bürg war auch Württemberg, voran das Oberland, würdig vertreten und gegen 100 Preise und Anerken­nungen, darunter 6 Ehrenpreise, sind den württ. Aus­stellern zugefallen; die drei Sieger-Ehrenpreise für Großes Fleckvieh" fielen in die Bezirke Riedlingen und Saulgau, derjenigen fürGraubraunes Gebirgs- vieh" in den Bezirk Wangen (Allg.), der Sieger-Ehren­preis für ungesalzene Butter nach Elgersheim OA. Mergentheim und der Sieger-Ehrenpreis für Zigarren­tabak nach Untereisesheim bei Heilbronn. In der GruppeUngesalzene Butter" erhielten u. a. zweite Preise: Die Molkereigenossenschaft Wißgoldingen und die Zentrifugenmolkerei Eschach.

b. Für Gestellungspflichtige. Anläßlich der nun stattfindenden Eeneralmusterungen sei daraus hinge­wiesen, daß es unzulässig ist, wenn Militärpflichtige, die in einem Orte außerhalb ihres Heimatoberamts­bezirks ihren dauernden Aufenthalt haben, z. V. als Dienstboten, Handlungsdiener, Handwerksgesellen, im Dienst oder in Arbeit stehen, ohne ihr Dienst- oder Arbeitsverhältnis wirklich gelöst zu haben, sich in dem Heimataushebungsbezirk beim Oberersatzgeschäft stellen. Sie bleiben vielmehr in dem Aushebungsbezirk, wo sie in Dienst und Arbeit stehen, zum Oberersatzgeschäft gestellungspflichtig.

8cb. Mutmaßliches Wetter. Für Sonntag und Montag ist noch meist wolkiges, wenn auch zeitweise aufklärendes, ziemlich kühles und in der Hauptsache trockenes Wetter zu erwarten.

Württemberg.

Stuttgart, 13. Juni. Der neugegründete Landes­verband der Reichspartei in Württemberg gibt einen Aufruf heraus, der die Ziele der Partei darlegt. Der Landesverband bekennt sich zu freikonservativer An­schauung und ist ein Glied der Reichspartei.

Neuhausen a. F., 13. Juni. Gestern abend wurde das drei Jahre alte Töchterchen des Bildhauers Herzog von einem Probewagen der Daimlerwerke in Ünter- türkheim überfahren. Es erlitt so schwere Verletzungen, daß es nach Stuttgart ins Krankenhaus überführt wer­den mußte. Es ist fraglich, ob das Kind mit dem Leben davonkommt.

Tuttlingen, 13. Juni. Das Donaubett zwischen Jm- mendingen, von der Hauptversickerungsstelle im Brühl an, und Möhringen, ist nun wieder ganz trocken. Die Donau gibt also zur Zeit infolge von Versickerung alles Wasser an die Aach ab. Ein Besuch an den Haupt- versickerungsstellen unterhalb der Bahnlinie Mattingen- Jmmendingen ist jetzt sehr interessant. Der Schwarz­waldverein hat vor einigen Jahren durch einen schat­tigen Fußweg die Stellen zugänglich gemacht.

Ulm, 12. Juni. Das städtische chemische Unter­suchungsamt, das auch die Untersuchungen von Nah- rungs- und Genußmitteln für die Städte Neu-Ulm, Kirchheim und Aalen, sowie die Weinuntersuchungen für eine größere Anzahl Gemeinden ausführt, hatte im vergangenen Jahre 2812 Proben-Untersuchungen vor­zunehmen, wovon 2478 auf das Gebiet der Nahrungs­mittelchemie entfielen. Von weitergehendem Interesse dürften die Ergebnisse der Untersuchung der hauptsäch­lichsten Nahrungsmittel sein. Von 13 Wur ft proben mußten 3 von auswärts gekommene wegen Stärkemehl­gehalts beanstandet werden. Auf unerlaubte Weise ge­färbte Wursthüllen wurden nicht mehr betroffen. Ein auswärtiger Metzger hatte alten Schwartenmagen dem Brät für frischen zugesetzt und daraus frischen Schwar­tenmagen hergestellt. 5 Händlerinnen, die Kisteneier für Trink-, bezw. frische Landeier verkauft hatten, wur­den zur Anzeige gebracht. Von Milch wurden 701 Proben im Laboratorium untersucht und bei 98 be­anstandeten Proben 32 Verurteilungen herbeigeführt. Die Höchstzahl an zugesetztem Wasser betrug 46 der Fettentzug ging bis zu 41 ^ des ursprünglichen Fett­gehalts. Nach dem aus 346 Marktproben entnommenen Mittel wäre in den letzten 3 Jahren ein Rückgang im

Fettgehalt von 3,63 A auf 3,39 bezw. 3,52 °/o zu verzeichnen. Die in den städtischen Milchabgabestellen zum Verkauf kommende Milch hatte einen mittleren Fettgehalt von 3,38 Von einem wirklichen Rück­gang in den Milchfälschungen war auch im Jahre 1912 nichts zu bemerken. Wie frech dieses Geschäft mitunter betrieben wird, darüber macht der Jahresbericht Mit­teilung. In einem Falle hatte die Fälscherin, als sie sich vom Schutzmann nicht beachtet glaubte, weil dieser sich schreibend stellte, vor dessen Augen Wasser in die Milch gegossen und, als er eine Probe entnommen, ihm diese zu entreißen versucht. Bei gewöhnlicher Bauernbutter auf dem Markte wurde Wasserzusatz bis 16)4 festgestellt. Bei den fabrikmäßig hergestellten Eierteigwaren wurden so geringe Eimengen vorgefun­den, daß hier das WortEi" nur zur Ausschmückung des Namens der Ware gedeutet werden kann.

AAS Wett «Kd Zeit.

Berlin, 13. Juni. Zur Pflege des deutschen Volks­liedes in den Schulen Groß-Berlins wird auf Anregung des Kaisers alljährlich ein Gesangswettstreit der ein­zelnen Schulen abgehalten werden, zu dem der Kaiser einen besonderen Preis zu stiften gedenkt.

Berlin, 13. Juni. Die Morgenblätter melden: Das von der Pariser Firma Astra nach dem Entwurf des Signor Torres für die englische Flotte erbaute Luftschiff ist nach einer Meldung aus London gestern auf seiner ersten Probefahrt bei Farnborough plötzlich leck geworden und knickte in der Mitte zusammen, sodaß es fast in zwei Teile zerbrach. Bei der Landung zer­trümmerte das Luftschiff den Aeroplanschuppen. Die 12 Passagiere, meist höhere Offizier, blieben unverletzt.

Krefeld, 13. Juni. Nach einer Versammlung am Dienstag abend ist es zu einem blutigen Zusammen­stoß zwischen streikenden Färbern und der Polizei ge­kommen.

Lüneburg, 13. Juni. Bei der Heimfahrt von einer Hochzeit scheuten die Pferde eines mit jungen Mädchen und Burschen besetzten Wagens. Die 25jährige Stief­tochter des Schlächters Witte wurde vom Wagen ge­schleudert, sodaß sie das Genick brach und tot aus der Landstraße liegen blieb.

Wien, 13. Juni. Ein böhmisches Blatt läßt sich aus Wiener militärischen Kreisen mitteilen, daß Redl auch mit Serbien und Rußland in direkter Verbindung stand. Montenegro hatte von allen Bewegungen der österreichischen Truppen Kenntnis. Für den österreichi­schen Gesandten bestimmte Depeschen in chiffrierter Sprache hat Redl vor Auslieferung an den Gesandten entziffert.

Belgrad, 13. Juni. Nach hier eingetroffenen ver­traulichen Mitteilungen konzentrieren sich die bulgari­schen Truppen an der serbisch-bulgarischen Grenze. Die serbische Regierung hat der bulgarischen Regierung in einer Note mitgeteilt, daß sie bereit sei, dreiviertel ihrer Armee zu demobilisieren.

Konstantinopel, 13. Juni. Prinz Said Halim ist endgültig zum Eroßwesir ernannt worden.

Konstantinopel, 13. Juni. In einem Communique des Militärgouverneurs von Konstantinopel wird er­klärt: Nachdem die Behörden erfahren hatten, daß einige der Mörder Mahmud Schewkets sich in einer in Pora hinter der Moschee Agbadjami gelegenen Woh­nung befanden, ließen sie das betreffende Haus um­stellen und forderten die Mörder auf, sich zu ergeben. Die Mörder machten gegen die Polizeibeamten von ihren Waffen Gebrauch, sodaß diese gezwungen waren, das Feuer zu erwidern. 4.15 Uhr nachmittags. Der Mörder Schewkets, um dessen Verhaftung gekämpft wird, heißt Zia. Bei dem Versuch, ihn zu verhaften, schoß er den Leutnant Hilmi, Ordonnanzoffizier des Stadtkommandanten, Obersten Dschemal, in die Brust, und den Untersuchungsrichter Samuel in den Fuß. Das Haus, in dem sich anscheinend ungefähr 8 Personen mit Revolvern und Gewehren verteidigen, sodaß die Polizei

und die Militär-Feuerwehr bisher nicht eindringen konnten, ist übel berüchtigt und gehört einem englischen Untertanen. Der englische Botschafter hat jedoch der Polizei das Eindringen erlaubt. Das ganze Stadt­viertel ist abgesperrt. Mehrere Leute sollen schon ge­tötet worden sein. Nach einer späteren Meldung ist das Haus, in dem sich die Mörder versteckt hielten, um 4.30 Uhr von der Polizei eingenommen worden. Es wurden 8 Leute verhaftet.

Gerichtssaal.

Böblingen, 13. Juni. Das Amtsgericht hat neun Milchproduzenten von Schafhausen und Altdorf zu Geld­strafen von 20 bis 75 -K und zur Urteilsveröffentlichung verurteilt.

Waiblingen, 13. Juni. Das Amtsgericht hat drei Milchproduzenten von Leutenbach zu Geldstrafen von 8 bis 40 und 5 weitere Leutenbacher zu Gefängnis­strafen von 2 bis 14 Tagen verurteilt, weil sie nach den Feststellungen der Stuttgarter Lebensmittelkontrolle der von ihnen an die verschiedenen Sammelstellen ab­gelieferten Milch Wasser in Höhe von 8 bis 40 zu­gesetzt hatten.

Berlin, 12. Juni. Der im Warenhaus Wertheim in der Leipziger Straße als Dolmetscher angestellte vr. pbil. Otto v. Preyß stahl im Laufe der Zeit aus dem Warenhause Teppiche und andere Gegenstände im Wert von etwa 10 000 Er wurde heute von der 10. Strafkammer wegen Diebstahls zu 4 Mo- naten Gefängnis verurteilt._

Vermischtes.

Die tödliche Wette. Zwei Vauernburschen, der Knecht Karl Luger aus Stambach in Oberösterreich und sein Kamerad Josef Lazar, machten dieser Tage, wie wir in der WienerArbeiter-Zeitung" lesen, im Dorfwirtshaus bei Altenmarkt an der Jsper eine unsinnige Wette. Luger hatte am Wege eine Kröte gefangen und brachte das Tier in das Gast- lokal. Dort ging der Bursche mit Lazar eine Wette ein, die Kröte lebend zu essen. Als Einsatz galten 10 Kronen und fünf Liter Bier. Die anwesenden Gäste hielten die Wette der angeheiterten Bauern­burschen für einen schlechten Scherz. Luger machte sich aber sofort an die eklige Mahlzeit und verzehrte tatsächlich einige Teile der lebenden Kröte. Bald stellten sich jedoch Uebelkeiten ein und nachdem er noch einen Liter Bier ausgetrunken hatte, stürzte er plötzlich zusammen und wand sich unter furcht­baren Schmerzen. Trotz verabreichter Gegenmittel war der Bursche nach einer halben Stunde eine Leiche.

Was ist ein Engel, Mutter?" fragte der sechs­jährige Knabe.Ein Engel, mein Liebling, das ist ein schönes junges Mädchen mit Flügeln, das fliegt. Aber warum fragst du?"Ach nur, weil ich hörte, wie Vater meine Gouvernante einen Engel nannte," sagte der Knabe.O," meinte die Mutter,dann paß' nur auf, und du wirst auch sehen, wie sie fliegt."

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

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