Was der September bringt. Die Deutschs Nationalversammlung tritt am 30. September in Ber­lin zu einer Vollversammlung zusammen. Am 1. Sep-, lember fand eine Viehzählung (Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh, Kaninchen) statt. Dis Reichsbanknoten zu 50 Mark mit dem Datum 20.10. !918 sind bis zum 10. September umzutauschen. Die Wirksamkeit der Anordnung betreffend das Verbot der Ausfuhr, Veräußerung oder Verpfändung ausländischer Wertpapiere ist bis zum 30. September verlängert wor­den. Im September wird zum ersten Male wieder reine deutsche Seife geliefert werden. Aus der Reihe der Veranstaltungen, Kongresse und dergl. sind hervorzuheben: Die Ausstellung der Deutschen Landwirtjchaftsgesellschaft Mitte September (Magdeburg), der Allgemeine deutsche evang. Kirchentag vom 2. bis 5. (Dresden), die All­gemeine evang.-luth. Konferenz vom 8. bis 11. (Leipzig), der De usche Gastwirtstag vom 9. bis 11. (Königsberg i. Pr-), der Deutsche Anwaltstag am 13. und 14. (Leip­zig), die Allgemeine Nahrungs- und Genußmittel-Aus­stellung vom 27. September bis 5. Oktober (Stuttgart).

Postpakete aus Amerika sind in letzter Zeit in Hamburg in so großer Zahl eingetroffen, daß es aus verschiedenen Gründen angezeigt erschien, sie ohne die sonst vorgeschriebenen Paketkarten weiter zu befördern, zumal die Pakete meist Lebensmittel enthalten. Leider unterliegen die Sendungen einem seyr hohen Zoll. So mußten neulich für 2 Pakete mit je 2 Pfund Tee und Kaffee 22 Mark Zoll entrichtet werden; bekanntlich sind die Zölle in Goldwert zu zahlen.

Ueber 3 ^ Millionen für Kriegerwaisen! Die Krieger-Fechtanstalt, eine der großen Wohlfahrts­einrichtungen des Deutschen Kriegerbunds, hat seit ihrem Bestehen (1884) bis zum Jahresabschluß 1918 durch kleine Sammelbeiträge die Summe von rund 3 250000 Mark für die Waisenhäuser des Deutschen Kriegerbunds aufgebracht. Ter Deutsche Kriegerbund besitzt heute bereits fünf Waisenhäuser uird zwar in Römhild, in Osna­brück, in Canth in Schlesien, in Wittlich bei Trier und in Samter, Prov. Posen. Ein 6. Waisenhaus ist in Heidhausen a. Ruhr im Entstehen; für dieses stehen be­reits 350 000 Mk. zur Verfügung; ein 7. soll in der Nähe von Dortmund errichtet werden. Für ein achtes Waisenhaus käme die Provinz Ostpreußen in Frage. Das Waisenhaus Samter wird voraussichtlich wegen der Abtretung des Gebiets an die Polen aufgelöst werden müssen. Tie Waisenhäuser des Deutschen Kriegerbunds sind in erster Linie für Kinder von Kriegervereinsmitglie­dern bestimmt. Mit Rücksicht auf die Zeitverhältnisse hat sich der Deutsche Kriegerbund aber entschlossen, auch Kinder solcher Väter aufzunehmen, die entweder im Kriege gefallen sind, aber noch nicht Mitglieder eines Krieger­vereins waren, oder aber ein Opfer des Kriegs geworden sind, ohne Soldat gewesen zu sein, wenn von feilen der Angehörigen drei Viertel der jährlichen Unterhaltungs­kosten, die 775 Mk. betragen, beigesteuert werden.

In den letzten Jahren vor dem Krieg haben die deutschen Kriegervereine aus ihren Vereins- und Ver­bandskassen im ganzen jährlich rund 7 Millionen Mark zahlen können,

Haiterbach, 2. Sept. (Jungviehweide Unterschwandors.) Am letzten Samstag fand der Abtrieb der Wetde- 1i er e statt. Der Stand derselben war ein durchaus guter, was von der Weide selbst nicht gesagt werden kann, inso­fern, als Heuer infolge der anhaltenden Trockenheit der Weidebetrieb etwa 4 Wochen bäloer eingestellt werden wußte. Die Gesamtgewtchtszunahme der 77 Rinder betrug während der 98 tägigen Weidedäuer 5014 Klg. und 65 Klg. im Durchschnitt auf 1 Rind. Für diese Gewichtszunahme mußte einschließlich Versicherungsgebühr ein Durchschnittsweidegeld von 67 64 ^ bezahlt werden. Das ist pro Tag rund

70 Pfg. und im Verhältnis zu den jetzigen Futterpreisen ein außerordentlich billiges Futtrrgeld. R.

* Frendeustadt, 2. Sept. Die seit kurzer Zeit schweben­den Tarifvei Handlungen im Hotelgewerbe sind am Freitag zum Abschluß gebracht worden. Der vereinbarte Tarif hat zunächst Gültigkeit für die Saison 1919 mit rückwirkender Kraft auf 15. Juni 1919.

(-) Cannstatt, 2. Sept. (Ertrunken.) Beim Kahnfahren ist gestern nachmittag ein Matrose im Neckar Ertrunken, während drei andere mitsahrende Personen, 'zwei Soldaten und eine Frau, gerettet werden konnten.

(-) Lndivigsburg, 2. Sept. (Ertrunken.) Am (Samstag abend halb 10 Uhr (wollte ein Soldat einen schweren Fall im Schüsselessee gehört haben. Am näch­sten Morgen verständigte er, wie dieLudwb. Ztg." berichtet, die Schloßgärtnerei von seiner Wahrnehmung. Die Nachsckiau führte zur Auffindung, der Leiche der 20 !Jahre alten Fabrikarbeiterin Luzia Beurl. Der Aus­lage des Soldaten wird wenig Glauben geschenkt.

(-) Bietigheim, 1. Sept. (Brand.) Gestern ^nachmittag braMte die Fischer'sche Scheuer mit reichen Getreide- und Futtervorräten nieder. Das Wohnhaus Mirde schwer beschädigt. Man vermutet Brandstiftung.

§ (-) Weinsberg, 2. Sept. (Schwerer Unfall.)

In Grantschen geriet die 18jährige Tochter der Witwe 'Eckstein beim Maschinendreschen dem Transmissionsriemen zu nahe. Sie wurde an den Haaren ersäht und der ganze .Haarboden vom Kovie aeriffen

(-) Offenhausen, OA. Münsingen, 2. Sept. (P ser­deverkauf.) Bei dem vom Laudesgestüt ausgeschrie- beuen Pferdeverkauf kamen drei Stuten, ein 12jähriger Wallach und zwei 2jährige Stutfohlen zur Versteigerung. Die Stuten waren für Mitglieder des Württ. Pserde- zuchtvereins vorgesehen, sie erzielten 16 760 Mk., im Durchschnitt also 5590 Mk., der Wallach 5060 Mk. und die beiden Stutfohlen 9900 MK. , ^

Vermischtes.

Bischof Dr. Fritzen/ der von den Franzosen abgesetzte Bi schof von Straßburg, ist schwer erkrankt.

Die Nonnenraupe tritt im Forstamt Schwetzingen in starken Umfang auf. Auch in der Mainebene wurde das Erscheinet des gefürchteten Schäoniigs der Nadelbäume festgestellt.

Aeberfall. Im Walde bei Gaienhofen (bei Radolfzell) wurdi eine junge Dame aus Stu ttgart die in der sogenannten Hört zur Erholung weilte, von einem Wegelagerer überfallen. Ein gerade hinzukommender Herr verhinderte den Kerl an der Mißhandlung der Dame, so daß der Strolch Reißaus nahm.

Schweren Verlust hat der Landwirt Hermann Krug in Schifferstadt (Pfalz) zu beklagen. Er verwahrte sein Vermögen in Höhe von 72 OVO Mark in Geld Papier und Sparkassenbuch in seinem Hause auf. Diebe machten das Versteck ausfindig und stahlen den ganzen Betrag.

Der Mörder von Falkenhagen. Der Schlosser Schumann aus Spandau, der, wie berichtet," jahrelang die Besucher des Falkenhagener Forstes in Berlin in Schrecken versetzt hat hat nun unter dem Druck der gegen ihn vorgebrachten Beweist nicht weniger als 50 Verbrechen eingestanden. Schumann giw zu: , 7 vollendete Morde, 15 versuchte Morde, 5 Brandstistun. gen, 3 Raubllberfälle, 11 Notzüchtigungen und 9 Diebstähle Außerdem ist die Polizei nach den bisherigen Erhebungen de, Ansicht, daß Schumann auch ein Straßenmädchen in Spandai ermordet hat.

Brand. Ein Großfeuer vernichtete in Königsberg di Dampfsäge und das Hobelwerk von A. I. Levin. Der Schadei beträgt nahezu 2 Millionen Mark.

Neue österreichische Briefmarken sind soeben erschienen. Db Marken zeigen ein Posthorn und einen Gärtner, der ein Bäunu chen pflanzt. Der Entwurf (von Josef Franz Renner) unb die Farbenwahl zeugen von dem guten Geschmack, den man den österreichischen Briefmarken überhaupt nachrühmen muß. Mil ihnen können die verunglückten deutschenErinnerungsmarken" entfernt nicht verglichen werden. Die neuen Oesterreichermarken umfassen 12 Werte von 3 Hellern bis 1 Krone und sind gezähnt.

Geheime Postzensur. Aus Amsterdam wird berichtet: Man hat Beweise in Händen, daß trotz aller öffentlichen Ab­leugnungen in folgenden Staaten noch Zensur auf Postsendungen in irgend einer Form besteht: Nämlich in England, Frankreich, Belgien, Holland, Italien, Rumänien, Polen, Serbien und Schweden. . -

Miina-d-nschenkung. Die Amerikaner haben nach Havas Frankreich alle ihre während des Kriegs errichteten Bauten, wie Baracken, Kais, Doe..s. Wasserversorgungen usw. geschenkt. Die Bauten sollen einen Wert von etwa 9 Milliarden Mark haben.

Der IuwelenschmWgel des Prinzen Wied. Am 2. Sept. fand in Trelleborg (Schweden) die Verhandlung wegen des Bermögensschmuggels des Prinzen Wied statt. Der schwe­dische Rechtsanwalt Lidfors erklärte, der Prinz habe dringende Gründe gehabt, seine Wertsachen in Sicherheit zu bringen. Als ehemaliger Fürst von Albanien habe er auch das Recht gehabt, sie aus Deutschland zu ^ut^rnen. Außerdem habe er um Aus- fuhrerlaubnis nackaesucht. Die Antwort hätte aber wahrschein­lich noch lange auf sich warten lasten und >o mußte er zur Selbst­hilfe mit dem Flugzeug schreiten. Den Zoll von 270000 Kro­nen für Wertgegenstände von -6 Millionen Erde der Fürst bezahlt haben. 'Die Weiterverhandlung wurde auf den 29. Sep­tember vertagt.

Der König von Italien soll nach demBerl. Tagebl." dem Staat alle seine Schlösser, Villen und Landgüter mit Ausnahme der Paläste in Rom und Turin geschenkt haben; auch ist er willens, seine Zivilliste zu versteuern. Aus den Domänen sollen bäuerliche Pachtgüter gemacht werden.

Goldfunde in Kanada. Bei Cooper Lake in Kanada sind neue Goldadern entdeckt worden.

Kaninchenwurst. Der Herr Kaninchenwurstfabrikant kam schließlich doch vor 8en Strafrichter. Denn er hatte riesige Men­gen Pferdefleisch gekauft, und der Verdacht lag nahe, daß aus den Pferden Kaninchen gemacht worden waren. Der Auge- klagte gestand einschränkend, daß er das Pseroefieisch mitver­wendet habe.In weichen Mengen?" frug der Richter.Halb und halb" brummte der Angeklagte.Also 50 Proz. Kanin­chenfleisch und 50 Proz. Pferdefleisch?"Nee. Halb und halb. Immer een Pferd und een Kaninchen."

Weiße und Schwarze in Amerika. Reuter meldet aus Knorville (Tenessee), daß im Verlauf von Kämpfen zwi- scheu Weißen und Negern die weiße Bevölkerung das Gefängnis stürmte, um einen Neger, der des Mords an einer weißen Frau angeklagt war, herauszuholen. 2 Weiße und 3 Neger wurden getötet und eine Anzahl verwundet. 16 Gefangene, darunter schwere Mörder, sind aus dem Gefängnis entwichen. Den Trup­pen gelang es, den Mob zu zerstreuen.

DieTimes" meldet-aus Washington/ daß in Omunaee (Georgia) infolge von Gerüchten, daß die Neger sich erhoben hät­ten und die Weißen austilgen wollten, eine Negerkirche von Weißen angegriffen und ein Neger in der Kirche erschossen wurd--. ,

Letzte Nachrichten.

WTB. Wies, 3. Scpt. Nach einer Meldung der Pol. Korrespondenz' sind bei monarchistisch gesinnten Offi­zieren, die im Innern der Stadt wiederholt Zusammen­künfte gehabt haben, und bei dem Direktor der Hungaria- j Filmfabrik in Budapest, Moritz Wellner, der fick in Wien aushielt und mit diesen Offizieren verkehrte, Haussuchungen vorgenowmen worden. Dabei wurden bei Wellner Schrift­stücke vorgefunden, aus denen hervorgeht, daß er mit dem ehemaligen ungarischen Ernährungsminister Prinzen Win- dischgrätz und dessen Anhang in der Schweiz und mit dem Obersten Emil Vidale in Verbindung steht. In einem Brief Vidalcs an Windischgrätz vom 8. Aug. ds. Js. wird u. a. von der Anwerbung von Legionären gesprochen und die Aussichten einer wouarchistischerr Propaganda in Ungarn und Devtsch Oesterreich erörtert. Wellner wurde dem Landesgertcht eingeliefert. Gegen Vidale, der gegen­wärtig in Ungarn weilt, wird Strafanzeige erstattet.

WTB. Haag, 3. Scpt. (Reuter). In seiner Bot­schaft an den Kongreß erklärte Carvnza, daß Mexiko in den die Oelgruben betreffenden Fragen die Momödoktrin nicht anerkennen werde. Tie Regierung sei bereit, eine ver­söhnliche Politik zu führen, wünsche aber die Souveränität Mexikos nicht zu opfern. Die Regierung sei in jeder Hin­sicht solvent und versichere, alsbald die Abzahlung der aus­ländischen Schulden aufzunehmen.

WTB. Breslau, 3. Sept. Amtlich wird mitgeteilt: Seit der Niederwerfung des polnischen Aufstandes in Ober- schlcsien findet dauervd kirre Beumuhiguug unserer Grenz wache« statt. Infanterie, Maschinengewehr- und Minen- werferseuer schlägt uns tagtäglich von jenseits der Grenze i

i entgegen. Heimtückische Ucberfälle bewaffneter Banden, die aus polnischem Gebiet Vorstößen u. beim Gegenstoß unserer ' Truppen sich ebenso schnell dorthin in Sicherheit bringen, -sind an der Tagesordnung. Der polnische Grenzschutz tut nichts, um diese Nebergriffe, die sich vor seinen Augen ab­spielen, zu verhindern, im Gegenteil, die Banden werden von der polnischen Armee organisiert, mit Waffen u. Mu­nition versehen und von polnischen Offizieren für ihre Auf­gabe geübt. Das Generalkommando des 6. Armeekorps hat die in Oberschlefien weilende Ententekommiffion aus dieses Verbalren der Polen aufmerksam gemacht und ge­beten, an Ort und Sülle die polnischen Ueber griffe festzu­stellen, um eine Abhilfe herbeizusühren Die Erbitterung unseres Grenzschutzes üker diese heimtückischen Ucberfälle ist im Wachsen. Er hat sich bisher damit begnügt, die hereinbrechenden Banden nur auf dem eigenen Gebiet zu be­kämpfen. Auf die Tauer kann aber eine solche Zurückhal­tung von unseren Truppen nicht verlangt werden.

WTB. Loudo», 3. Sept. (Reuter.) Die Admiralität teilt mit, daß der ZerstörerVilioria" am 30. August iu der Opsre torpediert wurde und gesuukeu ist. Es wird vermutet, doß 8 Monn der Besatzung ertrunken sind. Das Schiff sank in 5 Minuten.

WTB. «erttv, 3. Scpt. Rach derDeutschen Allgem. Zeitung" melden französische Blätter, daß die Jahrgänge 1918 uvd 1919 iu Elsaß Lothringer» im nächsten Monat unter die -Fahueu gerufen werden. Sie werden in eigens' gebildeten Verbänden mit elsässtschen Unteroffizieren uvd Offizieren in Besancon, Belfort, Nancy und Reims gar- nisonürende Regimenter ungerecht werden.

WTB. Lerliv, 3. Sept. Aus Kopenhagen wird dem Berl. Lokalanz. mitgeteilt: Einem Telegramm aus Helstvg- fors zufolge sind dort der Chef der englischen Strertkräfte im Finnischen Meerbusen, Admiral Eoban und der Chef der englischen Militärmisflon in den Ostsecprovinzen, General Güch, eiagetroffen, um der» Plau eine- großen Vorstoßes gegen Petersburg vorzubereiten.

WTB. Berlin, 3. Sept. Eine Stockholmer Depesche des Berl. Lokalanz. besagt: Nach Moskauer Nachricht^ haben die Bolschewisten das schwedische Generalkonsulat iu Moskau, wo Millior.er werte untergebracht waren, ge- plLudert. In dem Konsulat befand sich die Filiale der National Cily-Bank, die über mehrere Millionen Dollar Barmittel und Wertpapiere verfügte und nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Amerika nach dem schwedi­schen Konsulat verzogen war.

WTB. Berlin, 3. Sept. Zu der Meldung dB Journal' über die Forderung des Obersten Rat«S der Alliierten rach eiuer Aevderuug der deutsche« Reichs»

verfassurg innerhalb 15 Tagen erfährt dieDeutsche Allg. Zeitung', daß eine diesbezügliche Note des Obersten Rats gestern abend eingetroffen ist.

Las .Berliner Tageblatt' schreibt zu der Forderung: Gegenüber dem von dem Obeistm Rat vertretenen Stand» i Punkt ist zu bemerken, daß Deutschland sich im Friedeus- vulrag nicht verpflichtet hat, von jedem Gedanken der Ver­einigung mit Deutsch Oesterreich abzusehen, vielmehr hat Deutschland den Artikel 80 des Fricdensvertrags anerkannt, daß die Unabhängigkeit Oesterreichs unabänderlich ist, es sei denn, daß der Rat des Völkerbunds einer Abänderung zustimmt. Dieser Zustimmungsmöglichkett kann auch der Oberste Rat nicht vorgreifen.

Der .Berliner Lokalanzeiger' spricht von einem völlig unberechtigten Eingriff in die innerste Selbstbestimmung Deutschlands, die von einer so schweren erpresserischen Drohung begleitet werde.

Tie .Vossische Zeitung' sagt: Wenn wirklich die En­tente, die im .Journal' angedeutcte Forderung erheben sollte, so wäre die entschieden ste Ablehnung die einzig mögliche Antwort.

Saint Gerurain, 2. Sept. Dutasta überreichte im Auf­trag der Kömmission die Antwort der Friedenskonferenz an Oesterreich. Die Mächte haben zur Beantwortung eine Frist von 5 Tagen in Aussicht genommen.

WTB. Breslau, 2. Sept. Bei Herby passierten heute 400 aus polnischerGefangeuschast zurückkehrerde Deutsche die Grenze, darunter die bei dem Aufstand in Oberschlesieo verschleppten Militär- und Zivilpersonen, sowie 45 Kriegs­gefangene aus russischer Gefangenschaft.

! WTB. Berlin, 2. Sept. Die Reichszentralstelle für deutsche Kriegs- und Zivilgefangenen gibt bekannt, daß -er AVirauSport der deutschen Kriegs und Zivil-«- faugeueu aus ruglischer Haud in Fraukrerch uuumrhr begouven hat. Es sind in den letzten drei Tagen täglich 1000 Mann übernommen worden. Von morgen ab werden voraussichtlich 3060 Mann über Köln eintreffen. Die An­gehörigen von Kriegsgefangenen, die sich in englischer Hand in Frankreich befinden, tun gut, ihre Paket» und Geldsend­ungen einzustcllen.

WTB. Haag, 2. Sept. DerNieuwe Courant, meldet, daß der Senator Knox -in seiner Senatsrede den Frieden von Versailles den .Waffenstillstand von Versailles' nannte. Wie das Blatt weiterhin meldet, sind die Anhänger Wilsons keineswegs entmutigt sondern der Ar sicht, daß die Stimmung im Lande nach Wilsons Rund« reise sich wieder zu Gunsten des Völkerbunds wenden werde.

Mutmaßliches Wetter.

Tie Störungen dauern fort, bleiben aber m der .Hauptsache nördlich von uns. Am Donnerstag und Freitag ist unbeständiges, aber in der Hauptsache trockenes. Weiler zu erwarten. i

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckeret, Altenstetg Für die Schristlettung verantwortlich: Ludwig Lau!.