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Sie erfahren Alles
was für Sie von Wichtigkeit ist, wenn Sie die Gchwarz- wälder T«ge»zeitu«g »An- den Tanne»- lesen
^Briefwechsel zwischen-cm Kaiser und Hindenburg.
Generalseldmarichall von Hindenburg hat verschiedenen Blättern seinen nachstehend abgedruckten Briefwechsel mit Kaiser Wilhelm II. milgetcilt, den er gegenüber den Angriffen auf die Person des Kaisers der Oeffentlichkeit nicht vorenth alten zu dürfen glaubt.
Der Briei Hindenburgs an den Kaiser ist in Hannover am 30. März 1921 geschrieben. Darin heißt es u.a.:
Aus der Heimat habe ich wenig Erfreuliches zu berichten. Die Unruhen in Mitteldeutschland sind ernster, als sie von der preußischen Regierung hingestellt werden. Hoffentlich gelingt es, ihrer bald Herr zu werden.
Immer drückender lasten auf dem deutschen Volk die .Auswirkungen des Versailler Friedensvertrags, dessen Ziel, die Vermchtungspolitik unserer Feinde, von Tag ,u Tag unverhüllter hervortritt. Zur Begründung dieser Zwangspolitik muß das Märchen von der deutsch en Schuld am Krieg herhalten.
Den Wortführer des Feindbunds, Herrn Lloyd George, ßtört es wenig, daß er am 20. Dezember v. Js. erklärt Hat, kein Staatsmann habe im Sommer 1914 den Krieg gewollt. Alle Völker seien in ihn hineingeglitten oder hineingestolpert. In seiner Rede auf der Londoner Konferenz am 3. März sagt er ruhig, „die deutsche Verantwortlichkeit für den Krieg sei grundlegend Sie sei die Grundlage, auf der das Gebäude des Vertrags von Versailles errichtet worden wäre. Wenn dieses Anerkenntnis verweigert oder aufgegeben werde, sei der Vertrag hinfällig".
Die Schuldfrage bildet nach wie vor den Angelpunkt für die Zukunft des deutschen Volks. Furchtbar rächt sich das in Versailles den deutschen Vertretern wider ihre lieber- zeugung abgepreßte Zugeständnis unserer angeblichen „Schuld" am Krieg. Nicht minder rächt sich das unwahre Zugeständnis von Deutschlands „Mitschuld", das der Minister Simons auf der Londoner Konferenz abgegeben hat.
Ich weiß, daß Euerer Majestät Arbeit während Ihrer. ganzen Negierungszeit der Erhaltung des Friedens gegolten hat.
Von Haus Doorn antwortet der Kaiser am 5. April an Hindenburg:
Wie Sie wissen, habe ich mich zu dem schweren, furchtbaren Entschluß, außer Landes zu gehen, nur auf Ihre und meiner übrigtn berufenen Ratgeber dringende Vorstellung durchgerung^n, daß es nur allein auf diesem Wege möglich sei, unserem Volke günstigere Waffen st i l l ft a n d s b e d i n gu n g e n zu' verschaffen und ihm eine» blutigen Bürgerkrieg zu ersparen.
Das Opfer ist umsonst gewesen. Nach wie vor wollen die Feinde für die angebliche Schuld des „Kaiserlichen Deutschlands" das deutsche Volk büßen lassen.
Die Wahrheit wird sich Bahn brechen. Wer sich ihr nicht wider besseres Wissen verschließen will, muß erkennen, daß mährend meiner 26jährigen Regierungszeit vor dem Krieg die deutsche Außenpolitik lediglich auf die Erhallung des Friedens gerichtet war. Hätten wir je kriegerische Absichten gehabt, so hätten wir 1900 losgeschlagen, als England durch den Burenkrieg, oder 1905, als Rußland durch den japanischen Krieg gebunden waren, und «ns ein nahezu sicherer Sieg gewinkt hätte. Aber sicherlich hätten wir uns nicht gerade das Jahr 1914 ausgesucht, als uns eine erdrückende Ueber- macht g schlossen gegenüberstand. Auch muß sich jeder Unbefangene sagen, daß Deutschland von dem Krieg gar nichts zu erwarten hatte, während unsere Feinde davon alles für ihre seit langem zu unserer Vernichtung festgesetzten Ziele erhofften.
Daß in-in und meiner Regierung heißes Bemühen in den kritischen Juli- und Augusttagen 1914 ausschließlich der Erhaltung des Weltfriedens gegolten hat, wird durch d« neueste» literarischen und aktenmäßiaen Veröffent
lichungen von deutscher und ganz besonders auch von feindlicher Seite mehr und mehr erhärtet. Den durchschlagendsten Beweis dafür bringt das Wort des russischen Ministers Sassonows: „Die Friedensliebe des deutschen Kaisers bürgt uns dafür, daß w i r (d. h. die Entente) den Zeitpunkt für den Krieg selbst bestimmen können." Was bedarf es da noch weiteren Zeugnisses für unsere Unschuld? Das bedeutet, einen Uebersall auf einen Ahnungslosen zu! machen. Gott ist mein Zeuge, daß ich, um dem Kriege vorzubeugcn, bis an die äußerste Grenze dessen gegangen bin, was ich mit Rücksicht auf die Sicherheit und Unversehrtheit meines teueren Vaterlandes verantworten konnte.
Es besteht heute kein Zweifel mehr, daß nicht Deutschland, sondern der Feindbund den Krieg planmäßig vorbereitet und absichtlich herbeigeführt hat.
Zur Verdunkelung dieses Vorgehens hat der Feindbund in dem schmachvollen Friedensvertrag das unwahre „Schuldbekenntnis" Deutschlands erzwungen und meine Gestellung vor einen feindlichen Gerichtshof verlangt. Doch ein Gerichtshof, in dem der Feindbuud gleichzeitig Ankläger und Richter wäre, würde nicht ein Organ des Rechtes, sondern ein Instrument politischer Willkür sein und nur dazu dienen, durch meine selbstverständliche Verurteilung die uns auferlegten unerhörten Friedensbedingungen nachträglich zu rechtfertigen. Aber auch meine Gestellung vor ein wie immer zusammengesetztes neutrales Gericht kann für mich nicht in Frage kommen. Ich erkenne wegen der Anordnungen, die ich als Kaiser und König, also als verfassungsmäßig unverantwortlicher Repräsentant der deutschen Nation, nach bestem Wissen und Gewissen getroffen habe, das strafrechtliche Urteil irgend eines irdischen Richters, wie hoch -r aucb immLr gestellt fein mag, nicht an, da ich dadurch die Ehre und Würde des von mir vertretenen deutschen Volks preisgeben würde.
Ein Schuld- und Strafverfahren, das sich ausschließlich gegen das Oberhaupt eines der am Krieg beteiligten' Staaten richtet, entkleidet diesen Staat jeder Gleichberech-' tigung mit den anderen Staaten und damit seines Ansehens in der Gemeinschaft der Völker. Außerdem würde es von vornherein den von den Feinden beabsichtigten Eindruck erwecken, als ob es sich bei der ganzen „Schuldsrage" nur um' dieses eine Staatsoberhaupt und die eine von ihm vertretene Nation handelte. Dazu kommt noch, daß eine unparteiische Beurteilung der „Schuldfrage" ausgeschlossen ist, wenn das Verfahren nicht auch auf die Staatsoberhäupter und leitenden Staatsmänner der feindlichen Mächte erstreckt und deren Verhalten der gleichen Kritik unterstellt wird. Denn das Verhalten des einzelnen Staats bei Ausbruch eines Kriegs kann selbstverständlich nur unter Berücksichtigung des Vorgehens seiner Gegner richtig bewertet werden.
Eine wirkliche Aufklärung der „Schuldfrage", woran Deutschland sicher kein geringeres Interesse hätte als seine Feinde, könnte in der Weise erfolgen, daß durch eine internationale unparteiische Instanz nicht einzelne Persönlichkeiten strafrechtlich abgeurteilt, sondern alle Vorgänge, die zum Weltkrieg geführt haben, ebenso wie alle sonstigen Völkerrechtsverletzungen fest ge st eilt würden, um danach das Verschulden der beteiligten Persönlichkeiten auf Seiten aller kriegführenden Mächte richtig zu bemessen.
Ein solcher loyaler Vorschlag ist von deutscher Seite nach Beendigung des Kriegs in amtlicher Form gemacht, aber, soweit mir bekannt, von den Feinden teils ablehnend beantwortet, teils überhaupt keiner Antwort gewürdigt worden. Deutschland hat' überdies seine Archwe gleich nach dem Krieg ohne jede Einschränkung geöffnet, während der Feindbund sich bisher wohl gehütet hat, solchem Beispiel zu folgen. Die in Amerika jetzt in Veröffentlichung befindlichen Geheimdokumente aus den russischen Archiven sind erst der Anfang dazu.
Schon dieses Verhalten des Feindbundes neben überwältigendem einlausendem Belastungsmaterial gibt den Fingerzeig dafür, wo die „Schuld am Krieg" in Wirklichkeit zu suchen ist? Für Deutschland aber erweist eS sich aber um so mehr als gebieterische Pflicht, mit allen Mitteln alles irgendwie für die „Schuldfrage" in Betracht kommende Material zu sammeln, zu sichten und zu veröffentlichen, um dadurch die wirklichen Urheber des Kriegs zu entlarven.
Neues vom Tage.
Tie Fernsprechgebühren.
Berlin, 19. Dez. Der Reichsrat hat der Erhöhung der Fernsprechgebühren um 80«/« (statt 100) zugestimmt.
Severing über Stinnes «nd vie große Koalition.
Duisburg, 19. Dez. In einer von mehreren tausend Personen besuchten Versammlung in Homburg- Hochheide sprach am Sonntag abend der preußische Minister Severing (Soz.) ü^r die politische LE Er sagte u.a., er halte Stinnes auf politischem Gebiet für einen blutigen Dilettanten. Aber dies hinder« nicht, anzuerkennen, daß Stinnes auf wirtschaftlichem Gebiet eine Kraft ist, die wir nicht unterschöben sollen. Stinnes sei eine Persönlichkeit mit Tatkraft und Beharrlichkeit. die genau weiß, was sie will und die versucht, mit allen Mitteln ihren Willen und ihre Pläne dnrchznsetzen. Im. weiteren besprach Severing eingehend die Notwendigkeit der Verbreiterung der Koalition durch die deutsche Volkspartei, da man nach dem Ausfall der letzten Landtagswahlen keine andere Wahl gehabt habe, als Bundesgenossen auf d« anderen Sette zu suchen. Die Volkspartei sei keine Stinnespartei. Hätte sie nur Männer in ihren Reihe» von der wirtschaftlichen Bedeutung dieses Mannes, dann stände es um unsere Steuern besser. In der Vokkspcrrtei ständen neben den Großindustriellen Stinnes und einigen anderen auch Tausende und Abertausende von Angestellten, Handwerkern, Landwirten und sogar Arbeitern. Man solle sie nicht dadurch bekämpfen, daß man sie beschimpfe, sondern daß man sie zur Verantwortung mit heranzishs. Weiter forderte Severing die Erschließung neuer SLeuerquellen, aber so. daß die Lasten nur auf tragfähige Schultern gelegt werden. Die preußischen Finanzen bezeichnet er als vorläufig ziemlich gesund. — Die Ausführungen Seve- rings wurden fortwährend durch Zwischenrufe unterbrochen, und es wurde dem Minister sogar unmöglich gemacht, sein Schlußwort zu sprechen.
Hilferuf an Harding.
Köln, 19. Dez. Der Wirtschaftsausschuß und der Gew--*s^aftsausschuß des besetzten Gebiets haben sich ttl einer "-meinsamen drahtlichen Kundgebung an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika mit der Bitte gewandt, die Konferenz nicht zu beenden, ohne der unter der Besatzung schwer leidenden Bevölkerung des besetzten Gebiets zu. helfen und der Abrüstungskonferenz einen Abrüstungsvorschlag für das besetzte Gebiet vorzuleaen.
Gekdschieber.
Wien, 19. Dez. Hier wurden gestern der angebliche Kaufmann Bruno Hirsch aus Essen und der Kaufmann Nathan Sviro verhaftet. Sie beabsichtigten. 3V- Millionen österreichische Kronen in Tausendkrönen- noten nach Deutschland zu schmuggeln. Das Geld wurde beschlagnahmt. Ferner wurde der Reisende Reiser festgenommen, als er 4 Millionen österreichische Kronen in Tausendkronennoten ins Ausland schmuggeln wollte.
Die Abstimmn gskomSdie in Oevenbnrg.
Budapest, 19. Dez. Wie das llng. Korr.-Bur. mit ftilt, ist das durch die Derbandskommission festgesteltte Ergebnis der Oedenburger Abstimmung folgendes: Für Ungarn stimmten 16 343, für Oesterreich 8227 Stimmberechtigte.
Frankreich nimmt daS Flottenverhältnis an.
Paris, 19. Dez. Havas meldet aus London: Briand empfing gestern den Botschafter der Ver. Staaten und verständigte ihn, daß Frankreich die ursprünglich durch Hughes festgesetzten Verhältniszahlen annehme. Die betreffenden Zahlen sind daher für die Ver. Staaten 5, für England 5. für Japan 3, für Frankreich 1,7 und für Italien 1,68.
Der Kampf ums Mittelmeer.
Paris, 19. Dez. Im „Journal" weist Brice auf vre feindselige Haltung Englands gegen die französischen Flyttenforderungen in Washington hin. Während Frankreich das Programm habe, im Mittelmeer die Herrschaft der romanischen Völker zu erhalten, trete England dem Plan entgegen. England überlasse das Stille Weltmeer den Bereinigten Staaten und Japan unter der Bedingung, daß ihm die Vorherrschaft in Europa überlassen werde. Deshelb verlange es di« Abschaffung der Unterseeboote. Frankreich müsse ab« fest bleiben.
Verpfändung Ver russischen Eisenbahnen?
Rotterdam, 19. Dez. Die „Times" meldet, die Sowjetregierung unterhandle mit der englischen Großsinanz über die Verpfändung des russischen Eisenbahnnetzes zum Zweck des Wiederausdaus und der Begebung einer Anleihe.