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»Itr«««t>. Samstag ß«» Dezember.

Sahrgmrg 1»ri.

Zur Lage.

Am Sonntag, den 4. Dezember, fand im großen Sit­zungssaal des Reichstags ein Empfang des Ver­eins Berliner Presse statt, dem Reichspräsident Ebert, der Reichskanzler, verschiedene Reichs- und preu­ßische Minister, sowie die Staatspräsidenten von Würt­temberg und Baden Dr. Hiebcr und Dr. Hummel bei­wohnten. Reichskanzler Dr. Wirth benützte die Ge­legenheit, l>en deutschen Volksgenossen den Ernst der Stunde ins Bewußtsein zu bringen. Es sind vielleicht nicht minder ernste Tage als im August 1914, die Deutsch­land gegenwärtig durchlebt, nur mit dem Unterschied, daß es heute nicht mehr eingreifen kann, um sein Schick­sal selbst zu lenken. Gerade deshalb aber ist die Einig­keit aller Volksgenossen das Notwendigste, w.il nur aus diese Weise die Heilung der inneren Krankheit im Bolkskörper vollzogen werden kann. So verlangte der Reichskanzler die verantwortliche und bewußte Mitarbeit aller Volksschichten. Im August 1914 hat Einigkeit das Größte vollbracht. Sollte der deutsche Geist und die deutsche Kraft heute nicht noch ebenso gesund sein, nachdem die wütendsten Schicksalsstürme sie nicht vernichten konn­ten? Die Tat tut not. Auch im Schoß der Regierung, die nicht nur Sonderwünschen aus Wahlrücksichteu nach­geben darf. Eine solche Regierung zu schassen und zu Pützen, das scheint das Ziel der Sammelpolitik des Reichskanzlers zu sein.

Auf das Verhältnis Deutschlands zu seinen früher u Feinden eingehend, erklärte der Reichskanzler sich ber.tt, für die ErMlung der Ul.imatumsverpflichtungen auch die Substanz, das greifbare Volksvermögcn, zur Ver­fügung zu stellen, soweit ein Kredit aus dieser Grundlage möglich sei. Er beutete ay, daß über gewisse Fragen die Entscheidung fallen werde. Aber daß die Reichsregierung bereits beim Verband um einen. Z a hlu ngsaufschub nachgesucht und sich bei der Bank von England und in Amerika um eine langfristige Anleihe von 25 Mil­lionen Pfund Sterling (500 Millionen Goldmark) be­müht habe, das verriet der Reichskanzler nicht, das erfuhr man vielmehr aus einer Rede, die der englische Finanz- minister Hör ne fast gleichzeitig in Manchester hielt. Mit der Entscheidung über die für Deutschland so wichtige Frage will es eben gar nicht vorwärts gehen. 8 Tage lang war Stin nes in London, seit 14 Tagen fast ist Rathenau dort und noch weiß man nichts gewisses. Der englische Finanzausschuß, dem Lloyd George und die Minister tzorne, Chamberlein, Churchill und ein Stab von Sachverständigen angehören, ist aus den Beratung n vnd Erwägungen noch nicht herausgekommen. Dem Zah­lungsaufschub und vielleicht-auch der Anleihe steht die englische Regierung zwar sicht ablehnend g genüber. aber sie stellt dafür ihre Bedingungen, und zwar Bedin­gungen, die die Lage Deutschlands im allgemeinen ganz bedeutend verschlechtern würden. So hat Schatz­sekretär Horne vom Standpunkt der Verbündeten es als unerträglich" bezeichnet, daß in Deutschland für einige der wichtigsten Bedarfsgegenstände Preise bezahlt werden, die weit unter dem Weltmarktpreis seien, z. B. für Brot und Kohlen, wodurch nach der Meinung Harnes die deutschen Industriellen in die Lage versetzt werden, inbezug auf Löhne und Gehälter weit geringere Aufwendungen zu machen als das Ausland, insbesondere England. Auch feien die deutschen Eisenbahntarife im Verhältnis zu den anderen Ländernviel zu billig", was ebenfalls eine Unterstützung der deutschen Industrie auf Kostxn des Reichs zu Ungunsten der Wettbewerbsfähigkeit des Aus­lands bedeute. Mit dieserUngerechtigkeit", die nur die Reichsausgaben belaste und die Zahlungsunfähigkeit Deutschlands zum Schaden der Verbündeten steigere, müsse aufgeräumt werden. Außerdem müsse Deutschland seine Papiergeldausgabe einschränken. Um dafür Sicherheit zu haben, müsse das ganze Finanz- und Zoll­wesen Deutschlands der Aufsicht des Verband- unterstellt werden.

Es ist nützlich, wenn man immer wieder Gelegenheit hat, zu erkennen, was eigentlich hinter den salbungsvollen Redensarten der Engländer steckt. Derselbe Horne, der in Manchester sagte: der Zusammenbruch Deutschlands wäre ein Unglück für Europa und die ganze Welt, und wenn zu den kaufsunfähig gewordenen früheren Künden Englands, Rußland und Oesterreich, noch ein zerbroche­nes Deutschland hinzukäme, so wäre die Katastrophe in Miropa unberechenbar dieser Horne verlangt in seiner

Menschenfreundlichkeit nichts mehr und nichts weniger, als daß in Deutschland Preisverhältnisse und Nöte herr­schen sollen wie in Oesterreich es wird ja wohl so bald kommen und daß die Deutschen nichts anderes .mehr seien als das Arbeits- und Sklavenvolk für England, das man am Leben erhält, wie man eine Kuh füttert, da­mit sie Milch gibt.

Auf die einzige Möglichkeit, wie man Deutschland ,aufhelfen könnte, wollte auch Horne nicht kommen: die unsinnige Ultimatumslast abzubürden, obgleich die libe­rale Partei in England aus ihrem letzten Parteitag von der Regierung -erlangte, aus dem Friedensvertrag müßten alle Ansprüche, die mit den Bedingungen des Waf­fenstillstands unvereinbar seien, zurückgezogen werden. Da­zu gehöre vor allem die von den englischen Vertretern s i- nerzeit unter Treubruch in den Vertrag hereingebrachte Forderung der hohen Pensionen an die Kriegsbeschä­digten usw., wodurch die Verpflichtungen Deutschlands verdreifacht wurden und die hauptsächlich die Zahlungs­unfähigkeit verschulden. Diese Forderung»s.'i eine unehr­liche Verletzung der Bedingungen gewesen, unter denen Deutschland seinerzeit die Waffen nicderlegte.

Es ist anständig von den englischen Liberalen, daß sie ihre Regierung rücksichtslos aus deren Treubruch au merk­sam machen, aber großen Er'olg werden sie nicht haben. Denn wenn schon die herrschende Rich uug in England die völlige und dauernde Versklavung Deutschlands an­strebt, so gehen die Franzosen natürlich noch viel wei er. Für die Schnupftabaksprise des ZahlungsausschubZ ver­langen siePfänoer" wie die Besetzung des Ruhr­geb iets, selbstverständlich aber auch die Diktatur über das deutsche Zoll- und Steuerwesen und obendrein die Verpfändung alles deutschen B i tz es. Frank­reich hat eine Generalhyfvthek aus Deutsch­land, rief der Fried ens-Briand im französischen Senat aus; ganz Deutschland bis aus den letzten Hosen­knopf gehört den Franzosen! Es befällt einen ein ordentlicher Brechreiz, wenn man die Sprüche dieser patentierten Vorkämpfer für Freiheit und Menschenrechte hört oder liest. Und man kann begierig sein, was die Herren Lloyd George, Briand und Genossen wieder zu­sammenbrauen werden, wenn sie demnächst wieder einiypl zu einem Oberen Rat zusammensitzen werden.

Neues vom Tage.

Tie Kredrtyilfe.

Dresden, 9. Dez. In einer Versammlung der Deut­schen Volkspartei teilte der Vorsitzende des Reichs­verbands der deutschen Industrie, Dr. Sorge, mit, die am 15. Januar fällige Verpflichtung von 500 Millionen Goldmark müsse unter allen Umständen be­zahlt werden. An der Summe fehlen noch 270 Millio­nen, für die nach der Ansicht des Dr. Sorge der Gold­bestand der Reichsbank herangezogen werden könnte. Die Entstaatlichung der Reichseisenbahnen sei von der Industrie nicht verlangt worden, wohl aber ein kauf­männischer Betrieb und die Befreiung der Eisenbahnen von parteipolitischen Einflüssen. Die Schwierigkeiten titzgen ig den Bestimmungen des Friedensvertrags.

Auslieferung veutscher Eisenbahnwagen an Polen.

Berlin, 9. Dez. DerDeutschen Tageszeitung" wird aus Warschau berichtet, daß die anstliche Uebergabe der 50 000 Eisenbahngüterwagen, die im Friedensvertrag Polen zugesprochen worden sind und die sich bisher größtenteils schon in Polen befanden, begonnen habe.

Widerstände gegen den irischen Kriedensschluß.

London, 9. Dez. Nach einer langen Beratung de- irtschen Kabinetts hat Devalera am Mittwoch nacht eine Erklärung veröffentlicht, in der es heißt, die Bedingungen des irischen Uebereinkommens stehen iw scharfen Gegensatz zu den Wünschen der Mehrheit de-S irischen Volks und ich halte ES für meine Pflicht, unverzüglich zu erklären, daß ich die Annahme deS Irischen Vertrags weder dem Dail Eirean noch dem Land empfehlen kann.

Die Erklärung Devaleras und die Spaltung unter den Sinn Fernern wird in London allgemein bespro­chen.Daily Expreß" meint, es set wahrscheinlich, daß der Frieden verzögert werde. Eine irische Volks­abstimmung sei der klar« Ausweg aus der Schwierigkeit

Vertagung der Abrüstungskonferenz- Washington, 9. Dez. Die Konferenz wird am Mon­tag beschließen, ob sie nach Erledigung der ersten Tagesordnung weiter beraten oder geschlossen oder im Februar mit einer neuen Tagesordnung wieder zusam­menberufen werden soll.

Der gestrigen Sitzung, in der über China und an­dere Fragen des Stillen Weltmeers beraten wurde, wohnten die Vertreter der Vereinigten Staaten, Groß­britanniens, Japans und Frankreichs an. Man glaubt, daß an die Stelle des englisch-japanischen Bündnisses ein Zweckverband der vier Mächte (kein Bündnis!) treten werde, in dem Frankreich die Vermittlerroll* zufallen würde.

Staatssekretär Hughes teilte im Senatausschuß mit, es solle die Errichtung eines Weltschieds­gerichtshofs in Gemeinschaft mit den im Völker­bund vertretenen Ländern versucht werden. Die ab­zurüstenden amerikanischen Kriegsschiffe werden als Handelsschiffe Verwendung finden.

Blutige Unruhen in Amerika Ncichork. 9. Dez. Am Montag traten die Fleck sch- Packer in den Ausstand. Am 8 Dezember entstan­den in der Nähe des Schlachthofs schwere Unruhen; die Polizei feuerte auf die Ausständigen, wurde aber von diesen überwältigt. Heute ist der Schlachthof von 1000 Polizisten umstellt. Auch in Kansas-City und an anderen Mittelpunkten des Fleischhandels fanden Ausschreitungen statt.

Aus Stadt und Land.

IMeirreia, io. DezeaS« 1»Ll, v»» der Antoltni» Mte»steiS'D»r»flette». Während deS gegenwärtigen Winterfahrplans wird an Altensteiger Vieh- usw. Markttagen und zwar am 82. Dez. 1821, 1b. Februar 1822, 18. Januar 1822 und 4. April 1822 ver­suchsweise die Krafiwagenpersonenpost von Dornstetten «ach Pfalzgrafrnweiler (Fahrt 2) bis Altellsteig Postamt ausge­dehnt. Ankunft in AUenstrig um 8 Uhr vorm. Infolge- d«jsen beginnt die Fahrt 3 an diesen Tage» um 10.3S v«. in Altensteig (Postamt)- so daß der Kraftwagen um 11.1b in Pfalz zrafenweiler fahrplanmäßig weiterfahren kann. Sofern bei sonstigen besonderen Anlässen ein wirklich drin­gendes, allgemeines Bedürfnis zur Ausdehnung der Fahrt 2 nach Altensteig vorliegt, ist im einzelnen Fall rechtzeitig an da» Postamt Mitteilung zu mache«, damit die Ermächti­gung zur Weiterführung des Kraftwagens nach AUenstrig eingrholt werden kann.

Die neuen Postgebühren sind nach dem Re- gierungsentwurj vom Reichsrat genehmigt worden. Die Telegrammgebühr steigt für das Wort von 90 auf 7b und für das Telegramm mindestens von 3 auf 7.50 M. Für die Fernsprechgebühren sollen die jetzigen Gebühren­sätze um 80 Prozent erhöht werden. Die Gebühren­erhöhungen treten mit dem 1. Januar 1922 in Kraft, abgesehen von der Zeitungsgebühr, für die der 1. April 1922 vorgesehen ist. Die Fernsprechteilnehmer sind be­rechtigt, den Anschluß bis zum 25. Dezember 1921 aus den 31. Dezember ds. Js. zu kündigen.

Die neuen Reichspostmarke» zu 2, 9 und 4 Mark, zweifarbig, sind fertiggestellt; sie werden erst ausgegeben, wenn die alten Bestände ausgebraucht sind. Sammler und Händler können die Marken aber schon jetzt von der Verkaufsstelle des Briefpostamts in Berlin beziehen.

Sonntagsfahrkarten gelten nach einer Ber« fügUng der Eisenbahngeneraldirektion, wenn mehrere Sonn- und Festtage unmittelbar hintereinander folgen, bis zum letzten Sonn- oder Festtag zur Rückfahrt.

Die neuen Tarifsätze im Personenverkehr. Im Personenverkehr Plaut die Reichseisenbahnvettval- tung zum 1. Februar 1922 eine neue Tariferhöhung, die die Anpassung an die in der Zwischenzeit gestiegenen Löhne, Beamtengehälter und Materialpreise, bringen soll. Die neue Tariferhöhung, die für den Güterverkehr bereit- am 1. Dezember durch die Erhebung eines Rohzuschlags von 50 v. H. durchgeführt werden soll, wird im Personen­verkehr im allgemeinen eine Erhöhung der jetzt g.lten- deu Fahrpreise um 75 v. H. bringen. Dies bcdeu et eine Steigerung des Kilometersapes in der 1. Klas,e von 76.05 aus 133.1 Pfennig, in der 2. Klasse von 42.25 ans

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