Nagold, 22. Aug. (Lohnbewegung.) Die hiesigen Schreinergehilfcn find in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie fordern die Erhöhung des Stundenlohnes auf 1.95 Dorvfiettev, 22. Aug. (Viehmarkt.) Am Dienstag den 26. Aug. 1919 findet hier ein Krämer-, Vieh- und Schweinemm kt statt. Vieh darf von vormittags 8 Uhr von Bezirksangehörigen aufgetrieben werden. Für jeves Tier ist eine Bescheinigung mitzuführen, daß dasselbe nicht in der Vormerkungsliste lauft. Nach Beendigung des Verkaufs von Nutztieren von Landwirt zu Landwirt wird Nutzvieh aufkäufer Barth von seinem Aufkaufsrecht Gebrauch machen. Auswärtige Nutzviehhänder find zum Viehauskauf nicht berechtigt. Der Handel muß nach Lebendgewicht ab­geschlossen und Schlußschein ausgestellt werden.

Ntuevbörg, 22. Aug. Durch Entschließung der Evang. Kirchenregierung ist Dekan Uhl hier in den Ruhestand ver­

setzt worden.

(-) Stuttgart, 22. Aug. (WaS alles gestoh­len wird.) Die Liederhalle wird demnächst ihrer Bestimmung zurückgegeben. Vor fünf Jahren war sie für Lazarettzwecke beschlagnahmt worden. Ihre Wieder­herstellung verursachte Kosten von nahezu 170000 Mk., wovon die Liederkranz-Gesellschafft 93 000 Mk. als Ent­schädigung für Abnutzung erhalten soll. Die Lazarett­insassen haben übel gehaust. Von der großen Konzert­orgel wurden die wertvollen Zinnpfeifen für die Jnnen- register geraubt. Teure Ripsvorhänge, die 1914 ange­schafft und geborgen waren, sind von den Lazarettin­lassen gestohlen worden und zurzeit nicht zu ersetzen.

(-) Lndwigsburg, 21. Aug. (Gattenmord.) In einem Fabrikanwesen der Alleenstraße lauerte ein von seiner Frau schon längere Zeit getrennt lebender Ar­beiter vor der Arbeitsstelle auf. Bei ihrem Heraus­treten aus die Straße gab er einen Schuß auf!die Frau ab und verfolgte die Flüchtende, wobei er noch zweimal aus sie schoß. Hierauf begab er sich in eine Wirtschaft, wo er festgenommen wurde. Die Frau ist ihren Ver­letzungen erlegen.

(-) Lausten a. N., 22. Aug. (Gemeingefähr­liches Treiben.) Der Kleideraufschlitzer, über des­sen Treiben mehrfach aus Stuttgart und Umgebung be­lichtet wurde, hat einer hiesigen Dame auf der Fahrt von Stuttgart nach Lausten das Kleid vollständig zer­schnitten.

(-) Talheim OA. Heilbronn, 22. Aug. (Selbst­hilfe.) Eine Bürgerversammlung hat beschlossen, die Markung allnächtlich und an den Sonntagen auch tags­über von je 9 Bürgern bewachen zu lassen. Ertappte Felddiebe haben zunächst eine Tracht Prügel zu erwar­ten. Ihre Namen werden am Rathaus angeschlagen, desgleichen aber auch die Namen der Bürger, die sich weigern sollten, an dem gemeinsamen Schutzwerk teil-- Mnehmen.

(--) Tailfingen, 22. Aug. (Erdstoß.) In der Nacht zum 21. August morgens gegen 4 Uhr, wurde hier ein leichter Erdstoß verspürt.

(-) Balingen, 22. Aug. (Todesfall.) Vete- rinarrat Adolf Deigendesch, der Senior der süd­deutsch?!! Tierärzte, ist am Mittwoch in seinem 82. Le­bensjahr hier verschieden.

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Sonntagsgedarrkerl

Tapfere Arbeit!

Leiden sollen läutern, sonst hat man gar nichts von ihnen. Zurückgeschlagen werden sie nicht durch Freu­den diese führen sie ergrimmter zurück, sondern durch tapfere Arbeit und Anstrengung.

, Jean Paul.

Vermischtes.

TikM-Ertnnerungen. Verfasser und Verleger der »Tlrpltz- Erinnerungen" legen gegen die vorzeitige Veröffentlichungen aus dem Buch, die viel Aufsehen gemacht haben, Verwahrung ein. Die Veröffentlichungen seien durch Vertrauensmißbrauch zustande gekommen und die Bruchstücke mit einseitiger Absicht aus dem Zusammenhang gerissen, sodaß sie kein richtiges Bild geben. Das Buck wird erst in einiger Zeit in 7 Sprachen erscheinen.

Reines Deutsch! Einer Anregung des Deutschen Sprach- Vereins folgend, hat die sächsische Regierung die Behörden der inneren Verwaltung erneut aufgefordert, der Pflege des klaren und reinen deutschen Ausdruckes besondere Sorgfalt zu widmen.

Eine lateinisch« Zeitschrift. Ein französischer Künstler na- mens Andre Lambert beabsichtigt eine ZeitschriftJanus" in la- teinischer Sprache herauszugeben, in der Hoffnung, daß die Sprache der alten Welt wieder zur Weltsprache wenigstens im wissenschaftlichen Gedankenaustausch werde. Von dembar­barischen Volapük" und demskandalösen Esperanto" will Lam­bert nichts wissen. Allerdings ist sein Latein auck nicht das klassische eines Cicero, sondern das mittelalterliche Latein, in dem die Chroniken und die Bucker der Holländer verfaßt sind.

Das ausaeraubte Schloß des Königs Ludwig. 2 vie oem Berliner Lokalanz." gemeldet wird, ist das Schloß des bayeri­schen Königshauses in Sarvar (ung. Komitat Eisenburg, zwi­schen Raab und Steinamanger) während der Rätewirtschast von den Kommunisten fast vollständig ausgeplündert worden. DerVerwalter" Geyringer, ein gefährlicher kommunistischer Werber, ist von der neuen ungarischen Regierung verhaftet wor­den. Eine Million Kronen wurde bei ihm beschlagnahmt.

Geldschmuggel. Amtlich wird berichtet, die Mitteilungen über den 20 Millionenschmuggel beruhen auf Mutmaßungen. Ein Bericht der mit der Angelegenheit betrauten Beamten sei noch nicht eingelaufen.

Gestrandet. Zwei deutsche Minensuchboote sind durch einen Sturm an die dänische Küste geworfen worden.

Mincngefahr. Der holländische DampferLuna" ist aus der Fahrt nach Amerika auf eine Mine gestoßen. SO Mann dei

Letzte Nachrichte«.

WTB. Berlin, 23. Aug. Vom 1. Okt. ab sollen

sämtliche Eisenbahnfahrprrise und Gepackfrachtsatze um ZOA» erhöht werden.

WTB. Berlin, 23. Aug. Wilson gibt, wie die Täg- licke Rundschau schreibt, jetzt endlich offen zu, daß Ameri­kas Eintreten iu den Krieg für ihn von dem Augen­blick an geboten war, in dem Englands Niederlage tu den Bereich der Wahrscheinlichkeit trat.

WTB. Berlin, 23. Aug. Nach den bisherigen Ermit­telungen wurden dem Massenmörder von Falkenbagen, Schumann, bisher 10 Raubmorde und eine ganze Reihe von schweren Ranbüberfälle» nachgewiesen.

WTB. Versailles. 23. Aug. Der Oberste Rat der Alliierte» h elt gestern Nachmittag eine Sitzung ab, in der er sich mit der Lage in Oberschlrfieu beschäftigte. Er nahm sodann den Schluß des Berichts des Amerikaner Hoover über seine Studienreise in Mitteleuropa zur Kenntnis.

WTB. Versailles, 23. Aug. Nach einer Meldung des Temptz' soll in der Konferenz, die Wilson mit den Se­natoren im Weißen Haus abhtelt, Wilson erklärt haben, nach dem Friedensvcrtrag verzichte Deutschland auf seine Rechte und Besitztitel in seinen Kolonie» zu Gunsten der alliierten und affociierten Großmächte. Das bedeute aber nur, daß diese eine Oberhoheit oder ein Fideikommiß über diesen Besitz ausüben könnten. Die Abkommen, die über das Schicksal der deutschen Kolonien getroffen würden, seien provisorisch, denn sie hingen von der Genehmigung des Völkerbunds, also auch von der Amerikas ab. Das einzige Abkommen, das Wilson bekannt sei, sei zwischen Frankreich und England getroffen worden und betreffe nur die Wie­derherstellung von Rechten, die diese Länder in Afrika be­sessen hätten.

WTB. Mannheim, 22. Aug. Der geschäftliche und private Fernsprechverkehr zwischen Mannheim und Lud- rvigShafe« ist wieder zugelaffen.

WTB. Berlin, 23. Aug. Gestern Abeud fanden nu Finanzministerium wichtige Besprechungen aller in Frage kommenden Stellen statt, in denen, wie das .Derliner Tage­blatt" mitleilt, nochmals der Noteuumlausch und die Abstempelung erörtert wurden.

WTB. Berlin, 23. Aug. Die Streiklage in Ober- schlefien hat sich, übereinstimmenden Berichten zufolge, ge- bessert. Nach unbestätigten Pariser Meldungen beabstchttgt die Entente noch eine zweite Kommission, bestehend aus amerikanischen, britischen und französischen Sachverständigen Md Diplomaten nach Schlesien zu schicken, um die deutschen und die polnischen Vorschläge zur Ausbeutung der Kohlen­gruben zu prüfen.

WTB. Berlin, 23. August. Zu der Reichswehrfpende für Kriegsgefangene äußert sich Hindenburg mit nach­stehenden Worten: Unsere aus dem Elend der Gefangen­schaft heimkehrenden Kameraden die schwere Uedergangszett des Wiedereinlebens in der Heimat zu erleichtern ist eine Pflicht, der sich kein einziger entziehen darf. Sie litten ftrr uns, vergeht das nicht!

WTB. Berlin, 23. Aug. Im Vorwärts wird geschrie­ben: Zur Zeit werden in allen Kohlengebieten trotz sehr stark gesunkener Arbeitsleistung noch immer «ehr Kohle» gefördert als avtransportiert werden könne». Im Ruhr­gebiet werden von den Gruben ständig mehr Wagen für den Kohlenirans Port gefordert, als die Eisenbahn zu stellen vermag. Der Appell zur Arbeit an die Bergarbeiter wird mit Unverständnis und Achselzucken ausgenommen, weil die Bergleute jeden Tag die ungeheuren Kohlenvorräte auf den Werkplätzen liegen sehen. Erst muß dafür gesorgt wer­den, daß mehr Ve:kehrsmaterial, Lokomotiven und Eisen­bahnwagen bereitgestellt werden, dann ist der Ruf an die erhöhte Arbeitspflicht der Bergleute erst wirksam. Zuerst rufe man die Eisenbahnwerkstätten zu erhöhter Produktion aus Das ist das dringendste.

Mutmaßliches Wetter.

Tie Störungen nehmen überhand, aber der Hoch­druck im Südosten steht noch fest. Am Sonntag, und Montag ist deshalb vielfach gewittriges Wetter mit leich­te r Abkühlung zu erwarten.

'"Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckeret, Alten steig.

, ftür die Sckrtstlcituvg verantwortlich: Ludwig Lank.

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