Beschaffung wichtiger Lebensmittel unter Ausschluß be­hördlicher Einwirkung durch Abschluß unmittelbarer Lie- 'ernngsverträge sicherzustellen. 2. Sollte diesem Grund- iak nicht schleunigst Rechnung getragen werden, müssen die landwirtschaftlichen Körperschaften jede Mitarbeit für die Lebensmittelversorgung des deutschen Volks ablehnen, z Erste Voraussetzung für die Besserung der Lebens­haltung des deutschen Volks ist die Vermehrung land­wirtschaftlicher Produktion. Diese kann nur wieder hoch­kommen, wenn dem Landwirt endlich volle Freiheit m seinem Betrieb gegeben wird.

Aufschrift doppelt in Postpaketen. Nach den Vorschriften der Postordnung ist der Absender eines.Pa­kets verpflichtet, in das Paket obenauf ein Doppel der Aufschrift zu fegen. Leider wird diese Bestimmung viel m wenig beachtet. Die Fälle, in denen sich die Aus- ichriften der Pakete während der Postbeförderung los- lösten, sind außerordentlich zahlreich. Wenn in einem solchen Paket das vorgeschriebene Doppel der Aufschrift

bedarf es stets umfangreicher und zeitraubender Er­mittlungen, ehe die Sendung untergebracht werden kann, t'-ie Folge davon ist, daß die Sendung oft ihren Zweck verfehlt/der Inhalt verdirbt und Weiterungen für die Absender und den Empfänger entstehen. Hiezu kommt, daß der Absender für die Zeit der Lagerung des Pa­kets bei der Postanmeldestelle die postordnungsmäßige Lagergebühr von 30 Pfg. bezahlen muß.

Hautausschläge durch Lederersatz. In letz­ter Zeit wurden Klagen laut über das Auftreten von Entzündungen der Kopfhaut infolge Benützung von wachs- tuchartigem Ersatz für Schweißleder. Das württ. chem. Landesuntersuchungsamt hat sestgestellt, daß die flüch­tige, unter der Einwirkung von Wärme und Schweiß freiwerdende Karbolsäure (Phenol) an diesen Ausschlä­gen wesentlich beteiligt ist. Derartiger phenolhaltiger Schweißlederersatz sollte im Handel nicht geführt werden.

Stärkere Biere. Der Württembergische Brauer­bund E. V. Stuttgart teilt uns mit, daß von jetzt ab in allen Brauereien des Landes stärkere Biere ausge­stoßen werden, die offen und in Flaschen in allen Ausschankstellen und Flaschenbierhandlungen vom 1. Juli an zum Verkauf gelangen. Die württ. Brauindustrie hofft, daß damit die Einfuhr fremder Biere, insbeson­dre des teueren Pilsnerbieres, unnötig wid.

Nagold, 5. Juli. (Gefundener Raub.) In einem Steinbruch bei Ermingen wurden, in einen Sack eingeschlagen, verschiedene Kirchengeräte gefunden, die von dem Raub in der Kirche von Rohrdorf am 23. März 1M5 stammen. Die Geräte sind stark beschädigt.

Ealw, 5. Juli. (Sturmschaden. Unglücks Das am Samstag über unfern Bezirk niedergegangeve Gewitter hat an Feld- und Garteufrüchten schweren Schaden nngr richtet. Schwer betroffen wurde der Milchfuhrmavn Holzäpfel von Altbulach, dem der Blitz auf der Bulacher Steige sei» wertvolles Pferd erschlug. Das Unglück trifft den Mann um so schwerer, als ihm vor ein paar Woche« ebenfalls ein Pferd eingegangeu ist. Für beide Pferde waren ihm vor einiger Zeit 40000 Mk. geboten worden.

^ Stuttgart, 5. Juli. (Streik.) Die Angestellten der Bersorgungsbehörden und des Lazarettwesens in Würt­temberg sind infolge von Differenzen, die sich im Zu­sammenhang mit der Einführung des neuen Reichs- tarifs ergeben haben, am Samstag, den 3. Juli in dm Streik getreten.

Stuttgart, 5. Juli. (Die Maul- Und Klauen­seuche.) In den letzten Tagen wurde die Maul- und Klauenseuche durch Einstellschweine weiter ins Land her- ängeschleppt. Ueber sämtliche eirigeführten Schweine wur­de eine polizeiliche Beobachtung von 10 Tagen vor­geschrieben.

Marbach, 5. Juli. (Die Ernteaussichten.) Am Ä). Juni ist hier Wintergerste gedroschen worden. Sie war lautPostillon" gut eingebracht, hatte aber etwas schmale Körner. Roggen und Sommergerste werden diese Woche geschnitten. Die Ansuchen für den Herbst haben sich nicht, gebessert; es wird kaum ein mittlerer Ertrag zu erhoffen sein. Tie gesunden Trauben haben schon Erbsengröße. Die Beerenernre fällt reichlich aus. Die Aussichten auf die Obsternte sind unvermindert gilt.

Schorndorf, 5. Juli. (B esitzIvechsel.) Die Apo­theker Mörike und Gaupp haben die Geßnersche Apo­theke gekauft.

Voll, OA. Göppingen, 5. Juli. (Ein Gauner­trick.) Bei dem Geschirrhändler Schmid trat ein unbekannter Schwindler auf mit dem Anerbieten, ihm 80 Goldstücke zu 20 Mark um 25000 Mk. abzukau­fen Das Gold wurde aus dem Tische gezählt. Der Schwindler stellte einen Scheck aus. In diesem Augen­blick erschien ein Weiter Gauner, der sich als Geheim­polizist ausgab und den Käufer samt den Goldstücken angeblich auf das Rathaus mitnahm. Schmid wartet heute noch auf die Äiederkehr von Mann und Gold.

Tübingen, 5. Juli. (Häußer in der Ner- venklinik.) Der bekannte Wanderredner ist auf Ver­anlassung einer Behörde in die hiesige Klinik für Ge-

wnls« Nervenkranke eingebracht worden. _ ^

5. Juli- (Stenographen tag.) Mcy sechsjähriger Unterbrechung hielt gestern der Verband ME. Stenographen, System Gabelsberger, in der Frie- brich Eugen-Realschule zum erstenmal wieder einen Ver- r? q?tag mit öffentlichen Wettschreiben ab, woran sich w Meilungen mit Schreibaeschwindigkeiten von 80 bis Aa) Silben in der Minute 234 Personen beteiligten. Der ^rsitzeyde des Deutschen Stenographenbunhs, Professor P.!-ff-Tarmstadt, hielt einen Vortrag über die Stel- ning der Stenographie im neuen Reich. Nach dem Krieg st»ud man auch im stenographischen Vereinsleben vor Mn Trümmerfeld. Es sei zu wünschen, daß die Re­gungen. die Wege, der Stenographie nickt mehr Klotz

den Vereinen überlassen, sondern sie selbst in die Hand nehmen und sowohl an den höheren Schulen allgemein als auch in den Volksschulen als wahlfreies Lehrfach einführen.

Stuttgart, 5. Juli- (Die Katasterbeamten.) Die Beamten der Bezirksgeometerstellen wurden dem Landessinanzamt Abteilung für direkte Steuern unmit­telbar unterstellt.

Stuttgart, 5. Juli. (Amerikanische Liebes- ! gaben.) Jede Familie, die einen Minderbemittelten- ,! ausweis bringt, kann von heute ab einige Tosen ameri- ! konische kondensierte Milch beim Hilssansschuß (Wilhelms­platz 10) abholen, sofern sie nicht bereits solche empfan­gen hat.

Stuttgart, 5. Juli- (Zur Beseitigung der Gespan not.) Der Abg. Keil ist mit dem Reichs­wehrminister und dem Reichsschatzminister in Verbindung getreten und hat ihnen die Notlage der von der Maul- und Klauenseuche betroffenen Landwirte geschildert. Er erhielt die Zusage, daß die Landesfinanzämter und die Kommandostellen der Reichswehr angewiesen werden, den Landwirten Militärpserde leihweise zur Bergung der Ernte zu überlassen. A ich sonst soll jede mögliche Hilfe gewährt werden.

Oberndorf, 5. Juli. (Todesfall.) Kommerzien­rat Theodor Schmid, der langjährige kaufmännische Direktor der Waffenfabrik Mauser A.-G), ist am Sonn­tag in der medizinischen Klinik in Tübingen, wo er sich seit einiger Zeit aufhiell, im Alter von 64 Jah­ren an einem Herzschlag gestorben.

Hall, 5. Juli- (Vom Rathaus.) Durch Ver­handlungen der Stadtverwaltung mit den Milchproduzen­ten wurde der Milchpreis ab Sammelstelle auf 1.05 Mk. gesetzt. Die Verbraucher müssen 1.20 Mk. bezahlen,

Hall, 5. Juli. (Preistreiberei.) Ein Kauf­mannsehepaar hatte Friedenswaren im Wert von 10000 Mark zurückgelegt, um sie mit höherem Preis verkaufen zu können. Das Gericht verurteilte beide zu je 2000 Mk. Geldstrafe, außerdem wurden die Waren eingezogen.

Ellwangen, 5. Juli- (Nicht genug Brot.) Der Kommunalverband Ellwangen reicht Heuer mit seinen eigenen Vorräten an Brotgetreide und Gerste nicht bis zum Beginn des neuen Wirtschaftsjahres am 16. August. Tie Landcsgetreidestelle hat die Versorgung des Kom- i innalverbands Ellwangen mit Mehl vorerst abgelehnt, weil der Bezirk schlecht abgeliefert habe und weil zur Zeit nicht einmal die nicht 'selbstbewirtschaftenden Kom- uunalverbände ausreichend mit Mehl beliefert werden können. Der Kommunalverband Ellwangen, der in frü­heren Jahren noch an andere Bezirke Brotgetreide ab­gegeben hat (z. B. 26 168 Zentner im Erntejahr 1918) muß sich also weiter selbst versorgen. Um nun die Mehl- und Brotversorgung im Bezirk nicht zu gefährden und Unruhen im Bezirk zu vermeiden, richtet das Oberamt an die Landwirte die dringende Bitte, durchschnittlich pro Kopf noch 5 Kilo Brot oder Gerste zur Ablieferung zu bringen.

Kiinzelsau, 5. Juli- (Leicheufuvd.) Ein seit /'rügen Wochen in Nitzenhausen vermißter russischer Kriegsgefangener wurde von einem Jagdpächter im Walde erhängt aufgesunden. Er hatte noch 13 000 Mk. bei sich.

Ulm, 5. Juli. (Milch- und Butte rpreis.) In einer Versammlung von Landwirten, Städtern und Ver­tretern der Arbeiterschaft, der auch als Vertreter der Stadt Oberbürgermeister Dr. Schwammberger und als Vertreter des Oberamts Oberregierungsrat Maier bei­wohnte, wurde nach eingehender und zum Teil erregter Aussprache von den Landwirten und Molkereivertretern versprochen, den Milchpreis ab Srail und Molkerei auf 1 Mk. und den Butterpreis auf 10.15 Mk. herabzu­setzen.

Wurzach, 5. Juli. (Erzwungener Rücktritt) Die Arbeiter und Angestellten der Haidgauer Torfwerke haben im Schloßhof eine große Demonstration veran­staltet >uind nach stürmischen Verhandlungen den Rück­tritt des zweiten Direktors Brandt erzwungen.

Welzheim, 5. Juli. (Günstige Finanzlage.) Unsere Stadtgemeinde hat eine überaus günstige Finanz­lage. Während sie am 1. Slpnl 1914 noch etwas über 100000 Mk. Schulden hatte, ist sie heute schuldenfrei und besitzt ein Kapitalvermögen von 75 000 Mk. Auch die Schuld deS Wasserwerks mit 80 000 Mk. > konnte zu­rückbezahlt werden. Der Nmlagesatz betrug seit 1913 nur 18 Prozent der Ertragskatastcr. Das verdankt die Stadtgemeinde dem Waldreichtum

Bom Bodensee, 5. Juli- (Blutender Preß- hopfen.) Ein Hvpfenhündler in Tettnang verschickte Tage einen Zylinder für Preßhopfen an eine Brauerei bei Konstanz. Da der Hopfenzylinder in Friedrichshafen zu bluten anfing, wurde er geöffnet. Man fand darin 2iö Zentner Schweinefleisch, das leider durch das lange lagern bei der Hitze ungenießbar geworden ist.

Vermischtes.

Hinrichtung. Im Dezember v. I. HU der Kaufmann Schar- nagel in Zicmethaujen (bayer. Allgäu) seine Frau, seine Schwägerin und das Dienstmädchen mit dem Beil ermordet. Das vom Volksaericht Memmingen ergangene Todesurteil wur- de nun vollstreckt: Scharnagel ist von einer Abteilung des Kcmptener Reichswehrbataillons in einer Kiesgrube bei Häu* sing erschossen worden.

Die Kulturträger. In Dresden sprachen einige Herren «nd Damen vier französisch» Soldaten und einen Engländer, deren Uniform sie nicht kannten, aus der Straße um einen Beitrag zur Grenzspende an. Die Franzosen schlugen sofort auf t»e Damen etn und als nun das empörte Publikum für die Sammelnden Partei ergriff, beteiligte sich auch der Eng­länder au der Schlägerei. Ein hinzukommender cMischer Offi­zier ließ die fünf Soldaten in de» Arrep dringe».

Was bedeuten IW Milliarden im Zeitmaß? Wenn wir da» Jahr zu 365 Tagen nehmen, rechnetDer junge Kaufmann" uns vor, als? vier Jahre einen Schalttag hinzuzählen, alle 100 Jahre den Schalttag fehlen lassen (wie z. B. Februar 1900) und alle 1000 Jahre den Schalttag wieder in Rechnung stellen, dann zählt das bürgerliche Jahr rund 365,24 Tage. Diese ergeben 8765,76 Stunden -- 525 945,6 Minuten--31 556 736 Sekunden. 2n 1000 Jahren wären das 31 Milliarden 556 Millionen 736 000 Sekunden und in 3000 Fahren erst 94 Mil­liarden 760 Millionen 208 000 Sekunden. Es fehlen demnach an 100 Milliarden noch 5 439 792 000 Sekunden. Diese sind -- 169 Jahre 2 Tage 1 Minute 40 Sekunden. Nehmen wir nun an, daß mit der ersten Sekunde nach Mitternacht des Jahres 1 n. Chr. die Zahlung von 100 Milliarden Mark iu der Weise- begonnen wäre, daß jahrein, jahraus ununterbro­chen Tag und Nacht, in jeder Sekunde eine Mark gezahlt wor­den wäre, dann wäre die letzte Mark der 100 Milliarden am 2. Januar 3169, 20 Minuten vor 11 Uhr vormittags, fällig gewesen! Oder, falls um Mitternacht des Jahres 1920 mit der Zahlung in gleicher Weise begonnen wäre, dann wäre die peinliche Angelegenheit erst am 2. Januar 5089 beendet! Würden aber tagtäglich ununterbrochen eine volle Million gezahlt, dann brauchte man zu 1 Milliarde 1000 Tage und zu IM Milliarden IM OM Tage -- rund 274 Jahre! Am 1. -Januar 1820 beginnend, würde sich die Zahlung dann also bis zum Jahr 2194 hinziehen! Nur im Vergleich mit andern be­kannteren Zahlenarößen wie hier läßt es sich ermessen, wus IM Milliarden bedeuten. Dann aber wird uns auch die Unsinnigkeit der Kriegsschulpforderungen klar!

Maria v. Wildcnbruch P In Weimar ist die Witwe des Dichters Ernst o. Wildenb.uch im Alter von 73 Jahren ge- stvrbcn. Sie war eine Enkelin des Komponisten Karl Maria v. Weber.

Auf seinem Sommersitz Groß-Iena an der Unstruth ist der berühmte Maler und Bildhauer Max Klinger im Alter von 63 Jahren unerwartet an einer tzerzlähmung gestorben.

Das Schweineschmalz. Die Firma Gaißmaier in Ulm a. D. hatte bei der Rcichsstellc für Oele und Fette in Berlin um di: Einfuhr von ZOOM Kilo amerikanischen Schweineschmalzes zu 20 Mk. das Kilo nachzesucht. Das Gesuch wurde von Berlin abschlägig beschieden.

Letzte Rachrichte«.

WTB. Berit», 6. Juli. Laut .Perl. Lokalavz/ hat wkgen ihrer Letiiligung an den Unruhe« tu» Ruhr-Revier eine earize Reihe Kohlmbergarbeiter, insbesondere tschecho slovaktscher Staatsangehörigkeit, einen A«Srveif»ug<vef«-i erhalte«.

WTB. Berit», 6. Juli. Wie dem Berl. Lokalanzeig« ans Naumburg berichtet wird, ist der Prozeß Wege« de» Seitzer Landfrieden sbnrchs, der die Vorgänge im März v. IS. zur Aburteilung brachte, nach 35 tägiger Dauer vor de« hiesigen Schwurgericht zum Abschluß gelaugt. 40 Per. sonen wurden insgesamt z« 1S2 Jahre« «»h 2 Mamtte« Frrihriirprafe», darunter 80 Jahre« Z»chtha«t verur­teilt. Drei Angeklagte wurdev freigesprocheu.

WTB. Breit«, 6. Juli. Ohne sich irgendwelchem vor­schnellen Optimismus htngeben zu wolle», will das Tage­blatt in der Tatsache, daß der R,tchSwehr«t«ister Setz irr »«tz her Seurrol v Serckt »ach Spaa berufe» worden waren, ein günstiges Zeichen sehen. DaS Blatt glaubt Grund zu der Annahme zu haben, daß die englische und wohl auch die italienische Regierung »ach Ueberreühung der Enteutenoten Berichte aus Deutschland erhalten haben, die auf Grund besonderer Erhebung« verfaßt waren. Vor seiner Abreise nach Spaa hatte ver ReichSwehrmintster eine Unterredung mit Vertreter« der Presse und äußerte seine Genugtuung darüber, daß Deutschland nunmehr ür der Lage sei, an einem Tisch mit der Entente zu verhandeln. Er erblicke darin ein Zeichen dafür, daß endlich unsere früheren Feinde einsehen, daß ihre eigene« Interessen ihr« bisher verfolgte« Plänen gegenüberstehe», ein StandpuM, dm er wiederholt ta der Ocffcntlichkeii geltend gemacht habe, indem er auf die Gefahren htnwies, die mit der Herabsetzung der »ns verbliebenen Truppmzahl verbunden find. Dies» Standpunkt wird der Minister auch in Spaa vertreten.

Wie der »Vorwärts* bertchlet, ist das Programm der Verhandlungen von Spaa derart erweitert worden, daß fich die Abreise weiterer Minister nach dem Konferenzort not- wendig macht. Da der Reichstag nicht in Abwesenheit kr allermeisten Regierungsmitglieder weitertagen wolle, dürste er zu de« Beschluß komm«, seine Beratung« zu unter­brechen.

WTB. Berli», 6. Juli. Wie die »Germania* zuver­lässig erfährt, ist die Frag« der P Sstdentenrvahl »«ch r«i»«Swegr spruchreif. Der Wunsch der Reichsregienm- sowohl wie der des Reichstags gehen dahin, daß der Reichs- Präsident Wert bis ans weitere» sein Amt b-ibehaltm möge. Es sei anznnehmeu, daß er diesem Wnnsche willfahr« werde.

WTB. Pari», 6. Jnli. (Havas.) Aus Erkuodignogeu an zuständiger Stelle geht hervor, daß die von der Frank- fnrter Zritnvg a« 23. Juni gebrachte «achricht «her «« deutsche« K'irgSg, sauge«««, die »och in Frankreich r* rückgehalten werdm, nicht den Tatsache» entspricht. Die deutschen Gefangenen, deren Zahl ungefähr 350 beträgt, befinden sich beinahe alle i« Lager von Avignon. Der größte Teil davon wird zu laud- und forstwirtschaftlich« Arbeiten verwandt und ihr Schicksal ist absolut nicht elend. Deutsche Delegierte werden in der nächste« Zeit das Lager von Avignon besuchen. ES werden übrigens dem Präsident« der Republik nächstens Begnadigungsgesuche unterbreitet werde», sodaß eine große Zahl von Freilassung« wirb er­folgen können.

WTB. O»l»a«r, 6. Juli. Ein vo» Parti kommend« Zug mit der Bestimmung Nantes e»igleiste am Mo» tag Abmd »ach Paffterm deS Bahnhofes AubraiS. Sech» Person« wurden getötet und eine große Anzahl verwundet.

Mutmaßliche» Wetter.

Die Störung ist erschöpft. Nach ihrer Ausfüllmrg tritt Wieder Hochdruck in Kraft, unter dessen Einfluß am Milt «och und Donnerstag «eist trockene» und zeitweise bedeckte» Wetter zu erwart« ist.