74.0, in der 3. Klasse von 25.35 aus 44.4 und in der 4. Klasse von 16.1 auf 29.6 Pfennig. Wie verlautet, werden die Zuschläge für Schnellzüge, die wie bisher in drei Zonen erhoben werden sollen, wie folgt erhöht: in der ersten Zone (bis 75 Km. Entfernung) auf 15 (bisher 10) Mark für die 1. und 2. Kl-, auf 8 (bisher 5) Mk. für die 3. Kl.; in der zweiten Zone lbis 150 Kan.) für die 1. und 2. Kl. auf 30 (bisher 20) Mk. und für die 3. Kl. auf 15 (bisher 10) Mk.; in der dritten Zone (mehr als 150 Km) für die 1. und 2. Kl. auf 45 (bisher 30s Mk. und für die 3. Kl- auf 23 (bis­her 15) Mk. Die Erhöhung der Schnellzugszuschläge beträgt also nicht 75, sondern nur 50 v. H. Die Bahn­steigkarten- werden 1 Mk. kosten.

4« WO Mark Bersicherungsgreaze. Nach dem Beschluß des Reichstirgsausschussess für soziale Ange­legenheiten lvurde die Versicherungspslicht für Angestellte und Arbeiter bei Krankenkassen nach einem Zentrums­antrag bei Jahreseinkommen bis zu 40000 Mark fest­gesetzt. Der Regierungsentwurf hatte eine Höchstgrenze von 30 OM Mark vorgesehen. Der sozialdemokratisch« Antrag von 50000 Mark wurde abgelchnt.

De? Zollsatz für ausländischen Tabak wurde von 130 aui 60 Mark sich den Doppel-entner herabgesetzt. ^

)( Nag«ltz, 8. Dez. (Gemeinderat.) Zu Beginn der Sitzung finden eine Reihe von Gegenständen der Armen­pflege ihre Erledigung. Der Gemeindrrat nimmt hierauf Kenntnis von dem Ergebnis der letzten Nadelholzverkäufe. Der Vorsitzende legt die auf Grund der Verhandlungen der Forstbehörden, der WaldbesttzeroerbandS und der Arbeit- nehmervertretungen neu festgesetzten Lohntarife für Wald­arbeiter vor, die vom Kollegium angenommen werden als Norm für die Entlohnung der hbsizen Arbeiter der städti­schen Betriebe. Die Frage der Eberhaltung wird aus An- lH einer Eingabe des FarrenwärterS neu geregelt und zwar dahingehend, daß künftig nur ein Eber gehalten werden soll für die hiesigen Schweinehalter, auswärtige Schweine«. Halter sollen nicht mehr mit ihren Mntterschweinrn in Na­gold zum Eber zugelofsen werden. Dem Eberwärter wird die Einhaltung dieser Vorschrift erneut und bestimmt aufge­geben. Während der Sitzung erhält der Vorsitzende eine freudige Nachricht, die davon Kunde gibt, daß der Wille zur H lfe für unser« Lage in Kreisen der Auslanddeutschen noch k-ästig vorhanden ist. Der schwäbische'Sängerbund in Brooklyn teilt dem Gemeindrrat mit, daß er von einer Spende mit 85 000 Mk., die er dem Oberbürgermeister von Stuttgart als WrihnachtSgabe für arme Kinder überwiesen habe, 5000 Mk. als Gabe für arme Kinder Nagolds be­bestimmt habe. Mit freudigem Dank wird diese Gabe an» genommen. I« Laufe der weiteren Verhandlungen wird auch, die E Sbahnfrage angeschnitten. Es wird dabei festge­stellt, daß eS gegenwärtig technisch unmöglich sei, auf dem allen Eisbahnplatz eine Eisbahn herzustellen, daß ferner gegenwärtig kein anderes geeignetes städtisches Grundstück für diesen Zweck verfügbar sei, daß die Stadtverwaltung keine gesetzliche Handhabe habe, den eisverbrauchenden Ge­werbetreibenden den Platz vorzuschreiben, wo sie ihr EiS der Nagold entnehmen sollen und daß bei dem Gras'schen Säge­werk die Nagold eine Bahn biete für den Eislauf. Im übrigen werde die Stadtverwaltung auf Anrempelungen in der Zeitung, die auf einen Ton wie das erste Eingesandt gestimmt sind, nicht reagieren. Selbstverständliche AnstandS- pflicht solcher Wortführer wäie eS doch wohl, sich bei den zuständigen Stellen Stadtbauamt und Stadtoorstand zuvor über die tatsächlichen Verhältnisse genau zu unterrich­ten, ehe sie ihrem Unmut in der Zeitung Ausdruck geben. In der Haiterbacherstraße soll zur Verbesserung der Straßen­beleuchtung gegenüber dem letzten HauS eine weitere elek­trische Lampe angebracht werden. Damit dürfte den Wün­schen der Firmen Gebr. Theurer und Tannnhauser u. Stä- dele rntgegrngekommen sein. Die Anweisung eines Vor­schusses aus die zu erhöhenden GehaltSbezüge der städtischen Beamten soll sich auch aus die HilsSbeamtenschaft erstrecken. Längere Zeit beanspruchte die Beratung der Milchfrage. Nachdem von Pforzheim aui der Anstoß zu weiterer Erhöhung des MilchpreiseS gegeben worden ist und von dort aus mit den Produzentenvertretern unseres Be­zirks schon diesbezügliche Verhandlungen stattgesunden hatten, blieb den Gemeindevertretern der Stadt keine andere Wahl, als den neu vereinbarten Milchpreiseu zuzustimmen, wollten sie nicht die ganze Milchversorgung unserer Stadt, die gegen­wärtig so wie so mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, ernstlich schädigen. Auf» Neue zeigt sich wieder, wie stark da» zahlungskräftige Pforzheim auf Grund de» badisch-wüit- lembergifchen StaatSvertragS, der bindend für unseren Bezirk ist, die Preisgestaltung wichtiger ErnährungSmittel zu beein­flussen vermag, und damit die Lebenshaltung weiter Kreis« nicht so gut bezahlter Verbraucher der angrenzenden.Bezirke verteuert. So wird sich also vom 16. Dezember ab unsere hiesige Brvölkerung mit einem MilchpreiS von 3,SO Mk. pro Liter abfindrn wüsten. Der von den Vertretern Alten- steigS und Nagolds mit Kaufmann Golthold Schmid vorde- rettete Vertrag, betreffs Milch- und Bulterversorgrmg der beiden Städte, wurde durchberaten und genehmigt. Als neue Vertreter Nagold» in der AmtSversammluyg werden bi« bisherigen Stellvertreter Häußler und Kläger vom Ge- «eiuderat gewählt.

Frenbenßabt, S. Dez. (Amtsversammlung). Gestern tagte im hiesigen Rathause unter dem Vorsitz von Oberamtmann Lutz di« ordentliche Amtkversammlung. Nach einleitenden Worten de» Borfitzenden erfolgt« die Wahl eine» Verwalter» für da» hiesige Wohlfahrtsamt, da der btSheride Verwalter Berger wieder in den Staatsdienst zurückkehrt. Bei der Ab­stimmung über die drei Bewerber fällt mtt 18 von Sl Stimmen die Wahl auf den Obrrsekretär Pfeffer am Oberamt Gerabronn. Zur Beratung kam die Beteiligung an brr Anleih« zum Bau de» Neckarkanal». Bon de» br- , nötigten SOO Millionen soll unser Bezirk 185 000 Mark

übernehmen. Der BezirkSrat hat die Zeichnung verweigert, weil Freudenstadt in Zukunft wohl seinen Verkehr haupt­sächlich durch da» Murgtal über Karlsruhe lenken muß. Aach die Amtsversammlung lehnte eine Beteiligung ab. j Kurze Straßenstrrcken von UnterwaldachPfalzgrafenweiler i und von FreudenstadtDietersweiler werden zum Unterhalt ^ auf die AmiSkö perschaft übernommen. Sodann werden j die Sätze der Bezirkifeueriöschordnung hinaufgesetzt. Sämt- j liche Gebühren werden auf da» Zehnfache erhöht. Bei s fortschreitender Teuerung kann der BezirkSrat eigenmächtig ; die Entschädigungssätze weiter erhöhen. Die vom Bezirks- rat auSgefertigte Besoldungssatzung für die AmtSlöiperschafS- beamten wurde genehmigt. Die Verpflegungssätze im BezirkhkrankenhauS sollen rückwirkend bis zum 1. Oktober d. I. betragen für Bezirksangchöiige Kt. 1 36 Mark, ' Kinder unter 13 Jahren 34 Mark, Klaffe 3 36 Mk., 34 Mk., > Klaffe 3 17 Mk.. 13 Mk. Nichtbezirkeangehöriae Klasse 1 ' 5070 Mark. Kinder unter 13 Jahren 3550 Mark, . Klaff- 3 30 Ma k, 34 Mark, Klaffe 3 33 Mark, 16 Mark, i Die Anschaffung eines SanilätsautoS für das BezirkS- krankenhauS, was die Stadt bei der Amtsversammlung be­antragt hat, wird warm befürwortet. Die Kosten stellen sich auf etwa 300 000 Mk. In nächster Zeit wird mit den Vertretern von verschiedenen Autofabr ken verhandelt werden, wobei über eine sofortige oder spätere Anschaffung und an­dere Bedingungen verhandelt werden soll. Der Voranschlag der Amtskörperschaft weist hohe Zahlen auf, der KrankenhauS- etat 591750 Mark. Unsere Schuld vom Kriege für die Unterstützungen Angehöriger AuSmarschi-rter beträgt allein 3 450 000 Mk. Unter den größeren Ausgabenposten find 300 000 Mark erwähnenswert, die zu einem geplanten i Neubau eine» chirurgischen Krankendauses verwendet werden - sollen. Die Gesamtausgaben beziffern sich auf 3 310 778 j Mark, denen 363 567 Mark Einnahmen gegenüberstehen. ? Folglich wüsten 3048 311 Mk. durch Umlagen gedeckt werden. >

Die Amtsversammlung faßte eine Erklärung an die Staatsregierung auf Beschleunigung deS Bars der Mnrg- talbahn. Ene Kommission soll deshalb persönlich beim Staatspräsidenten vorstellig werden. Herr Oberamtmann Lutz kam noch auf die M i t t elst a n ds h i l se und Milch not in hiesiger Stadt zu sprechen und appellierte warm an die Wanwesenden OrtSvorsteher, für eine bessere Milchanlieferung zu sorgen.

js Fr«»br»stadt, 9. D-z. (Billige Christbäume.) Im nahen AlptrSbach beschloß der Semeindeat auch Heuer wieder der Bevölkerung durch die Waldschützen Christbäume zum Preis von 30, 30 und 50 Pfennig zu überlasten.

Stuttgart, 9. Dez. (A e n d e r u n »g des Wände r- e w e rb e ste u e r g e s etz es.) Das Stnatsmiiristerium at dieser Tage den Entwurf eines Gesetzes zur Aende- rung des Wandergewerbesteuergesetzes fcstgestM, der dem­nächst dem Landtag zugehen wird. Nach dem Entwurf sollen die Hätze der Steuer erhöht, die Voraussetzungen für die Anwendung der niedrigen Ausnahmesätze einge­schränkt, die Gemerndezuschläae zur staatlichen Wander­gewerbesteuer einheitlich auf das fünffache der Staats­steuer festgesetzt und die sog. Wandergewerbcersatzstcuer (Art. 34 des Gesetzes) beseitigt werden.

Stuttgart, 9. Dez. (Gesang cnenv erd ienst.) Durch eine Verfügung des Justizministeriums wird dem gesunkenen Geldwerte entsprechend für die amtsgericht­lichen Gefängnisse der Taglohn für Männer auf 2.20 Mk., für Frauen auf 1.50 Mk., die Arbeitsprämie auf 60 Pfg. ustd die.Ueberarbeit auf 40 Via, im Tag erhöht^

Stuttgart, 9. Dez. (Die Erhöhung der Gas-> Strom- und Straß.enbahnpreise.) AlsMeihs- nachtsbescherung hat der Gemeinderat, wie bereits kurz be­achtet, der Stuttgarter Bürgerschaft die Deckung für die Bedürfnisse des zweiten, Nachtraasetats mit 70 6 nen auferlegt.

Neues Hotel. Die Bau-Aktiengesellschaft König­straße hat den an der Kronenstraße gelegenen Teil des Tonnersmarck'schen Geländes (alter Bahnhof) an die Magirus A.-G. in Ulm verkauft, die ihre hiesigen Ge­schäftsräume schon in Bälde dorthin verlegen will. Als Ersatz hat die Bauaktiengesellschaft das Conradi'sche An­wesen Kriegsbergstraße Nr. 26 im Meßgehalt von 69 Ar gekauft, das im Stil der italienischen Palastarchitektur in den 70er Jahren erbaut wurde und nun zu einem Hotel unter dein NamenPalasthotel" urngebaut werden soll.

Böblingen, 9. Dez. (Einbruch.) In der ver­gangenen Nacht wurde bei Uhrmacher I. Binder hier eingebrochen und für etwa 2025 000 Mk. Uhren, Ket­ten, Armbänder, Ringe, Bestecke und sonstiger Gold- und Silberschmuck gestohlen. Mit dein ersten Frühzug sollen drei Fremde mit Kofferchen in der Richtung Stuttgart -"iw. die einigermaßen verdächtig sind.

Lnvwi^hnrg, 9. Dez. (B a h n h o f rr m b a u.) Auf dem hiesigen Personenbahnhof wird eine Gleisunter­führung zum Bahnsteig II, ein Umbau des Empfangs- gebäüdes mit Anbau einer Gepäck- und Expreßgut- abkertigung, Verlegung der Aborte u. a. vorgenommen werden.

Neckarsulm, 9. Dez: (Spende.) Eine hiesige Fir­ma hat der Sammlung Württ. Mittelstandsrrothilfe 25 000 Mk. zugewendet.

Ulm, 9. Dez. (Untat eines Irrsinnigen.) Ei» geistig nicht normaler Arbeiter übersiel gestern vor- mittag ferne in der Tälfinger Straße wohnende Stief­mutter, würgte und knebelte sie und dürchschnitt ihr die Knie- und Fußsehnen. Außerdein Zug er ihr einige, Rippen ein. Der Rasende wurde pon einem Schutz­mann und dem von der Arbeit heimgckehrten Vater schließ­lich überwältigt. Ter Täter, der im Felde gestanden war, hatte auch seinen Vater schon öfters mißhandelt. Die Aufnahme in eine Anstalt war bisher vorn Versoraunas- amt abgelehnt worden. , . -

Vermischtes.

Der 8«. Geburtstag des Goldstücks. Am 4. Dezem-

der konnte das jetzt so hoch gewertete 20- und 10 Mark- Goldstück seinen 50. Geburtstag begehen. 1871 beriet man in Berlin über den Gesetzentwurf btr. die Aus­prägung von Reichsgoldmünzen und am 4. Dezember 1871 wurde der Entwurf durch die Unterschrift Kai­ser Wilhelms I. Gesetz. Das 10 Mark-Stück war dt« Einheit, wie auch 1875 das 10 Mark-Goldstück als Krone und das 20 Mark-Stück als Doppelkrone be­nannt wurde.

Neues Reichswaisenhaus. Als Ersatz für das an Polen verloren gegangene Reichswaisenhaus in Brom­berg soll ein neues Reichswaisenhaus in Halle er­richtet werden. In der Krausenstraße hat zu diesem Zweck die Reichsfechtschule Sachsen-Anhalt ein großes Villengrundstück erworben.

Hörner flüchtig. Der Bankdirektor Dr. Römer, der an Per Münchener Zweigstelle der Pfälzischen Bank 840 Millionen Mark verspekulierte, ist flüchtig.

Der gute Klos. In Jndelhausen OA. Münstn- gen wurde der gute Klos (Nikolaus, Knecht Rupprecht), als er abends von Haus zu Haus zog, um die braven Kinder zu beschenken und die bösen zu strafen, in einem Haus von dem Besitzer furchtbar verhauen.

Der Mörder des Abg. Garets verhaftet? Im Aus­land wurde ein Mann namens Schweighardt ver­haftet und nach München überführt, der des im Juni d. I. an dem bayerischen Landtagsabgeordneten Gareis verübten Mords verdächtig ist.

Ein falscher Kriminalbeamter beschlagnahmte im Schnellzug AltonaHolland einen Koffer mit Mil­lionenwerten, der einer Holländerin gehörte.

Aus Eifersucht hat der Architekt Lisko in Berlin- Wilmersdorf seine Frau durch Revolverschüsse schwer verletzt und sich dann selbst erschossen.

Ein Deutscher Vertreter der Südafrikanischen Union. Trotz des Widerspruchs von englischer Seite hat die südafrikanische Regierung den Deutschen Karl Spiel­haus, der während des Kriegs in Südafrika inter­niert war, zum Kommissar für den Norden und Westen der Südafrikanischen Union ernannt. Spielhaus wird seinen Sitz wahrscheinlich in Rotterdam haben. >

Neue Plünderungen in Wien. In dem Vorort Otta- krreg in Wien sind am Mittwoch abend wieder 13 Geschäfte ausgeraubt worden.

Handel und Verkehr.

Der Dollar ist heute wieder auf 186 Mark ge­sunken. An der Berliner Börse wurde das Gerücht von einem dreijährigen Zahlungsaufschub viel besprochen.

Rekordpreise bei einer Holzversteigerung. Trotz de» Valutarückgangs wurden bei einer Holzversteigerung in der Oberförsterei Benneckenstein im Harz Rekordpreiss erzielt. Die Forsttaxe lautete auf 1,2 Milk. Mk. Er« ziel t w urden aber 3,2 Millionen Mark! ..

Wirtschaftlicher Wochenüberblick. "

Geldmarkt. Die leichte Besserung der deutschen Va­luta hat zwar im allgemeinen vorgehalten, befriedigt aber noch keineswegs; sie bedeutet nur einen Rück­schlag nach einer ungeheuerlichen Ueberspekulation. ES besteht immer noch Unklarkeit über das Moratorium für unsere Entschädigungsfälligkeiten. Im Dollarpreis kommt die Lage beispielsweise so zum Ausdruck, daß vor 14 Tagen annähernd 390, vor 8 Tagen 185 und jetzt annähernd 200 Mk. für den Dollar gezahlt wer­den. 100 deutsche Mark kosteten am 8. Dezember in Zürich 2.60 (am 1. Dezember 2.65) Franken; in Am­sterdam 1.41 (1.45) Gulden; in Kopenhagen 2.75 (3.00). in Stockholm 2.05 (2.30) Kronen; in Wien 3497 (3522) Kronen; in London 8.07V- (10.95) Schilling und in Neuhork 0.50^ (0.55) Dollar.

Börse. Die starken Enttäuschungen der letzten Zeit haben die Unternehmungslust an der Börse wesentliche eingeschränkt. Es gab Wohl in der abgelaufenen Be­richtswoche Tage, an denen wieder eine Hausseneigung durchbrechen wollte, aber außer den fortgesetzten- Schwankungen der Devisenkurse gaben auch einige un­liebsame Vorkommnisse in der Bankwelt Veranlassung- zur Vorsicht. Die Grundtendenz ist eher abwärts ge­richtet. Je näher wir dem Jahresabschluß zukommen, desto stärker zeigt sich auch das Bedürfnis nach einem nochmaligen gründlichen Reinigungsprozeß, bei dem zweierlei erzielt werden soll: 1. die Ausmerzung der kleinen Spekulanten, 2. die Erzielung von Ultimo« kursen per Dezember, die den Jahresabschlüssen kern« allzugroße Steuerlast bereiten. Die Kursrückgänge der Woche waren geringer als in der Vorwoche, aber im­mer noch beträchtlich. Gut gehalten sind die festver­zinslichen Anlagewerte: 5proz. Reichsschatzscheine 99 (unverändert), Kriegsanleihe 77.25 (unv.). -

Produktenmarkt. Das Geschäft war die ganze Woche über sehr still, die Kauflust eingeschränkt, der Preis­stand weiterhin ermäßigt. In Berlin notierten am 8. Dezember Weizen 375378 ( 10 bis 12), Roggen 288290 ( 12), Sommergerste 370390 ( 15), Ha­fer 285-290 (- 15), Mats 310-315 (- 50) Mark.

Warenmarkt. Die Wirkung des DevisenuinschlagS kommt aus dem Warenmarkt nur zögernd zum Aus­druck. Kohlen und Eisen werden zunächst noch teu- i rer, was auch mit der Materialknappheit zusammen­hängt. In Textilsachen dagegen setzt sich bereits ein Rückschlag ein, indem an der letzten Stuttgarter Textil­börse Baumwollgarne um 10 bis 15 Mk. für das Kilo und Baumwollgeweb« um 50 Pfg. für da» Meter her».