Lioiiukouzert. Am Sonntag den 16. Jan. spielt Willy Lang Tübingen, der sich in Nagold in früheren Konzerten sehr gut eingesührt hat, im Festsaal des Seminars Sonaten von Händel und Bach und die letzte Violinlonate von Beet­hoven. Die Begleitung Hot Studienrat Schund übernommen. Die Zeit des Konzerns, nachmittags 4'i» Uhr, wurde mit Rücksicht auf die Züge gewählt. Möge das schöne Pro­gramm eine zahlreiche Zuhörerschaft Herbeirusen.

Ä>ie Lanvwietschaftskammerrr rmv sas ReichsnvLopfer. Eine am Mittwoch in Karlsruhe ta­gende Versammlung der süddeutschen Landwirtschasts- rammern hat die vorläufige Veranlagung zum Reichs­notopfer durch die Finanzämter in Anwendung der stjs- l-erigen Normalsätze ab gelehnt. Es wurde verlangt, !> vor der Veranlagung neue Normalsätze unter Zu- liehung der landw, Berussvertretung bzw. der von ihnen borgeschlagenen Sachverständigen festgestellt werden.

Falsche Fiurszrgmarkscheine vom 30. Novem­ber 1918 sind wieder in Umlauf gebracht worden. Die Falschstücke haben kein Wasserzeichen und zeigen helleren Druck. Auf der Rückseite sind die Ausstrah­lungen nach den Ecken sehr undeutlich.

Freigabe des Tabaks? Aus Ersuchen des Reichs- wirtschastsministeriums hat der wirtschaftspolitische Aus­schuß des Reichswirtschaftsrats das Gutachten abgegeben, daß die Einfuhr von Rohtabak freigegeben und die Kon­tingentierung der Verarbeitung, sowie alle zwangswirt- lchafilichen Gesellschaften einschließlich der Anßenhandels- stelle ausgehoben werden sollen. ... ,

Nagold, 14. Jan. (Strompreiserhöhung. Neubauten.) Das Elektrizitätswerk Nagold erhöht ab 1. Januar 1921 den Strompreis wie folgt: für Licht von 1,50 Mark auf 8,10 Mark, für Kraft von 1 Mark aus 1,50 Mark, Pau­schale und Großabnehmer werden' um 50 Prozent erhöht. Nruanschlüsse bezahlen zu den Anschaffungskosten der Zähler einen Ueberteuerungszuschuß von 300 Mark für Licht» und 300 Mark für Kraftzähler. Außerdem die Hälfte der An­schluß kosten. Von der Wohnungsabteilung sind Reichs­darlehen für 6 Einfamilien- oder 3 Doppelhäuser Mittel verwilligt. Mit einem Doppelwohnhaus und einem Ein­familienhaus soll in der Calwerstraße sogleich zu bauen be­gonnen werden. Nach dem Aufschlag derselben, sollen weitere Häuser in Angriff genommen werden.

Oberweiler, 15. Jan. Aus 6 jähriger sibirischer Kriegs- Gefangenschaft ist gestern Hans Blaich, Sohn des Georg Blaich, Holzhauer zurückgekehrt. Wir rufen dem Zurückge­kehrten ein herzliches Willkomm zu!

» Calw, 14. Jan. Durch die Gründung eines Mieter- und Hausbefitzerverrins haben sich die Gegensätze in den Interessen beider Vereinigungen sehr verschärft. Der Haus­besitzerverein hat nun in einer Eingabe an den Gemeinderat die mißliche Lage der Vermieter hervorgehoben und mehrere Vorschläge zur Abhilfe gemacht. Die Steuer vom Jahr 1920 31 soll rückwirkend vom 1. April an auf die Mieter prozentualweise umgelcgt werden; in den Mietpreisen soll eine Abstufung eintreten und zwar in 3 Gruppen zu 150, 300 und 350 Mark für das Zimmer. Hiezu sollen noch Zuschläge für Badeeinrichtung, Waschküche und Gartenanteil kommen; die Gebühren für Abortentleerung, Kehrichtabfuhr, Wasserzins und Kaminreinigung sollen wie bisher vom Mie­ter bezahlt werden. Endlich soll eine örtliche Kommission eingesetzt werden, die bei Streitigkeiten eine Einschätzung der Wohnungen vorzunehmen hat. Wenn hiebei keine Einigung zwischen Vermieter und Mieter zustande komme, bleibe der Weg an das Mieteinigungsamt offen. Zu Beginn der Ver­handlungen in der gestrigen Sitzung des Gemeinderats kam es zu heftigen Auslassungen zwischen beiden Parteien. Bei der Aussprache klärte sich aber die Sachlage. Die rückwir kerbe Umlage der Steuer auf die Mieter wurde abgelehnt. Nach einem Vorschlag der Wohnungskommission wurden die Abstufungen in den Mietpreisen so festgelegt, daß für ganz geringe Wohnungen für das Zimmer 130, für geringe 140, für gute 180, für bessere 330 und für beste 360 Mark und höher bezahlt werden sollen. In der Wohnungskommission, die den Beschluß einstimmig gefaßt hat, sind die Mieter in der Mehrzahl. Bei Anrufung der örtlichen Kommiisian soll von dem anrufenden Teil eine Gebühr von 5 Mark entrich­tet werden. Die örtliche Kommission soll von einem Vertreter der Mieter, einem Vertreter der Hausbesitzer und einem Ver­

treter des Gemeinderats loder städtischen Beamten gebildet werden. Voraussichtlich wird auf dieser Grundlage eine e» d- gültipe Regelung der Mietsfrage stattfinden. Eine Kommission aus Mieter- und Hausbesitzerverein und Gemeinderat wird die Sache nochmals beraten und ihre Anträge an den Ge­meinderat bringen. Die mit Waldbesitz bedachten Gemein­den haben trotz der gestiegenen Ausgaben außerordentlich günstige Abschlüffe ihres Gemeindehausbalts. In Aichelberg erhielt jeder Bürger aus der Gemeindekosse 3000 Mark, in Hofstett 1300 Mark, in Würzbach 600 Mark bar und noch 900 Mark für Einrichtung der elektr. Leitungen. Das sind glückliche Gemeinden.

Neuenbürg, 14. Jan. (Konsumverein.) Hier ist nach einem Vortrag des Abg. Feuerstein ein Konsumverein ge» gründet worden, dessen Vorstand und Aufsichtsrat sich als­bald bildeten. Er hat zunächst 160 Mitglieder, die man aber auf 300 zu vermehren hofft.

Stuttgart, 14. Jan. (Keine Wiede reinste!., lung bei Daimler.) Entgegen einer anderweitig verbreiteten Nachricht teilt uns die Daimler-Motoren- Gesellschaft mit: Es ist unwahr, daß wir vom 15. Ja­nuar ab wieder eine höhere Anzahl der beim letzten Streik entlassenen Arbeiter einstcllen. Unser Betrieb wird bezüglich des Umfangs nicht geändert. Es ist be­dauerlich, daß von unverantwortlicher Seite auf diese Weise immer wieder Unruhe unter die entlassenen Ar­beiter getragen wird

Stuttgart, 14. Jan. (Strafkammer.) Wegen schweren Verbrechens an seiner 12jährigen Stieftochter wurden der städtische Arbeiter Friedrich Rück hier zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust und der Gärtner Ueltzhöser wegen gleichen Verbrechens au seinen beiden kaum schulpflichtigen Kindern zu 2 Jah­ren 3 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust ver­urteilt.

Stuttgart, 14. Jan. (Verschiedenes.) Die städ­tische Finanzkommission des Gemeinderats beschloß mit Stimmenmehrheit die Aufhebung der berittenen Schutz Mannschaft aus 1. Llpril 1921. Ein 25- jähriges Dienstmädchen stürzte sich von der König-Karl- Brücke in den Neckar. Sie konnte gerettet werden. Der Grund sott unglückliche Liebe sein. Im Kanonen- weg stürzte sich eine Frau aus dem 2. Stock ihres Hau­ses. Sie brach beide Füße. Wegen Ueberfüllung eines Arbeiterzugs nach Feuerbach kam es am Mittwoch abend zu größeren Radauszenen, wobei Arbeiter mit Steinen nach den Eisenbahnbediensteten warfen. Es wurden verschiedene Verhaftungen voraenommen.

Der Pfeifer im Löwenkäsig. Der Kunstpfeifcr K- Whist­ler hat seine Wette wirklich emgelöst und gewannen. Äm Donnerstag abend betrat er mit der Tierbändigerm des zurzeit in Stuttgart weitenden Zirkusses Holz mittler den Käsig und pfiff den beiden Löwen aus Nubicrland unter Begleitung der Zirkuskapelle ma! ordentlich was vor. während die Bändigerin die etwas aufgeregten Tiereim Zaume" hielt. Unter dem Beifall der Zuschauer verließ dann der waghalsige Pfeifer den Käfig wieder.

Talvarsanschieber. Die Sicherheitsbehörden von Waldshut in Baden haben in Lauch in gen eine Bande festgenommen, als sie versuchten, Ealvarsan im Kostenwert von über 2 Millionen Mark in die Schweiz zu schmuggeln. Zugleich wurden drei andere Salvarsanschieber eingelie;ert, die in Aistaig im Oberarm Sup verhaftet worden waren.

Raub. In Altendorf bei Essen überfielen drei mas­kierte Burschen den Pfarrer im Pfarrhaus, bedrohten ihn mit Revolvern und raubten eine Monstranz und einen wertvollen Meschelch, sowie 19 Flaschen Meßwein. Die Fernsprechleitung hatten die Räuber zuvor durchschnitten. -

Landet und Verkehr.

Stuttgart," 13. Jan. (S ch la ch t vi c h m a r k t.) Dem Don­nerstagmarkt am Bieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 50 Ochsen,- 77 Bullen und Iungbujlen, 70 Iungrinder, 70 Kühe, 105 Kälber, 107 Schweine und 16 Schafe. Unverkauft blie­ben 20 Ochsen und 50 Kühe. Der Markt war müßig be­lebt. Für 1 Zentner Lebendgewiclit wurden bezahlt: Ochsen und Bullen erste Qualität 830-890. zweite 700-800, Iungrinder erste 830-890, zweite 700-800, Kühe erste 750820. zweite 560 bis 680, dritte 380480, Kälber erste 10501100, zweite 950 bis 1000, dritte 850-920, Schweine, fette, 1300-1350, fleischige 12001300, leichte und magere 11001200 Mk.

Alpstsbach, 13. Jan. Die Stodtgemeinde verkaufte die­ser Tage 117 Nadelholzstämme mit 157 Fm. Langholz aller Klaffen, darunter etwa 80 Fm. 1. Kl. und 30 Fm. Säg­holz zu 3 Losen. Auf diese wurden von einer hiesigen Fir­ma (Grießhaber u. Sohn) 330 Proz. und von einer Firma in Loßbcrg (Gaffer) 337,7 Proz. geboten. Der Verkauf wurde aber vom Gemeinderat nicht genehmigt.

Letzte Nachrichten.

WTB. Kattowitz, 15. Jan. Gestern Nachmittag wurde in Kostuchna eine Postwagen von mehrere» Banditen über­falle«. Von den Beamten, die sich zur W hr fehlen, wurde einer schnür verletzt. Die Banditen raubten etwa 28 000 Mark Postgelder und ergriffen dann die Flucht. Der Post­wagen war vor etwa sieben Wochen schon einmal an der gleichen Stelle überfallen worden, wobei den Banditen etwa 40 000 Mark in die Hände fielen.

WTB. Paris, 15. Jan. Wie das .Journal des De- bats* meldet, hat Peret sofort, nachdem er dem Präsidenten seine grundsätzliche Bereitwilligkeit, die Kabinettsbildung zu übernehmen, ausgesprochen hatie, die Verhandlungen mi> den maßgebenden politischen Persönlichkeiten begonnen. Zunächst hatte er eine lange Unterredung mit Poincare. Ferner un­terhielt er sich mit Briand, der ihm erklärt haben soll, er sei bereit, das Portefeuille des Aeußern zu übernehmen. Au­ßerdem besprach sich Peret mff Vivant.

WTB Pari-, 15. Jan. Nach einer Havas Meldung soll nicht beabsichtigt sein, die Inten Miene Kor-ferr«) zu verschieben, da man damit rechne, daß heule die Kabinetts­bildung beendet sein werde.

WTB. Paris, 15 Jan. Wie .Journal des Debüts* aus Valenciennes meldet, wurde dort ein deutscher Staats­angehöriger, der beschuldigt war, während des Krie es als Soldat einem Einwohner von Anzin die Suwme von 17 875 Francs entwendet zu haben, zu fünf Jahre« Gefängnis verurteilt.

WTB Genf, 15. Jan. Die Einstellung der Feindselig- ! ketten zwischen Polen und der Sowjetregie ung ist für das Werk der He mschaffuug -er Kriegsgefangene« günstig, wel­ches Dr. Nansen im Namen des Völk-rbunds leitete. Die

> polnische Regierung leibe, wie das Sekretariat des ker- ^ bunds meldet, mit, daß sie bereit sei, den T-anspott von

> Kriegsgefangenen aus Rußland oder nach Rußland durch ihr Gebiet zu erleichtern. In kurzer Zeit wird eine Kon­ferenz in Riga oder Danzig zusammentreten, um die Einzel­heiten der Durchführung zu regeln.

, WTB. Berlin, 15. Jan. Tie Blätter veröffentlichen die deutsche Autw-rt auf die 41 Fragen, die de Entente

> in Trüffel den deutschen Sachverständigen vorgelegt hat. Zu j den Fragen über die deutschen P'piecgeldausg >ben führt die

> Antwort der deutschen Regierung u. a. aus, daß eine gewisse Hemmung des Anwachsens des Papiergeldumlaufs von der nunmehr nach Einführung der Neuorganisation der Steuer­behörden in stärkerem Fluß brfi blichen Einzi hung der neuen Sievern erhofft werde. Zur Frage der S eueremnahmen erklärt die Antwort, daß begründete Hoffnung bestehe, daß die aus den neuen Steuern erwariete Summe eingehen werde. Ueber die Gesamteinnahmen aus Steuern und Ab­gaben heißt es, daß diese im Jahr 1918 4478 Millionen betragen haben und sich nach dem Voranschlag für 1930 auf 45.330 Millionen belaufen, jedoch wird in der Antwort erklärt, daß diese letztere Summe nicht hinreiche, um alle laufenden Ausgaben zu decken.

Für die Schriftleitung verantwortlich:. Ludwig Lauk Druck und Verlag der W. Rickerichen Buchdruckerei Altensteig.

Geschäftliche Mitteilungen.

Die Notwendigkeit der Stickstoffdö»g««g. Wir ver­weisen aus das heutige Inserat der Badischen Anilin- L Soda-Fabrik über die Wukung und Anwendung der mo­dernen Stickstoffdüngemibel.

AM" ,Im Interesse ller vielen kruchlrrarnden sei an arerer Stelle nochmals ganr vesonürrs au! aas Inserat Ser Herr« pH 5temr Sohn in heutiger Nummer hingemieren.'

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