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Schwarzwäldsr Tageszeitung. Für die O.-A-Bezirke Nagold. Freudenstadt und Lalw.
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Ä»«S «,» Verla«, t« KUeokrt-.
Montag, de« 24. November.
Deutsche Nationalversammlung.
l " Verl!»' 21. Nov.
Präsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Tagesordnung: Anfragen.
^ Auf eine Anfrage des ALg. Schiele (D.-natl.Wp.) wegen der der Dertraos-Höchstpreise für Gemüse wird regierungsseitig geantwortet, daß von der Reichsstelle die herabgesetzten Preise fast durchweg wieder erhöht worden sind.
Abg. Dr. Becker-Hessen (D.Vp.) fragt wegen der deutschen Kriegsgefangenen in Rußland an. Regierungsseitig wird geant- wartet, daß man hoffe, daß im europäischen Rußland die bolschewistische Regierung die bisher bestandenen Bedenken fallen lassen werde und daß dann unsere Landsleute bald befreit werden würden. Für den Rücktransport der Gefangenen aus Trans- stbirien, Turkestan usw. bestehen noch große Schwierigkeiten. Das Befinden der Gefangenen sei im allgemeinen befriedigend Schweden habe die Aufsicht über diese Lager.
Abg. Geyer (U.S.P.) fragt an, wegen der schlechten Be- mdluna deutscher Kriegsgefangener durch ihre eigenen deutschen Vorgesetzten. Die Regierungsantwort geht dahin, daß Offiziere hierbei nicht in Frage kommen könnten, da diese in besonderen Lagern untergebracht gewesen sind, l Auf eine Mstüge des Abg. Hartmann-Berlin (D.d.P.) über
., "Arbeiter, die »rieht
einem Regiernngs-
^ ... > ^"",.. 7 " dringe, daß jede
Beschränkung der Koalitionsfreiheit unterbleibe.
" Auf eins Anfrage des Abg. Dr. Warmuth (D.natl.Vp.) we> «n zivilrechtliclier Ansprüche gegen die Soldatenräte erfolgt di, Antwott, daß bas Reich nicht für gesetzwidrige Handlungen de, Soldatenräte haste.
Abg. Molkewitz (D.natl.Vp.) fragt an wegen der Rückkehr des Generalfeldm»rfchalls v. Mackensen. Regierungsseitig wird «antwortet, daß die Reichsregierung wiederholt die schärfsten Proteste wegen der Zurückhaltung des Feldmarschalls erhoben «nd seine Freilassung erlangt habe.' Am 18. Nov. wurde die Rückkehr des Generalfeldmarschalls v. Mackensen von der französischen Regierung gestattet. Die Rückkehr wird auf dem Landwege über Italien erfolgen.
Abg. Frau Dr. Schlrmacher (D.nail.Vy.) fragt an, wegen der Hilfe für die Stadt Wien. Ein Vertreter des Ernährungsministeriums antwortet, daß der Notlage unbedingt abgeholfen werden müsse und solle, soweit dies in Anbetracht unserer eigenen Lage möglich und zu verantworten sei. Die Verhandlungen feien darüber im Gang. Deutsch-Oesterreich werde täglich 7000 Tonnen Kohlen aus Schlesien geliefert erhalten, unter der Voraussetzung, daß die Wagengestellung ausreiche.
Die Wahl des Abg. Simon-Franken (U.S.P.) wird nach dem Antrag des Ausschusses für ungültig erklärt.
*
Bem 29. November bis 2. Dezember wird die Nationalversammlung keine Vollsitzungen abhalten. Die Weihnachtsserien sollen am 18. Dezember beginnen.
? Die Reichseinlomwenfteuer.
' Tie Grundzüge der neuen Reichseinkommensteuer tsind bekannt gegeben worden und sie zeigen, wejch gewaltige Last, neben den vielen andern Steuern und Abgaben der Finanzreform, künftig den Schultern der Steuerzahler aufgebürdet wird. Unter Vorbehalt errechnet das 7 ,Reue Tagbl." z. B. folgende Steuerleistungen. Eine Dreiköpfige Familie darf vom Gesamteinkommen zunächst 1000 Mark abziehen, die an sich steuerfrei find; ferner find abzuziehen für die beiden übrigen zum Hauschalt des Steuerpflichtigen gehörigen Personen: 5004- «00---800 Mark. Tann bleibt
bei einem Gefamt- s Einkommen von:
6000 8000 10000 ^ 12000 15000 ^5. 20 000 M
ein steuerpflicht. Einkommen von: 4200 ^ ,
6 200 ^L 8 200 10200 M 13 200 ^
18 200 M
! Bei einer fünfköpfigen Familie '1000-p500-st300^-300->-300 ---- 2400 M
bei einem Gesamt- «in steuerpflicht,
i Einkommen von: Einkommen von:
6000 8000 10 OM.H 12000 15 OM.M 20 OM.M
3 6M -M 56M ^ 7 6M 9 600 ^ 12 6M 17 6M
und die Steuer beträgt:
- 488
782 1116 1490 2126^. 2950
find abzuziehen Tann bleibt und die Steuer beträgt: 408 ^
690 -M 1012 .4L 1380 1990 -4L 2875 .4L
Deutsche
Spar- Prämienanleihe ISIS
Neues vom Tage.
Neuer Eifen-ahnertarif
Berlin, 23. Nov. Ter Deutsche Eifenbahnerver- band hat in Gemeinschaft mit dem Vorstand des Allgeimeinen Eifenbahnerverbands und der Gewerkschaft deutscher Eisenbahner der preußischen Eisenbahnverwaltung entsprechend dem in der preußischen Landesversammlung geäußerten Wunsch der Verwaltung einen Tarifvertrags- Entwurf ausgearbeitet. Es sollen fünf Lohnklassen und drei Ortsklassen geschaffen werden.
> i Parteitag der Unabhängigen.
Berlin, 23. Nov. Ter Parteitag der Unabhängigen soz. Partei wird am 30. November in Leipzig stattenden.
Redakteur und Bürgermeister.
Berlin, 23. Nov. Zum Bürgermeister von Nen- Kölln bei Berlin wurde der sozialdemokratische Redakteur Scholz gewählt.
Mißbilligung des Verfahrens des Untersuchungsausschusses.
München, 23. Nov. Ter Vorstand der Deutschdemokratischen Partei in Bayern spricht in einer Entschließung aus: Ter in der Nationalversammlung geschaffene Untersuchungsausschuß habe die Erwartungen aufs schwerste enttäuscht. Statt die Wahrheit sachlich zu ergründen und klar zu stellen, habe er nur die Leidenschaften der Parteien ausgepeitscht und die nationale Würde durch eine System der Selbstbeschuldigung und Selbstzerfleischung stark geschwächt. Es sei jetzt allgemein erkannt, daß die Wahrheit über die Schuld am Kriege nicht durch die einseitig geführte Untersuchung eines Volks, sondern nur durch die Vernehmung der verantwortlichen Politiker aller feindlichen und neutralen Staaten vor einem einwandfrei besetzten unparteiischen Weitgerichtsho's und durch die Oeffnung der Geheimarchive aller Länder gefunden werden könne. Ter Vorstand verlangt daher, daß die Nationalversammlung die Einsetzung eines solchen Weltgerichtshofs Vorschläge und die Tätigkeit des Untersuchungsausschusses bis zur Einsetzung des Gerichtshofs einstelle, dah ferner die demokratische Fraktion ihre Mitglieder aus dem Ausschuß, zurückrufe und daß, wenn wider Erwarten der Untersuchungsausschuß doch weiter beraten sollte, unter allen Umständen die einseitige Zusammensetzung beseitigt und Garantien geschaffen werden, daß der Ausschuß sich auf ein sachgemäßes und zweckmäßiges Rechts- und Vern ehmungsverfahren beschränke.
Aus de m be setzte« Gebiet. _
. Mannheim, 23. Nov. Ter französische Korperak, der in Kaiserslautern den Kaufmann Möbs erschossen hat,' ist freigesprochen worden.
Der französische General Andlauer in Saarbrük- ken wird durch Generalleutnant Wirbel ersetzt.'
Frankfurt a. M., 23. Nov. Ter nach der Revolution eingesetzte Polizeipräsident wurde aufgefordert, sein Amt niederzulegen. Bezirkssekretär Ehrler wurde zum Präsidenten ernannt^_, . __ _ ,
Der Rückmarsch der Balterrkämpfer.
Königsberg, 23. Nov. Tie eiserne Division ist im Rückmarsch begriffen. Mitau ist vermutlich geräumt. Beiderseits Mitau haben die Litauer angegriffen. Die Bahn Mitau-Mprajewo ist westlich von den Letten unterbrochen. Ter deutsche Panzerzug, der zum Schutz der deutschen Eisenbahnabteilung im Baltikum zurückgeblieben war, ist entgleist und verbrannt: Aus deutscher Seite kämpft in der Hauptsache die kurländische Division, me von der Bolschewistenfront herbeigezogen wor- deni st. Ter Eisenbahnzug, in dem sich Bermondt befand, wurde ergebnislos angegriffen. Bei Radschiwilischki wird erbittert gekämpft. Tauroggen ist von regulären litauischen Truppen besetzt. Auch bei Prekulen griffen die Litauen an. Tie Bahn Tauroggen-Prekulen rst unterbrochen. General Eberhardt befindet sich in Schau- len. Tie Ententekommissiou für das Baltikum hat sich yach Tauroggen begeben.
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England gegen den Judsnstaat in Palästina.
Kairo, 23. Nov. Ter frühere englische Oberkom- mandierende in Palästina und Syrien General Allenby erklärte, England beabsichtige nicht mehr, einen jüdischen Staat in Palästina zu errichten. Tie Araber feien ent» schieden gegen diesen Plan. England werde im Verein mit Frankreich die Frage lösen. Vielleicht könnten den Juden gewisse Vorrechte eingeräumt werden, die jedoch mit den Grundforderungen der Araber vereinbar sein müssen.
Verordnung über Höchstpreise für Nährmittel
Vom 28. Okt. 1919 (Reichs Gfletzbl. S. 1834.)
Der Reichswirtschaftsminister hat mit sofortiger Wir - kung nachstehende Höchstpreis für Nährmittel im Klein - verkauf festgesetzt. Beim Verkauf dieser Nährmittel an Verbraucher dürfen folgende Preise für 500 Ge. Reiuge - wicht nicht überschritten werden.
Hafreflockeu lose —.92
in 250 Gr. Beutel 1.16 .
in 250 Gr. Packung (Kindernah cung) 1.30 ,
in 500 Gr. Packung (Kindernahrnng) 1.22 .
Hafermehl (Kindernahrung)
für 250 Gr. Packung 1.30 ,
für 500 Gr. Packung 1.25 ,
Trigwareu
ür Röhren 1.23 ,
ür Röhrenbruch 1.18 .
ür alle anderen Teigwaren 1.18 ,
Gries —.92 .
Gersteugraupe« —.71 „
Gerstevgritzr —.73 ,
Grrsteafiockeu —.75 ,
Nagold, 21. Nov. 1919.
Oberamt: Münz.
Betrifft Kälberanfbringnng.
Die Aufbringung der Kälber läßt alles zu wünschen übrig. Anstatt daß sie den mit der Schlachtviehaufbringung beauftragten Over «nd Unterkäufern ««geboten werden, komme« sie größtenteils in den Schleichhandel oder werden zu unerlaubten Hausschlachtungen verwendet. Es ist daher Veranlassung gegeben, daraus htnzuweisen, daß »ach wie vor dre Bestimmungen des» 8 1 der Verfügung der Fleischversorgnngsstelle für Württemberg und Hoheuzoller« vom 21. Nov. 1S17 in Giltigkeit find, wonach die Ablieferung von Schlachtvieh (Rinder« jede« Alters und Geschlechts, also einschl. von Kälbern, Schweine» «nd Schafe») an andere als die Beauftragten der Fleischversor - gnngsstelle Verbote« ist und andere als diese Beauftragte« Schlachtvieh nicht anskaufe« dürfe». Käuf.r wie Verkäufer machen sich einer Verfehlung schuldig, wenn sie entgegen dieser Vorschrift Vieh taufen oder verkaufen. Sie werden darauf aufmerksam gemacht, daß nunmehr Schleichhändler durchweg mit Gefängnis bestraft werden.
Die Herren Ortsvorsteher wie auch die Ober- und Uu- terkäufer, sowie die Landjäger- und Polizeimannschaft werden wiederholt angewiesen, die zu ihrer Kenntnis kommenden «»gesetzmäßigen Verkäufe «nd Schlachtungen von Kälbern unverzüglich zur Anzeige zu bringen. Dabei wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Fleischversorguugs- stelle für derartige Anzeigen nicht unerhebliche Belohnungen verwilligt.
Solche Belohnungen erhalten auch Privatpersonen, wenn sie Schwarzschlachtungen zur Anzeige bringen.
Nagold, 22. Nov. 1919. Oberamt: Münz.
EutlaffnngSmäutel.
Die Mäntel für entlassene Mannschaften sind nunmehr eingetroffen; die Inhaber einer diesbezüglichen Anweisung wollen sich bei der BezirNoersorzungsstelle Nagold melden.
Nagold, 22. Nov. 1919. Oberamt: Münz.
jährlich
10
mal
Hauptgewinne
1 . 000.000 Mark
Erste Gewinnziehung im März 1S20
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