunterricht an sämtlichen Klas-

- sen der Volks- u. Grundschule auf zwei Wochenstun­den zu vermindern. Bei solch tief einschneidenden

i Fragen muß aber die Stimme des rv. Volkes auch gehört ; werden. Die letzte Neuordnung des Religionsunterrichts ist s erfolgt, ohne daß der Landeikirchenversammlung als der ge- s ordneten Bertieiung der ev. Kirchengenoffen Gelegenheit ge- > geben wm de, sich zu äußern, trotz der dahingehenden Bitten s des Ev. Konsistoriums und der Eo. Volksbur des. Umso

- notwendiger ist eS, daß die nunmehr von den großen evang. j Verbänden unseres Landes (Eo. Volkibund, Ev. K rchl. Ver- s emftung, Genienschasien usw.) gemeinsam beschlossene Ein­gabe an den württ. Landtag von allen Wahlberechtigten, die auf evang. Standpunkt stehen, unterzeichnet wird. Sie enthält folgende wichtige Forderungen: 1. daß die Klaffen

i 28 wöchentl. vier Stunden Religionsunterricht erhallen ? (d. h. 4 Stunden an der vollständig ausgebauten, 7S : klasstgen Schule; an nicht ausgebauten Schulen entsprechend i dem bisherigen Lehrplan); 2. daß jedem Lehrer grundsätz- l lich und ohne Einschränkung die Möglichkeit erhalten bleibt, an der Erteilung des Religionsunterrichts in feiner Klaffe mitzuwirken, und zwar an den oberen Klaffen bezw. Jahr- i gängrn gemeinsam mit dem Pfarrer; 3. daß dir Schulge- ! sthzrbimg im Reich und Land möglichst bald zum Abschluß kommt, und daß hierbei dar in der Verfassung gewährleistet«

; Recht der Erziehungsberechtigten nicht beeinträchtigt wird

- und die EntfaltungSfreiheit der Konfessionsschule gewahrt j bleibt.

l * DaS gestrige Erschein«»«^ st si n d hauptsächlich im k Zeichen drS Wintersports. D>e Jugend machte von de«

! zahlreichen Gelex-enheiten der Et di zum Rodeln l baasten i Grbrauch und eS herrschte »iiel L-.st und Frrude d -iüber, i daß u an nach so langer Pause wieder rüch.tg Echtiüe» fah>en ko> n e. Der reichliche Schneefull k t auch den Schnee­schuh I p a t rrmö .licht D>e hu st O »«grupp.' d 8 Württ. Cchnnnzw'lrwneinü begann unlrr der lüchngeu L.i u,rg von Haup.tehrer Ler-ze einen Schnee schuhku.s, zu welchem sich