ein. welches bestimmt, daß Bäume' Bestandteil des Bodens werden, auf dem sie stehen, jedoch dre Wahrung e- stehender Sonderrechte extr'° vorsieht und bestätigt. Eigentlich hat sich also an «.^r, Rechtslage mch s geändert, sondern nur an der Auffassung > ertens der S a - Verwaltung. Diese Auffassung und die Rech ^iM'^uche der Besitzer platzten bald aufeinander, es wurde' leooch erne Einigung infolge des Entgegenkommens der Bürg. ^ dahrn erzielt, daß diese sich bereit erklärten, eine Rekognitu von 10 Pfg. pro Baum zu zahlen und sich verpst. 'chteten, keinen weiteren Bäume mehr zu Pflanzen und die abgän^^en und krüppelhaften zu entfernen. Das Eigentumsrecht an Bäume selbst und deren Holzwert wurde nicht angetastet, sondern durch die Bestimmung der Entfernung der krüppelhaften Bäume sogar noch bestätigt. Die Gemüter beruhigten sich wieder.
Nun wurde anläßlich des Krankenhausneubaues eine Anzahl Allmandbäume entfernt, ohne daß dem Eigentümer Mitteilung oder Aufforderung, die Bäume zu entfernen, gemacht wurde. Dieselben wurden einfach umgehauen und der Besitzer sah auch nicht einen Spahn von seinem Holz und Eigentum. Seine Bemühungen in der Sache beim Stadtschultheißamt fanden Ablehnung und gaben den Anlaß, daß die verschiedenen Besitzer von Allmandbäumen zur Wahrung ihrer Interessen wieder unter sich Fühlung nahmen. In einer bei. Metzgermeister Scheuerle stattgehabten Versammlung wurde beschlossen, die Sache nunmehr auf dem Klagewege zur Entscheidung zu bringen und die Frage zu lösen, ob wohlerworbene Rechtsansprüche ohne weiteres als nicht bestehend betrachtet und übergangen werden dürfen.
Landwirtschaft und Märkte.
Calai, 13. August. Auf dem heute stattgefundenen Vieh- und Schweinemarkt waren zugeführt: d Pferde, 395 Stück Rindvieh, 500 Stück Milchschweine. (Preis 30—58^ das Paar), 140 Läufer, (Preis 60—120^ das Paar), bei lebhaftem Handel fast alles verkauft. Verkauft wurden: Ochsen und Stiere 44 Stück, 612—1465 ./x das Paar, Kühe 52 Stück, 294 - 564^2 das Stück, Kalbeln und Jungvieh, 69 Stück, 126—447 ^ das Stück, Kälber 7 Stück. 68—97^ das Stück. Handel etwas drückend.
Pforzheim, 13. August. Der heutige Schweine- nrarkt war befahren mit 39 Ferkeln. Verkauft wurden alle. Preis: 41 — 47 Mark das Paar.
Schorndorf, 13. August. Dem Viehmarkt waren zugetrieben: 54 Stück Ochsen, 50 Kühe, 60 Kalbin- nen, 30 Rinder, 35 Stück Jungvieh, 10 Kälber, 2 Läufer- und 120 Milchschweine. Verkauft wurden 15 Ochsen um 450—625 Ai, 30 Kühe um 350-680
15 Kalbinnen um 400 600 20 Rinder um
220—380^, 15 Stück Jungvieh um 115—220^, je das Stück, 2 Läuferschweine um 65—75^/ch 120 Milchschweine um 21—28^. Der Markt war gut befahren. Der Handel ging bei hohen Preisen flau.
Kurzer Getreidewochenbericht der Preisberichtsstelle des Deutschen Landwirtschaftsrats vom 5. bis 11. August 1913. Abgesehen von einem Teile Schlesiens und von Bayern, wo stärkere Niederschläge vorkamen, konnte die Ernte in der letz
ten Woche flott gefördert werden. Eine von amtlicher Seite Anfang August vorgenommene Schätzung der Getreideernte in Preußen mit den Vergleichszahlen für das Vorjahr gibt folgendes Bild: (in Tonnen gleich 1000 KZ:
Winterweizen Winterroggen Sommergerste Schätzung 1913 2 390 867 8 660068 1750172
Ernte 1912 2 447 953 8742830 1972153
Sommerweizen Sommerroggen Hafer Schätzung 1913 260312 65167 5780147
Ernte 1912 300 592 61951 5831012
Bleiben diese Schätzungen auch hinter den Ergebnissen des Vorjahres zurück, so stellen sie doch für sämtliche Fruchtacten höhere als Mittelerträge in Aussicht. Die Schätzung der Roggenernte ist um so überraschender, als man in den letzten Tagen vielfach über Enttäuschungen beim Erdrusch klagen h^'te, und man wird abwarten müssen, ob sich, wenn erst weite.'" Druschergebnisse vorliegen, nicht eine Revision als notig eT^isen wird. Es ist jedenfalls bemerkenswert, daß gerade iu/ Begutachtungsnote für Roggen Anfang August keine Veränderung aufzuweisen hatte, während die übrigen Fruchtarteir ihr en Stand im Juli noch zu verbessern vermochten. Für Amerika hat das Ackerbaubureau die Weizenschätzung von 700 röuf 744 Millionen Bushels erhöht, man ist drüben auch weiter a.uf Export bedacht und zu Zugeständnissen geneigt geblieben. Dieser Umstand sowie das aus Rußland gemeldete bessere Wetter und unerwartete große Weltverschiffungen hielten die Stimmung allgemein unter Druck. Für die Gestaltung der Marktlage in Deutschland fiel der Umstand ins Gewichts daß sich das Angebot angesichts dringender Feldarbeiten in engen Grenzen hält und greifbare Ware knapp ist. Nichtsdestoweniger mußte sich Weizen niedriger stellen, nur München meldete infolge regnerischer Witterung höhere Preise. Demgegenüber w«r die Haltung für Roggen im allgemeinen stetig, da Nachfrage seitens der Küste bestand und auch die erwähnten Erdruschenttäuschungen die Tendenz stützten. Hafer war bereits mehrfach in guten Qualitäten am Markte, doch gehen Forderungen und Gebote noch sehr auseinander. Die bisher gezeitigte Braugerste ist meist vollkernig, aber in der Farbe weniger befriedigend. Das Geschäft hat sich noch nicht entwickelt. Futtergerste wurde von Rußland billiger angeboten.
Werden die Menschen größer?
X.-X. Bei den modernen Kulturvölkern gilt ein Aufwärtsgehen in den Körpermaßen neuerdings als erwiesen. Als Zeugnisse dafür werden vor allem folgende Tatsachen angeführt: Die uns erhaltenen Schwerter der alten Römer und Griechen sind viel zu kurz und klein gebaut. Vor allem sind die Griffe viel zu klein, so daß unsere Hände sie nicht mit der nötigen Sicherheit fest- halten können. Aber auch die Menschen des Mittelalters hatten noch lange nicht die Körpergröße des heutigen Durchschnittsmenschen. Auf Malta werden die Waffen und Rüstungen der Maltheserritter aufbewahrt und es hat sich jetzt herausgestellt, daß diese Rüstungen viel zu klein sind für einen heutigen Malteser. Ein anderes Beispiel lieferte Schottland. Aus Anlaß der Krönung der Königin Viktoria von England beschlossen s. Zt. die englischen Edelleute, in den Gewändern ihrer Vorfahren aus der Zeit der Maria Stuart zur Huldigung am Londoner Hof zu erscheinen. Der Plan mußte aber fallen gelassen werden, da es sich herausstellte, daß in allen Fällen die alten Gewänder zu eng und zu kurz für die heutige Generation waren. Schon diese
wenigen Beispiele zeigen, daß die heutige Menschheit größer ist als diejenige des Mittelalters und des Altertums. Es ist begreiflich, daß wir eine gewisse Freude über diese Erscheinung empfinden. Schwarzseher freilich wollen uns die Freude nicht gönnen. Sie weisen auf die Lehren der Erdgeschichte hin, die an vielen Beispielen gezeigt hat, daß die Entwicklung zu größerer Körperform mit der Zeit zu einem Riesentum führt, das der betreffenden Tierart verhängnisvoll wird, denn sie geht schließlich an ihrer Größe zu Grunde. Dasselbe Los soll nun auch den Menschen blühen. Es ist aber doch ein recht weiter Schritt zum Beff-j-r ^öii her Größe eines normale^ Reptffg zu ver Größe eines Riesensauriers. Die Schwarzseher mögen erst einmal diese Verhältnisse auf die Menschheit übertragen und ausrechnen, in wie viel Jahrmillionen die Menschheit, wenn sie an Größe weiter im selben Matzstabe zunimmt, wie seit der Zeit der Römer und Malteser, die Größe erreicht haben wird, an der sie zu Grunde gehen muß. Wir haben nicht Lust, uns durch derartige Schwarzmalerei die Freude daran verderben zu lassen, daß wir größer sind als unsere Vorfahren. X.
Kohlenlager, die heute entstehen.
X.-X. Geologische Hypothesen haben es sich von jeher gefallen lassen müssen, daß sie angezweifelt oder als falsch durch andere Hypothesen verdrängt wurden. Am sichersten unter allen Hypothesen schien bis heute noch immer diejenige über die Entstehung der Kohlenlager zu sein. Aber neuerdings bereitet sich auch hier der Umsturz vor. Zwei amerikanische Gelehrte Dr. Oswald Schreiner und Dr. B. E. Brown sind bei der Untersuchung des Bodens der Vereinigten Staaten auf seine Fruchtbarkeit hin zu einer ganz sonderbaren Entdeckung gekommen. Um die Zusammensetzung des Bodens genau feststellen zu können, trennten sie die verschiedenen Bestandteile der Ackerkrume und untersuchten die helleren und die dunkleren Bestandteile für sich. Dabei stellte es sich heraus, daß die dunklen Bestandteile, die dem Ackerboden einen wertvollen Teil seiner Fruchtbarkeit verleihen, nichts anderes, als winzige Kohleteilchen find. Diese kleinen Kohleteilchen sind entstanden aus Blättern, Holz, Stroh und anderen organischen Resten, die zur Düngung des Bodens verwandt worden sind. Es fand sich nicht nur Braunkohle, sondern auch Holzkohle, Schwarzkohle und sogar Hartkohle unter diesen Teilchen, obgleich alle erst in jüngster Zeit entstanden sein können, da ihr Ursprung aus Laubabfällen, Düngemitteln, Pflanzenresten u. s. w. meist noch fsstzustellen war. Die beiden Gelehrten bestreiten nun auf Grund dieser Entdeckung die Hypothese, nach der zur Entstehung der mächtigen Steinkohlenlager ungeheure Pflanzen-An- sammlungen notwendig gewesen sein sollen, die erst im Laufe ungeheurer Zeiträume und unter dem Einfluß des gewaltigen Eebirgsdruckes zpr Kohle geworden sind. Sie behaupten, auch heute entstehe in jeder Minute Kohle in großen Mengen, und es bedürfe gar keiner Hypothese von außergewöhnlichen Pflanzenansammlungen, von Eebirgsdruck usw., um die Entstehung von Kohlenlagern zu erklären. Unter günstigen Bedingungen würden heute ebensogut wie im Karbon Kohlenlager geboren werden können.. Wie weit diese neue Theorie vor der Wissenschaft Stand halten wird, muß sich natürlich erst nach langen, eingehenden Unter- suchungen ergeben. _ -k.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner.
Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
Amtliche und Privatanzeigen.
A. Amtsgericht <Lalw.
In das Handelsregister wurde am 12. August 1913 eingetragen: Die Einzelfirma Adolf Benzinger, Sitz: Liebenzell, Inhaber: Adolf Benzinger, Hotel-Restaurantbesitzer in Liebenzell.
Amtsrichter:
Ehma nn.
Bekanntmachung.
Es wird hiermit bekannt gemacht, daß unsere
Hochspannleitungen
infolge Vornahme von Arbeiten an denselben am
Sonntag, den 17. ds. Mts.,
von morgens 7 Uhr bis nachmittags 5 Uhr
abgeschaltet sind.
Gen>mde«erlMl> Elektrizitätswerk __ TeikM-StMm.
RMllhrmemllAttbmsll.UMMlld.
Der 1. Vorsitzende des Württembergischen Radfahrerbnndes hält am Sonntag, den 17. August, mittags 2 Uhr, im Gasthaus „zur Sonne" einen
Vortrag
Mr die WA M HllsWWer Msllhrer,
wozu die Mitglieder, sowie auch Nichtmitglieder eingeladen sind.
Der Vorstand.
Calw.
Im Wege der
ZwMsrmllftrewW
verkauft am Samstag, d. 16. ds., vormittags 8'/« Uhr, im Pfandlokal gegen bare Bezahlung
1 neues Fahrrad.
Ohngemach,
Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgericht Calw.
Unterreichenbach.
Im Wege der
ZWNgMllstreMug
verkaufe am Samstag, d. 18. ds., nachmittags 4*/- Uhr» gegen bare Bezahlung:
l eich« SpiezelschrM, 1 «ich «« Jim.
Zusammenkunft beim Rathaus.
Ohngemach,
Gerichtsvollzieher beim K. Amtsgericht Calw.
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