Frei-urg, 4. April. Seit einiger Zeit sind Agenten einer Amerikanischen Universität in Deutsch­land tätig, um jungen Leuten zur Erlangung desDok­tordiploms" behiljlich zu sein. Erkundigungen haben laut Freiburger Zeitung" ergeben, daß es sich bei der in Frage stehendenUniversität" um ein Institut in Was­hington handelt, das von einem Staat (Virginia) zwar eine staatliche Berechtigung erhallen hat, daß aber schon Schritte unternommen sind, diese Berechtigung für un­gültig zu erklären. Darum Vorsicht!

Vermischtes.

Ein Gedenktag. Am 13. April 1871 wurde die Verfassung Metchs vom ersten Reichstag angenommen, sk Unterschlagung. Zwei Aushilfsangcstellte einer am I. April 'aufgelöste» Abwicklungsstelle in Berlin versuchten im Verein mit einem Kaufmann Lettau die Stelle um mehr als eine Lullion Mark zu schädigen.

' Mord. In Rheinbach bei Bonn hat der Bahnarbeitei Hörnig seine Frau, seine beiden 7 und 19 Jahre alter Töchter und den 14jährigen Sohn im Schlaf mit dem Beil er- schlagen. Hörnig war früher Metzgermeister und lebte in ge­ordneten Verhältnissen.

Kalter Rhabarberpudding. Zutaten: 22Vs Pfund Rhabar­ber, Zucker nach Bedarf, 20 Gramm rote Gelatine, etwa! Weißwein, 3 Eiweiß, 8 bittere Mandeln. Man kocht den gu gesüßten Rhabarber weich und streicht ihn durch ein Sieb. Aus 2 tiefe Teller Rhabarberbrei löst man 20 Gramm rote Gelatim in etwas Weißwein auf, gibt diese dazu, ebenso die geriebenen bitteren Mandeln und läßt die Masse stehen, bis sie anfängt, ft.ftf zu werden, dann rührt man rasch den steifen Schnei , .s Eiweiß darunter, füllt die Speise in eine ausgestülpte Form >' -d läßt' sie erstarren. Beim Anrichten wird sie gestürzt unt i..it echter oder falscher Schlagsahne überfüllt.

Lie deutsche Zukunft im Lichte der Biologie.

Einen wertvollen Stoff zur Beantwortung dieser Frage, ol ins deutsche Volk sich wieder heraufarbeiten könne, gewährt ein im Verlag von Heinrich Diekmann in Halle a. S. erschienenes von Pros. Kl. Löffler herausgegebenes WerkDeutschlands Zukunft im Urteil führender Männer", in dem hervorragend, Geister unseres heutigen politischen und wirtschaftlichen Lebens §u dieser Frage Stellung nehmen. Unerschütterlicher Glaub, an die deutsche Zukunft und die Hoffnung auf bessere Zeiten g hen als fester Leitgedanke durch das Werk, und die Möglich- k it eines Wiederaufbaus wird auf den verschiedenen Gebieten, n it denen sich die Fachkcnner beschäftigen, bejaht. Besonders i .ressant ist der Beitrag des Obermedizinalrats Graßl übei

ie biologisch-sozialistischen Grundlagen des Wiederaufbaus". De, h u vorragende Arzt beschäftigt sich zunächst mit den Erbeigen- Rasten des deutschen Volks und meint, daß wir in dieser Hin» li nt unter den gegenwärtig lebenden Völkern besonders gün- s ig gestellt sind. Bis in die neueste Zeit waren die Deutschen gezwungen, Körper und Geist zur Erhaltung ihres Daseins aufs Aeußerste anzustrengen, und aus diesem schweren Ringen sind notwendig tüchtige Erbkeime entstanden. Dazu kommt, daß dis Deutschen im allgemeinen immer noch ein reines Eheleben führen, wie es ihnen bereits Taeitus bei ihrem ersten geschichtlichen Auftreten nachrühmt.Faßt man die Eigenschaften der Deut­schen generell zusammen," sagt Graßl,so drücken sich zwei Eigenschaften besonders deutlich aus. Ihre Rinde ist außer­ordentlich empfänglich, den äußeren Eindrücken zugänglich. Da- durch erreicht der Deutsche die Anpassungsfähigkeit an die Um­welt, die Fähigkeit, widerlich« Umstände, Not und Elend zu überwinden. Allerdings ist damit auch die Gelahr oerbunden, als Volk von einem anderen Volk anfgesaugt zu werden. Di« zweite Eigenschaft ist die, daß sein Kern äußerst widerstands­fähig, sehr starkes Eigenleben führend ist. Der Deutsche nimm! fremde Eindrücke durch die Rinde schnell auf, verarbeitet sie ade« dann und paßt sie nach seinem Wese» an. »Die weiche Rin- dcnschicht führt in den Auswüchsen dazu, daß er das Volt der Bedienten wird, der harte Kern, daß er aber auch das Volk der Dichter und Denker ist. Seiner weichen Rinde ver­dankt er die Ueberwindung der anz -nnlicklichen Not, dem har­ten Kern den Fortbestand seiner völkischen Eigenart." . 2« unglücklichen Zeiten ist nun die Wirksamkeit der ererbten Eigen, schäften besonders stark, und wir dürfen daher aus dem ent­schiedenen Hcrvortretcn dieser beiden entgegengesetzten Fähig­keiten den neue» Aufstieg unseres Volks erwarten.

Der zwei e Lebensfaktör ist die Tüchtigkeit des jeweiligen Ge­schlechts, die natürlichen Anlagen auszuniH'n. Gewiß zeigt un­sere Kultur manche KralUcheitserscheinnngen, aber ein Faktor, und zwar der ausschlaggebende im Leben der Völker, ist bei uns ungebrochen: oer Wille zum Leben. Diebiologi­schen Kerntruppen des Volks", die Bauern, haben jedenfalls diesen Drang zum Leben noch in stärkstem Maß. Die Lei­stungen des deutschen Volks während des Kriegs waren nur möglich bei starkem Lebensmut, und auch die Revolution war rin Ausfluß dieser Tugend, denn nur ein im Innern gesundes Volk vermag nach so schwerer Lci enszeit die Kraft des Um­sturzes, mit der Absicht, sein Dasein stchcrznstcllen, austubrin- gen. Die Auswanderung, die ebenfalls ein Kennzeichen für den Lebenswillen eines Volks ist, wird jetzt mir durch die änße-, reu Umstünde niedergehalten und wirkt im Innern unzcschwächi fort. Erkennbar ist der Lebensmut auch an der Lebens­freude. Ein genauer Kenner hat die Deutschen das be- Lürfrisvoklste Volk der Welt genannt. Darin liegt bei Ucber- trcidung ein Borwurf: in geregelter Ordnung aber ist cs ein Zei.ben unerschütterlicher Lebenskraft. Auch unser Klima wird Mithelfer kenn Wiederaufbau werden, denn das mittlere Klima hat sich bei allen Völkern als die festeste Säule des Lebens erwiesen. Die nächste Aufgabe zum biologischen Aufbau Mi nach Graßl der Frau zu. Die körperliche Auszucht und geistig« Erst hung liegt in erster Linie in den Händen der Mutter.De> alte deutsche Fami ieusinu, die deutsche Frau, wird der Ursprung des Aufstiegs werden." so schließt der Verfasser.Ich glaub« w- l-rnckurt Deutschlands."

Klein« Frauen gibt ein Kenner allerlei Anwelsijigcn, bei deren Vefotgung si: größer erscheinen.Die Hauptsache", jagt er,liegt in der Kleidung. Kleine Damen verlängern g« »vöhnüch ihre Taille. Das ist aber ein großer Irrtum, dem lie erscheinen dadurch kleiner. Die Dame, die ihre Taill> verkürzt, muß zugleich ihren Rock etwas verlängern, dem der kurze Rock, wie er jetzt Mode ist, ist für die klein« Figur eine große Gefahr; kleine Armen sehen in ganz kurze« Löcken plump und unansehnlich aus. Zu den allbekannte« Mitteln gehören Korkeinlagen in den Schuhen und hohe Ab­sätze. Auf diese Weise kann man wohl seiner Länge etwas kuschen, aber das Mittel ist nicht unbedenklich. Dagegen jmllten unscheinbare Damen auf eine geschickte Betonung de, Körperlinien achten. Eine Halskette z. B. aus schwarzen und bunten Kugeln, die in gerader Linie heruntersällt, gibt der meinen Erscheinung eine starke Unterstreichung der wagerechte, Linien, deren sie dringend bedarf. Dann sollte sie lange Hand­schuhe und einen großen schlanken Schirm tragen. Sie ver, lmeide Gürtel und wähle Helle zarte Farben. Rosa läßt ein« Drau größer aussehen, während Rot sie kleiner macht. Ebenst verkürzt Braun die Figur, während Weiß si« verlängert. Vor­teilhaft ist auch Lichtgrün. Große Hüte verleihen der Er­scheinung ein« gewiss« Auffälligkeit, aver die kleine Dam»

lkmftyöye und runde Hutköpfe vermeiden; sie muss nnregev Mäßige, die Größe des Huts ein wenig verwischende Formen wählen. Die kleine Frau schlafe mit den Armen unter dem Kopf, da das die Schultern stärkt und sie größer aussehen läßt. Viele Frauen erscheinen kleiner als sie sind weil sie ! plump und schleppend gehen. Nichts verleiht so viel Anmut und ! Grazie, läßt die kleine Figur so vorteilhaft erscheinen, als ! rin federnder elastischer Gang, bei dem die Füße nicht schwer und flach den Boden berühren, sondern bei dem man sich immer etwas auf die Zehen erhebt."

Die blaue Kohle. Die schwarze Kohle kennt jedes Kind) Neuerdings wird im Geschmack der modernsten Zeit auch von einer weißen Kohle gesprochen und man meint damit den durch natürliche Wasserkraft gewonnenen elektrischen Strom. Der, französische Arveitsminister hat nun neulich auch auf eine blau» Kohle hlnaewiesen, deren Ausbeutung in Frankreich nach einem auch in Deutschland schon früher angeregten Gedanken ins Werk gesetzt werden soll: die Gewinnung von elektrische, Kraft durch Ausnutzung von Ebbe und Flut an den Meeres« Küsten. Frankreich besitzt 1500 Klm. Meeresküsten und de, Wasserstandsunterschied beträgt z. B. in St. Malo in gewölM lichcn Zeiten 4 Meter, zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche» 13Vs Meter. In der Bretagne sollen die ersten Versuch« ge­macht werden.

Der Luftverkehr mit Amerika. Für 1800 Goldmark wir! der Luftreisendc in nächster Zukunft in etwa 55 Stunden ein« Reise von London nach Neuyork im Luftschiff machen können Das ist eine der Voraussagen, die der Oberingenieur der große, englischen Flugzcugfabrik von Vickers, Pratt, in einem sobe, erschienenen BuchHandelslustschiffe" macht. Nach seiner Ans sicht gehört dem Luftschiff für den Berkchr über den Atlantische,

: Ozean die Zukunft, und zwar wird der Flugdienst zwischen ! England und Amerika von drei Schiffen ausgeführt weroeisi

! die miteinander in der Fahrt abwechseln. Da die Reisedauer

s etwa 50 bis 60 Stunden betragen wird, so kann jedes Schiff eim ! Fahrt hin und- zurück in der Woche machen, wobei es ein«

> Höchstbelastung von etwa 24 Tonnen mit sich führt. Prati

> schätzt, daß mit einem solchen Schiff 100 Personen befördert

i werden können, von denen jede Person 100 Pfund Gepäcl

s und 30 Pfund Nahrung mitnehmen kann. Wenn die Nets« s zweimal m der Woche hin und zurück gemacht wird, st

I könnte die ganze Eilpost von England zugleich noch mit den

! Luftschiff befördert werden. Die Luftschiffe werden mit alle,

Bequemlichkeiten ausgestattet sein und den Reisenden auch Möglichkeit gewähren, sich während der Reise zu bewegen

Pratt betont in seinem Werk die hervorragende Rolle, dH deutscher Erfinduugsgeist und deutsche Industrre beim Bau de« Luftschiffe gespielt haben. Er hätte ehrlicherweise sagen Kon neu, daß das Luftschiff eine rein deutsche Erfindung ist, dH jetzt den Deutschen gestohlen ist und von ihren Feinden auss gebeutet wird, wie so manche andere deutsche Erfindung.

Vom Blitz. Es werden bei uns Im Jahr auf eine Million l inwohncr etwa 3 bis 5 vom Blitz getötet. Von diesen drei -is fünf Menschen befand sich einer, selten zwei, in Gebäuden. Li? aber keinen Blitz'chutz hatten. Die andern Unfälle haben sich auk freiem Feld ereignet. 2m Gebäude ist also die Sicherheit scheu groß, im Hause mit Blitzschutz aber die Gefahr des Blitz- sch ags nahezu ausgeschlossen. Die" natürliche Folgerung daraus z ill, daß man sich beim Ausbruch eines Gewitters möglichst schnell in den Schutz eines Gebäudes begeben soll. Der'Auf­enthalt im freien Feld ist immer gefährlich, besonders aber, wenn man so töricht ist, sich unter einen einzelnen Baum zu stellen. Auch Fcldbapellen, kleine einzelne Hütten natürlich nur wenn-sie keinen Blitzschutz tragen sind gefährliche Auf- rnthaltsstätten. Kann man kein Gebäude meh-- erreichen, so nibt es nur ein Mittel sich zu schützen, nämlich ohne Rück­sicht auf Kleidung und einen etwaigen Schnupfen sich flach aus ick Erde, am besten in eine Vertiefung zu legen. Eine alte Regel sagt:Bor den Eichen sollst Du weichen, vor den Fich- :.n sollst Du flüchten, vor den Tannen weich von dannen, doch tie Buchen darfst Du suchen." Ob dieser Spruch aber wirklich zutrifft, ist doch sehr zweifelhaft. Jedenfalls ist die Buche am seltensten, die Eiche am häufigsten der vom Blitz gewühlte Einsth'agspnnki. Deswegen ist jedoch nicht ein Buchenwald

als Aufenthaltsort bei Gewittern zu empfehlen. Ohne sich tö­richt der Gefahr besonders auszusctzen, mag ein Jeder beim Gewitter seine Ruhe behalten. Änch im Fielen ist die Gefahr mrckäftnismäßii gering. Zm Hause ist die Gewitt-'rftü'cht aber >>- n "n'--g'li'det. ' ,

Die Ursache des Kropfes. In der schweizerischen pädagogi» scheu Zeitschrift bericht« Dr. R. Klinger über die neuesten Forschungen in der Behandlung des Kropslcidens. Schon län. gcre Zeit weiß man, daß die Wucherung der Schilddrüse auf den zu geringen Iodgehalt der Nahrung und auf die BescMfenheit des Trinkwassers zurnckzusühren ist. Dr. Klinger nimmt nun an, daß im Darme ein Bazillus existiere, der das nötige Jod dem Körper entziehe und so der mdirekte Urheber der Krankheit sei. In einer Anzahl von Dorfschulen des Kantons Zürich wur­den auf Grund der neuen Hgpotheft Versuch« angestellt, die >zu überraschendem Erfolge führten. Bei regelmäßiger Verabrei­chung und sorgfältig dosierten, zu diesem Zweck hcrgestellter Jodprävarate bildeten sich in etwa 1000 Fällen die Kröpfe und dicken Hälse zurück. Neuerkrankungen blicken ganz aus. Ebenso wurden innerhalb 10 Monaten keinerlei schädliche Nebenwirkun­gen beobachtet, im Gegenteil kann von einer günstigen Beein­flussung des Längenwachstums und der Intelligenz gesprochen werden. Dr. Klinger fand seine interessanten Darlegungen in der Behauptung zusammen, daß das Hebet der Kropfbildung mit geringen Mitteln ganz aus der Weit geschafft werden könne.

Amerikanist-. In Montreal (Kanada) wurde kürzlich Goe- thcsFaust" aufgeführt. Das veraltete Spinnrad Gretihens, für das man in Amerika kein Verständnis hat, war durch eine hockmoderne Nähmaschine ersetzt, und der Theaterzettel versäumte nicht, darauf hinzuweisen, daß die DlNschtne von dem und dem Fabrikanten einen so geräuschlosen Gang habe, daß trotz des Tretens der Maschine jedes Wort Gretchens deutlick zu verstehe» lei.

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Mutmaßliches Wetter.

Ter Hochdruck hält zunächst noch alle Stö ung.'u jern. Am Mittwoch und Donnerstag ist weiterhin nw.I.'ncs uni mildes Wetter zu erwarten.

Letzte Nachrichten.

WTB. BreSta«, 5. April. Der Polizei gelang es, ver- -«rge« g,haltere Sprergpkffe zu ermitteln und zubefchlag- natmen. Durch einen Zufall gelangte sie außerdem in de» Besitz vcn Schriftstücken, auf Grund deren sie eine große Anzahl von Personen verhaftete. Bisher sind ungefähr 58 Personen festgenommen worden. Darunter zehn aus der Provinz.

WTB Magdeburg, 5. April. Die Meldestelle beim Ober Präsidium teilt unter dem gestrigen Datum mit: Im Regierungsbezirk Merseburg wurden bei verschiedenen Streifen mehrere Personen festgenommen und auch Gewehre beschlag­nahmt. Hetlstedt wurde wit einer Hundertschaft dauernd be­legt. Im Kreise Lorgou wurden L30 Peisonen festgenommen. In Lorgau ist ein Handgronalenattenlat auf den zweiten Büreeimeister verübt worden, das wiß'ang. Es wurden erhebliche Munitionssunde gewacht. Im übrigen kann gesagt werden, daß die Lage im allgemeinen ruhiger geworden ist und daß die Avsrvhrbewrgung als «iedergeschlagerr be­trachtet werde« kann.

WTB. Berli«, 4. April. Nach einer Meldung dB »Berl ncr Lokalanze'gers* aus Hülle ist Pastor Müller aus Qcerfurt, der von kommunistischen Banden aus der Kirche geholt, mißhandelt und als Geisel fortgeführt worden ist, im Meiftburger Krankenhaus seine« Virletzaagr« erlege».

WTB. Berlin 5. April. W e d e Blätter aus Halle melden, hat die kommunistische Bande, von der Wettin heim­gesucht wurde, im W>tt ner Postamt einen sich ihr entgegen­stellenden Landjäger erschösse« und 50 000 Mark ger-ubt.

WTB. Berli», 5. April. Der »Berk. Lokalanzeiger* erfährt aus Halle, daß in Schraplau einer der Haupträdels­führer, der Steinbrucharlniter Reinhard Poblenz, mit fünf feiner Genossen standrechtlich erschvssc» worden ist.

WTB. Berlin, 5. April. Dem ,Berl. Tageblatt* zu­folge findet Mit woch Vormittag 1t Uhr im Wolner-Theater eine Tka«ers,ier iür Cy t statt. Die Beil ner Kommunisten beabsichligcn anläßl ch der Beerdigung Syl s den geplanten Demonstrationsstreiks eine möglichst große Ausdehnung zu geben. M

WTB. Essen, 4. April. Auf der linken Rheinseite hat heute der größte Teil der Belegschaften sie Arbeit wieder ausgenommen.

WTB. Berli», 5. April. Nachdem die VolkSsbstlmmnng in Oberschlrst » mit einem übe wäitigenden deu sehen Sieg geendet ha', sind nunmehr auch die Arbeiten für ihre Durch­führung zum Abschluß gelangt. Der R ichspröstdcnt hat gestern die leitenden Persönlichkeiten der beteiligten Organi­sationen empfangen und hat ihnen für ihre hingebende und e>folgre!che Tätigkeit den herzlichsten Dark des deutschen Volkes und der Reichsregierung ausgesprochen. In dreser Begrüßungsansprache hat der Reichsvräsident darauf h «ge­wiesen, daß Oberschlesirr-s Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit ein eindrucksvolles B-kenntnis z m Deutschtum ab­gelegt habe. Eruheuiich wurde in alter deutscher Treue be­kundet und vor aller Welt Zeugnis abgelebt, deutsch bleiben zu wollen. Aber noch sei der Kampf um die Zukunft des Lindes nicht beendet. Es gelte, auch wciterhin unser gutes Recht zu verfechten und auf Erfüllung des Willen» der Be­völkerung zu bestehen, die das Verbleiben des ungeteilte» Ooerschlcstrns beim Deutschen Reich wolle.

WTB. Berlin, 4. April. Auf dem 8. deutsche» Dee- schissahrtktag gttangte eine Entschließung zur erustimmigen Annahme, in der sich die durch de Tagung verkörperte Schrffahrtswelt nachdrücklich zur schwarz-weiß-roteu Flagge bekennt.

WTB. Bern, 5. April. Das schweizerische Parlament

begann gestern Abend die ordentliche Fmhjahrssesston, die voraussich.lich 14 Tage dauern wird. Grimm-Bern brachte zusammen mit anderen Sozialisten eine Interpellation über die wonorchistrschen Umtriebe der Habsburger in der Schweiz, die Vorgänge ar f der Osterreise des Ex'a-sers Karl und die Bedingungen für die Rückk.hr in die Schweiz e n. Der Gen­fer Sozmlist Ncclet interpellierte den Bundesrat über die Zonensroge und d e Vorkehrungen zum Schutze der durch das Vorgehen Frankreichs gefährde en Interessen Genfs. Zur Beratung gelangte die Vorlage betreffend Errichtung des internationalen Gerichtshofes.

WTB. Budapest 8. April. Das Ung. Korr.-Bureau meldet aus Sieiramanger: Exlöaig Karl wird heute Vor­mittag um V»10 Uhr nach d r Schweiz abreisen.

WTB. Lordon, 5. April In Verbindung mit dem Bergarbeiterstreik wird eir e Reihe von drastischen Maßnah­me» von äuße-ster Tragweite omlbch veröffenrticht, die der Regierung die Macht geben, über alle lebenswichtigen In­stitutionen zu verfügen, in allen Teilen Englands Käufe, Ankäufe und den Besitz von Schußwaffen zu verbieten und die Veranstaltung von Versammlungen und Umzügen zu untersagen.

WTB. Berlin, 5 April. Die Kommunistische Partei erläßt in der »Roten Fahne* an die Bergleute, Eisenbabner und Transportarbeiter e nen Aufruf zur aktive« Unterstützung der pnit ndru rrglischrn Bergarbeiter. Die T an-porta beiier und die E s nbahner werden aufgefordertz alle Kohl ntrarttpo- te nach dem gesamten Ausland zuverhindern.

WTB. Washiagto», 5. April. Es Hecht, d ß Harding mit der W edt-reinblingung der so enannttn Keex-E«1schlirß- ung, die einen Cönderfc eden mi- Deutschland Vorsicht, beim W ederzusammentriit d s Kongi-ffcs in der nächsten Woche einverstanden sei, jedoch sei es noch unentschieden, wann die Abstimmung über die Entschließung stattfinden werde.

WTB. Poris, 5. April.> einer Hrvas-Meldung aus Km stanimopet bestätigt sich der all«em»iue Rückzug der griechischen Arme« auf der Linie von Beuffa. Die Türken verfol en ec ergi ch.

Dr» und Verlag der W. Aieker'schen Buchdnickcrei Altmstetg.

Für die Schrtstlr umg verantwortlich: Ludwto