Grimbach LA. Schonioocj. 4. Aug. (Post-Einbruch.) In der Nacht vom 29. auf 30. Juli wurde im hiesigen Postamt mit Hebeisen ein gebrochen und ne» ben vielen Postkarten amtliche Jnvalidenversicherungs- merken und Einkommenstenermarken im Gesamtwert von Oer 9000 Mari cMvblen.
Geislingen a. St.. 4. Aug. Erzs ch ü rsn n Sic Untersuchungen über den Abbau der Erzlager des"Tegelbergs auf den Markungen Alrenstadt und' Kuchen haben ein günstiges Ergebnis gebabl. Wegen der Ausbeute sollen lt. „Göppingcr Ztg." Berhandlungen zwischen der mürtt. Regierung und Industriellen des Rubrgebiers statt- sliideu.
Heilbronu, 4. Aug. (Strafkammer.) Tie Achreiuersebefrru Marie Stricker von Assalterbach. M Backnang, scheint einen gewissen Ruf genossen zu haben wegen ihrer Geschiülichleit bei Eingriffen gogen das keimende Leben, jedenfalls konnte sie sich einer ziemlich ausgedehnten Kundschaft namentlich unter dein jungen Volk rühmen. Der Staatsanwalt scheint aber jiir die Tätigkeit der Frau Stricker nicht das gleiche KerstSndnis gehabt zu haben, denn auf seinen Antrag ^urteilte die hiesige Strafkammer sie zu 1 Jahr -2 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust: sechs Mmen erhielten Strafen von IV» bis 3 M>,m^en, drei weitere wurden freigesprocken.
Vermischtes.
Auch ktn Gedenktag. Ein« lächerliche Heldentat verübte das snmzösische Heer vor 50 Jahren am 2. August 1870 durch die Beschießung und Bestürmung der offenen Stadt Saarbrücken, die nur von 3 Kompagnien preußischer Truppen besetzt war. Drei französische Divisionen g issen die Stadt an und beschos- , sie mit 23 Geschützen. Der Kaiser Napoleon war um 11 !r vormittags vor Saarbrücken ein Strossen, von dem jun- M Prinzen Lulu begleitet, der ait eigener Hand ein Ge-
M>i auf die wehrlose Stadt avseuee.: durste. „Die Soldaten weiten vor Rührung, als sie den Prinzen im Kugelregen das Geschütz bedienen sahen", meldete Napoleon an die Kai- kenn Eugenie. — Die schwache preußische Abteilung rüumie die Stadt erst, als die französischen Divisionen zum Sturm mgtngen, und sie nahm nördlich der Stadt eine neue Be- obachtungsstellung ein. Zwei Tage später erfochten Regim nOr der 5. und 11. preußischen und des 2. bayerischen Ko ps von der Armee des Kronprinzen Friedrich den glänzenden Fiea bei Weißenburg, wobei 18 Offiziere und 800 Soldmen, darunter viele Turkos unverwundct gefangen genommen wurde».
kin Wiener Ereignis. Trotz des Elends, das Wien heim- " ' ' " woran sich das leicht
laschende Entdeckung des Dr. Stein ach. nach der man mit einem Mejserschnitt aus Greisen tatendurstige Jünglinge machen kann. Sehr rasch ist es mit dieser Großtat des Men- kchengeistcs, vor der einem schaudern könnte, wieder ganz still geworden; eine längst bekannte, aber praktisch belanglose Lache war von geschäftigen Zeitungsreportern zu einem Welt- ereignis umgelogen worden. Es ist höchste Zeit, daß wieder etwas neues aufs Tapet kommt. Und das ist glücklicherweise schon in Sicht, ganz „Wien" spricht davon. Wenn^ das Bnrgtheater wieder seine Pforten öffnet, dann wird Fräulein Mac Cormick als Ophelia im „Hamlet" auftretsn. Wer ist Fräulein Mac Cormick? Nun, es ist die leidliche Enkelin von John Davison Rockfeller, des reichsten Mannes der Welt, den nur Tchwindelsteie in die österreichische Valuta zu übersetzen wagen. Die junge Dame hat in den Kriegsjahren in Zürich auf Theater studiert und wird zum erstenmal im Burgtheater auftreten. Das ist eben das Große der Begebenheit, daß es für die Wiener wichtiger ist, als für Fräulein Mac Cormick, die es nicht nötig hat. Sie verschmäht die Hauptstädte der .Sieger" und wählt die besiegteste von allen. Noch eine andere Sehenswürdigkeit gibt es derzeit in Wien: die 13jährige Teigen-, Klavier- Schachkünst'c in Ellis Stampa -Ben dis, die Monate hindurch in Kopenhagen auf den Straßen Lose oerkaust und für den Erlös von 12 Millionen Kronen den Wiener Lebensmittel beschafft haben soll. Man wird der .Franks. Ztg." recht geben müssen, wenn sic zu diesen Wiener Erlebnissen meint, daß eine solche Stadt noch nicht verloren sei.
Neue Behandlung der Schlaflosigkeit. Eine eigenartige Behandlung der Schlaflosigkeit beschreibt der Münchener Nervenarzt'Dr. Rudolf Heinrich in einer Arbeit, die unter dem Titel „Beiträge zur Theorie des Schlafs" bei Ginelin in München erschienen ist. Der Schlaf ist nach seiner Darstellung eine reflektorisch ausgelöstc Stofswechselleistung des Gehirns, mit der Aufgabe, die im Lauf des Tags im Nervensystem angesammclten Stoffwechsclgifte zu entfernen und «i- gleich durch Ausspeicherung von neuen Lebenskräften den Organismus wieder hcrzustellen und aufzubauen. Die Bewutzt- wsigkeit des Schlafs ist nicht das Endziel, sondern nur ein Kunstgriff der Natur, allerdings von höchster Zweckmäßigkeit, M dm Aufbau ungestört durchzuführen. Je größer die Er- aeuerungsfilhigkcit des Körpers, um so tiefer der Schlaf; Sa-
A aufbauende Tätigkeit des Körpers in den Hintergrund trüt. Die am häufigsten vorkommende Schlaflosigkeit ist nervös« «rt und hat ihre Ursache in einer mehr oder minder stark auftretenden Störung der Stoffivechsclleistung des Gchirns, insbesondere des Phosphorstoffwechsels, und zwar scheint der Organismus durch die verschiedensten Einflüsse Phosphorverluste P erleiden, die er nicht immer ausgleichen kann. Der Kör- jser hat die wunderbare Fähigkeit, diesen Stoff, der für die » Nervensystem sich abspiclenden Lebensprozesse von grotzer dldeuturg ist, aus den Sauerstoffverbindnngen der Nahrung ^ustußhlstchc:,, weil er seine mäßigende Kraft unbedingt für ben Stoffwechsel braucht. Durch die Steigerung der nervösen Erregbarkeit, die bei den meisten Nervenleiden vorhanden ist. Meht ein zu großer Verbrauch an Phosphor, der qllmüh- "ch zu einer Unterbiidunq an diesem Stoff und zu den bekannten anvösen Störungen, insbesondere zur Schlaflosigkeit führen mutz.. Der Verfasser hat nun Versuche gemacht, auf den gestörten vtofswechsci der Nervenzelle direkt cinzuwirken durch Der- ardnung .von keinem Phosphor öya» Sauerstoff und konnte aiit dieser Behandlung Erfolge erzielen, die bisher von keinM Heren Mittel erreicht worden sein sotten. Me Heilversuche chit Mhosphobion" ergaben folgendes: Nach der Einnahme vtn Hosphobion trat zunächst keine Müdigkeit, im Gegenteil ern« «regende erfrischende Wirkung aus. Die Nerven-Lelstungs-
KiKeü auf geistigem wie auf körperlichem Gebiet nahm M. ^ PMM» «Win stiftstk «Nb anOikitztrr, zugleich sank -i» «Wie „ervös« Reizbarkeit, es trat also «ine Steigerung der ^hiruMgkeit ein. Erst abends trat Müdigkeit. Me der dm gesunden, ein. di« dann zu einem ruhigen Schlaf überleitet«, ^es Phosphobinn wäre demnach imstande, den natürliche» vWgf herbehriführm.
Sn,:,r.>,i,lze. Ein« HanOschrist aus dem Fahr erzählt:
Man findet in älteren Jahrbüchern, daß 1448 alle Brunnen und Quellen ganz ausgetrocknet waren. 1475 blühten die Bäume im Oktober zum zweitenmal, um Martini hatte man reife
Kirschen. 1540 war es so dürr und der Wassermangel so groß, daß zu Bayreuth die Maß Wein 3 Heller, die Maß Wasser aber 4 Heller kostete. 1706 ging im Sommer fast keine
Mühle mehr, und im darauffolgenden Winter war es so warm, wie es oft im Sommer nicht ist. -—
Auch das Sitzen wird teurer. Die Haftkostcn haben bisher
eine Mark täglich betragen. Im Einverständnis mit dem Finanzminister haben der Iustizminister und der Minister des Innern in Preuße» diese Kosten mit Wirkung vom 1. Juli an auf 3 Mark für den Tag erhöht. Es gilt dies sowohib für die Personen, die zu Zuchthaus-, Gefängnis-, Festungs
haft- oder HaftstrafE verurteilt sind, wie für die Untersuchungs-,1 Zivilhaft- und Polizeigefangenen. Bei Selbstbeköstigung er-: mäßigt sich der Hastkostensatz auf die Hälfte.
Kampf Hegen die Badgäste. In dem schlesischen Badeort Freiwaldau (Kreis Sagau) zwangen die Arbeiter die Badegäste, meist Schieber und Schleichhändler, den Ort zu verlassen. Noch schlimmer erging es den Badegästen in Savona bet Genua. Hier kam es zu einer Schlägerei zwischen den
Gästen und den Arbeitern, wobei es 2 Tote und 6 Verwundete gab. Me Arbeiter haben einen 24stündigen Proteststreik
beschlossen.
Brand in Damaskus. In der syrischen Hauptstadt Damaskus/, deren sich die Franzosen erst bemächtigt haben, ist ein großer Brand ansgebrochen. Der Schaden sott sich auf 10 Milltone» Goldmark belaufen.
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 4. Aug.. (Schlachtviehmarkt.) Der dnite , freie Schlachtoiehmarkt am Schlachtviehhof hat die beiden ersten ! nock weit übertroffen. Es waren 445 Stück Großvieh, 2S4 Kälber und 23 Schweine zugeführt; die Qualität der Tiere war größtenteils gut, teilweise vorzüglich. Die Kälber und Schwei, ne waren in wenigen Minuten verkauft, vom Großvieh blieben 23 Stück übrig, die die Fleifchversorgungsstelle übernahm und mit 25 eigenen Tieren nach Köln ausfiihrte.
Letzte Rachrichte«.
WTB. Berlin. 5. Ang. Lcut »Freiheit" find Ms deck Axholt r Bvh«h-f nnd auf demOstbahnhcf i»Ber lin von Eisenbahnern West»» ml» AuSrüst«»t»»egr». »Snbe, »!e für Pole« bestimmt wäre», entdeckt ««b de. schlagnahrm worden- Die HrereSgeräte waren als Harm« kose Güler deklariirt worden.
WTB. Beili«. 5. Bug. Gestern Nachmittag veranstalteten dle Unabhängige« nnd Kommnuisten im Lustgarten z» Bcrlin >i»e groß? Pr,1es>vrrsa«ml«»g ge,e« ba» «e«e E»<woff>«»»lk!s«tz Die Veranstaltnng, die eine» rnhigrn Vrrlanf rahm, wnrde mit Hochrnfev auf Sowjet- rnßland beschlossen-
WTB. Verli», 5. Ang. Wie die .Berliner Morgen, post" meldet, nimmt die systematisch« L««1schr»hetz* i» »er fiShen» Plevisz Pest« ihre» Fortgang. Biele Mitglieder dentscher Vereinigung«»» wnrdr« verhaftet «nd nach Grandenz geschleppt. Bewaffnete polnische Bande« dnrchziehen das Land »nd mißhandeln dentsche Banern »n- ter dem Vorwand, HanSsnchnngen nach Waffe» vorznnehmen. Die Pferde werden den Banern weggenommen.
WTB. 5. Ang. Das .Berliner Tageblatt"
veröffentlicht über .»«Ssch»eit»»ge» »er schwarze» Trup, pe» im besitzt«« Gebiet fruchtbare Einzelheiten a«S eine« amtliche» Aktenstück, das die Anssagen »nd die behördliche« Feststellrmgen über 44 von schwarze« Soldaten begangene NotznchtSverbreche» wiedergibt. Die »«glücklichen Opfer, «eist Mädchen nnd jnvge Fra««, aber anch Anabe« i« schnlpflichttge« Alter, wnrdev nicht unr in bestialischtrr Weise genotzüchtigt, sonder« anch ihrer Habseliakeite« berankt. I« mehreren Fällen lehnte« die französischen Offiziere die strafrechtliche Verfolg»»« der Täter rnndweg ab, mit der Begrüudnng, daß die Leute 2'/« Jahre von z» Hanse weg seien »nd .etwas haben" «übte».
WTB. »erlia, 5. Ang. Wie der.Vorwärts" meldet, ist in Jüterbog ei« grotzer Wvffenlazer, das ans Ma- schinengewehrrn, Gewehren »nd Mnuttionsvorräte« besteht, entdecki worbe». Es soll, de» Blatt znfolge, von dentsche« Offizier'n angelegt sein, die sich jetzt in rnsfische« Dienste« befinden.
WTB. Mai»-, 4. Ang. Di« Interalliierte Rheinlauds- kommisfio« hat ein Schreiben an den dentsche« ReichSko«. miffar für die besetzte» rheinischen Gebiete gerichtet, in dem sie daranf anfmerksam macht, daß K»»bgeb«»-»» ans Rh»1»bampf»r», die geeignet find, als gegen die alliierte« Armeen oder gegen die Angehörigen der BesetznngSmächte j gerichtet ansaefaßt z« werden, »«bedingt verboten find »nd i streng bestraft werde«
- WTB. «e.tt», 4. Ang. Nach einer amtliche» AnS. f knnft der französische» Regiermg ist bie Rücklehr b«»t- ! scher Siaattang,höriger in die «uter französischer Ber-
- waltnng stehenden Teile der ehrmalineu Dentsche« Schntz- gebiete gegenwärtig untersagt.
WTB. Paris, 5. Ang (HavaS.) Die Unter,eich«»,, »e< türkische» Frtebensoertrag-. die hente stattstade« sollte, ist a«f Gamttag be» 7. U»g»si »ttrschobe» worden.
WTB. Lanba», 5. Ang. (HavaS.) Nach dem Eventvg Nrws haben bie britische »»» bt< französische Misst«» Warschau vrrtassr».
WTB. Bresla», 4 Ang. Die .BreSlaner Zeitung" meldet ans Kanth: Hente vorntittäg erfolgte in der büro- technffcken Abtrilnna drS Stahlwerks Mark ei»r Explosta». Sämtliche Fabrikzebö»»« wvrbr» t» bi» L»ft fchlrubert Die Anlagen stehe» in Flamme«.
WJB. L»»ba», 4. Ang. Die englische Regiernng hat der bolschewistischen Regiernng ans drahtlosem Wege »itge- teilt, daß angesichts der Tatsache, daß R»ßland mit Polen nicht alle,« Waffenstillstandverhandlnngen, sondern «ch FriedrvSverhandlnngen einznlette» verlangt, brr Pia» »er La»b«»er Koaferrnz a»fg»st<be» werdest stiäffe.
WTB. »««», 5. Ang. Wie der .Berl. Lokalanz." a»1 LrannsMleia meldet, kam eS i« Kreis Wolfenbüttel zn »I»1i«e» «atschr«tt»nge» streikender Landarbeiter gegen
Ar bei» willige. Bor de« Rittergut Malchter erschiene« be» weffvrte Streikende »nd verhinderte» die Arbeitswilligen an der Arbeit.
WTB. Weit», 5. Ananst. Der Berl. Lokalanz. erfährt a»S Königsberg, taß rechtsstehende Blätter Serich- te», anscheinend livkSradikale Kreise hätte» die dortige Frl»b»«Sk»m»issto» be» E»1«»te a»f a»-ebliche »rötze,« W»ff«n läge» t» bei P ovi»z anfmerlsa« gemacht Da die Enlenteosstziere de» Angebereien vachznakhm beaflchtigen, sei damit zn rechnen, daß fremdländische Offiziere dentsche» Grund nvd Bode« dnrchsnchten.
WTB. veeli», 5. Ang. Meldnnge« verschiedener Morgenblätter von der ostprenßischen Grenze b»stöttge» bi« Ei»» ahme va» Brest Lttowik dnrch die Sowjetarmee.
Lant .Beil. Margevpost" habe« die roten Trnppe» de» Bng in einer Brette von 100 Kilometer überschritten nnd stoßen in der Rkchtnug anf Sjedler vor, das »»» «och 8S Kilometer von Warscho« e»1f«r»t liegt.
Einer Meldung des .Berl. Tageblatts" znfolge spielt« sich Känpfe bereit» im Ranme von Praschyz, also i« Vorfeld von Warscha«, ab.
WTB. »«,«», 4. Ang. (AnS dev Bett. Abendblättern.) Wie die Abendblätter melden, ist ber biSye, komm ffari- sch« Oberpröfibrat Dr. Ernst Siehr vom 1. Angnst ab «nbgSliig z,m Oberpräfidrnte» von Ostprenßev rrnanr-L worden.
Ja der RcichSgetreidcftille besteht, wie daS „Berliner Tageblatt" erfährt, die Abficht, falls die Ernttergcbuiffe den Schötznuge» evtspreche«, bir vrotratio« von I960 anf 2000 Gram« z» erhöhen.
Ans Mannheim erfährt da» Berliner Tageblatt daß die Firma Lavz 650 Arbeiter» »nd 150 Angestellten ««. kündigt hat, weil die Verhandlnngen über den Wieder- onsba» in Nordfrankreich ins Stecken gerate» seien.
WTB. Kopenhagen, 5. Angnst. Nach einer Kownorr Meldung wollk» die Bolschewisten Wtkaa bo» Ltto»n» überlast«».
WTB. Pari», s. Ang. Die gestrige Pariser Abend« presse schildert, offerbar anf Grnud von Nachrichten an» Regiernrigkqnelle», bi« Lage i» Pole» frhr büßt». Der .TewpS' meivr, die gestern eingetroffene« Nachrichten feie« von e>ntm Ernst, den mau nicht lengne« könne. Die rote« Truppen hätten anf einer Brette von mehreren Kilometer» sich den Ukbergavg über den Bng erzwungen. Ihr Bor- marsch ans Warscha» vollziehe sich konzentrisch. Die polnischen Heere schie»en demoralisiert z« sein. Sie hätten am Bug fast keine« Widerstand geleistet: sie hätte« die Brücke« »ichr zerstört. Roch eine andere eberso schwere Gefahr drohe. Bolschewistische Sirettkräste, die man anf 40 000 Man» schätze, marschierte« längs der polnisch prenßtschen Grenze nach Mlava, n« die einzige Eisenbahnlinie die Danzig mit Warscha» verbinde, abznschneide». DaS Blatt spricht sogar von eine» Einsoll in de« .Conloir". Die polnische Sk- giernng fasse die Räumung von Warschau in» Ange, wen« der Zustand der Trnppe» eine Gegenoffensive nicht möglich »ache. Die polnische Regierung wolle jedoch den Kampf nicht anfgeben. Der Regiernngssttz solle i« eine westlich ge- legere Stadt, aber nicht nach Posen, verlegt werden, well in Pose» zn zahlreiche deutsche Mmente feix». Von jener Stadt onS wolle die Regierung die Verteidigung des Lände» oiganist're». — Wie Las .Jonrnal VeS Debals" schreibt, verhirdrrt die Anwesenheit der polnischen Regiernng in Warschau offenbar innere Usrnhe», die jedenfalls nach ihr« Abreise ansbrechr» würden. Mau bezweifle aber, daß sie Regiernng sich ln Warscha» hatte« könne. Zwischen Pari» «vd Lorrdo« werde der MeinnngSanStansch fortgesetz. Hl seien aber noch keine genanm Nachrichten bekannt gegeben worden über die endgültige Entscheidung, die FrankrM ünd England treffen würden. — Die Pariser Ausgabe tz» .New York Herald" erfährt von dem Londoner Korrespondenten veS Blattes, daß die englische Politik gegr«- über den Sowjet» daranf htna«sla«fe. Pole» seine» Schicksal z» über lassen «nd gegenüber der Regier»« von Moskau die wirtschaftliche Blockade anznwevde». GS sei «umöglich, dev Polen z« helfen. Ihre Stärke z« der roten Armee verhalte sich wie 1:3. Man setze sich höchstens der Gefahr ans, den Fehler z» ernenern, den ma» Ä Derrikin nnd Koltschak begangen habe. DaS sei die AnsW der englischen Militärmisfion, die sich angeublicklich in Pol» befinde. Sie werde aber nicht von der französischen MD» tirmission geteilt.
Briefkaste« der Redaktion.
Findet die KapitalertragSstener Auwend»«» anch ans die im Inland anfallenden Zinse» solcher Deutscher, U ihre» Wohnsitz M «EM HM»?
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Antwort: Die Grmrdlage der KapttalertragSstrmr bildet das Objekt. Soweit daS, dieser Stener z« Grunde . liegende Prtuzch des Schöpf»» an der Quelle dnrchgeführt ' werde» kam, Kommt es mif die Staatsangehörige, dm Wohnsitz oder Anfenthalt de» Betreffenden nicht M. SrStd- sätzlich müsse« also die ZinSerträgniffe eine- Jeden »« die KapitalertragSstener gekürzt werden. Da aber die fett länger als 2 Jahren danernd im Auslände wohnend» Deutschen von der KapttalertragSstener bestell find, so Hab» diese alljährlich bei dem für sie zuständigen Finanzamt «« Erstattung der inbehaltenrn Stener wegen Fehlens der subjektiv» Strnerpflicht nachznsnchen nnd diesem Amt gegenÄer die VorMtsrtznngcn sür ihre Besteimg von der Stener nachznweisrn.
Mutmatzliche» Wetter.
Die Störunge« laste« weitet nach, find Oer Immer «och nicht ganz ansgefüllt. Am Freitag nnd Samstag ist «eist trockenes, ziemlich warmes, strichweise gewittrige» Wett« zn erwarten. . ..
Für Gr/Schristlribm« verantwortlich: Lud«', Lank.
Druck und Verla, d« W. RieteHchar Buchdrucker«