Letzte Nachrichten.

WTB. London. 23. Juni. Eiwa 1800 deutsche Of­fiziere und Mannschaften befinden sich im Zusammenhang mit der Versenkung der deutschen Flotte auf dem Wege zu einem Internierungslager.

WTB. Amsterdam, 23. Juni. Die Versenkung der deutsche» Flotte in Scapa-Flotv habe, so schreiben die Times, in Amerika einen höchst unangenehmen Eindruck ge­macht. Die Entrüstung Darüber sei allgemein. Internatio­nale Rechtslehrer forderten ein strenges Exempel gegen die Offiziere und Mannschaften, die unter der Flagge des Waffenstillstandes diese ehrlose Kriegstat begangen hätten. Den letzten Meldungen zufolge rechtfertigte sich Admiral v. Reuther damit, er habe aus deutschen Blättern entnommen, daß der Waffenstillstand abgelaufen fei, und dann persön­lich den Befehl zur Versenkung gegeben. Reuther hatte viel Last mit der deutschen Bemannung, die dauernd krank sein wollte und vielfach offenen Widerstand leistete, sodaß sich Reuther die Unterstützung des englischen Admirals zur Aufrechterhalmng von Ordnung und Ruhe auf seinen Schiffen erbitten mußte.

WTB. Amsterdam, 28. Juni. Daily Mail nennt die Verseukuug der deutschen Kriegsschiffe einen schmutzigen Streich. Morningpost und die übrigen konservativen Blätter schreiben in gleichem Sinne. Daily Chionicle dagegen schreibt: Mann kann ruhig sagen, daß die Vernichtung der deutschen Flotte, sozusagen durch eigene Hand, in der briti­schen Marine geheime Bewunderung erzeugen wird. Wenn wir Ms britische Offiziere in derselben Lage vorstellen könnten, würden sie genau so gehandelt haben. Auch Daily Hnald stellt sich Ms diesen Standpunkt, wehrend Daily News froh darüber sind, daß der Selbstmord der deut­schen Flotte den Zwistigkeiten darüber, was am Schluß mit ihr gescheht» sollte, ein Ende gemacht habe.

WTB. Paris, 23. Juni, 7 Uhr abends. Es ist jetzt sehr zweifelhaft, ob der Fciedeusvertrag schon am Mitt­woch unterzeichnet werden kann, da weder die Deutschen noch die Italiener die Bevollmächtigten ernannt haben. Außerdem muß der Vertrag auf Pergament gedruckt werden. Es wird auch notwendig sein, die Beglaubigungsschreiben der Hunderte Don Bevollmächtigten, die ihn zu unterschreiben haben, zu prüfen.

WTB. Versailles, 23. Juni. In der Erwartung, daß es heute zu Kundgebungen in Versailles kommen könnte, hat die deutsche Delegation gestern Abend die Mission Henry ersucht, für den heutigen Tag und Abend solche Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, daß Zwischenfälle, wie sie vor acht Tagen anläßlich der Abreise der deutschen

Friedensdelegation vorg-kommen waren, sich nicht wieder­holen könnten. Im Laufe des heurigen Vormittags und Nachmittags waren in den Höfen der Hotels Rappell, Des Reservoirs und Zuiffe Truppen Und Genvarmerie ausgestellt u. in der Nachbarschaft des Hotels bereitgestellt. Der neue Präfekt des Departements Seine et Oise hat sich wieder­holt persönlich von den getroffenen Vorbereitungen überzeugt. Heute abend kurz vor 7 Uhr versuchten einige junge Leute, offensichtlich Studenten, eine Kundgebung vor dem Hotel des Reservoirs zu veranstalten. S e wurden jedoch sofort von der Polizei zurückgejagt. tzeure kurz nach 8 Uhr wur­den im Park von Versailles Freudenschnsse abgegeben. Eine große Menschenmenge begab sich sodann zum Park u. besonders aus die Place des Armes, wo einige Ansprachen gehalten wurden. Der Umkreis der drei Hotels wurde von Trup­pen und Polizei in schälfiter Weise abgesperrt, sodaß bis­her Zwischenfälle eicht zu verzeichnen sind.

WTB. Berlin, 24 Juni. Mber eiueu verfrühten Aufmarsch gegen Frank-art a. M. bringen verschiedene Blätter Einzelheiten. In der Deutschen Allgem. Zeitung heißt es: Gestern Abend 7 Uhr rückten französische Trup­pen über die Niddabrücke in Frankfurt ein. Vom Westen her bewegten sich aus allen Straßen starke französische Ko­lonnen. Gerade als die Spitzen den Stadtteil Bockenhetm erreichten traf der Befehl zum Rückmarsch ein. Die fran­zösischen Besatzungen haben sofort das gesamte Weichbild von Frankfurt verlassen. Demselben Blatte wird aus Versailles gedrahtet: Aus Frankfurt am Main lag gegen 6 Uhr abends bei der deutschen Delegation die Meldung vor, daß die Franzosen vor Ablauf der Frist mit dem Vormarsch im besetzten Gebiet begonnen hätten. Herr von Haniel legte sofort Protest ein.

Zum Scheiden des Grafen v. Brockdorff Rautzau sagt das Berl. Tageblatt: Der scheidende Minister darf in der Tat von sich sagen, daß es ihm gelungen sei, den politi­schen Kredit Deutschlauos im Ausland zu heben.

Zur Vertragsunterzrichnunst heißt es im Vorwärts: Man hat uns vergewaltigt. Wer den Glauben hat, daß die Gewalt der im Größenwahn verstrickten Männer, die sich jetzt in Paris blähen, zu allen Zetten sich aufrecht er­halten wird, den kann ntchs in seiner Verzweiflung trösten. Aber wer mit uns der festen Zuversicht ist und wir glauben, daß die Mehrheit des Volkes sie teilt der be­hält den Kopf oben und wartet gelaffen, bis die in der Welt lebendigen Kräfte den papierenen Versuch einer Neu­regelung beiseite schieben werden. Klagr nicht, verzweifelt nicht, laßt nicht den Mut und die Hoffnung sinken! Der Tag der Auferstehung kommt. Die Schmach, die man uns anzutun unternimmt, wird eines Tages auf die Geg­

ner zurücksallsn. Die Vossische Zeitung hebt hervor, den Aufruf zur Eintracht, der in der Erklärung des Präsiden­ten Fehrenbach wicderklang in der einmütigen Kundgebung in der Nationalversammlung an die Wehrmacht, in der Trauer, Stolz, Dank und Zuversicht zum Ausdruck kam. In gleichem Sinne hat auch der Reichswehrminister sich an die Truppen gewandt. Es sei zu hoffen, daß jetzt der Geist eiserner Pflichterfüllung über die natürlichen Em­pfindungen siegen wird. Während die Kreuzzeitung das Schicksal Deutschlands einstweilen für besiegelt ansteht u. sagt: Unsere Feinde haben oen Haß gesät und wir werden dieses Samenkorn pflegen, bis das deutsche Volk stark genug ist, die entehrenden Fesseln wieder abzustreifen, heißt es in der Deutschen Tageszeitung: Wir sind mit dem Berl. Tage­blatt überzeugt, daß der nationale Gedanke besonders das Bedürfnis, an ihm Halt zu gewinnen und sich um ihn zu sammeln, wachsen und um sich greifen wird. Man muß nur wiederholt die deutschdenkenden Deutschen zur Tätig­keit und Sammlung aufrufen. Ganz besonders gilt das auch für die Erhaltung lebendigen Zusammenhanges mit allen den Deutschen, die jetzt im Osten und Westen noch schwereren Zeiten entgegen gehen, als die deutsche Bevöl­kerung in den übrigen Landesteilen. Die Vossische Zei­tung sagt: Die Nationalversammlung hat nunmehr den Kelch unseres Leides bis zur bitteren Neige geleert. Dem deutschen Volk soll keine Erniedrigung erspart bleiben. Möge sich jetzt wenigstens die Hoffnung derer verwirklichen, die von der Annahme des Friedens eine Verhinderung des Bürgerkrieges erwarten.

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