Der wiedergewälilte Kammerpräsident Peret sagtk gestern beim Antritt seines Amtes: Es gebe wohl kein Beispiel dafür, daß ein Parlament in so kurz bemessener Frist sich über so viele schwere Fragen auszusprecheri habe. Ms die Fragen, die im Vordergrund stehen, nannte er die Finanzgesetze und die Gesetze über die militärische Organisation, die sich den wirtschaftlichen Notwendigkeiten anpassen müssen, die aber trotzdem starl genug sein müssen, um Gefahren begegnen zu können. Auch die Aussprache über die auswärtige Politik sei unvermeidlich. Die Ruinen, die der K'ieg geschaffen habe, könnten nicht an einem Tag wieder aufgebaut werden, aber man dürfe nicht dulden, daß ein besiegter Feind die Verpflichtungen, die er unterzeichnet habe, beiseite zu schieben trachte.
Krieg im Osten.
Konstantinopel, 13 Jan. Das französische Torpedoboot „Sakalave" griff auf dem Schwarzen Meer russische Truppentransportschiffe an, von denen eines vernichtet wurde. »
Konstantinopel, 13. Jan. General Wrangel ist von der französischen Regierung verständigt worden, daß die französische Geldunterstützung vom 1. Februar s an aufhören werde.
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Berlin, 13. Jan. Die ,Moss. Ztg." meldet, vor, den Eisenbahnern sei heute eine neue Forderung eingereicht worden, die mit ihrer Rückwirkung aus die anderen Beamtenarten eine weitere Milliarde erfordern werde.
Freiburg, 13. Jan. Der Kaufmann Mutschler aus Herbolzheim, der den Raubübersall in dem Basel- Frankfurter Nachllchnellzug verübte, ist verhaftet worden.
London, 13. Jan. In Manchester shire wurde wegen der gedrückten Geschäftslage im Außenhandel eir Bergwerk geschlossen. 10 000 Arbeiter werden beschäs- tigungslns.
Stuttgart, t3. Jan.
(34. Sitzung.) Präsident Walter gibt ein Schreiben des Mg. Oberrcgierungsrat Dr. Wö!z (D.d.P.) bekannt, wonach dieser sein Mandat zum Landtag aus dienstlichen Gründen nie- derlegt. l
Minister Grapteilt auf eine Anfrage des Abg. Dickes (D.Vp.) mit, das Hcercrmuvicklungsamt habe auf die Vorstellungen von ! württ. Seite die Absicht, internierte Sowjrttruppen in das Miln- : singer Barackenlager zu bringen, anfgegeben. — Minister Dr. Schall erwidert a uf eine Anfrage des Abg. Noßmann (D.Vp.), der geordnete Hausierbetrieb sei 1919 noch hinter dem von 1913 zurückgeblieben, dagegen mache sich allerdings ein wilder Hausier- und Siraßenhandel breit, der namentlich als Schleichhandel mit Lebensmitteln bekämpft werden müsse. Die Polizeibehörden seien entsprechend angewiesen.
Auf die Anfrage des Abg. Egeltzaaf (D.Vp.) dir. die deutsche Gegenliste der feindlichen Kriegsverbrecher erklärt Staatsprn- i sident Hieber, er sei nach Fühlungnahme mit dem Auswärtigen ! Amt zu der Antwort ermächtigt: Das Material über Verbre- l chen, die im Krieg von Angehörigen der gegnerischen Heere ge- ! gen Deutsche begangen worden sind, ist von der Reichsregierung gesammelt worden. Das Material ist für die Gegner schwer belastend. Es liegen jedoch besondere Gründe vor, die eine Veröffentlichung zurzeit nicht ratsam erscheinen lassen. Es kommt hinzu, daß unsere Anklage jetzt wahrsckeinlich ungchört verhallen würde. Ein Beleg dafür ist in der Aufnahme zu finden, die das Buch von Otto von Stiilpnagrl „Die Wahrheit über die deutschen Kriegsverbrcchcn" gefunden hat. Herr v. j Stülpnagel hat in diesem Buch die von ihm gesammelten Nach- i richten über Kriegsverbrecher! der Gegner zusammengestellt. Diese ! Zusammenstellung bringt eine Reihe empörender Verbrechen, die ! den verschiedenen feindlichen -Heeren zur Last fallen. Das Buch , ist aber im Ausland völlig unbeachtet geblieben. Ich bin be- r reit, im Finanzausschuß weitere Auskunft zu geben. ?
Auf eine Anfrage des Abg. Herrn. Hiller (B.P.) sagt Mi- - nister Graf, daß in Ueüercinstimmung mit dem Reichsarbeitsmt- nisterium eine Abänderung der württ. Wohnungsversügung vom 29. August 191S erwogen werde, daß also die Zwangsvermietung bei Neubauten wegfallen würde.
Aus Stadt und Land.
Mleortelg, 14. Januar 1931.
Sitzung drS Gemtinderats vom 12. Ja«. Anwesend: der Vorsitzende und IS Mitglieder. Jako» Wurster, Kaufmann hier, glaubt sich durch die Art der Ausführung der Feldbereinigung II (Reute) geschädigt und verlangt im Beschwerdeweg, daß bei ihm eine Ausnahme von den für die Durchführung von F ldbereinigungen bestehenden Grundsätzen hinsichtlich der F ächenzuteilung gemacht werde. Die Stadt ist als Nebenliegerin beteiligt) sie könnte, da der Ausgang der Beschwerde unzweifelhaft feststeht, der Sache ruhig ihren Laus lassen. Aus Anlaß eines kürzlich von der Feldbereinigungskommission vorgenommenen Augenscheins hat nun re. Wurster den Wunsch ausgesprochen, persö iich mit dem Gemeinderat verhandeln zu dürfen. Der Vorsitzende kommt, um den Streit aus der Welt zu schaffen, zu dem Vorschlag, dadurch Entgegenkommen zu zeigen, daß dem Wurst r das in Fraae stehende siädt. Grundstück zum Kaufe angeboten oder das Wurster'sche Grundstück von der Stadt käuflich erworben wird. Mit Wurster kam hierauf ein Kaufvertrag zustande, wonach er den städt. Platz zum Preis von 3000 Mark abgetreten bekommt. — Otto Kaltenbach, Besteckfabrikant hier beabsichtigt, an der unteren Strecke der Hohenbergstraße ein Wohn- und Fabrikgebäude zu erstellen. Das Bau- pesuch ist in Behandlung. Hiebei hat sich die F-age der Feststellung einer Baulinie für diese Strecke aufgeworfen. Der Gemeinderot geht davon aus, daß van Feststellung einer solchen ab,»sehen sei, sofern eine 5 Meter breite Fahrbahn für die Hobenbergstraße sichecgefieilt wird. Gewünscht wird, dem Fabrikgebäude eine solche äußere Form zu geben, daß der Bau unauffällig in das Landschaftsbild paß:. — Kenntnisnahme von einem Spar-Erlaß des Ministeriums und Erledigung minderwichtiger Gegenstände.
sek. Am L8 Novcmber v. Js. versommelte der Landesverband württ. Schneidermeister die Jnnungsobermeister deS Lande? zu einer Besprechung über verschiedene wirtschaftliche Fragen. Im Vordergrund der Erörterungen stand der Hausierhandel mit Stoffen, wobei folger.de Entschließ mg angenommen wurde: Zur Zeit über chwemnren Hausterhändler das Land mit Stoffen. D> rch alle möglichen Ueberredun^skünsts, die der Wahrbeit niemals enispr'cken, suchen sie ihre Stoffe an den Mann zu bringm. Dem Laien erscheint die für diesen Zweck von gewissen Fabr kanten hergestellle Ware als besonders preiswert und er merkt erst dann, daß er minderwertige Ware und im Verhältnis zu teuer gekauft hat, wen« der gefertigte Anzug getragen wird. Dem Haust, rhändler ist es in der Hauptsache darum zu tun, seine Schundware zu mö rlichst hohem Pr-is zu verkaufen. Er hat auch kein Interesse daran, seine Kundschaft zu erhalten. Für den Nicht- fachrnaun ist es sehr schwer, Tuche auf die Qualiti-ät und Tragfähigkeit zu beurteilen, heute mehr denn je, weil die Beimischung von Ersatzstoffen schwer zu unterscheiden ist. Am besten ist das kaufende Publikum daan, wer n es sich vertrauensvoll an seinen ortsausä'sigen Schneider wendet, der ihm mit Rat und Tat an die Hand geht und ihn so gut und so billig wie möglich bedient. Das Schneiderhandwerk hat sich größtenteils in Einkaufsgemffenschaften zusammen- geschloffen, ist dadurch leistungsfähig und und bürgt für reelle Ware. Der Landesverband württ. Schneidermeister warnt davor, Sloffe beim Hausierhändler zu kaufen, da dieselben den Macherlohn kaum wert sind. In Anbetracht der hohen Betricbsspesen, die heute jeder Handwerker hat, können solche Sloffe nur mehr mit einem Zuschlag verarbeitet weiden.
— Die C'isenbahntariserhöhttng wird nach einer Mitteilung der ,,Deutschen Allg. Ztg." durchschnittlich nicht unter 50—60 Prozent betragen; sie wird noch nicht ausrcichen, um einen Fehlbetrag von 9 Milliarden zu decken. . _ ,
Die Ausnützung vcr bayerischen Wasserkräfte.
München, 13. Jan. Wie einem Artikel der „Münchn. N. Nachr." zu entnehmen ist, haben zwischen der bayerischen Regierung und einer amerikanischen Geldgruppe, die ein Darlehen gegen Ueberlassung der Wasserkräfte des Walchensee und der mirthwen Isar angeboten hat, stattgesunden. Der in dem englischen „Daily Telegraph^ genannte Anleihebetrag von 20 Milliarden Mark sei aber lächerlich übertrieben. Das englische Blatt Habs erkennen gegeben, daß auch englisches Kapital sich die Wasserkräfte interessiere.
An. ' Testten Gebiet.
Koblenz, 13. Jan. Kaplan Peter Betz aus Lautz- kirchen, der sich um die Behebung der Wohnungsnot durch Gründung von Zweckverbänden zur Herstellung von Wohnungen in der Pfalz und im Saaargbeiet einen Namen gemacht hat, wurde von der Snarregiernng zum Wohmingsreferenten ernannt.
Keine Ludendorss-Denkschrift.
München, 13. Jan. Die „Münchn. N. Nachr." können auf Grund unmittelbarer Anfrage bei General Ludendorff, der bekanntlich in der Nähe Münchens wohnt ieststellen, daß die Nachricht des Londoner „Daily Telegraph", Ludendorff habe eine Denknb ist über die Bolschewistengefahr an die Verbandamächtc ge ickNell eine reine Erfindung sei.
Die Deckungsfrage. - '
Berlin, 13. Jan. In der Beratung der Finanznnni- ffer im Reichsfinanzministerium über die Deckung der durch die Besoldungserhöhung nötigen Mehrausgaben des Reichs ist eine Einigung bis jetzt nicht erzielt worden., Namentlich befinden sich die süddeutschen Minister in einer starken Meinungsverschiedenheit zu den Plänen des Reichsfinanzministers Dr. Wirth. Wie verlautet, soll eine weitere Konferenz in Dresden stattsinden, wenn in Berlin keine Einigung erzielt wird.
dem besetzten Gebiet.
Koblenz, 13. Fan. Die Nhnnlandkommission des Verbands hat die vom Grafen Reventlow heraus- gegebene Wochenschrift „Der Reichswart" auf drei Mo- nete verboten. Ferner wurde der Vertrieb der Schris- t n des Engländers Morel „Der Schrecken am Rhein" r"> „Die schwarze Pest in Europa" im besetzten rheini- >'n Gebiet untersagt.
Keuhork, 13. Jan. Das Kriegsamt hat angeordnet, ^ tz die Zahl der amerikanischen Besatzungstruppen im Rheinland von 15 000 auf 8000 Mann herabgesetzt werde.
Koblenz, 13. Jan. Während bisher nur Znrower-- handlnngen gegen Verordnungen der interalliierten Rhein- landskommissiön mit Strafen bedroht waren, hat die Rheinlandskommission nunmehr durch Verordnung vom ß. Jan. bestimmst, daß auch jede Zuwiderhandlung gegen einen Befehl oder gegen eine Anweisung der Rheinlandskommission mit Geldstrafen bis zu 100 000 Mk. oder mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft wird.
Verbot der Fleischeinfuhr in die Schweiz.
Bern, 13. Jan. Das eidgenössische Veterinäramt zieht mit dem 20. Januar sämtliche Bewilligungen für Fleisch- eirM'.hr in die Schweiz zurück. Rollende Transporte werden letztmals am 20. Januar zur grenztierärztlichen Untersuchung zngelassen.
Peret nnd fein Programm.
Paris, 13. Jan. Das „Journal" glaubt bereits sagen zu können, wie etwa Kammerpräsident Peret, der znm Ministerpräsidenten auscrsehen sein soll, das Kabinett bilden würde.
Ein Frühlingstraum.
Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne.
74. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
"„Wir wollen nicht denken, Mary, nein! Jetzt habe ich Dich wieder und lasse Dich auch nicht mehr! Komm, setz Dich wieder zu mir — dann bin ich zufrieden. Diese Sünde, wenn es Sünde ist, wird uns Gott schon verzeihen!" Und er küßte sie wieder in heißer Leidenschaft. Ihr Gesicht glühte unter seinen Küssen, und sie vergaß alles in seinem Arm. Innig blickten seine -dunklen Augen aus sie, -liebkosend streichelte er ihr Gesicht, ihr Haar — und leise erzählte er ihr dann, wie und wodurch seine Verlobung mit Gabriele Ulrich zu stände gekommen war, von jenem unglückseligen Abend auf dem Friedhof, wo er ihr Taschentuch gesunden — von seinem Schmerz um sie, und dann von seiner so unglücklichen Ehe. „Das Kind, Mary, ist mein einziger Trost in diesem elenden Leben; wenn ich den Jungen nicht gehabt hätte — wer weiß — und dann, mein Süßes, verzehrte mich die Sehnsucht nach Dir! Wenn Tu mir wenigstens nur einmal noch ein Lebenszeichen gegeben hättest! — Sag mir, wie kommst Du eigentlich in dieses Gewand? Wo bist Tu in den Jahren gewesen?"
„O Wolf, das ist eine traurige Geschichte; erlaß sie mir —" bat sie.
„Nein, nein, erzähle mir; ich will teil an Deinem Leid haben! Wer weiß, ob das Geschick uns je eine solche Stunde wieder beschert.
Eng an ihn geschmiegt, erzählte sie stockend, oft durch seine Liebkosungen unterbrochen. „Nach meiner Abreise damals ging ich zunächst nach Börlin und nahm in einem seinen Hause eine Stelle als Kinderfräulein an; in ein Geschäft wollte ich nicht wieder, wenigstens vorläufig nicht. Aber der Hausherr war zudringlich geworden; er hatte mir die verlockendsten Anerbietungen gemacht, jooaß meines Bleibens in oem Hause glicht.
mehr sein konnte. So ging ich denn als Gesellschafterin zu einer älteren, reichen alleinstehenden Dame, zu einer Frau Doktor Walter, die in einem kleinen Torfe Thüringens in der Nähe von Weimar zurückgezogen lebte. Wir beide schlossen uns eng aneinander; ich wurde von ihr wie eine Tochter gehalten und geliebt bis — bis eines Tages —" sie stockte —
„Weiter, Mary, weiter, was war?" fragte er.
„O Wolf," sie verbarg ihr Antlitz an seiner Brust, „ich kann es nicht sagen —" eine schreckliche Ahnung durchzuckte ihn da; er hob ihr glühendes Gesicht empor und sah in die tränenschimmernden Augen — „Mary?" — sie nickte — „ja, Wolf, bis ich — — Wolf, ich war der Verzweiflung nahe; ich wollte sterben, fand aber nicht den Mut — Wolf, diese Tage der Angst und Qual werde ich nie vergessen! — Meiner mütterlichen Freundin war .mein gedrücktes Wesen ausgefallen; sie forschte nach der Ursache, und zu ihren Füßen bekannte ich alles. So gut sie war, hatte ich dock, nicht den Glauben, daß sie mich danach behalten würde und sah mich schon hinansgestoßen in die erbarmungslose Welt. — Ta, statt dessen hob sie mich liebevoll empor — „ar;mes, armes Kind," sagte sie nur. — — Wolf, ich durfte bei ihr bleiben; sie stand mir wie eine Mutter zur Seite, sonst wäre ich in Elend und Schmerzen gestorben. —"
Wolf war aufgesprungen und ging hastig ans Fenster. Das Gesicht an die Scheiben gelehnt, stand er da, von dem Gehörten tief erschüttert. Aschfahl wandte er sich endlich um „— nnd das Kind, Mary?" stieß er hervor.
„— War ein Knabe und trug Deine Züge, Deinen Namen, Wolf," sagte sie leise. Er umspannte ihren Arm so fest, daß es sie schmerzte.
„Mary, Liebste — und wo ist er? Warum hast Tn mir nie davon geschrieben?" Traurig schüttelte sie den Kops „— Dir das Herz schwer machen? Nein! Vor anderthalb Jahren habe ich ihn begraben. Hier
ist sein Bild!" Sie öffnete an der Taille ein paar Knöpfe und zog ein Bild hervor, das ein bildschönes Kind von zwei bis drei Jahren darstellte. Hastig griff, er danach und blieb lange im Anschanen versunken, während es gar wunderlich in seinen Zügen zuckte. Tann verglich er es mit dem schlafenden Kinde — ja, sie waren einander ähnlich wie nur Brüder sich gleichen können. Tief erschüttert barg er sein Haupt in Marys Schoß und weinte heiße Tränen; sein Körper bebte von der inneren Aufregung. Beruhigend strich sie mit der Hand durch sein lockiges Haar.
„Mary, warum hast Tu geschwiegen?" stöhnte er, „Du hast Unrecht getan, mir dies Kind vorzuenthalten; ich hatte ein Recht darauf! O wie hätte ich es lieb gehabt! Und nun ist es tot, ohne daß ich es gekannt habe. Lasse mir wenigstens das Bild, ja?"
„Behalte es, Wolf, ich habe noch einige! — Warum ich Dir nie davon geschrieben? Erstens wollte, es Frau Doktor Walter, der ich mich bedingungslos unterwarf, nicht, und dann wähnte ich Dich glücklich — zufrieden! Warum da den Frieden Deiner Ebe stören? Ich wollte tot sein für Dich! Und nun ist es doch anders gekommen! — Höre weiter! Frau Doktor Walter behielt mein Kind bei sich und schloß es an ihr Herz. — Und ich mußte doch arbeiten, verdienen — und wenn eS nur wenig war; aber einen Beruf mußte ich wieder haben. So ging ich fort, um die Krankenpflege zu erlernen — und im Dienste der leidenden Menschheit! das zu sühnen, was ich aus Liebe zu einem Einzelne«! gefehlt. Dem Schwesternverband konnte und wollte ich nicht angehören, da ich nicht mehr unbescholten war — aber als Privatpflegerin für die Armut ist man immer willkommen! .— Wolf, das Kind war meine ganze Wonne! Ich lebte nur für meinen süßen Knaben, uns die Zeit, die ich mit ihm zusammen sein konnte, war meine Erholung. Tann, Wolf, kam eine schreckliche Stunde für mich — wohl die schwerste meines. Lebens^!
- . .. i > ._(Fortsetzung, soirp. ) -'ipMMst-LM