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In die Heimat. Der japanische DampferTaiku Maru", der am 8. Januar Triest nach Landung der österreichischen Heimkehrer verlassen hat, wird am 20. Januar mit etwa 1700 deutschen Heimkehrarn aus Si­birien ans der Elbe erwartet. Sie werden in Bruns­büttel gelandet und kommen von dort aus nach dem' Lockstedter Lager, von wo aus sie nach zwei- bis drei­tägigem Ausenthalt in ihrr Heimat weitergeleitet werden.

Die Reichsdanknoten zu SO Mark vom 30. November 1918. Es scheint immer noch nicht genü­gend bekannt zu sein, daß die 50 Mark-Note mit dem Datum vom 30. November 1918 vom 31. Januar 1921 an ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel ver­lieren, was zur Folge hat, daß nach diesem Tag niemand mehr verpflichtet ist, die 50 Mark-Noten vom 30.11.1918 anzunehmen. Es empfiehlt sich deshalb, schleunigst alle diese Noten bei einer Reichsbankanstalt, öffentlichen Kasse, Bank, Sparkasse oder Geldinstitut in Zahlung zu ge­ben oder umzutauschen. Nach dem 31. Januar erfolgt i die Einlösung nur noch bei der Reichsbankhauptkasse in ! Berlin, aber auch nur bis zum 31. Juli 1921. ^

Der Kunsthonig, der bisher zu dem Wucherpreis ! Von 7.50 Mark das Pfund verkauft wurde, soll fortab j 4.70 Mark das Pfund kosten. Er soll nur noch in Pak- ! kungen bis 1 Kg. in den Verkehr gebracht werden. j Warum geht es denn jetzt, obgleich der Zucker teurer > geworden ist? z

Zur Warnung. In U. schüttete ein Hausbewoh- ; ner Karbid in den Abort. Das Karbid kam sofort ^ zur Explosion und der unvorsichtige Mann konnte von j Glück sagen, daß er nur von dem Inhalt der Grube z ^verschüttet wurde. Der Luftdruck zertrümmerte die Roh« Iren und die Fensterscheiben.

Eure bemerkenswerte Entscheidung hat ein Berliner Gericht gefällt. Eine Brauerei hatte einer Bank, mit der sie in Kontokorrentverkehr steht, 47 000 Mark in Banknoten einbezahlt. Nach einigen Tagen stellte die Reichsbank, der das Geld mittlerweile über­geben worden war, fest, daß 7 Fünszigmarkscheine ge­fälscht waren. Die Bank verlangte von der Brauerei den Eriatz von 350 Mark. Das Gericht erklärte die For- ! derung aber für unzulässig, denn die Bank hätte nach ! Handelsbrauch, die Pflicht gehabt, die Banknoten sofort j (beim Empfang zu prüfen. Die Brauerei hatte zu- f gleich für den Fall, daß sie zur Nachzahlung verurteilt j worden wäre, das Reich und die Reichsbank auf Schaden- I ersatz verklagt, weil auch die echten Scheibe derartig s leichtfertig hergestellt seien, daß sie überaus leicht nach- i zumachen seien und die Fälschung geradezu herausge- fordert werde. .

, Tie Fremdeulegrsrt. Dänische Blatter veröffent- f liehen Klagebriefe von Dänen, die in der französischen ° Fremdenlegion in Marokko dienen, au ihre Eltern. Ein Briefschreiber berichtet, daß die Eingeborenen allen Wei- Jen, die in ihre Hände fallen, den Hals abschneiden. ! Ein anderer teilt u. a. mit: Ich konnte bisher nicht f schreiben, weil wir uns als Sklaven verkauft haben, i Wir müssen jeden Tag hart arbeiten und haben nicht i einmal den Sonntag frei. Ein Dritter schreibt: Wir ; werden mit Füßen getreten, geschlagen und für die ge­ringste Kleinigkeit gestraft, nur weil wir nicht französisch ^ verstehen. Die meisten sind Deutsche und die Unter- ' Offiziere sind Deutsche. In Hamburg und Altona sol­len gegenwärtig umfangreiche Werbungen für die fran­zösische Fremdenlegion stattfinden. Es wird vor diesen ; Agenten gewarnt. Der frühere dänische Leutnant Djier- ^ ring, der dann in französische Dienste getreten ist, soll besonders für die Fremdenlegion in Marokko Leute wer- ben. s

Schänbroun. Der Gemeinderat beschloß in seiner letzten , Sitzung ein Kciegersenkmal zu erstellen. Der von Bau- i Werkmeister Fr. Kaupp Nagold vorgelegte Entwurf wurde einstimmig zur Ausführung bestimmt. s

Stuttgart, 17. Jan. (Ortsklasse 8.) Bei der j neuen Besoldungsregelung soll die Stadt Stuttgart ; der Himmel mag wissen, aus welchen Gründen in : die zweite Ortsklasse versetzt werden, die geringere Teue- ^ rungszulagen hat als Ortsklasse B. Da hiedurch Tau- ! sende von Beamten, Privatangestellten, Kriegsbeschädig- i ten usw. nicht unerheblich geschädigt werden, sintemal das s Stuttgarter Pflaster jedenfalls nicht viel billiger ist, als - das Berliner, so haben sämtliche Fraktionen des Land- ^ tags die Regierung aufgefordert, für Stuttgart die . Qualifikation L zu retten und auch für gebührende Be­rücksichtigung der übrigen Orte Württembergs bei der j im Gang befindlichen Örtsklassenrevision einzutceten. j

Mg. "Schüler (Ztr.) hat eine Anfrage eingebracht, s ob es richtig sei, daß das Heeresbekleidungsamt ^ Ludwigsburg, dem angeblich auch die Belieferung ^ der Volizeiwehr und der dienstkleidungsberechtigten An- : gestellten des Staats und der Gemeinden übertragen ? werden soll, was eine schwere Schädigung des Hand- s wwerks bedeuten würde, in vollem Umfang erhalten > bleiben solle.

Der frühere Redakteur amStaatsanzeiger", Dr. i Theodor Klaiber, ist nach langer Krankheit im Mer i von 51 Jahren gestorben.

Im Spätherbst v. I. wurde für die evangelischen . Anstalten der inneren Mission gesammelt, um ihnen über die schwere Zeit der Teurung und Not > hinwegzuhelfen. Insgesamt kamen 2,6 Millionen Mk. s zusammen, die schon zum größten Teil den bedrängten ! Anstalten zugesührt worden sind. i

Die GesellschaftSchwäbisches Bürgerheim" s G. m. b. H. hat die Auflösung beschlossen. Sie war 1918 ins Leben getreten, um Kriegsbeschädigtm die zum Hei­raten erforderliche Ausstattung gut und billig zu ver- s Mitteln. Nunmehr ist die eigentliche Aufgabe erfüllt. Der ! noch vorhandene Rest von Möbeln wird zu bedeutend : ermäßigten Preisen ausverkaust.

" Stuttgart, 17. Jan. (Vom Tage.) Der 26- jährige Krastwagensührer Walter Schlienz, in Unter­türkheim wohnhaft, stahl am Samstag abend einen den Neckarwerken gehörigen Personenkraftwagen im Wert von 250 000 Mark aus einer Remise in Degerloch. Schlienz ist verhaftet, auch der Wagen, ans dessen Bei­bringung eine Belohnung von 10000 Mark gesetzt war, ist wieder beigebracht.

Münster a. N., 17. Jan. (Neckarkanalisie - rung.) Der Neckarkanalbau ist hier mit Grunderwer­bungen eingeleitet. Für den Quadratmeter werden bis jetzt 810 Mk. bezahlt. Für rund. Ve Million Mk. Geländeerwerbungen sind bereits abgeschlossen. ^ ^ '"Waiblingen, 17. Jan. (Einbruch.) Bei uyrma- cher Vollrath wurde eingebrochen. Den Dieben siel eine große Anzahl Uhren und Goldwaren in die Hände. Der Schaden ist groß.

Neckarsulm, 17. Jan. (Guter Abschluß.) DL Neckarsulmer Fahrzeugwerke A.-G. Neckarsulm werden eine Dividende von 6 Proz. auf den einbezahlcen Be- ! Prag der Vorzugsaktien und 15 Proz. auf die Stamm- aktum verteilen. Der Reingewinn für 1919 20 be­trägt Mk. 1753881 (934 295 Mk.). Davon sollen 400 000 Mk. (i V. 100000 Mk.) zu einer Rückstel­lung für Beamten- und Arbeiterfürsorge und 150 000 Mk. (i. V. 100000 Mk.) zur Linderung der Wohnungs­not ausgewiesen werden. Ferner soll das Aktienkapital Um 10 Millionen Mk erhöht werden. .

Ein ">mpel für dcn verstorbenen Kaiser von Japan. Aus Japan wird gemeldet, daß für den letzt verstorbenen Kaiser von Japan Meist Tenno und seine Gemahlin vor kurzem ei« Gedächtnisbau fertig gestellt worden ist, an dem fünf Jahre ge­arbeitet worden war. Der Gedächtnisbau gilt als das feinst ansgenrbeitele Shinto-Denkmal, das jemals errichtet wurde. A sieht i» einem stark bewaldeten Park in Tokio und ist an» Hinokiqolz aus den kaiserlichen Waldreservaten in Kiso ge­baut. An dem ganzen Wunderbau ist nur Handarbeit. Eh« man zur Ausführung des Gedächtnisbaus schritt, war die Ar­chitektur aller in Japan existierenden Shintoschreine studier! worden. Bier Eingänge führen in das Heiligtum im kaiser­lichen Gute Boyogi in der nächsten Umgebung oun Tokio, wo­hin die gewaltige Stadt sich bereits auszudehnen beginnt. Bei zweien der Tempeleingänge sind mächtige Toni oder Shinto- bogen errichtet, deren Pfeiler aus achthundertjährigen Baum­stämmen, die aus Formosa geholt wurden, gebildet sind. Alle andern in Japan bei Gedächtnisschreinen oder Tempeln üblichen Haupt- und Nebenbauten sind in höchster Vollendung ausge- führl. An Vergoldung ist nicht gespart, aber vielfach hat man auch die Naturfarbe des Holzes ihre Wirkung ausüben lassen. Das Ganze ist nach dem Tokio-Korrespondenten derTimes" äec leinste Ausdruck japanischer Tischlerkunst und vereinigt gi« yrößrr Einfachheit mit der äußersten Würde.

Die neuen Reichen. Das skandalöse Treiben der neu» Reichen kennt oft keine Grenzen mehr. So machte in dem ober- österreichischen Grenzslecken Freistadt ein solch neuer Reicher eine Zeche von 6000 Kronen, nahm extra noch einen Tausender aus seiner Brieftasche, putzte sich damit die Rase und wart bannt den Schein einfach unter den Tisch. i

Ein zuverlässiger Mitbürger.Sie mögen mir glauben obW nicht, wenn ich auch nur ein armer Landstreicher bin, so htcke ick mich doch noch nie au einem Streik beteiligt."

Pforzheim, 17. Jan. Durch Einbruch wurden in einer Schmuckwarenfabrik zahlreiche wertvolle Muster, auch Halsketten, Armbänder usw. gestohlen.

Pforzheim, 17. Jan. Wegen Handels mit deutschen Reichsgoldmünzen stand ein Karlsruher Kaufmann vor dem hiesigen Schöffengericht. Er hatte etwa 460 Stück zum Preis von 75 000 Mark an einen Stahl­graveur in Pforzheim verkauft. Ein Teil dieser Mün­zen wurde von einem Dritten ausgekauft und wieder veräußert. Wegen Agiohandels mit Geld erhielt der Kaufmann 5000 Mk. Geldstrafe und der Maschinen­schlosser, der einen Teil der Münzen gekauft und wie­der veräußert hatte, 2000 Mk. Geldstrafe, während der Stahlaravenr mit einer Geldstrafe van 500 Mk davon kam.

Wirtschaftlicher Wocheuirberdiitt.

Geldmarkt. Die zweite Fahreswoche hat eine kleine Bes­serung in den Balutaverhältnissen gebracht. Am 14. Ianuai notierten 100 deutsche Mark in Zürich 9,40 (vorige Woch< 8.97 V») Franken: in Amsterdam 4.45 (4.40) Gulden; in Ko­penhagen 8.50 (8.65) Kronen; in Stockholm 6.85 (6.75) Kro­nen; ln Wien 1056 (924) Kronen; in Prag 121.25 (121.25) Kronen; in London 2.59V- G.WV») Schilling; in Neuyork 1.43 (1.37) Dollar und in Paris 23-ft (23) Franken. Die inner­deutschen Geldvcrhältnisje charakterisieren sich nach dem Reichs­bankausweis als angespannt, da der Notenumlauf wieder aus fast OL Milliarden gestiegen ist, nach den Geldsntzcn selbst , aber als flüssig. ^

BLrse. Auf dem Moniunmarkt schien sich die Rückschläge fort. Das gilt für Kohlen- wie für Eiscnaktien. Ausfallend ist die schwache Haltung der Schissahrtsakuen und verschiedener chemischen Werte. Der Bankeninarkt blieb ruhig. Der An- lagcnr-rrs: erwies sich als ziemlich fest: Reichsschatzanwcisunger 97ftt, Kriegsanleihe 77.25, 4proz. Württeinbergcr 80.

Prsdvktenmarkt. Die Wirtschaftskrise in den Bereinigten Staaten bot die Stimmung auf den internationalen Getreide- märktcn verstaut. Auch am Berliner Produktenmarkt zeigte sich drese Woche keinerlei Unternehmungslust und es gab wie­der mehr ach Preisrückgänge. Notiert wurden dort Biktoria- erbsen 180-200 ( 20), Futtererbsen 143148 (13), Raps 360 /-E ld), Leinsaat 320330 (unverändert), Wiesenheu 32 bis 24 l 1). Stroh 2122 ( 1). Das alles sind Ber­liner Preise, die für uns keine bindende Gültigkeit haben.

Warenmarkt. Die Kohlennot nimmt wieder zu, die Ab- sicht einer Kohlenpreiserhöhung ist noch nicht endgültig ausge­geben. Dagegen will der Roheisenvcrband wieder etwas ab­bauen. Der Häutemarkt verharrt in seiner rückläufigen Be» weguna. Die Ledersabrikanten zeigen andauernd Zurückhaltung. Auch Rauchwaren beginnen zu weichen. Auffallend ist der stark« Rückschlag in Baumwolle und Wolle. Die größten Schwan-

kungen sind in England zu verzeichnen, wo Baumwolle inner­halb Lahressrist um die Hälfte, Wolle freilich weniger ge­fallen ist.

Viehmarkt. Die Schlachtviehpreise scheinen sich weiterhin wie­der zu befestigen, obgleich noch reichliches Angebot vorhanden ist. Zuchtvieh bleibt Euer. Die Pserüepreisc ziehen wieder an.

Holzmarkt. Man hört viel über eine Wendung der Ge­schäftslage am deutschen Holzmarkt. Fest steht aber nur die

zurückhaltende Beurteilung der Marktlage durch die Händler,

die noch große Vorräte haben. Die tzauptoersteigerungen b«^ ginnen in ciniaen Wochen.

Vermischtes.

W- gankäufe. Nach demLwmcmünder Tageblatt" soll Hu­go Slinn es bei Zingst an der Ostsee beträchtliche Waldun­gen angekaust haben, um eine große Papierfabrik für seine 60 Zeitungen zu errichten.

Berürecherstaiiftil!. Nach einer amtlichen Zusammenstellung hat sich die Zahl der Hauptverbrcchen in deutschen Großstädten im Fahr 1920 gegen 1913 vervierfacht. Die Zahl der fügende lichen Verbrecher hat sich in Bayern mehr als verdoppelt.

Riesenbetrug. Eine Amerikanerin namens Holl erwirkte von der Reichseiusuhrbchördc zollfreie Einfuhr für etwa 100 Eisen­bahnwagen Lebensmitteln im Wert von mehreren Millionen, di» angeblich für unentgeltliche Liebesgaben in Deutschland bestimmt sein sollten. Die Sendungen wurden aber tatsächlich zu hohen Wucherprcisen in Deutschland verkauft. Die Holl scheint auch nur eine vorgeschobene Person zu sein, das Geschäft wurde viel­mehr durch die Geldmittel der Firma Weyl (oder Weyler)- Sohn in St. Gallen eingeleitet, während die Firma Hirsch- seld u. Lo. in Kopenhagen die Waren in Brüssel und Ant­werpen aufkaufte und sie durch ihren Vertretrcter Mauthnei in Deutschland vertreiben ließ. Dreißig Wagen wurden be­schlagnahmt, die übrige Einfuhr ist gesperrt. Die Holl und Ma.iftner sind verhaftet.

Raub. Ein Kassenbole wurde in einer rheinischen Industrie­stadt von Unbekannten überfallen und der Mappe beraubt, di» 80 000 Mark Lohngelder enthielt.

Ln Paris ist ein Beamter, der von einem Finanzeinnehme« beauftragt war. 400 000 Mark mir Bank von Frankreich »« bringen, spurlos verschwunden.

Landwirtschaftliches.

Die große Trockenheit im Spätherbst und FrShwiuler hat die Bestelluvgsarbeiten zur Winterung und deren Ent­wicklung ungünstig beeinflußt. Teilweise ist die Saat man­gelhaft aufg-gangen oder trotz guten Aufgehens schlecht ent­wickelt in den Winter gekommen. Es ist daher dringend no>wendig, die g,schwächte Saat so bald als möglich zu kräftigen. Das geschieht am schnellsten und sichersten durch s eine Kopfdüngung mit Stickstoff. An Stelle des früher be­liebten Chilesolpeiers treten hier die vollwertigen deutschen Slickstoffdüngemittel ein. Neben dem bekannten schwefelsau­rer: Ammoniak, das möglichst früh ausgestreut werden soll, gibt man als Kopfdüngung zur Winterung entweder Natron­salpeter mit etwa 16 Proz. Stickstoff, Kaliammonsalpeter mit etwa 16 Proz. Siickstoff und 85 27 Proz. Kak oder den hochwertigen Au monsulfatsalpeter mit 27 Proz. Slickstoff, davon 19 Proz. Ammoniaksückstoff und 8 Proz. Salpeterstickstoff. Ai ßer Stickstoff empfiehlt sich unter Um­ständen noch eine Gabe von leichtlöslicher Phosphorsäu« und Kali.

Letzte Nachrichten.

WTB. Berlin, 17. Jan. Der Hauptausschuß des Reichs­tags genehmigte heute dis Ausgaben für die Technische Not- Hilfe mit 28 Millioue» Mk für die Beschaffung von ÄuS- rüstuugsgrßeus'Luden und 15 Millionen Mk. zur Durch­führung der Nohilse. Ferner bewilligte der Hauptaus- sckuß zur Entwicklung der Anstalten für oie Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reich eine halbe Million Mark. Nach Bewilligung von 36 Will onen Mk. für die Durchführung der Reichstagswahl und von fünf Millionen Mk. zur Fürsorge für die deutsch-stämmigen Auslandsflücht­linge genehmigte der Hauplausschuß den Etat des Reichs- ? Ministeriums des Innern.

> WTB. Riga, 17. Jan. Von russischer Seite wiro die Proklamation der weihruthenischen Sowjetrepublik für die j nächste Zeit angekündigt. Die Republik soll u. a. die Be- ! zirke Smolensk und Witebsk mit einschließen und ein Buu- desstaa» mit Rußland werden.

j WTB Brrl ». 17. Jan. Die Tapung der Reichskon­ferenz des Reichsbnndes der Krietsbrschädigte» wurde heute beschlossen, nachdem ein Programm angenommen wor­den war, in dem es h ißt: Auf dem Boden der parteipoli­tischen und religiösen Neutralität stehend, ist der Reichsbund gleichwohl überzeugt, daß seine auf die wirtschaftliche Sicher- ! stellung der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegs- s Hinterbliebenen der Versorgung und der Fürsorge s gerichteten Ziele nur in einem geordneten Staat eines frei« i Volkes erfüllr werden können. In einer Entschließung I brachte die Reichskonferenz ihre scharfe Stellungnahme gegen das Reichsversorgungsgesetz zum Ausdruck.

WTB. Berlin, 17. Jan. Der sozialpolitische Ausschuß des Reichswirischaftsrats nahm folgenden Antrag an: Die Eiopellung von Arbritoehmer», die ans andrrrn Orte» znzirhe«, unterliegt der Genehmigung des DemobilmachungS» ausschvsses. Die Genehmigung muß erfolgen, wenn durch den zuständigen Arbeitsnachweis des Ortes dem Arbeitgeber nicht eine gleichwertige Arbeitskraft vermittelt werden kann. Ob die Arbeitslast gleichwertig ist, entscheidet der Demobil­machungsausschuß endgültig

WTB. Paris, 17. Jan. Wie die ,Ag. Havas" meldet, ist nach der .Agencia Rußunion" in Kiew eine große anü- bolschewtstische Bewegvn- ausgebrochen. Meuternde Sol­daten der roten ukrainischen Armee, denen sich Arbeiter und Eisenbahner anschloffe», bemächtigten sich überraschend de» Arsenals und der umliegenden Stadtteile. Beim weiteren Vordringen kam es zu heftigen Kämpfen mit den Sowjets, die sich auf die ihnen treugedliebenen Truppen stützen. Die Sowjetkowmiffare flüchteten nach Bachmatsch, nördlich von Kiew, wo sie die eilends aus Moskau herbeigerusenen Ver­stärkungen abwarten, um die Lage wieder herzustellen.

WTB. Beuthea, 18. Jan. In Oberschlesien kam es wieder zu Ueberfülle» polnischer Banden, wobei verschiedene Deutschgestnnte ermordet wurden.

Für die Schrlftleltung verantwortlich: Ludwig Lauk. Druck und Verlag der W. Nieker'schen vuchdruckerei Altenstet,.