'Staatlich anerkannte Säugnngspflegerin » ttt*« Die württembergische und die badische Regierung Ae» gegenseitig vereinbart, daß Säuglingspflegerinnen, (« Kaden <ngh die Kleinkinderpflegerinnen) die in dem einen Freistaat staatlich anerkannt worden sind, grund­sätzlich auch in dem anderen Staat Anerkennung ftn- s«n sollen.

Preiserhöhung für Rindfleisch. Unter Berück­sichtigung der neuen Häutepreise hat die württ. Fleisch­versorgungsstelle die Kommunalverbände ermächtigt, die Höchstpreise für Rindfleisch in Stuttgart auf 4.20 Mk., iu den Gemeinden des Landes ans 3.80 bis 4 Mark j« erhöhen.

Bon der Tabaksteuer. Die Ermäßigung der Tabaksteuer beträgt vom 1. Mai ab bis zum 30. Sep- teucker 1920 für Zigarren 75 Proz., für Zigaretten in den höchsten 5 Steuerklassen 50 Proz. und für feinge­schnittenen Rauchtabak in den beiden obersten Steuer­lasten 20 Proz) der vollen Sätze. Die Tabaksteuer für Zigaretten wird jedoch nicht unter den vollen Betrag von 87 Mk. je 1000 Stück, für feingeschnittenen Rauch­tabak nicht unter 32 Mk. pro Kilo ermäßigt.

EiuDWchHMker. Die wflvfi Laudesversorgnngs- itelle wird ans eingesparten Beständen im Juni 1 1 / 22 Mund Zucker auf den Kopf der Bevölkerung zur Ver­keilung bringen. Leider scheint es in Berlin nicht durch­zusetzen gewesen zu sein, statt der berühmtenunge­deckten Marmelade" eine entsprechende Menge reinen Zuckers heranszuschlagen, und so wird mancher genötigt sei«, die sündhaft teure Marmelade doch zu schlucken. Zum Trost erfährt man von zuständiger Stelle, daß in Aussicht genommen sei, die Zwangsbewirtschastung der Marmelade ganz einznstellen, was der Aufhebung des Zwangs, siegenießen" zu müssen, glekchkommt. Hoffent­lich gibt es dann, wenn es anders mit rechten Dingen zugeht, für die Allgemeinheit wieder mehr Obst und Zucker. Auf die Zwangsmarmelade wird man gern ver­zichte«.

Die Höchstpreise für Zwiebeln wurden am 15. April aufgehoben.

Die Ablieferungsprämie für Kartoffeln be­trägt für die nach dem 26. April gelieferten Kartoffeln ö Mark für den Zentner.

Der Umlauf des Papiergelds ist in der Woche vom 1. bis 7. April um 667,5 Millionen auf 59 568,6 Millionen Mark (45617 Mill. Reichsbanknoten und 13951,6 Mill. Tarlehenskassenscheine) gestiegen.

Der Apfelblütenstecher. Ter Gartenfreund muß e« wachsames Auge auf seine Obstbäume haben. Wo sich rostbraune Knospen zeigen, ist der Apfelblütenstecher (Kainswurm). Diese Kndspen sind, da der Wurm sie doch töten würde, auszubrechen, um seine Verbreitung zu ver­hindern. Das gegenwärtige Wetter ist sehr dazu geeignet, daß der Käfer viele Eier in die Knospen legen kann. Der Apfelblütenstecher bohrt sich mit seinem Rüssel in die Blutenknospe und legt ein Ei. hinein. Die Larve sitzt dann wohlgebvrgen in einer Vorratskammer und frißt die Staubfäden und den Stempel ab, um sich nach etwa 14 Tagen zu entpuppen. Die Blütenblätter sehen dann wie verbrannt ans. Es ist nicht ohne Erfolg, wenn man die Bäume abklopft und Papier oder ein großes, wo­möglich weißes Tuch unter den Baum legt. Man wird bald rostbraune Käferchen daraus finden. Der Abfall! vom Baum ist dem Feuer zu übergeben. Der Birn­baumrüsselkäfer tritt seltener auf und zerstört nicht die Blüten, wohl aber die Blätter des Birnbaums. Auch dieser Schädling kann durch Abklopfen und Abschütteln vertilgt werden.

G.Smbach, 20. April. Mit Zustimmung des Mwi - üeriumS des Kirchen- und Schulwesens vom 15. ds. Mts. hat das Kossistorium unter dem 17. die Loslösung der Kirchengeweiude Grömbach nebst de« Nebenort Garrweiler »vd der Filialkircheagemeinde Wörnersberg vom Dekanat^ amt Freudenstadt und ihre Zuteilung zum Dekanatamt Nagold genehmigt.

Stuttgart, 21. April. (Verkauf der Filder- bahn.) Die Filderbahn soll bekanntlich mit dem 1. --^arz mit allen Betriebsmitteln, Grundstücken, dingli-- vM Rechten usw. für die Summe von 6 Millionen Mk. auf den Staat und die Stadt Stuttgart übergehen. Die dem Unternehmen ruhenden Hypotheken sind von oee Württ. Nebenbahn-Gesellschaft zu löschen. Die Be­amten sind vom Staat zu übernehmen. Zuzüglich des ugws auf die zum Nennwert zurückzuzahlenden Obli- Mwnen ergibt sich für die Gesellschaft, deren Anlagen 0)707 MO Mk. zu Buch stehen, ein Verlust von ^EOOO Mk. Trotz des Verkehrsbedürjnisses der Iilder- den gegenwärtigen Verhältnissen die Ge­schäft nicht mehr in der Lage, wirtschaftlich zu ar- ?saen, da sich die Betriebsnnkosten infolge der erhöhten -matenalkosten, des Achtstundentags und der Lohnsteiae- rungen verdoppelt haben. Die Gesellschaft hatte sich an ./aat um Zuschüsse gewandt, wurde aber abschlägig ,-/^'den. Die Gesellschaft hat ausgerechnet, daß wenn ^ Gleise herausgenommen und die Betriebsmittel /kauft hätte, sie ungefähr 12 Miliolnen Mark einge- '/E/ hätte. OS die noch weiter in dem Besitz der ^ 'E'öhaft befindlichen Bahnen ohne Verlust betrieben r»en können, läßt sich noch nicht Voraussagen.

. 21. April. (Neue Betriebsräte-,

./dl). Die letzte Betriebsrätewahl in den Daimler- krken in Untertürkheim ist angefochten worden. Nach ^>n Urteil des Schlichtungsausschusses ist eine Neuwahl!

oorzunehmen.

«v^Euttgart, 21- April. (Berger Jnselquelle.)

»b Fassung der Sauerwasserquelle auf der Insel in mußte umgebaut werden, da durch Ansammlungen Kohlensäure in dem alten vertiessteu Wajserschacht

j verschiedene Uriglücksfätte verursacht wurden. Jetzt find I zwei Steinbrunnen mit je zwei Ausläufen erstellt wor­den, die durchaus gefahrlos sind.

Stuttgart, 21. April. (Die Weinhöchstpreise.) Der Württ. Hotelbesitzerverein beschloß in seiner Jahres­versammlung am 20. 2lpril, für die Aushebung der Wein­höchstpreise beim Ernährungsministerium und Landtag vorstellig zu werden. Es wurde in der Versammlung mitgeteilt, daß die Unterländer Hotelbesitzer in einer Ein­gabe an das Ministerium daraus hingewiesen haben, daß die Weinbauschule Weinsbera ihre ziemlich beträchtlichen Weinvorräte nicht zum Höchstpreis abgeben wolle, son­dern sie vorläufig noch zurückhalte.

Stuttgart, 21. April. (Vom Tage.) Auf dem Westbahnhof kam am Dienstag abend der 22 Jahre alte Maichinenb-autechniker Körb er von Musberg bejur Aufspringen in den fahrenden Zug unter die Räder. Der Tod trat sofort ein.

Aus einen: Lagerraum in der Johannisstraße wurden 1000 Rollen Nähfaden im Wert von 15000 Mark ge­stohlen.

Feuerbach, 21. Febt. (Vom Rathaus.) Der Gemeinderat beschloß eine Neuorganisation der städtischen Acmter. Die Assistentenstellen werden erheblich vermin­dert, aber die Beamtenstellen um 18 vermehrt.

Fcuerbach, 21. April. (Diebstahl.) Im Sport­haus hes Turnerbunds im Botnanger Tal wurden ver­schiedene Gegenstände im Wert von etwa 500 Mk. ge­stohlen. Die Täter konnten in Stuttgart sestgenommen werden. -r' Zl

Göppingen, 21. April. (Kirchen raub.) In der Nacht ans Montag wurden in der katholischen Josefkirche hier ans dem erbrochenen Tabernakel zwei goldene Hostien­kelch c gestohlen.

Calw, 21. April. (Berufung in die Reichs- schulkonfer enz.) Handelsschuldirektor Fischer hier, der Vorsitzende des württ. Landesverbands der Freien (privaten) Unterrichts- und Erziehungsanstalten, wurde zum Mitglied der Nei^sschulkonferenz berufen.

Ravensburg, 21. April. (Giftmord?) Auf dem Rheinhof bei Niederbiegen verschied der Gutsbesitzer Job. Weiß unerwartet unter Vergistungserscheinungen. Dre Frau des Verstorbenen und ein Knecht wurden in Hast genommen. _

Die württ. Verkehrsanstalten.

Der Verwaltungsbericht der württ. Verkehrsaustalten für das auf 31. März 1919 abschließende Rechnungs­jahr 1918 ist soeben ausgegeben worden. Die Staats - bahnen haben im genannten Berichtsjahr bei einer Gesamtausgabe von rund 165 Mill. Mk. mit einem Abmangel von rund 27 Millionen Mk. gegenüber dem Vorjahr und einem solchen von 42 Millionen gegenüber dem Voranschlag abgeschlossen, während im Jahr 1917 noch ein Betriebsüberschuß von 25 Mill. Mk. und im Jahr 1916 sogar ein solcher von 32,6 Mill. erzielt wer­den konnte. Nicht besser liegen die Verhältnisse bei der Post- und Telegraphen Verwaltung, wo bei ei­ner Gesamtausgabe von 56,6 Mill. Mk. ein Minderertrag von 21,2 Mill. Mk. sich ergab, 'während man im Jahr 1917 noch mit einem Defizit von nicht ganz 1 Million Mk. davonkam und im Jahr 1916 ein Betriebsüberschuß von 5 Vs Mill. Mk. erzielt wurde. Bei der Boden see- dampfschiffahrt ergab sich bei einer Gesamtaus­gabe von annähernd 600000 Mk. ein Defizit von 373068 Mk. Das Anlagekapital der Staatsbahnen ist mit 897,6 Mill. Mk. in Rechnung gestellt, die Eisen- üahnschuld mit 627,7 Mill. Die Betriebsergebnisse er­möglichen nicht nur keine Verzinsung des Anlagekapitals, sondern es muß aus Steuermitteln noch ein Fehlbetrag von 2,53 Prozent und, wenn die Ruhegehalte eingerechnet werden, sogar von 2,90 Prozent gedeckt werdm.

Vermischtes.

Pfarrhaus in Wieringen. Die holländische Regierung ver- ftanüelt wegen des Ankaufs des Pfarrhauses in Osterland (Wie- ringen), das dauernder Wohnsitz des ehemaligen deutschen Kron­prinzen bleiben soll. >

Schlask'arkh it. In Gündenhausen bei Schopfhelm (Ba­den) starb ein 17jährigcs Mädchen an Schlafkrankheit, nachdem sie 14 Tage völlig teilnahmlos auf dem Krankenlager gelegen hatte. Im besetzten Gebiet ist bekanntlich die Schlafkrankheit durch schwarze Franzosen eingeschleppt worden.

Billiger" Gänsebraten. In der Stadt Aschersleben und der Umgebung wurden am Samstag die Gänscküken, die bisher 40 und 50 Mark das Stück kosteten, mit 20 Mk. verkauft; Zie- enlämmer, die bisher 125 Mk. kosteten, gingen auf 50 Mk. runter.

Keine Beleuchtung in den Zügen. Wegen der Wirren in Mit- teldeutschland erhält die bayerische Bahnverwaltung kein Gas- öl mehr, da die Tecrschwelereien stillgelegt sind. Infolge­dessen werden die meisten Personenzüge keine Beleuchtung er­halten.

Gegen die neuortografie". Die Vollversammlung der Pro­fessoren, Privatdozenten und Lektoren der Westfälischen Wil­helmsuniversität hat sich in einem Protest gegen die radikale Neuregelung der deutschen Orthografie ausgesprochen und da­bei folgende Gesichtspunkte geltend gemacht: 1. Eine rein pho­netische Schreibung kann es nie geben, denn die Sprache ist Bewegung und läßt sich nicht fixieren. 2. Eine annähernd pho­netische Schreibung (wie sie hier geplant ist) hat jedes Volk am Anfana seiner kulturellen Entwicklung. Nur Sprachen ohne

JAmdtnandrang nach London. Nach einer Meldung der ,,Daily Mail droht London diesen Sommer eine Ueberschwemmunq durch Amerikaner und Koloniale. Ueber eine Million Amerikaner 100 OM Australier und 40 OM Kanadier Hütten die Absicht ausl gesprochen. Europa dieses Jahr zu besuchen. Aber der ver- sugoare Schiffsraum erlaube den Transport von nicht annä- hernd solcher Zahl. Trotzdem seien die großen Londoner Ho­tels für 6 Monate ausverkauft, und mehr als 16 große Or­ganisationen bemühten sich, die erwarteten Besucher privatim unterzubringe». Auf den Schiffen seien bis nach September nur noch sehr wenige Plätze zu bekommen.

Das Schaffensalter der Genies. Das Wunder der genialen Menschen ist eines der großen Rätsel, deren die Menschheit dank, bar. aber ohne Kenntnis der tieferen Gründe gegenübersteht und erhöht wird dieses Rätsel noch dadurch, daß viele der großen schöpferischen Geister schon in sehr frühem Lebensalter ihre Taten vollbringen. Einen Ueberblick über dies Schaffensalter des Genie» gibt Geh. Rat Theobald auf Grund amerikanischer Zn-

sammenstellungen in der .. reif»" findet man besonders Genies, die fast immer schon gewesen sind. Mozart komponierte mit fünf, Händel mit elf Jahren, Beethoven war mit 14 Jahren schon Hoforaanist, Pasc« schrieb mit 16 Jahren seine Abhandlung über Kugelschnitte. Laplac« hatte seine Stellung in der wissenschaftlichen Wen begründet, be-

ihrer Jugend

mattsche Pfadfinder hervorgetan. Galilei entdeckte mit 18 Jahren die Pendelgesetze und Newton mit noch nicht 25 das Gesetz der Schwere. Selbst Erfindungen, die doch eigentlich «in« listiger« praktische Erfahrung ooraussetzen. sind* von Genie» in

. »endlichem Alter äemacht worden. Perkin fand die Aniltnfarl mit 18 Jahren; Mc. Cornick baute mit 22 Jahren sein« erste Getreidemähmaschine; Westjnghouse und Markant hatten kau» ihre Volljährigkeit erreicht, als ihre Schöpfungen, die Druck­luftbremse und die drahtlose Telegraphie, ihren Weltruf be­gründeten. Wenn man die bedeutendsten Erfindungen der Neu­zeit und das Lebensalter der Erfinder bei ihrer Einführung zusammenstellt, so ergibt sich das verhältnismäßig frühe Durch­schnittsalter von 32 Jahren, in dem diese Erfindungen ge­macht wurden. Jedenfalls scheinen die regsten und ergiebigste» Lebensjahre der großen Erfinder zwischen 27 und 36 Jahren zu liegen; anfangs der 30er entfalten die Genies ihre großartigste Erfmdertätigkeit. Aber auch geniale Männer, die auf anderen Gebieten sich betätigen, haben schon im zarten Alter Hervor­ragendes geleistet. 'Raffaels Kunst hatte eine bewundernswert» Höhe erreicht, bevor er noch 17 Jahre alt war. Goethe konnte schon mit acht Jahren etwas Latein, Griechisch, Französisch und Italienisch. Unter den großen Eroberern der Weltgeschichte war! Alexander mit 25 Jahren Beherrscher der Welt, Hannioal mit 26 Jahren Oberbefehlshaber des karthagischen Heers und Na- oleon zeigte sich mit 27 Jahren als dsr größte Feldherr einer Zeit. -D

Im Unglück. Ein erschütterndes Bild bringt derBerner Bund" aus Wien. Am 1. April erschien eine eigentümlich an­mutende Gesellschaft vor Abgang des Schnellzugs nach Berlin am Franz-Ioseph-Bahnhof in Men. Eine kleine Fra« i» mittleren Jahren, ärmlich gekleidet, erschien mit einem , großen Mann in russischer Felouniform, einer Rotkreuzschwester mit zwei Kindern, einem Knaben im Alter von ungefähr 3 Jahr«»' und einem Mädchen, das nur wenige Monate zählen dürft«., Dazu drei kalmükisch aussehende Dienerinnen und ein russischer Infanterist mit einem Pudel. Das Handgepäck bestand m eia paar verschnürten Bündeln und einem einfachen Koffer. Be­gleitet wurde die Gesellschaft von einem dänischen Konsuln und einem alten Herrn, der in seinem Aussehen und in seiner, Kleiduna einen traurigen Eindruck machte. Die ganze Gesellschaft

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wurde in ein Abteil 1. und 2. Klasse untergebracht. Es war

tet einen Bruch mit unserer literarischen Tradition, der tech­nisch kaum durchführbar, wirtschaftlich von größtem Schaden wäre und die ganze bisherige deutsche Literatur nur noch für eine kleine Schicht von höher Gebildeten zugänglich ließe. 4. Die pädagogische Methode muß als ganz einseitig und falsch bezeichnet werden, die nur das Schreiben erleichtern will und gleichzeitig das Lesen mindestens in demselben Maß erschwert. Denn das Lesen ist ftir die Kultur jedes Volks noch wichtiger als dar Schreiben.

die einstige Großfürstin von Rußland und Schwester des Zaren, Olga Alexandrowna, die von Wien unter dänischem Schutz mit ihrer Familie nach einer langen Irrfahrt und furchtbare» Entbehrungen nach Kopenhagen, zu ihrer Mutter, der frühere» Zarin Maria Feodorowna, geborene Prinzessin Dagmar vo« Dänemark, reiste. ^

Entsprungener Zuchthäusler. Aus dem öuchryaüs in Ol 7^. gau (Schlesten) sind 19 Schwerverbrecher entwichen, darunter Zwei zu lebenslänglichem Zuchthaus Verurteilte.

Wirbelsturm. Ein furchtbarer Wirbelsturm c:rwüstete Teile von Alabama, Tennessee und Mississippi in den Vereinigten Staaten. Es gab 30 Tote. Der Schaden ist groß.

Der Hausschwamm. In der gegenwärtigen Zeit der Kohlen­not sucht man so viel Brennholz als möglich heranzuschaff» und dieses Holz wird vielfach wahllos in den Kellern auf­getürmt. Dabei kommt es häufig vor, daß auch vom Schwann»- gewebe durchwachsene Hölzer mit eingelegt werden. Ist dt» nötige Feuchtigkeit vorhanden, so wuchert das weiße Schwam»- aewebe alsbald weiter, ergreift das übrige Brennholz, aber auch das Konstruktionsholz des Hause» und sogar das Mauerwerk. Das Brennholz wird weich und verliert seine Heizkraft. I» Haus wuchert der Schwamm weiter und verbreitet einen pilzartt- ven Geruch. Deshalb ist Vorsicht beim Einlegen von Bren» Holz nötig. Man erkennt vom Schwamm ergriffenes Hotz an den feinen weißen Flecken an der Oberfläche oder bei au«» Holz an dem Pilzgewebe, mit dem das Holz wie durch zottig«» Wurzelwerk überzogen ist. Erkrankte« Holz ist auszusuchm und sofort zu verbrennen.

MSkchs« vo« hr«1». Zu einer Aachener Bank ka» dikser Tage eine ärmlich Meldete Fra» »nd zeigte ela zerknülltes Pap er vor. Ihr Sohu hätte es ihr einmeck a»8 Amerika als Weihnachtsaescherk gesandt; sie wisse nicht was cs weit sei, doch wolle sie einmal fragen, ob sie etwas dafür bekommen körne. Der Beamte sagte ihr, es sei ei» Tausevddollaisckeft. der 160060 Mark wert sei. Zitternd vor Frende «vd Schrecken kassierte das Mütterchen das Geld ein nnd fragte ganz verwundert, was es für die AuS- knnst sch«ldig sei.

8 Dev sicher Mrtt. Von einer vorbildlich unerschrocke­nen Tat, die ebenso vo» großem persönlichen Mut, wie vo» seltenem, vaterländischen Empfinden ze»gt, weiß die.Saat" in ihrer rcuesten Nummer z« berichten. A»k dem Kölner Bahnhof wurde Anfang Dezember des Vorjahrs rin Kind, das ein englischer Oberst an der Hand führte, vo» eine» Hund auf die Schienen gestoßen, aber im letzten Augenblick durch ein junges Mädchen mit Einsetzung des eigenen LebeuS vor dem herannahende« Zug weggerifsen. Die kühne Ret­terin, die Lockrer des Hegemeisters Zanke ans Hucrtgen bei Monschau in der Eifel, erhielt bald darauf eine Ein­ladung des englischen Obersten in dessen Dienstwohnung, wo eine Kompagnie britischer Soldaten vor ihr präsentieren mußte und sie einer Anzahl von Offizieren vorgestellt wurde. Bei der darausfolgenden Tafel, zu der sie beigezogen wurde, sollte sie einen besonderen Wunsch aussprechen, der ihr am Herzen liege. Da bat sie, es möge ein Hoch auf den deut­schen Kaiser ausgebracht werden. Und so geschaht und wiederum leisteten ihr beim Abschied die feindlichen Solda­ten die Ehrenbezeugung.

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