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vierteljährlich im Stadt-, Orts­und Nackbarorts- verkehr Mk. 2.10, außerhalbMk 3 . 2 V einschließlich der Postgebühren. Die Einzelnummer des BlatredkostetlOP. Erscheinungsweise tätlich, mitJSlus- nahme der sonn- nnd Festtage, u

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Vchwarzwälder Tageszeitung. Für dis O.-A.-Bezirks Nagold, Freudsnftadt und Talw

Drsck and Verlag l» Altensteig.

Dienstag. Len 7. Januar.

Amtsblatt sSr Psalzgrafeaweiler.

LS 1 S.

Wie ÄmwsLZung im Reich.

Die Nationalversammlung in Erfurt?

Berlin, 5. Jan. Als Ort der Nationalversammlung soll nach demAcht-Uhr-Abendblatt" Erfurt in Aus­sicht genommen sein. (Vom 27. September bis 14. Okto­ber 1808 fand in Erfurt unter dem Vorsitz Napoleons der Erfurter Fürstenkongreß statt, an dem Kaiser Alexan­der I. von Rußland, die Könige von Bayern, Württem­berg, Sachsen und Westfalen, der Fürst-Primas Frhr. v. Dalberg, der einzige geistliche Fürst des Reichs, und viele andere Fürsten teilnahmen. D. Schr.)

Die Versorgung Deutschlands mit Lebensmitteln.

Paris, 5. Jan. (Reuter.) Ter Vorsitzende der amerikanischen Lebensmittelkommission, Ho oder, sagt in seinem Bericht: Tie Untersuchungen in Deutschland haben ergeben, daß die Bevölkerung genug Vorräte hat, um noch einige Zeit auszuhalten; sehr knapp ist dagegen das Fett. Deutschland muß, wenn es Lebensmittel haben will, sie mit eigenen Schiffen holen, außerdem muß es Schisse zur Rückbeförderung der amerikanischen Trup­pen stellen. Amerika hat bis jetzt 130000 Tonnen Nah­rungsmittel nach verschiedenen europäischen Häfen ge­sandt, daneben wurden monatlich 150000 Tonnen nach Belgien und Nordsrankreich abgegeben.

Der Gesandte in Bern.

Berlin, 5. Jan. Ter Schriftleiter der soz.Münch­ner Post", Adolf Müller, ist zum deutschen Ge- -U.llneu in Bern ernannt worden. ....

Wirtschaftliche Hörigkeit.

Berlin, 5. Jan. TieGermania" (Ztr.) erfährt, England beabsichtige, falls Deutschland seine Finanzen nicht baldigst in Ordnung bringe, die deutsche Finanz­verwaltung durch eine Kommission beaufsichtigen zu lassen. Dabei sollen solche Steuer- und Zollmahregeln getroffen werden, daß das Kapital aus dem Land ge­zogen werde. Die Bauern würden von den englischen Gläubigern gezwungen werden, das zu bauen, was Eng- ^ fand wünsche. ' - s

^ Unglaubliche Zustände. )

" ' Berlin, 4. Jan. Die aus der preußischen Regie- s rung ausgetretenen Unabhängigen werden nicht ersetzt - werden, da alle Ministerien doppelt (von Mehrheits- sozialisten und Unabhängigen) besetzt waren. Die Deutsche Tagesztg." bemerkt dazu:' Das preußische Voll freut sich außer über manches andere auch darüber, daß 8 Ministergehälter gespart werden.

Berlin, 5. Jan. Nach dem Austritt der Unqb- hängigen ans der preuß. Regierung haben auch die Mehr­heitssozialisten ihre Ministerien zur Verfügung gestellt.

Es dürfte sich indessen nur um eine Formsache handeln.

Gegenrevolution in Braunschweig? ^ I

Braunschweig, 6. Jan. DerFranks. Zeitung" zufolge ist hier eine gegenrevolutionäre Verschwörung entdeckt worben, die unter der Führung von Offizieren und aktiven Feldwebeln die Kasernen stürmen und die .Arbeiter- und Soldatenräte absetzen wollte. (?) Die Ar­beiter demonstrierten mit scharfgeladenen Waffen aus'den Straßen. Die Leiter der Gegenrevolution wurden ver­haftet. Zwei Zahlmeister der hier stehenden Truppen sind mit Summen von insgesamt 640 000 Mk. ge­flohen. > -

^ Kellnerstreik.

Berlin, 6. Jan. Nach mehrtägigem Verschlungen ist im Kellnerstreik vereinbart worden: Das Trinkgeld­wesen wird abgeschafft und dagegen feste Besoldung ein­geführt. Kellner unter 20 Jahren erhalten 80, die anderen 100 Mk. die^ Woche. Kost- und Wohnungs- /zwang.für das Dienstpersonal wird abgeschafft; für Wohnung und Essen werden gegebenenfalls 40 Prozent der Löhnung abgezogen. ^ H

- Berlin, 4. Jan. Tie wiederholten Beratungen des Zentralrats, des Rats der Volisbeauftragten und des Kriegsministers haben zu dem Ergebnis geführt, daß ein Grenzschutz aus Freiwilligen gebildet werden soll.

Berlin, 6. Jan. Das Kriegsministerium ist er­mächtigt worden, einzelne mobile Formationen aus Frei­willigen und aus den Jahrgängen 1898 und 1899 für den Schutz! des Ostens aufzustellen. >!

Brannschweig, 5. Jan. Die radikalrevolutionäre Regierung in Braunschweig protestiert gegen die Absicht, Truppen zum Schutz der Ostgrenze zu verwenden.

Deutsches Eisenbahnmaterial in Polen. ,

i Köln, 5. Jan. DieKöln. Volksztg." berichtet, nach dem Ausbruch der Revolution am 9. November haben die deutschen Eisenbahner in Polen die Arbeit eingestellt und infolgedessen habe von dem wertvollen Kriegsmaterial nichts mehr in die Heimat zurückbesövf dert werden können. Außerdem fielen den Polen 5000 Lokomotiven und 130000 Wagen in die Hände, fast so viel, als Marschall Foch von Deutschland abverlangte (5000 Lokomotiven und 150000 Wagen). f

Der Musstand«

Königshntte (Oberschlesien), 4. Jan. Vor dem Gebäude der Berginspektion rottete sich eine Menschen­menge zusammen, die Anstalten machte, das Gebäude M stürmen. Ein junger Bursche schoß aus das Wachlokals worauf die Wachmannschaft mit einem Maschinengewehr! feuerte. 17 Personen sind tot, 21 verwundet.

f Die Lage im Osten. ^

!' Posen, 4. Jan. Die Vertreter des deutschen Vollsch ra'ts ' beschlossen in einer Versammlung in Meserich, Lay die Deutschen nach dem erzwungenen Rücktritt des Ober-'' Präsidenten und des Präsidenten ohne Regierung sind,! zum Schutz des Deutschtums in Westposen eine eigene, Bolkswehr zu bilden und sich in der Verwaltung an Brau» denburg und Schlesien anzugliedern. ^__s

' Köu'igshi'ittc, 0. Jan.- Am Samstag kam es bek zeiner Kundgebung von Spartaknsleuten wieder zu Zusam­menstößen mit den Marburger Jägern. Tie Jäger hatten sich im Wachlokal verschanzt und verteidigten sich mit Maschinengewehren. Es gab drei Verletzte, wovon einer - in der Nacht starb. Im Verlaufe der Nachh rückten In-, santerie und Artillerie, späterhin auch Husaren in die Stadt. Die Demonstranten verlangen die Entfernung der Jäger und drohen mit dem Generalstreik.

Auslieferung der Zeppeline?

Bern, 4. Jan. TerMatin" verlangt die Heraus­gabe aller Zeppeline in Deutschland im Friedensver­trag. Die neuesten deutschen Zeppeline könnten jetzt 90 Kilometer in der Stunde zurücklegen und für 100 Stunden Brennstoff au Bord führen, also 9000 Kilometer ohne Zwischenlandung zurücklegen, somit bequem von Hamburg nach Neuyork fahren. Tie Entente dürfe nicht Massen, daß Deutschland einen solchen Vorteil habe.

Das Schicksal der deufchen Großkanipfschiffe. r WafhiUgioit, 8.(Jan.. (Reuter.) Admiral Rodada^ empfahl die VeritichkünF aller ausgelieferten deutschem, Großkampsschiffe, da sie infolge ihrer abweichenden Ban* art für den Verband nicht verwendbar seien und der Umbau Kr kostspielig wäre. -hch ' .

^ Die bayerische Bersassuttgl.,h'/, -. -

München, L Jan. Der von der Korr. Hoffmann veröffentlichte Verfassungseniwurs für Bayern bestimmt; Die Republik Bayern ist Mitglied der Bereinigten Staa­ten Deutschlands. Tie Volksvertretung bildet der aus einer Kammer bestehende Landtag, für den nur baye­rische Staatsangehörige vom 20. Lebensjahr ab wählen können. Die Wählbarkeit tritt mit dem 25. Lebensjahr­ein. Die oberste vollziehende Gewalt liegt beim Ga- samtministerium, das Beschlüsse des Landtags der Volks­abstimmung (Referendum) unterbreiten kann. Lehnt dre Volksabstimmung einen Landtagsbeschluß ab, so ist der Landtag anszulösen und das Gesamtministerium hat zurückzutreten. Freiheit der Person, des Glaubens, der Meinung, Kunst u. Wissenschaft und des Eigentums wird gewährleistet; Vermögen kann zum Zweck des allgemei­nen Wohls durch Gesetz enteignet werden. Vorrechte der Geburt und des Adels, Titel, soweit sie keine Be­rufsbezeichnung sind, sowie Fideikommisse werden auf­gehoben. Die Besteuerung ist üine aufsteigende. Alle Glaubensgesellschaften sind gleichberechtigt; bestehmrde Rechte können nur durch Gesetz abgelöst werden. Das Unterrichtswesen ist eine staatliche Angelegenheit,, staat­liche Lehrpersonen können zur Erteilung von Religions­unterricht nicht gezwungen werden, dieser ist vielmehr Sache der Glaubensgesellschafteu. Zum Eintritt in eins Meligionsgesellschaft oder zum Verbleiben in ihr, zur Teilnahme am Kultus usw. kann niemand gezwungen . werden« Die Beamten haben volles bürgerliches Recht-

Neue Tumulte in Berlin.

Berlin, 6. Jan. Gestern abend wurden fast sämt­liche Berliner Zeitungen von Spartaknsleuten überrum­pelt und besetzt. Die Wache des Wolff'schen Telegraphen­bureau wurde von einer Menge, die mit Handgranaten ausgerüstet war, überwältigt und das Bureau ebenfalls besetzt. Heute früh rückten regimentstreue Truppen mit Maschinengewehren an. Die Spartaknsleute bewarfen sie mit Handgranaten, die Truppen gaben Maschinengewehr- seuer ab. DieRote Fahne" fordert zu neuen Straßen­kundgebungen zum Sturz der Regierung auf, der ein Ultimatum zugestellt wurde: Sofortige Entfernung aller Offiziere, Entfernung der Rangabzeichen, Einschreiten ge- , gen Kriegsministerium und Armee-Oberkommando usw. Die Regierung ließ dagegen ein Flugblatt verbreiten: Arbeiter, Bürger und Bauern sollen die Arbeit verlassen und sofort vor das Regierungsgebäude in der Wilhelm­straße kommen. Die Geduld der Regierung sei zu Ende. Man werde sich nicht länger von Irrsinnigen Gewalt antnn lassen. Ungeheure Menschenmengen strömten zu­sammen, auch Bürgerliche, und brachten Hochrufe aus Ebert und Scheidemann aus. Die Anhänger Liebknechts sammelten sich in der Siegesallee. Vor den besetzten Zeitungen führen Spartakusleute Maschinengewehre auf.

Berlin, 4. Jan. Nach einem Uebereinkommen mit den englischen Vertretern der allgemeinen Waffenstill- standskommission werden aus England 800 schwerver­wundete Deutsche über Rotterdam und 400 eben­falls schwerverwundcte kriegsgesangene Deutsche auf dem Wege über die Front nach Köln zurüäbesördert. Außer­dem woltzn die Amerikaner die in ihren Linien zurücki- .j-hliebenen Sanitätspersonen über Koblenz nach Deutsch­land zurückschicken.

Berlin, 5. Jan. Nach einer aus Tiflis ein­gegangenen Meldung vom 25. Dez. sind die letzten deut­schen Truppen am 23. Dez. abgereist. Zurückgelassen wurden nur die Kranken, die im deutschen Lazarett ver­pflegt werden. Die deutsche diplomatische Abordnung unter General v. Kreß und das Personal der deutschen Kon­sulate im Kaukasus sind ebenfalls in Tiflis geblieben.

Die badische LarrvesversaiMHlung.

Karlsruhe, 6. Jan. Bei den gestrigen Wahlen zur badischen Landesversammlung (zwei Gemeinden stehen noch aus) sind Stimmen abgegeben worden: Zentrum 369058, Sozialdem. Partei 318181, Demokratische Par­tei (einschl. Nationallib.) 227110, Deutsch-nationale Pas- tei 70101, Unabhäng. Soz. 14550. Gewählt sind 41 Zentrum, 35 Sozialdemokraten, 24 Demokraten, 7 Deutsch-Nationale. Unter den Gewählten befinden sich 9 Grauen, je 4 vom Zentrum und Sozialdemokraten und 1 von den Demokraten. Die Unabhängigen Mben keinen Abgeordneten durchgebracht,

Ausschreitungen.

Konstanz, 6. Jan. Heute früh zwischen 1 mm - -ihr kam es hier zu schweren Ausschreitungen. Eme groye - Menge von Soldaten und Arbeitern zog lärmend ror das Münster, in dessen Nähe sich der Pfarrho; und das Geschäftsgebäude derKonstanzer Nachrichten" re- finden. Unter dem RufeNieder mit dem Zentrum:" wurden Türen und Fenster eingeschlagen und erheblicher Schaden angerichtet, so daß schließlich das Militär alar­miert werden mußte, das die Ruhe ohne Anwendung z der Schußwaffe wieder herstellte.

! Neyes vsm Tage.

! Die Friedenskonferenz.

! Bern, 6. Jan.Homme Libre" bestätigt die Er­öffnung der Friedenskonferenz am 13. Januar.

Gewerkschaftskonferenz.

Paris, 5. Jan. (Havas.) Auf Anregung der fran­zösischen Gewerkschaften soll eine allgemeine Gewerk- schaftskonferenz einberufen werden, zu der auch Deutsch», land, Oesterreich und Ungarn eingeladen werden.

Rom, 5. Jan. In allen größeren Städten Ita­liens fanden sozialistische Versammlungen statt, die die sofortige Entlassung des Heeres, Errichtung der sozialen Republik und die Diktatur des Proletariats forderten.

Gestrandet.

Neuyork, 6. Jan. Der amerikanische Dampfer Nor­thern Pacific, mit Truppen und Verwundeten an Bord, ist an der Küste aufgesahren. Alle Truppen sind gerettet, i