Die Königsmahl in Ungarn soll am 20. August statt- finden.

König Karl hat verlangt, daß ihm seine seit 1918 rückständige Zivilliste ausbezahlt werde, eher werde ,er nichL, abreisen.

Paris, 4. April. DerPetit Parisien" meldet, Jta- len, Südslawien, Rumänien und die Tschechoslowakei haben sich geeinigt, die Rückkehr eines Habsburgers nach Ungarn oder Oesterreich nötigenfalls mit Waffengewalt zu verhindern.

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Untersuchungsausschuß -cs Roten Kreuzes.

Genf, 4. Ilpril. Die internationale Konferenz des ,Roten Kreuzes hat die Einsetzung eines Ausschusses be­schlossen, der die gegenseitigen Beschuldigungen der bei­den Kriegsparteien wegen Verletzung der Bestimmungen des Roten Kreuzes prüfen soll. (Die Engländer und Franzosen, vielfach aber auch die Russen, haben bekannt­lich unter dem Schutz der Roten Kreuzslagge in zahl­losen Fällen während des Kriegs zu Lande und zu Was­ser Truppen, Munition und andere Kriegsgeräte be­fördert und die Feldlazarette, Lazarettzüge usw. absicht­lich unter Feuer genommen.l

Zur Komödie der Volksabstimmung.

RaLibor, 4. April. Wie derOberschlesische Anzei­ger" meldet, läßt der tschechische Bezirkshauptmann in Hultschin alle Personen, die bei der letzten Volks­zählung sich als Deutsche bekannten, es sind das za.

90 Prozent der Bewohner, ortschafts weise vor­laden und zwangsweise durch Gendarmen vor führen. Auf die Vorgeladenen wird mit Dro­hungen eingewrrkt, daß sie sich nachträglich als Tsche­che e n ausgeben. Die Mehrzahl hält jedoch fest an ihrem Vekeuntn.is zum Deutschtum. Tie Bezirkshauptmannschast verhängte gegen alle, die dabei blieben, Deutsche zu sein, Geldstrafen von 200500 Kronen oder Haststrafen bis zu 14 Tagen.

Ausweisung aus Lesterreich.

Wien, 4. April. Die Korrespondenz Wilhelm mel­det: Auf Grund des Ergebnisses der aus Anlaß der Reise des Exkaisers Karl durch Oesterreich eingeleiteten Untersuchung wurden die ungarischen Staatsangehörigen Prinz Ludwig Win dis ch -G rätz, sowie Graf Tho­mas Erdösy und dessen Gattin dauernd aus der Re­publik Oesterreich ausgewiesen.

Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte.

Berlin, 4. April. Auf dem 8. Deutschen See- schiffahrtstag wurde festgestellt, daß mit der vom Reichstag genehmigten Abfindung der Reeder etwa ein Drittel der früheren Handelsflotte wieder gebaut werden könne. Der Wiederaufbau müsse auf dem Boden der Selbstver­waltung der Reedereien erfolgen. In erster Linie sollen Fracht'chifse gebaut werden. Der Reiseverkehr müsse mit dem Frachtverkehr verbunden werden. Der Friedens- vertrag werde die natürliche Entwicklung der Dinge nicht hindern. Die Wegnahme unserer Schiffe habe dem Feind gar nichts genützt; der Schiffsraum sei jetzt größer als vor dem Krieg und in den feindlichen Häfen liegen viele der geraubten deutschen Schiffe unbenützt; sie wer­den auf Umwegen uns wieder zum Kauf angeboten. Für die Wiederherstellung d.r Mannszucht in der Handelsflotte, ohne die ein Schifssbetrieb undenkbar sei, müssen gesetz­liche Grundlagen geschaffen werden.

Aus Stadt und Land.

Wtenttetg. 5. April esui.

* Brpötigt wurde die Wiederwahl des SckmUheßen Johannes Proß in Obe'haugstett zum O lsoorsteher der .> Gerne nae Oberhaugsletc Oweramls Calw und d e Wahl des Bauunternehmers Jakob Söffner in Röt zum Ortsvor- stehcr der Gemeinde Röt, Oberamls Freudenstadt.

* Telesovdieost. Beim Telefonamt Aliensteig beginnt der Dienst ab 1. Ap il morgens 7 Uhr.

Stand der Maul- «,d K auenfeoche im Bezirk Calw. Zur Z«u herrscht noch in Neubulach und Oberweiler Gde. Aichhalden die Maul- ,md Klauenseuche. Sperr­bezirk sind die beiden Markungen Neubulach und Aich- Halden. Beobachtungsgebiet ist der Oberamtsdezirk Calw, ausgenommen die Gemeinden Liebevoll, Unterreichm- bach, Monak m, Unterhaugstett, llingen, Neuheng stell, Ostelsheim, Gechingen und Simmozheim.

Recht so! Eine französische Firma hatte einem Stuttgarter Geschäftsmann ihre Vertretung angeboten. Der Geschäftsmann hat das Angebot zurückgewiesen, da er nicht für die Firmen eines Landes tätig sein wolle, dessen Staatsmänner darauf ausgehen, das deutsche Vater­land zu vernichten. a.

Ein Beitrag zur Zwangswirtschaft. In der

letzten Hauptversammlung der Bichmarktbank in Magde­burg wurde nach derFranks. Ztg." festgestellt, daß unter der bestehenden Zwangswirtschaft der ersten 9 Monat« des Jahrs 1920 vom Viehhandelsverband für den Kom­munalverband nur 210 Schweine aufgebracht werden konn­ten, wozu noch 445 Stück auf Grund von Mastverträgen geliefert wurden. In den letzten drei Monaten aber nach Aufhebung der Zwangswirtschaft wurden 6334 Stück auf­gebracht und außerdem 3524Ltück vom Land ohne Ver­mittlung zum Schlachhof anfgeliefert. Daraus ist zu er­sehen, wie das Schiebergcschäft unter der Zwangswirt­schaft geblüht hat.

Das schmutzige Papiergeld. Der Reichspofl- minister hat bei den übrigen Reichsministerien sich darüber beklagt, daß eine große Anzahl öffentlicher Kassen das schmutzige Papiergeld nicht aussondern, noch auch ihrer Verpflichtung Nachkommen, es der Hauptverwaltung der Darlehenskassen zur Erneuerung zuzusühren. Tie Scheine würden einfach an die Post abgestoßen, die dann die zeitraubende Arbeit des Ordnens, Glätteres, Anskniffens der Ecken und d.r kassenmäßigen Verpackung der Scheine zu machen Hütte. Dadurch werde die Abfertigung des Publikums verzögert und die Gefahr vergrößert, daß sich darunter nicht umtauschfähige befinden, die die Hauptverwaltung der Darlehenskassen nicht umtanscht und von den Postschalterb.amten zu ersetzen seien. Auch aus Gesundheitsgründen hält die Post die Erneuerung der be­schmutzten Scheine für geboten.

Die Steuererklärung. Nach einer Bekanntma­chung des württ. Landessinanzamts ist die Frist zur Ab­gabe der Einkommensteuer- und Kapiwlsteucrcrklärung für das Rechnungsjahr 1920 bis zum 30. April ver< längert worden.

Wiedereinführung der Platzkarten. Mit den;

1. April find die Platzkarten für D-Züge vcrsuchsweist wieder eingesührt worden. Die Platzpceise sind 1. Klasst 6 Mk., 2. Kl. 4 Mk. und 3. Kl. 3 Mk.

Eifenbahnsache. - In jeden: Zug ist künftig jl in Abteil 2., 3. und 4. Klasse als Frauen ab teil zn bestimmen, wenn der Zug 'wenigstens 7 Abteile der be< rreffenden Klasse führt. In Zügen, in denen sich kein« Wagen mit geschlossenen Abteilen befinden und im Nah­verkehr, in Vorortzügen und auf «Nebenbahnen werden Fraucnabteile nicht geführt. In den Personenzügen iss die Hälfte der Wagen oder Abteilungen der Wagen oder Abteilungen 1., 2. und 3. Klasse, ein Drille! der Wa­gen oder Abteilungen 4. Klasse ohne Einrechnnng der Frauenabteile für Nichtraucher zu bestimmen un!; demgemäß innen und außen zu bezeichnen. In Trieb­wagen ist das Rauchen verboten, in ihren Anhängewagen gestattet. Nichtraucherabteile dürfen innerhalb der vor­geschriebenen Zahl nicht zu Rauchcrabteilungen umge- wandclt werden, auch wenn die Raucherabteile nicht aus- reichen.

Scho» wieder neue Briefmarken. Gegen Ende April werden von der Reichspostverwaltung neue Brief­marken ausgegeben werden. Das Quantum ist aber vor­läufig so gering, daß die alten Bestände aufgebraucht werden müssen. Es handelt sich um Marken nach Ent­würfen, von Professor Willi Geiger-München. Sie ent­halten nur die Zahlen, nicht das Germaniabild. Die Marken werden ansgegeben in Werten von 5, 10, 2a and 30 Pfg.

Eine Sonnenfinsternis 'tritt am Vormittag dcZ 8. April ein, die bei uns, günstige Witterung vorausge­setzt, als ringförmige sichtbar sein wird. . Dis

Verfinsterung der Sonne durch den zwischen ihr und ! der Erde durchgehenden Mond beginnt für Süddeutsch- ' land durchschnittlich etwas nach ^9 Uhr und sie wird gegen V:12 Uhr mittags beendet sein. Es ist dringend davor zu warnen, die seltene und interessante Naturer­scheinung mit bloßem Auge zu betrachten; völlige Er­blindung ist schon oft die Folge einer solchen Unvor- s sichtigkcit gewesen, dagegen läßt sich der Vorgang ohne Gefahr mit einem Glas, das genügend mit Ruß ge­schwärzt ist, verfolgen. Der Monddurchgang ist trotzdem recht gut zu erkennen. Mit einen: guten Fernrohr wird i auch der riesige Sonncnsleck zu erblicken fein, der kürz­lich von der Sterilwarte in Treptow aus der Sonnen- fläche entdeckt wurde und dessen Größe viermal größer sein soll, als die Erdoberfläche. Bekanntlich werden den großen Sonnen,l'cken starke Einwirkung.'!: auf die Elek­trizität und den Magnetismus der Luft sowie auf die Witterungsverhältnisfe zugefchriebcn. Tie Sonnenfinster­nis selbst beeinslußt ja auch z. B. die Funkentelegraphie ^a-nz erheblich.

Calw, 4. April. (Verworfene Revision.) Die schweren Ausschreüuogen verschiedener Landwirts söhne in Neuweiler am 28. Januar 1920 gigen den S>aiwnSkommandan1en Saurier und Landjäger Ocker, welche beide im Aufträge der Swalsanwalischast Erhebungen wegen Schleichhandels und V.ehschrnuggels bei Landwirten unternehmen mußen, zeitigten ein gerichit'ches Nachspiel für die Beteiligten, welcher Fall j am l4. April 1920 beim Landgericht Tübingen verhandelt ; wurde. Wegen gefährlicher KS-perveil tz >ng und Widerstand gegen die Staatsgewalt wurden die U leite den Einzelnen zugeiprochen, wogegen dieselben beim Reichsgericht am 13. Januar 1921 Revision beantragt. Diese Re isiomn i gegen das Urteil der Strafkammer des Landgerichts Tüb ngen i vom 14. Ap il i920 wurden vom Reichsgericht verworsen; > jedem Angeklagten werden die Kosten seines Rechtsmittels I auferlegt. Laut diesem reichsgerichtl chen Endentscherd haben ! die Verurteilten nunmehr die über sie von der Strafkammer ! Tübingen verhängten Strafen abzubüßen und die Kosten zu ! bezahlen. ;

* Freudenstadt, 4. April. (Mitülstandsversammlung) s Am Samstag Abend fand hier in, dicht besetzten Sternen-

saal eine Mit'elstandsversammlung statt, die vom Gewerbe­verein einberufeu wurde und bei welcher Handwerkskammer, sekr tär Herrmann- Reutlingen einen 1'/»bündigen Vor­trag über .der Mittelstand in der Gemeindepolitik" unter Berücksichtigung der h'estgen Veihältnifse sprach. Bei der sich anschlnßenden Diskussion kam es zu Auseinandersetzungen und zu persönlich n Angriffen, so daß die Versammlung einen üblen Verlauf nahm.

Freudevstadt, 4. April. (Waldbrand.) Am Samstag nachmittag brach im S adtwald Finkenberg bei der Schleh'schen SSgwühle an der Staatsstraße ein Waldbrand aus, der leicht hätte gefährlichen Umfang annehwen können. N »r dem tap k> ästigen, raschen Eingreifen der Sägmühlebewohner und der an den Finkenbergprobelöchern arbeitenden städt. Arbeiter war es zu danken, daß der Brand auf eine Fläche von ea. 700 Quadratmeter blscknärkt blieb. Die Entstehung des Brand,s soll auf zwei Rucksackwanderer zurück,»führen sein, die sich in unverantwortlicher Weise mit dem Abbrennen von Feuerwerk körpern belustigten. Am Sonntag nachmittag sind durch Funken ans der Lokomotive die Hecken und das s Gestrüpp am Bahnübergang oberhalb Hotel Waldheim in ! Brand geraten, wodurch ein zweiter Waldb and entstand. Es gelang durch Abgrenzungmittels Graben das Feuer auf ca. 350 Quadratmeter zu beschränken.

Stuttgart, 4. April. (Kinderhilfe.) Das Er­gebnis der Sammlung Kinderhilfe beträgt in Würt­temberg rund 2432 000 Mark in Geld, wozu noch wert­volle Spenden an Bekleidungsstvffen von württ. Textil- industriellen kommen. Von der Sammlung stehen zwei Fünftel den Bezirksausschüssen zur Verfügung, für den Ausglcichsgrundstock wird ein Fünftel zurückgestellt, für dessen Verwendung die Hauptstelle für die deutsche Kin- dcrhilfe Vorschläge machen wird. Die für das Land zur Verfügung stehende Summe von 1 Million wird fol­gendermaßen verwendet: 500000 Mark einschließlich des Geldwerts der Bekieidungsstoffe werden den Heilstätten und den Anstalten überwiesen, die sich der gesundheitlich und sittlich gefährdeten Kinder annehmen. Der Rest soll der osseiien Fürsorge für Kinder (Beiträge zur Beschaf­fung von Kleidung und Nahrung für Kinder und zw Entsendung von Kindern in Erholungsheime und Heil­stätten) zngewendet werden. Bewerbungen, für die Vor­drucke ausgegeben werden, sind an die Bezirkssammel stellen zu richten.

Reutlingen, 4. April. (Verhaftet.) Auf dem hiesigen Bahnhof wurde der 21jährige, zurzeit arbeits­lose, ledige Bäcker Fritz Reutter aus Münsingen ver­haftet worden, der der Mithilfe bei einem Raubmord in Waldshut verdächtig ist.

Urach, 4. April. (Kraftwagenlinie.) Die Kraft- fahrliuie OberlenningenUrachBlanbeuren ist jetzt wie- f der in Betrieb genommen worden. Es sind zunächst je i zwei Hin- und Rückfahrten zwischen Urach und La:- s chingcn vorgesehen.

j Münsingen, 4. April. (Neuzeitlich.) Ein hieft- i ger Bürger, der keinen Ausweg mehr gefunden hatte, ! wie er seinen Hausmieter los werden soll, drang in die s Wohnrcinme des Mieters ein, zertrümmerte die Möbel und warf davon zum Feilster hinaus was er konnte

Aalen, 4. April. (Spende.) Die Firma Lang­bein u. Cie., Holzschneidewerk in Sulzbach am KocheL hat einen Eisenbahnwagen Bündelholz hierher gesandt als Spende für hiesige Pensionäre, Witwen und allein­stehende bedürftige Personen.

Ulm, 4. April. (Regiment sfe i e r.) Die Ange­hörigen des ehemaligen 3. württ. Feldart.-Regts. Nr. 49 bcab ichligen eine kam.radschasttiche Zusammenkunft aller Friedens- und Kriegskameraden am Sonntag den 29t Mai in ihrer Garnisonstadt Ulm abuzhalten.

Vorn Bodrnsee, 4. April. (Pfingsttagung der führenden Katholiken.) In der Psingstwoche fin­den vom 17.19. Mai in Konstanz Konferenzen der führenden Katholiken Süddentschlands, der katholischen Vereine und der Presse sw". :

Bietigheim, 4. April. (Der Anschlag an; die Bahnli >: i e.) In der Nacht zum Sonntag wurden hier beim Bahnhof zwei junge Leute festgenommen, die in dringenden: Verdacht stehen, einen Anschlag auf einen Ei­fer Nchnzug beabsichtigt zu haben. Auf Beamte wurde» wiederholt scharfe Schüsse abgegeben.

Nlm, 4. April. (Berufung.) Arbeitersekretär Wahl, der langjährige Vorstand des hiesigen katholi­schen Arbeitersekretariats und Volksbüros, wurde als voll­besoldetes Vorstandsmitglied in die Verwaltung der Lan- desversichcrungsanstalt Württemberg berufen. Die Diö- zcsanleitung bestellte als seinen Nachfolger Josef Stehll :n Ulm.

Walvsee, 4. April. (Verbands zu chtvieh- mar kt.) Am 9. und 10. Mai findet hier ein Ver- bandszuchtviehmarkt mit Prämierung für Braunvieh statt. Cs werden ausgesetzt: 48 Preise für Farren, 49 Preist für Rinder und 35 Preise für Jungrinder.

Ravensburg, 4. April. (Blühende Heidel­beeren.) In einem Wald bei Siebrazhofen tragen die Hcideibe rsträucher bereits die schönsten Blüten, waZ eine große Seltenheit um diese frühe Jahreszeit ist.

Donaueschittgen, 4. April. Das 600 Einwohner zäh­lende Dorf Sunthausen steht seit heute nachmit­tag : n Flammen. Bis jetzt sind 30 Häuser, dar- i unter das Rathaus und das Schulhaus, niedergebrannt!.' j D:e Telephonleitung ist zerstört. !

Lörrach, 4. April. Sehr beträchtliche Balutaschu^ l den hat die Stadt Lörrach für aus der Schweiz bezogen« Milch. Milchkühe, Fleischwaren, Kartoffeln und anders Lebeusunttel. Sie betragen nämlich nach der neuesten Zusammenstellung 703 289 Frank-n.