Aus Stadl und Land.

1Nlt»rieig. «. Juli issi.

Brpäiitzt wurde die Wahl des Assistenten bei der Orts- krankenkoffe Leutkirch August Weinland zum Ortsvor­steher der Gemeinde Bergorte, Oberarnts Calw, des Ver­waltungskandidaten Eugen Barth von Heubach, Oberamts Gmünd, zum Ortsvorsteher der Gemeinde Sulz, Oberamts Nagold.

Gefahre» ! In der Zeit der Beerenernte lauern auf unsere Kinder in de» Wäldern mancherlei Gefahren. Die Beeren der Nachtschattengewächse ftnv gerer,r; 71c ya» öen große Aehnlichkeit mit den Heidelbeeren. Der schwarze Nachtschatten wächst aus Aeckern und Erd­haufen. Der Genuß der schwarzen Beeren führt zu schweren Darmerkrankungen. Der bittersüße Nacht­schatten mit seinen länglichen und roten Beeren klet­tert am Gebüsch empor, wo unsere Jugend Brombee­ren und Himbeeren sucht. Die Beeren selbst sind nicht giftig, aber in den Blättern und Zweigen sitzt der Giftstoff. Das gefährlichste Gewächs ist jedoch di« Tollkirsche, die an Waldblötzen und Waldrändern wächst Auch das Bilsenkraut, das seinen Standort auf Schutt­haufen hat, birgt gefährliches Gift. Die Kapselfruchl des Bilsenkrauts wurde von Kindern schon oft mil Mohnkapseln verwechselt. Auch die Kartoffel zählt zu den Nachtschattengewächsen. Blüten, Beeren unk auch die Stengel enthalten giftige Stoffe. Es muß im­mer wieder eingeschärft werden: Keine Beere oder Frucht zu genießen, die man nicht genau kennt. Sei auch die Beere noch so schön, kennst du sie nicht, so laß sie stehn!

Höhere Maschinenbauschnle Eßlingen. Dem iri immer stärkerem Maße hervorgetretenen Bedürfnis nach einer eingehenderen Ausbildung der Elektrotech­niker ist nun dadurch Rechnung getragen worden, daß an der Schule eine besondere elektrotechnische Abteilung eingerichtet wird, und zwar in der Weise, daß in den Klaffen IV und V besondere Klassen für Elektrotechniker mit besonderem Lehrplan gebildet wer-, den. In den vorhergehenden Klassen !m, in denen hauptsächlich dis theoretischen Grundlagen des Ma­schinenbaues gelehrt werden, erfolgt die Ausbildung gemeinsam mit den Maschinentechnikern nach dem bis­herigen Lehrplan.

RückgaLepflicht der Lebenszeichen. Von zustän­diger Seite wird mitgeteilt: Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die NüLgabepflicht der Or- denSzeichen des Ordens der württ. Krone, des württ. Militärverdienstordens und des württ. Friedrichsor­dens, je Großkreuze bis Ritterkreuze einschließlich, un­verändert weiterbesteht. Sollten jedoch ein Beliehe- -ncr oder nach seinem Tode seine Hinterbliebenen die Ordenszeichen als Andenken zu erwerben wünschen, so werden sie ihnen gegen Entgelt zu Eigentum überlas­sen. Eine ähnliche Regelung besteht für die preu­ßischen und sächsischen Orden; auch die bayerischen msw. Ordenszeichen sind nach wie vor nach dem Tod pes Inhabers zurv.Fzugeben.

* Frrvdesstadt, 4. Juli. (Von der Dllg. Ortskranken­kaffe.) In der am Sonntag den 3. ds. M's. stattgefuride' nen Ausschußsitz mg der Allg. Oitskrankenk sie hier, wurde der Vorstand neu gewählt. Durch die Neuwahl ist der nach der Verschmelzung der Besonderen Ock, krankenkoste mit der Beziikskrankenknfse se ther bestandene Doppelvorstand beseitigt. Weiter wurde über die Beteiligung der Kaste an den Kran - kenhauskosten der Angehörigen eine Satzunosänderung beschlosten. Nach dieser trägt die Kra kenkaste ftig an den Ve 1 pflsaung. kosten der dritten K'asse und an sämtlichen

Der Doppelgänger.

Roman von H. Hill.

(16) (Nachdruck verboten.)

.Durch das Erscheinen dieses Mannes wird eine Ver­mutung bestätigt, die sich mir damals bei dem Schuß aus dem Gebüsch in Lierlinden aufgedrängt batte. Der einzige, der nach meinem Dafürhalten alles aufllären könnte, ist Herr von Nanvow selbst. Wollen Sie mir versprechen, Fräulein Brüning, es mir sofort mitzuteilen, wenn der Freiherr das Irrenhaus verlassen hat? Es ist von größter Wichtigkeit, daß mir Gelegenheit gegeben wird, ihn ungestört zu sprechen."

.Ich verspreche es Ihnen," erwiderte Hertha. Und dann, als ob ste ihn erst jetzt ganz begriffe, fügte sie hinzu:

.Sie meinen, daß mein Verlobter Feinde hat, die ihm bekannt sind daß der Schuß ihm zugedacht war?"

.Ich kann diese Frage natürlich nicht mit Bestimmt­heit bejahen," erklärte Bernardi ruhig.Aber es ist meine Ueberzeugung, daß Herr von Randow alles mit zwei Worten aufzuklären vermöchte. Es läge sowohl in Ihrem wie in seinem eigenen Interesse, daß ich ihn sprechen könnte, ehe er nach seiner Befreiung mit anderen in Berührung kommt."

Slls Hertha den Detektiv verließ, war ihr Herz nur noch schwerer als zuvor.

) 8. Kapitel.

Drei Wochen gingen dahin, ohne daß sich irgend etwas Bemerkenswertes ereignet hätte.

D«r November neigte sich bereits seinem Ende zu, und eS herrschte jenes unangenehme, feuchtkalte Wetter, das dieser herbstlichen Jahreszeit im nördlichen Deutschland eigentüm­lich ist.

Hertha hatte am Vormittag eine Ausiahrt in ihrem Motorwagen gemacht, und der schneidende Wind hatte sie so zerzaust, daß sie fröstelnd und übel gelaunt nach Hause zu- r.ickkehrte.

Wie immer in der letzten Zeit war ihre erste Frage dir nach cmc!» etwa inzwischen eingelauime» Telegramm. Und

Nebenausgaben, wie Verbandsmaterial, Operationsverbrauch «sw. dreiviertel, statt bisher die Hälfte. Wollen sich Fami­lienangehörige aus besonderen Gründen in die erste oder zweite Küste aufnehwen lasten, so ersetzt die Kaste hieran die Kosten der Deipfls nng und Behandlung der dritten Klaffe zu dreiviertel. Kastenmitglieder haben vor der Auf­nahme in die erste oder zweite Klaffe um die Genehmigung des Vo'standS nachzusuchen, welcher je nach Lage der Ver­hält«'ste von Fall zu Fall darüber beschließt, welcher Be- rag an diesen Kosten von der Kaste übernommen wird. Zu einer Behandlung in e'nem Krankenhause zählt auch diejenige in einem Genesungsheim oder einer sonstigen Heilanstalt, je­doch werden in der Regel nur die Verpflegungssätze der hiesigen Krankenhauses zugrunde gelegt.

Dorustrtle», 4. Juli. Dreißig Jahre sind nun verflossen, seit die Firma Graf u. Köhler, Dampfsäge- werk hier, gegründet wurde. Aus kleinen Anfängen hervor­gegangen, ist die Firma im Laufe der Jahre ganz bedeutend emporgeblüht, was insbesondere der Täiigkeit und dem rast­losen Ester deS derzeitigen Inhabers Herrn Gotthilf Graf zu danken ist. Am letzten Samstag wurde der Tag, an dem es 30 Jahre seit G>ünd»ng der Firma waren, seblich be­gangen, indem Herr Graf seine Angestellten und Arbeiter in der Bahnhofrestauration um sich versammelte und bewirtete, sowie mit Geldspenden bedachte.

Huz-nbach, 8. Juli. Ein hiesiger Arbeiter kaufte von einem Unbekannte« ein Fahrrad. ES stellte sich dann heraus, daß dasselbe gestohlen war, weshalb er es seinem rechtmä­ßigem Eigentümer wieder zurückgeben mußte. Deshalb Vor­sicht beim Kauf derartiger Sachen u. hauptsächlich, wenn man den Verkäufer nicht kennt und belangen kann!

Gchramberg, 4. Juli. (Landesversammlung.s Am näch­sten Freitag und Samstag fi det hier die Landesoersammlung des Vereins Württ. Körperschaftsbeamter statt. Bet der Verlreterversammlung wird iüe in Aussicht stehende Rev sion der Gemeinde- und Bezirk«ordnung behan­delt. In der Haupiversammlung wird Oberbaurat Maier- Stuttgart über den Neckarkanal und seine Finanzierung und RegierungSrat Dr. Flauer, Direktor des B-^ziiksverbandes Helmbachkraftwcrk, über Elektrizitätswirtschost sprechen.

Ne«e»b8rg, 5. Juli. (Todesfall.) Rechtsanwalt Schle­bach, snt bald SO Jahren hier tätig, eine in. Stadt und Land bekannte Persönlichkeit, allseits beliebt durch sein men­schenfreundliche« Wesen, erlittt Samstag früh einen Schlag­anfall, an dessen Folgen er gestern abend

StiitrgcrLt, 5. Juli. (Vertreter tag. Der erste Vertretertag des Zentralverbauds württ. Ge­meinde- und Körperfchafts beamten fand in Stuttgart statt. Vertreten waren 53 Bezirksverbände, die über 9000 Mitglieder umfassen. Verbandsvorsitzender Oesterle begrüßte die erschienenen Gäste sowie die Ver­treter der württ. Gemeinde- und Körperschaftsbeamten­schaft, verlas eine Reih: von Glückwunschschreiben und er- ösfnete die geschäftlichen Verhandlungen mit einem Bericht über die umfangreiche Tätigkeit des Zentralverbands. Er ging einleitend auf die geschichtliche Entwicklung des Zentralverbands ein und schilderte sodann die großen und schwierigen Ausgaben, die der Verband im letzten Jahre bewältigen mußte Mit Worten des Dankes an die opfer­freudigen Mitarbeiter schloß der Vorsitzende seine ein- ? gehenden Ausführungen, lieber die Ausstellung des Haus­haltplans für 1921 und die Festsetzung des Vcrbandsbei- trags berichtete Verbandsgeschästschhrer Nuding. Der Beitrag wird von 24 Mk. ans jährlich 60 Mk. erhöht und die vorgeschlagenen Satzungsänderungen anerkannt. Die vorgenommene Wahl des ersten Verbandsvorsitzenden ge­staltete sich zu einer erhebenden Vertranensiündgebung für den seitherigen Vorsitzenden und Gründer des Ver­bands, Rechnungsrat Oesterle, der durch Zuruf wie- dergewählt wurde.

Ravensburg, 57 Mi. (Schreinermeister- Verbandstag.) Am Samstag und Sonntag fand hier der 13. Verbandstag der Schreinermeister Württem­bergs und Hohenzollerns statt. Beim Begrüßungsabend entbot der dienstälteste Gemeinderat Dr. Schorpp den Gästen herzlichen Willkommgruß, bei der Hauptversamm­lung sprachen Begrützungsw-orte Oberamtmann BIn­zer/ Szer, Sekretär Vollmer von der Handwerks­kammer Reutlingen u. a. Geschäfstführer Brönnle- Stnttgart gab dm Geschäftsbericht. Dem Verband sind nunmehr 60 Bezirksinnnngen mit 4000 Mitgliedern an-> geschlossen. Es kamen zur Behandlung Steuerfragen, wobei gegen die Handhabung der Luxus- und Gewerbe­steuer protestiert wurde, Arbeiterfragen, die Frage der Schmutzkonkurrenz u. a. Im besonderen wurde über eigentliche Handwerkerfragen (Reichsverband für das Tischlergewerbe, Pflichtorganisationen des Handwerks, Reichsmanteltarif und Handwerksbetrieb, Wiederaufbau) verhandelt und entsprechende EntschlicHung angenom­men. Den Kassenbericht erstattete Klumpst-

Konstanz, 5. Julis Der Polizei ist es mittels Po­lizeihunden gelungen, die Mörder des Jagdaufsehers Burger in fingen zu ermitteln und festzuneh- men. Es sind dies Georg Schmidt aus Wolterdin­gen, der den tödlichen Schuß abgab und Donatus Schroff von Hüfingen. Beide legten ein Geständ­nis ab. -

Der Bankerott der ZuckerwirtfchafL.

Bon zuständiger Seite wird uns zu den auch von uni gebrachten Ausführungen der Firma Carl Garßmaiev Alm geschrieben:

Ob die Zwangsbewirtschaftung für Zucker im neuer Wirtschaftsjahr 1921/22 aufrecht erhalten wird, darübei haben Reichsregierung und Reichstag zu entscheiden.

Daß die Erzeugung von Rohzucker seit 1914 sehr zurückgegangen ist, ist Tatsache. Gänzlich verfehlt ist es aber, für diesen Rückgang der Erzeugung in erster Lmir oder gar ausschließlich die Zwangswirtschaft verantwort­lich zu machen. Weiß die Firma Gaißmaier nichts da­von, daß Deutschland infolge des Versailler Friedensver­trags dis Provinz Posen und damit weite Strecken von Znckerrübenanbauland verloren hat? Ist ihr nicht be­kannt, daß der Anbau von Zuckerrüben vor allem auch deshalb eine Verminderung erfahren hat, weil während der Kriegsjahre die gerade beim Zuckerrübenbau erfor­derliche besonders intensive Bodenbearbeitung infolge Mangels an Arbeitskräften und Düngemitteln nicht mög­lich war? Daß ein Teil des im Inland erzeugten Zuckers der Süßigkeitsindustrie überwiesen wurde und wird, ist selbstverständlich und zwecks Ermöglichung der Weiterführung dieser Betriebe vor allem auch im Inter­esse der Arbeiterschaft geboten. Gerade aber die Zwangs­wirtschaft hat cs verhütet, daß viel größere Mengen Zul­ker in dir. Hände dieser Industrie kamen und dadurch der Bedarf der Bevölkerung an Mundzucker weiter ge­schmälert worden ist. Geradezu ungeheuerlich ist die Behauptung, daß die Bevölkerung deshalb weniger Zucker erhalten habe, weil ,.die Gemeinden den ihnen Angewiese­nen Zucker in unzulässiger Weise verbraucht haben". Es geht über das erlaubte Maß hinaus, wenn eine Firma aus eigenem Geschäftsinteresse herausnimmt, die Ge­meindeverwaltungen in derartiger Verallgemeinerung an- zugrei'en und herabznsetzen.

Was schließlich die Preisfrage anlangt, so soll hier nur kurz festgestellt werden, daß die VerwaltnngSkosten für 1 Pfund Zucker sich auf insgesamt 3 Pfennig be­laufen. Den Beweis für die ' Behauptung, daß diese Kosten etwa -45mal soviel betragen, als das Pfund Zucker im Frieden gekostet habe, wird die Firma Gaiß- mai-r 9""" imme- 'ckutsim bl^ben.

ein Ausdruck des Schreckens trat ans ihr schönes Gesicht, als ihr die Zofe wirklich eine Depesche überreichte.

Tante Anna, die über eine Handarbeit gebeugt in einem Lehnstuhl am Fenster gesessen hattte, erhob verwundert den Kopf, als sie ihre Nichte mi seltsam fremd klingende« Stimme sagen hörte:

Packen Sie mir sofort einen Handkoffer, Marie, mit Wäsche und Toilettegegenständen für eine Nacht! Ich muß nach Schlachtcnsee, um dem Gärtner Anweisungen für den Bau des neuen Orchideenhauses zu geben. Er läßt mir meine sämtlichen Blumen erfrieren."

Willst Du, daß ich Dich begleite, Liebling?"

Dabei warf Tante Anna einen besorgten Blick durch das Fenster, an dem zuweilen der rauhe Herbststurm rüttelte, und es war ihr anzusehen, wie wenig freudig sie die Aussicht auf eine Fahrt bei diesem Wetter stimmte.

.Es wäre unverantwortlich, wenn ich Dich wegen meiner Blumen den Unbilden dieses abscheulichen Novembertages aussetzen wollte," beruhigte sie Hertha, die Mühe hatte, ihre mehr und mehr wachsende Aufregung zu verbergen.

.Befehlen gnädiges Fräulein, daß ich mit nach Schlachtensee fahre?" erkundigte sich nun auch Marie in demütigem Tone.

.Aber nein!" rief Hertha nervös.Es ist doch keine große Reise, die ich da vorhabe. Wozu sollte ich der Be­gleitung bedürfen? Packe nur meine Sachen! Für eine Nacht werde ich mich wohl ohne Deine Hilfe bei der Toilette zurechtfinden."

Sehr wohl, gnädiges Fräulein!" murmelte das Mädchen und verließ Las Zimmer. Aber sie schien es nicht sonderlich eilig mit der Ausführung des erhaltenen Befehls zu haben. Lautlos öffnete sie die Korridortür und huschte über den Flur, um in Miß Roumiers Zimmern zu verschwinden.

Nach Verlauf mehrerer Minuten kehrte sie ebenso leise und behutsam zurück, um nun erst der von Hertha erhaltenen Weisung zu gehorchen.

Das Telegramm, das Hertha Brüning erhalten hatte, lautete:

Bin soeben hier angekommen. Wohnung genommen.

Habe im Hotel Royal Burkhardt."

Für einen Augenblick war ste durch die Namrnsunterschrift in Verwirrung gesetzt worden, bis ste sich erinnert hatte, daß

pcy ihr Verlobter ja aus ihren eigenen Wunsch des Namens seines Befreiers bedienen sollte.

Der Augenblick der Entscheidung war also gekommen. Und Hertha mußte sich bereit machen, die Folgen ihrer Handlungsweise zu tragen. Sie fühlte doch einen gewissen Stolz darüber, daß es ihr gelungen war, ihr Vorhaben durchzusühren ein Vorhaben, das selbst einem Manne von der Erfahrung und der Tatkraft Bernardis anfangs unausführbar erschienen war. Uno mit aller Energie unter­drückte sie Gedanken und Besorgnisse, wie ste sie während der letzten Wochen manchmal heimgesucht hatten, wenn sie sich die Zukunft an Randows Seite auszumalen versuchte.

Sie beschleunigte nach Möglichkeit die kleinen Vor­bereitungen ihrer Reise, und kaum eine halbe Stunde, nachdem sie das Telegramm erhalten, konnte ste der Tante bereits zum Abschied die Stirn küssen.

Einen Augenblick fühlte sie sich beinahe versucht, die gute alte Dame, die ste von Herzen liebte, in ihr Vertrauen zu ziehen. Aber sie besann sich noch zur rechten Zeit, daß es besser sein würde, ihr nichts zu sagen, bevor ste nicht mit Randow gesprochen habe.

Wolters hatte seinen Posten als Liftjunge schon nach einer Woche wieder verlassen, da er, wie er Hertha gesagt, seine Aufgabe erfüllt hätte. Sein Vorgänger war auch wieder sein Nachfolger geworoeu, und er fuhr Hertha hinunter. Als sie eben im Begriff war, den Fahrstuhl zu verlassen, ertönte in einem der overen Stockwerke zweimal die elektrische Glocke, die den List heraufrief.

Das ist wieder die Französin," hörte Hertha den Jungen sagen.Tie hat's immer furchtbar eilig."

Ihr Wagen wartete vor der Tür, und der Diener stand mit dem Hule in der Hand am Wagenschlag, um ihre Befehle entgegen zu nehmen. Hertha überlegte, zog ihre Uhr und be­rechnete. ob ihr noch Zeit genug bliebe, den Detektiv aufzu­suchen, wie sie es ihm versprochen hatte. Um vier Uhr sollt« der Schnellzug nach Dresden abfahren jetzt war es halb zwei, so daß sie, wenn ste sich beeilte, recht wohl die Zeit für eine kurze Unterredung mit Bernardi erübrigen konnte. Sie aab dem Diener seine Adresse an. und der Wagen rollte davon.

Fortsetzung sorgt

M. m rrs Alm.

Wilhelm Srsunr. S.m.b.l)., gueällnbiirg. Verl.Sie 6mti-bs0LchüreN.2.