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vierteljährlich im Stadt-, Orts- »>ld NachbarortS- verkehr Mk. 9.10, '-ußerhalbMk 3.30 rmschlteßlich der Psstgevüsren. Die Tdyelnnmmerdes WaüeskostetloP. Erscheinungsweise täglich, mit Aus­nahme der Sonn- :md Festtage. ::

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Nr. 21

Druck und Verlag t« Altsufteig.

Montag» Len L7. Januar.

Amtsblatt fär Pfalzgrasenweiler.

ISIS.

Reichskraftgesetz.

Hacbaintlich wird mitgeteilt: Das Reichswirtschafts­amt hat Gesetzentwürfe für einheitliche Organisation und Verwendung aller natürlichen Kraftquellen Deutschlands fertiggestellt. Die Kraftquelle» ruhen vor allem in Koh­len, Torf, Erdöl und Wasser.

Ueberblickt man z. B. den gegenwärtigen Stand der K o h l e n Wirtschaft in seinen drei Stufen: Produktion,. Vertrieb und Verwertung, so sieht man eine zusammen­fassende Organisation am meisten- vorgeschritten in dem Vertrieb. Bei der Produktion dagegen und beim Verbrauch liegt die Leitung noch vollkommen bei den Einzelunternehmen. Die Kohlenwirtschaft unter einen star­ken einheitlichen Einfluß zu stellen, muh daher bei dem Vertrieb der Kohlen beginnen. Auf dem Gebiet der Produktion und des Verbrauchs werden die zu ergreifenden Schritte langsamer und vorsichtiger gemacht werden müssen. Bei der Durchführung des Programms muh man sich bewußt sein, daß unter dem BegriffSoziali­sierung" vielfach recht Verschiedenes verstanden wird. Man kann darunter verstehen, daß der Ertrag der Kohlen­wirtschaft dem Arbeiter Anfällen soll, oder daß in der Kohlcnwirtschast unter Ausschaltung aller unwirtschaft­lichen Arbeiten und Kosten der höchste Ertrag von Wirt­schaftlichkeit erreicht werden würde, oder man kann schließ­lich unter Hervorhebung des fiskalischen Standpunkts an starke Monopoleinnahmen für das Reich denken. Der soziale, der wirtschaftliche und d§r finanzielle Gesichts­punkt beanspruchen eine gleich starke Berücksichtigung. Da­bei findet jedoch der eine stets seine Grenze, in dem anderen und als Wesentlichstes muh stets festgehalten werden, daß die notwendige Vorwärts- und Aufwärts­entwicklung durch einen genügenden wirtschaftlichen An­reiz gesichert bleibt.

Für eine staatliche Regelung der Elektrizitäts­wirtschaft ist die Zeit ebenfalls reif. Die Aufgabe des Reichs ist, die gesunden Kräfte in der bisherigen Ent­wickelung der Ellktrizitätsversorgung mit allen Mitteln zu fördern und die ungesunden Erscheinungen planmäßig zu beseitigen. Eine Handhabe dazu kann die Einführung deS G enehrui gun gsz w an gs für Starkstromaula­gen geben. Das Reichsgebiet wird in Versorgungsgebiete eingetcilt. In jedem Bezirk schließen sich die Stark­stromunternehmer unter dem regelnden Einfluß des Reichs und der Bundesstaaten betrieblich zusammen. Die an der Verteilung und dem Verbrauch der Elektrizität beteiligten Kreise wirken an der einheitlichen und zweckmäßigen Elek­trizitätsversorgung ihres Bezirks mit. Das Reich will eine gesetzliche Grundlage schassen, auf der sich eure auf Selbstverwaltung gegründete, nach gemeinwirtschaftlichen Gesichtspunkten beeinflußte Geschäftstätigkeit so entfalten kann, wie us zugleich im Interesse des B." ' 'rgnuosh-"! cks und des ganzen Reichs liegt.

Neues vom Luge.

Der Reichsvsrfassnrrgsentwirrf.

Berlin, 25. Jan. In den Beratungen der V. r - treter der Einzelstaaten über den Verfassungsentwurf wurde der Schaffung des Einheitsstaats zugestimmt, zu­gleich aber betont, daß solch ein Einheitsstaat nicht lohne weiteres zu erreichen sei und daß darum aus die vorhan­denen Hemmungen die gebührende Rücksicht --genommen werden müsse. Der Volksbeav.ftragte Landsberg wies daraus hin, daß in Frankreich und in Italien trotz des Gegensatzes zwischen Nord und Süd das Zustandekom­men eines Einheitsstaats im vollen Umfange gelungen sei. Der preußische Minister Fischbeck vertrat den Standpunkt, daß wenn mau den Einheitsstaat wolle, die Aufteilung PreußeuS verkehrt sei. Ter Ministerialdirek­tor Dr. Prcuß sprach von einerReaktion der zukünf­tigen Kleinstaaterei". Ter Entwurf wurde einem Aus­schuß, in dem die Bundesstaaten vertreten sind, überwie­sen. Die Vorberatung soll so beschleunigt werden, daß der Aus schuß bericht der Nationalversammlung am 6. Februar vprgelegt werden kann.

Neue Schlichtnngsausschüsse.

Berlin, 25. Jan. Ein Erlaß des Kriegsministe­riums (Kriegsamt) verfügt: Die Kriegsamtsstellen treten unverzüglich mit den für die Bildung der neuen Schlich- tungsmrsschüsse zuständigen Lando^entralbehörde« in Un-

r terhandlungen über die etwaige Uebergabe der Geschäfts- ? ! räume, des Personals und der Einrichtungsgegenstände j der bisherigen Schlichtungsausschüsse. Dem für eine Ueber - i nähme nicht in Betracht kommenden Teil des Personals ! ist zu kündigen. Entsprechend ist mit den Geschäftsräumen ! zu verfahren. Gleichzeitig werden die Vorsitzenden und ! stellv. Vorsitzenden der bisherigen Schlichtungsausschüsse j ihrer Stellung enthoben. s

Proteste gegen die Zerstückelung Deutschlands. !

Berlin, 25. Jan. Tie Zahl der Proteste gegen die Abtrennung deutscher Landstriche vom Reich unter Uebcrschreitimg deS Wilsou'schen Programms häufen sich bei der Regierung derart, daß jede einzelne Beantwortung unmöglich wird. Ter Neichsregiernng liegen zahlreiche Eingaben aus deutsch-litauischen Kreisen vor, die entschieden gegen die weitgehenden Ansprücke der li­tauischen Regierung Stellung nehmen und dem Wunsch Ausdruck geben, beim deutschen Reich zu verbleiben.

Die Parteien der Nationalversammlung.

Berlin, 26. Jan. Ein hiesiges Nachrichtenbureau Meldet, in der Nationaversammlnng werden wahrschein- lich Zentrum, Teutschnationale (Konservative) und Deut­sche Volkspartei (Rechtsnationalliöerale) den bürgerlichen Block bilden, dem sich die Fraktionslosen und teilweise die rechtsstehenden Demokraten anschließen dürften. Da die unabhängigen die Gemeinschaft mit den Sozialdemo­kraten ablehnen, so sei mit Znfallsmehrheiten von Fall ! W Fall zu rechnen. j

Die Kommandogewalt. j

Berlin, 25. Jan. Das ganze deutsche Heer soll ! «ach Anträgen der Reichsregierung der einheitlichen Kom- i vmndogewalt der Reichsregierung unterstellt werden, i >

Das neue Heer. !

München, 25. Jan. In einer Versammlung für ^ die Garnison München entwickelte der Minister für mili- ; tärische Angelegenheiten, Roßhaupter, die Richtlinien - für den künftigen Neuaufbau des bayerischen Heeres'. f In Bayern wäre eine angeworbene .Polizeitruppe Zn ( bilden mit 12 000 Mann Friedens- und vielleicht 44 000 i Mann Kriegsstärke, für ganz Deutschland etwa 350000 j Mann. Neben diesem Heer müßte das System des Miliz- j Heeres auf Grundlage der allgemeinen Dienst- ? Pflicht für Wehrhafte eingesührt werden. Bei einer ! Dienstzeit von 35 Monaten und 4 je 14tägigen Wie-- !

! derholungskursen ergäbe sich für Bayern ein kriegs- j starkes Heer von 400 000 Mann Streitern und insgesamt ; >- 970 000 Mann, für ganz Deutschland 3 200 000 Strei- ! j ter, alles in allem 7zq Millionen Mann. Zur Offi- i ! ziersfrage bemerkte der Minister, daiß im neuen i - Heere keine Vorrechte der Geburt und des Reichtums, ; « oder der sogenannten Bildung gelten dürfen, sondern hier ! müsse es heißen: Freie Bahn dem Tüchtigen. !

! Rücktritt des Generals Winterfeldt. !

s " ' '' Berlin, 25. Jan. Der Vorsitzende der deutschen ^ j Waffenstillstandskommission, General v. Winterfeldt, - j zeigte heute seinen Rücktritt an mit der Begründung, ! ? daß er in der von Marschall Foch befohlenen Besetzung ! ! des Straßburger Festungsgebiets auf badischem Boden i i ein Mißtrauen des Marschalls gegen den guten Wff-en ! ! der deutschen Kommission erblicke. i

s Dänemark will ganz Nord-Schleswig. !

) Kopenhagen, 25. Jan. Ritzan Bureau schrcick: Die dänische Netion hofft und sehnt sich danach, baß «alle < die dänisch reden und empfincen, dein Königreich Däne- ! mark vereinig- werden. Tie Regierung hält es für j das Richtigste, wenn Nord-Schleswig als ein Ganzes j cmfgefaßt wird, dessen Bevölternng durch Abstimmen s kun'dgibt, ob sic mit Dänemark wieder vereinigt zu wer- ! den wünscht. Tie Regierung wird dafür wirken, daß die j Wünsche der dänischen Nordschleswiger auf Gewähr- j leistnng der Freiheit der Abstimmung auf der Frie- i denskonferenz durchgesetzt wird. !

Anschlag auf Scheidemann.

Berlin, 26. Jan. Ter Vorstand der soziatdcm. I Partei teilt mit. daß der.Soudcrzug, mit dem Sch ei- demanil nach seiner Wahlrede in Kassel zurückreifte, ! zweimal, in Eichenberg und Nordhausen, angchalten werden mußte, weil die Spartakisten Anschläge gegen I den Zug vorbereitet hatten, die noch recht.Log -m deckt , wurden.

Die Spartakisten.

Berlin, 26. Jan. Gestern mittag wurde die Leiche Liebknechts mit 33 weiteren Opfern des SpartakuÄ aufstands in FriedrichSfetde beerdigt. Die innere Sstadl war abgesperrt. Tie Särge waren aus acht Arbeit^ wagen ausgcbahrt. Ter Zug ging von Friedrichshai« aus ohne Störung vor sich. In den Munitionsfabriken und in den Spandauer Artilleriewerkstätten ruhte d«! Arbeit.

^ Hamburg, 25. Jan. Als die Oberrealschule Eppen­dorf heute auf Befehl des A.- und S.-Rats zu Ehren Liebknechts Halbmast geflaggt hatte, weigerten sich Schüler und Lehrer selbständig und von einander unabhängig unter diesem Zeichen zu unterrichten oder unterrichtet A werden. Die Schüfe blieb deshalb für heute geschlossen.

Brannschweig, 25. Jan. Auf Einladung de» Braunschweiger Arbeiter- und Soldatenrats fand Heu« eine Versammlung verschiedener A. und S.-Räte staE um über die Gründung eines Freistaats Nordwest' - ' land zu beraten.

Girre interessante Klage.

Brannschweig, 25. Jan. Von 24 Maschinenfabri­ken im Lande Braunschweig wurde beim Landgericht eil« Klage gegen die radikale Landesregierung und die FinanA Verwaltung, sowie gegen die Volkskommissare Sepp, Oert» und Eckardt persönlich wegen Betriebsschädigung durch zwangsweise Abschaffung der Akkordarbeit und sonstig willkürliche Anordnungen, die gegen Reichs- und Landes recht verstoßen, erhoben. Von den Angeklagten wirH Entschädigung verlangt. Das Gericht wird am 6. Fe-' bruar die Entscheidung füllen.

Der Bolschewismus aus dem Balkan.

Belgrad, 26. Jan. Bolschewistische Agenten sinR, aus dem Balkan, besonders in Serbien, Bulgarien und in Konstantinopel tätig. Kronprinz Alexander von Serbien hat deshalb seine Reise nach Paris vorläufig ausgegeben.

Der Krieg im Oste».

Posen, 25. Jan. Auf Befehl des polnischen Arm«-- kommandos ist der private Telegramm- und FernspreH- verkehr nach und innerhalb des von den Polen besetzte« Gebiets der Oberpostdirektion Posen und Bromberg einp gestellt. Ferner sind von der Beförderung ausgeschlossen Briefe von Privatpersonen von und nach den von den polnischen Truppen nicht besetzten Gebieter«. Zur Be-.- sörderung im Privatverkehr zugeiaffen sind außer Karte« Geschäftsbriefe, die offen aufgcliefert werden müssen.

Kowno, 25. Jan. Die litauischen Truppen haben-- 35 Kilometer von Kowno entfernt die Bolschewisten in die Flucht geschlagen. Es gab zahlreiche Tote auf bol­schewistischer Seite. Außerdem verloren diese 6500. G»- fangene. Die Litauer rücken gegen Wilna vor.

- Warschau, 25. Jan. Bericht des polnischen GeneraP stabs. Ueber die Gruppe Bug und die Gefechtstätigkeiv des Generals Rozwadowki wird gemeldet, daß feindliche Artillerie die Stadt Lemberg beschießt. '

.Stockholm, 25. Jan. Die bolschewistische Regie­rung droht, die Schweizer Bürger in Rußland im Ge­fängnis zu behalten bis die Schweiz die Ernennung des amtlichen Vertreters der Sovjets in der Schweiz anerkannt Habe. Der Staatsvoranschlag der Sovjets sieht einen Abmangel von 360 Milliarden Rubel vor.

Besetzung von Hehl.

Karlsruhe, 26. Jan. Am 29. Januar werben die Franzosen den Brückenkopf von Kehl mit der Stadt Kehl und einigen kleineren Ortschaften besetzen. Der

Bahnhof Appenweier bleibt zunächst frei.

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Bon der Friedenskonferenz.

Paris, 24. Jan. Reuter erfährt, daß die briti­schen Bevollmächtigten bereit seien, die Entscheidungen über die Zukunft Mesopotamiens, Palästinas und der DeutschenKolonien an den Völkerbund"! ver­weisen.

Die deutschen Kolonien.

London, 25. Jan. TieTimes" uWo«, ans Paris: Bei den gestrigen Beratungen übe?-' die Kolo­nien erhob Smutsim Namen der SüdafrikaneM An­spruch auf Deutsch-Südwestafrika. ^E'oiesem Punkte herrscht vollständiges

tannien ist bereit, sich für Togo, Kamerui"nd Süd

ostafrika mit irgend einer Form von N eu kr allisie-

rung zu begütigen. Infolgedessen brauche rnau-Fcr noL . ... <