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Hchwarzwälder Tageszeitung Für die O.-A -Bszirke Nagold, Freudenstadt und Talw.

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Samstag, Hrs SS. November.

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ToLengedenktag.

L>o wollen wir ihn seiern, so ost er wiederkehrt.

Er soll wecken und beleben, was sonst so leicht in uns und unter uns erlahmen und ersterben würde, zuerst das dankbare Gedächtnis unserer Toten. Im ersten Schmerz über einen Todesfall denken wir, daß wir den uns Entrissenen nie, nie vergessen können und werden. Aber will das Bild, das im Anfang stündlich vor unserer Seele stand, im vorwärtsdrängenden Leben nicht doch oft erbleichen und uns entschwinden? Aber nein! wir dürfen sie nicht vergessen, unsere teuren Tahingezangenen, noch vielmehr um unserer selbst als um ihretwillen. Tarum willkommen der Tag, der die dankbare Erinnerung an sie aufs neue weckt! Er mahue hier an die Tankesschuld gegen ehrwürdige Eltern, die unermüdlich gesorgt und geliebt, dort an edle Freunde, mit deren Treue Gott uns gesegnet! Er wecke in uns allen den Tank gegen die ungezählten gefallenen Brüder auch manche Schwester gehört dazu, die im furchtbaren Krieg für das Vater­land und für uns ihr kostbares Leben gelassen haben! Tah sie mit ihrem Sterben leider nicht erreicht, was ihre Seele erhofft und ersehnt, macht ihren Todesgang für­wahr nicht geringeren Tankes wert. Laßt uns ihnen dankbar sein und bleiben! Tankbar ist die Art und der Beweis edler Seelen.

Aus dem dankbaren Gedächtnis unserer Toten soll aber weiter Opfermut entspringen. Hin und her in vnscren Gemeinden sinnt man auf würdige Tenkmale für die Gefallenen. Aber kein noch so stattliches Tenkmai würde den Opfern, die es ehren soll genügen, wenn nicht ein kräftiger Opfersinn in uns selbst lebendig würde. Wir sind unserer Toten nur wert, wenn wir ebenso wie sie bereit sind, uns dem Vaterland zu weihen und un­seren Brüdern zu opfern. Gleich unseren Toten wollen darum auch wir unsere Last tragen, ohne zu klagen, wollen, statt zu streiten und zu zanken, treu Zusam­menhalten und uns ineinanderschicken und fügen. Wie woll­ten selbstsüchtige Genießer und habgierige Mammons­seelen, welche die Not der Zeit nur immer hartherziger für ihren Gewinn ausbeuten, vor unseren Toten be­stehen? Das sei heute ganz besonders die Frage.

Zum Opfermut muß ferner der Lebensernst kom­men. Ter alle unsere Toten abgerufen, wird früher oder später als Gottes Bote seine Knochenhand auch auf unsere Schultern legen. Tann wird die Frage sein: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Wir leben auf Ver­antwortung. Keim Stück unserer kostbaren Lebenszeit darf verträumt, vergeudet, verderbt werden. Recht ge­lebt aber haben wir unser Leben nur, wenn es im Gedanken an die Ewigkeit gelebt ist.

Berlin 20. Nov.

Präsident Fchienbach eröffnet täc Sitzung um 3.20 Uhr. Auf dem Platze des verstorbenen Abg. Gröber liegt ein Lor» beerüranzt

Präsident Fehrenbach: (die Minister und Abgeordneten er­beben sich von ihren Plätzen.) Die Nationalversammlung hat zwei schwere Verluste zu beklagen. Der Abg. Haase hat sich durch seine Stellung in seiner Partei, durch seine Arbeitskraft und seine Kollegialität, sowie durch seine Uneigennützigkeit bei der Vertretung seiner Ideale ein bauerndes Andenken gesichert. Infolge eines Schiaganfa'ls ist gestern unser Kollege Grober verschieden. Er gehörte cm volles Menschenalter dem Reichs- ? tag an, seit dem Jahr 1887 und hiernach der National­versammlung. Er war zugleich seit dem Jahr 1889 Mitglied der württ. Zweiten Hammer. In den letzten Jahren bekleidete er das Amt eines ersten Vorsitzenden der Zentrumsfrakiion. Gr war unstreitig einer der arbeitsfreudigsten Mitglieder des Parlaments, aus dessen Feder ausgezeichnete Berichte über all« wichtigsten Gesetzgebungswcrke entstanden. Er galt als der beste Kenner der parlamentarischen Geschäftsordnung und war ein wirkungsvoller Redner für die Rechte und die Wohlfahrt de- Volks, wie auch für die Rechte der Volksvertreter. Ein selbst- ,loser Charakter, hatten seine Worte volle Wirksamkeit aucl weit über den Kreis seiner eigenen Fraktion hinaus. Er stark bei seinem ersten Ausgang nack einem schweren Unfall im Reiche vureau in den Armen des Bureaudirektors, als er sich nnä unseren demnächstigcn Aufgaben erkundigte. Sie haben sich zr:n ehrenden Andenken der beiden Heimgegangenen Kollegen vor Ihren Plätzen erhoben. Ich stelle dies fest und danke Ihnen.

Nach den Berichten des Ausschusses für die Eingaben be­treffend die Bewilligung des Armenrechts werden diese nach Kur, zer Anssprache erledigt. Der mündliche Bericht des Ausschusses> den Reichshaushalt über Petitionen zum Reichshanshaltsplan fili 1919 wird ebenfalls erledigt.

Nächste Sitzung morgen l Uhr: Anfragen, Wahlprüfun- igen nsw. _

Neues vom Tage.

Aus dem Untersuchungsausschuß.

Berlin, 21. Nov. Ter parlamentarische Unter­suchungsausschuß wird in den Fragen der Friedens- Vermittlung Wilsons und der Anwendung des Tauchboot kriegs auf weitere Vernehmung Hin- Venburgs und Ludendorffs verzichten, da die vor­liegenden Aussagen für die Zwecke des Ausschusses hin­reichend seien. Tiagegen ist nach derD. Allg. Ztg." nicht ausgeschlossen, daß eine weitere Vernehmung in den anderen Fragen bei' gegebener Gelegenheit erfolgen wird.

Di- offizielle Ehrenkompagnie.

Berlin, 21. Nov. Bei der Abreise Hindenburgs von Berlin erwies ihm eine Kompagnie der Reichswehr mit klingendem Spiel die militärischen Ehren. Tie Kom­pagnie war mit Einwilligung des Reichswehrministers Noske gestellt. Unter den beim Abschied anwesenden Offi­zieren befand sich General Lüttwitz und als Vertreter des Ministers General Reinhardt.

- Einigung.

Berlitz, 21. Nov. Wie aus parlamentarischen Krei­sen verlautet, hat nach der gestrigen Vollsitzung der Na­tionalversammlung eine Fraktionssitzung der Unabhängig gen Sozialdemokratie stattgefunden, in der auch die Eini- gnngsfrage eingehend besprochen wurde.

Die Forderungen der deutschen Landwirtschaft

Berlin, 21. Nov. Tie vom Reichsausschuß, für die deutsche Landwirtschaft der Regierung und den Par­lamenten übergebenen Forderungen über grundlegend« Aenderungen des jetzigen Systems der Wirtschaftsord­nung finden große Beachtung. Im Rcichswirtschasis- ministerium wird nach derVoss. Ztg." in nächster Zei! eine Beratung stattfinden, in der eine Entscheidung ge­troffen werden soll. Tie bisherige Zuckerbewirtschaftnne soll geändert werden. Tie Reichsgetreidestelle sei be­reits soweit eingedeckt, daß die Brotversorgung des Reichs bis Mitte Februar sichergestellt sei, mit genügender Ver­mehrung der Vorräte sei bestimmt zu rechnen, umso mehr als die Ernte besser war als im Vorjahr.

Lor StrerL°.

Dortmund, 21. Nov. Tie Bäcker ge Hilfen sind in den Streik -ingetreten, weil die Stadtverwaltung und der Regierungspräsident in Arnsberg die verlangte Er­höhung des Brotpreises abgelehnt haben, wodurch die geforderte Lohnerhöhung unmöglich wurde. Tie Brot­versorgung der Stadt ist nicht gefährdet.

Hamburg, 21. Nov. Tie Kommunisten hatten ver­sucht, heute einen Streik der Werftarbeiter ausbrechen zu lassen. Tie große Mehrheit der Arbeiter ist aber zur Arbeit erschienen.

Barcelona, 21. Nov. Tie seit Monaten andauernde Streikbewegung ist noch nicht zur Ruhe gekommen. Im­mer wieder brechen einzelne Streiks ans. Gestern Hat das Personal der Gast- und Kaffeehäuser die Arbeit nieder­gelegt. Auch in anderen Berufsarten streiken die Ar­beiter teilweise, weil die Arbeitgeber beschlossen haben, die .Streikagitatoren nicht mehr zu beschäftigen.

, Aus dem besetzten Gebiet.

Mainz, 2l. Nov. Von der französischen Militär­verwaltung ist die im Verlag von August Scherl G. m. b. H. erscheinende ZeitschriftDas 20. Jahrhundert" dau­ernd verboten worden. --

Bon der Friedenskonferenz.

Paris, 21. Nov. Tie japanische Vertretung auf der Friedenskonferenz bestreitet die Blättermeldung, daß Ja­pan mit der Moskauer Sovjetregierung Verhandlungen angeknüpft habe.

Tie amerikanischen Bevollmächtigten werden am 5. Dezember nach Amerika abreisen.

Paris, 21. Nov. In parlamentarischen Kreisen glaubt man, daß Clemencean sich bestimmen lassen werde, noch einige Zeit im Amt zu bleiben, wenigstens bis zur Neuwahl des Senats (14. Januar).

Minister Bi Viani soll erklärt haben, Clemencean müsse Präsident von Frankreich werden.

Kriegserklärung an Rußland-

Rotterdam, 21. Nov. Ter Pariser MitalHeite, desNieuwe Rotterdamsche Courant" hört in Pariser Kammerkreisen, daß Clemencean auf Grund der erdrücken­den Mehrheit, die ihm die Kammerwah! verschafft hat, versuchen will, eine Kriegserklärung an Rußland durch­zudrücken.

Die Lage im Ballenland.

Königsberg, 21. Nov. Tie baltischen Einwohner flüchten nach Deutschland; über 1000 haben schon die Grenze überschritten. Auch der Westrussische Zentrai- rat, die für Westrußland bestimmte Regierung, hat sich nach Deutschland begeben. Oberst Awalow-Bermondt steht mit seinen Truppen in Tukkum. Tie Nachricht, daß die Letten ihm in den Rücken gekommen seien, hat sich nicht bestätigt.

Zurückziehung der amerikanischen Truppen?

Rotterdam, 21. Nov. Nach der Pariser Ausgabe derChicago Tribüne" sollen die amerikanischen Trup­pen vom Rhein zurückgenommen werden und nach Ame­rika heimkehren, sobald Wilson den Fricdensvertrag zu­rückzieht.

Neue Arbeitskonferenz in Washington.

Washington, 2l. Nov. Havas meldet, Wilson wer­de auf 1. Tezember eine neue Arbeitskonferenz nach Washington einberufen.

Der Krieg im Dften.

Helfingsors, 21. Nov. Tie Bolschewisten gewannen weiter Gelände. Ter esthnische Oberbefehlshaber hat im Hinblick auf die steigende Friedenssehnsuch innerhalb der esthnischen Armee einen Tagesbefehl erlassen, in dem er vor bolschewistischer Agitation warnt und betont, daß Esthland zum Frieden bereit sei, aber nur einen Frieden schließen könne, der Esthlands Lebensbedürfnisse, sowie seine Zukunft sichere. Laut einer Meldung aus Riga ist der dortige Schiffsverkehr wieder ausgenommen wor­den.

Bündnis zwischen Japan und China-

London, 21. Nov. Unbestätigten Meldungen zufol­ge soll Japan mit China ein Bündnis zur gemeinsamen Wahrung der asiatischen Interessen geschlossen haben. (Vor einiger Zeit wurde schon von dem Bündnisvertrag ge­meldet, die Nachricht blieb aber bisher unbestätigt.) .

Die Unruhen in Aegypten.

Kairo, 21. Nov. (Havas.) Tie Unruhen nehmen in Kairo ständig zu. Gestern waren vier Fünftel der Stadt in halbem Aufruhr. Tie Menge verhinderte den Straßenbahnverkehr. Tie außer sich geratene ägyptische Infanterie (!) feuerte in die Massen, wobei es viele Tote Verwundete gab. Tie Menge zog mit den Toten und Verwundeten durch die Straßen. Darauf griff auch das englische Militär ein und stellte die Ruhe wieder her.

Der Friede am 1. Dezember -

Berlin, 21. Nov. TerBerliner Lokalanzeiger" meldet, der Oberste Rat werde auch ohne die Zustimmung der Vereinigten Staaten den Frieden am 1. Tezember in Kraft treten lassen. (Tos Zweite Protokoll wäre dem-' nach von Deutschland angenommen worden. D. Sch.)

Die Schweiz tritt in de» Völkerbund ei».

Der Ständerat beschloß mit 33 gegen 6 Stimmen die Zustimmung Hum Beschluß des Nationalrats betreffend den Eintritt «r Pen Völkerbund.

,W?fahrest" für «W^gi^nd.

Rotterdam, 81. Nov. Einige englische Blätter, vor allem dieTimes", warnen vor dermonarchisti­schen Gefahr" in Teutschland, die eine gewaltige Umwäl­zung herbeiführen könne. Tie Truppen des Generals v. d. Goltz bilden den Kern einer viel größeren Streit­macht, die heimlich außerhalb Deutschlands vorbereitet werde, bis die Militärpartei den Augenblick für gekom­men halte. Ter Besorgnis habe auch Lloyd George im Ünterhaus Ausdruck gegeben. Man dürfe den Kai­ser nicht so nahe bei Teutschland lassen, es könnte sonst eine nochmalige Entscheidungsschlacht nötig werde».

L0'don, 21. Nov. Im Verlauf der Anfrage über seine Rede in der Guild Hall sagte Lloyd George im Unterhaus, die Deutschen müssen aus dem Baltenland entfernt werden, sonst sei Europa nicht mehr sicher. Auch im Kampf gegen Napoleon 1. sei die Erhebung Deutsch­lands vom Osten ausgegangen. (Lloyd George will wohl durch solche inhaltlosen Redensarten die Aufmerk­samkeit vo.r der Anbandelung mit den Bolschewisten ablen­ken oder sie dem Unterhaus schmackhafter machen. (Di. Schr.). Ter Erste Seelord erklärte, das Gerücht, daß der Seekrieg in der Ostsee aufhören werde, sei unrichtig. Solange die englische Flotte in der Ostsee sei, werde der Kommandant die nötigen Schritte tun, um die Schiffe zu schützen. (Diese Auskunft ist derjenigen Lloyd Georges ebenbürtig; sie sagt gar nichts.)