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vierteljährlich im Stadt-, Orts­und NachbarortS- verlehr Mk. 3.10, außerhalb Mk 3.30 einschließlich der Postgebühren. Die Einzelnummer des BlatteskostetloP. Erscheinungsweise täglich, mit Aus­nahme der Sonn- und Festtage. .:

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Achwarzwcildsr Tageszeitung. Für die O.-A.-Bezirke Nagold, Freudenstadt und Calw

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Druck «ud Verlag tu Alteusteig.

Samstag, den 4. Januar.

Amtsblatt für Psalzgraseuweiler.

irns.

Die AmwUzimg im Reich.

Graf Brockdorff-Rantzau über seine Politik.

Berlin, 2. Jan. Ter neue Staatssekretär des Aus- wärkigen Amts, Graf Brockdorff-Rantzau, hat einen Mit­arbeiter des WTB. empfangen und diesem auf seine Frage über die Richtlinien, die er in der Politik zu verfolgen beabsichtige, nachstehende Erklärung abgegeben: Mein Bestreben wird sein: Wahrheit und Offenheit den: eigenen Volk wie dem Ausland gegenüber. Das deut­sche Volk soll im Unglück seine innere Größe und Würde bewahren, Selbsterniedrigung und Ueberhebung vermeiden. Ten Frieden will ich schließen als einen Frieden des Rechts. Einen Frieden der Gewalt, der Vernichtung und Versklavung lehne ich ab. Manche un­serer Gegner verdächtigen die Revolution als den Ver­such Deutschlands, sich den aus der Annahme des Wil- sonschen Programms folgenden Verpflichtungen zu ent­ziehen. Diese Behauptung ist ebenso unwahr wie der Glaube irrig ist, das Deutschland der Revolution werde sich demütig den Forderungen der reinen Gewalt beu­gen. Solange ich an dieser Stelle stehe, wird dafür gesorgt werden, daß Deutschland seine Zusagen gewissen­haft einlöst, aber nicht um die Breite eines Haares über das hinausgeht, was es als richtig anerkannt hat. Ein Grundrecht der Völker ist das Recht der Selbst­bestimmung. Unsere Gegner haben es nicht nur aner­kannt, sondern zum Kampfruf gemacht. Deutschland er­kennt es gleichfalls an, fordert es aber auch sür sich. Wcn<- der Grundsatz gelten soll: Der Balkan den Bal- kanvölkern, so wird es auch heißen müssen: Deutsch­land den Deutschen.

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Berlin, 3. Jan. Die (unabhängigen) Mitglieder der preuß. Regierung Ströbel, A. Hoffmann, Rosen- seld, Arco, Simon, P. Hoffmann und Breitscheid sind zurückgetreten, weil ohne ihr Befragen Oberst Reinhardt zum Kriegsminister ernannt worden sei.

Gegen die übertriebenen Löhne.

Berlin, 3. Jan. Die preuß. Regierung tritt in einem Erlaß den bedrohlichen Lohnsteigerungen entgegen, die das ganze Wirtschaftsleben lähmen müssen.

Neue indirekte Steuern.

Berlin, 3. Jan. Wie verlautet, werden auch neue indirekte Reichssteuern eingebrächt werden, da die bisher vorgesehenen direkten Steuern den Reichsbedarf nicht decken. :

Die Polen.

. - P fen, 3. Jan. Die Polen haben gestern die deutsche Stadt Nakel besetzt. In Oberschlesien sollen Waffen unter die polnischen Arbeiter verteilt worden sein.

Auch die Stadt Wreschen ist den Polen in die .Hände gefallen.

Berlin, 3. Jan. Zwischen der Regierung und der Obersten Heeresleitung werden Beratungen über ein grö­ßeres Aufgebot zum Schutz der Ostgrenze gepflogen. Die jüngsten Jahrgänge werden voraussichtlich noch nicht ent­lassen bzw. noch einmal einberufen.

Aus den östlichen Landcsteilen treffen viele jüdische Familien,in Berlin und Vororten ein, weil sie Ausschrei­tungen der Polen befürchten.

Berlin, 3. Jan. Auf einen Protest der deutsch- nationalen Volkspartei in Grandenz antwortete die deutsche Waffenstillstandskommission:Kein Zoll deutschen Bo- , dens soll polnischen Erobernngsgelüsten zum Opfer fallen."

Danzig, 3. Jan. Gestern trafen im Hafen von Neufahrwasser die amerikanischen KreuzerWair" und Eion" ein.

Neues vom Tage. !

. Die Friedensverhandlnngen des Perbands. s ' Bern, 2. Jan. Pariser Zeitungen berichten, daß nach der Rückkehr Wilsons aus Italien die Alliierteft ihr Friedensprogramm ausarbeiten werden. Der Frieds könne aber erst unterzeichnet werden, wenn Deutschland' seine innere Lage wieder hergestellt habe. _!

Ein ArSeiterrat in England.

London, 3. Jan.Daily Telegraph" meldet, irr Manchester sei ein Arbeiterrat nach russischem Muster /gegründet worden. ^

Amtliches.

Der Kleinhandelspreis für Zucker

beträgt für die Folge:

1. sür Würfelzucker in Kisten und Paketen 56 ^ d. Pfd.

2. für alle übrigen Sorten einschließlich

s unegalen Würfelzucker 54 ^ d. Pfd.

! Nagold, den 2. Januar 1919. Oberamt:

Münz A.'V.

MWM

Rllenrteig 4. Januar 1919.

' Die Württ. Verlustliste Nr. 734 enthält «. a. fol- i gevde Namen: Christian Schüttle, Edhansen, schw. verw.

Utffz. Matth. Girrbach, Gompelscheuer, l. verw. Johs. ! Egeler, Schietingen, in Gefgsch. Georg Dürr, Pfalzgra- ! fevweiler, schw. verw. Frtedr. Schittenhelm, Göttelfingen, ! in Gefgsch. Gefr. Herm. Braun, Dornstetten, in Gefgsch. ! Gefr. Joh. Huß, Dietersweiler, in Gefgsch. Karl Wize- s mann, Besenfeld, in Gefgsch. Gefr. Karl Stoll, Darr- j Weiler, in Gefgsch. Gefr. Georg Theurer, Eoelweiler, in Gefgsch. Eugen Klink, Lappach, Nagold, in Gefgsch. Jakob Klink, Neuweiler, leicht verletzt. Friedrich Schwarz, Oberschwandorf, infolge Unglücksiall gestorben.

! Zur Landesversarnintunsiswal-l m Württem­

berg sind beim Wahlkommissar 9 Wahllisten abgegeben worden und zwar i:r-nachstehender zeillch'»-Reihenfolge' 1. Unabh. Sozialdemokr., 2. Zentrum, 3. Württ. Bauern­bund, 4, Württ. Weingärtner und Kleinbauern, 5. Ver­einigung der Landwirte Oberschwabens, 6. Deutsche demo­kratische Partei, 7. Württ. sozialdem. Partei, 8. Frie­denspartei (Pfarrer Knapp-Atzenweiler), 9. Württ. Bür­gerpartei. Die Zahl der Wahlberechtigten in Würt­temberg beträgt 1483 000 oder das 2,7sache der Zahl bei der Reichstagswahl von 1912. Stuttgart sind? es rund 200000 Wähler und Wählerinnen (über 179 000 Zivil und 14000 Garnisonangehörige), in Ulm 59 000 Wahlberechtigte einschl. Garnison. Es werden 13 1/2 Mil­lionen Stimmzettel in 1-V 2 Millionen Umschlägen zur Verteilung gebracht.

Zur Wahlbewegung. Ter Württ. Bauern- und Weingärtnerverein hat seine beiden Wahlvorschläge eingereicht. Der eine trägt das Kennwort Württ. Bau­ernbund und enthält 45 Namen, der andere läuft auf den Namen: Württ. Weingärtnerbund und Kleinland­wirte und enthält 20 Namen. Der Verein der Land­wirte Obers:/wabens haben einen W.hlvorschlag mit acht Namen eingereicht. Alle drei Wahlvorschläge sind mit­einander verbunden. Es sind unter den Borgeschlageneit auch zwei Frauen: Frau Gutsbesitzer Gentner-Aichachl und Frln. Luise Sch rem Vf, die Tochter des früheren Wg. Friedr. Schrempf-Sturrgart.

Die württ. Eisenbahnverwaltung wird für das Jahr 1919 80 Lokomotiven und 1370 Wagen mit einem Aufwand von etwa 32 Will. Mark neu be­schaffen. Die Hälfte davon ist bereits und zwar fast! ausschließlich an württ. Firmen vergeben, wobei auch! industrielle Betriebe, die nicht ganze Fahrzeuge lie­fern können, mit Teilaufträgen bedacht wurden. (IN Baden werden solche Teillieferungen auch an Handwer­ke rvereinigun gen vergeben.) - -

Baldige Heimkehr der deutschen Kriegs­gefangenen. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, soll die Rückbeförderung der deutschen Kriegsgefange­nen aus den Ententeländern etwa 800 000 Mann in die Heimat im Februar beginnen. Tie eine Hälfte wird voraussichtlich auf dem Landweg, die andere zur See ankommen. Von den vorhandenen Transportmög­lichkeiten wird es abhängen, in welcher Zeitspanne die vollständige Heimbeförderung durchzuführen ist. An den Grenzübergangsstationen bzw. Häfen werden die Zu­ruckkehrenden von deutschen Abnahmekommissionen über­nommen und möglichst rasch den an verschiedenen Punk­ten Deutschlands zu errichtenden Durchgangslagern zu­geleitet. Tort verbleiben die Leute zwecks ihrer gründ­lichen gesundheitlichen Untersuchung und Entseuchung etwa 10 Tage und gelangen von da zu ihren Stamm­truppenteilen, von denen aus die Entlassung erfolgt.

Das Wahlrecht der heimgekehrte» Heeres­angehörigen. TerDeutsche Reichsanzeiger" verröf- kentlicht eine Ergänzung der Verordnung^ über, die

Wahlen zu verfassunggebenden deutschen ptationalver- sammlung. Darnach sind die Angehörigen des HeereS und der Marine, die vom 7. Januar ab aus de« Felde heimkehren, ohne Eintragung in die Wählerlisten auf Grund einer Bescheinigung über ihre Heimkehr dort zur Wahl zuzulassen, wo sie sich am Wahltage aufhalte». Tie Bescheinigungen dürfen nur für Wahlberechtig­te ausgestellt werden. Die Bescheinigung wird von den nächsten dienstlichen Vorgesetzten in der Stellung minde­stens eines Kömpagniesührers oder (an Bord) des Kom­mandanten nach vorgeschriebenem Muster ausgestellt. Ter Wahlvorsteher hat die Bescheinigung dem Wähler vvr Ausübung des Wahlrechts abzunehmen. Tie Beschei­nigungen werden dem Wahlprotokoll beigefügt. Ihre Zahl wird in dem Abschnitt des Wahlprotokolls über die Zählung der Wahlumschläge verrechnet. Wahlbe­rechtigte Beamte und Arbeiter in Staatsbetrieben, die ihren dienstlichen Wohnsitz im Ausland haben, so­wie die wahlberechtigten Angehörigen ihres Hausstand-' sind auf Antrag in die Wählerlisten der zunächst ge­legenen deutschen Gemeinden einzutragen, auch wenn die Auslegungsfrist verstrichen ist.

Keine Jnstallationsberechtigung. Das württ. Arbeitsministerium teilt mit: Bei den Elektrizitäts­werken mehren sich gegenwärtig die Gesuche wegen Er­teilung von Jnstallationsberechtigungen in außerordenk- licher Weise. Die bereits vorhandene Uebersetzung der Jnstallationsbetriebe, die Rücksicht auf die zur Zeit wegen der Kohlenlage notwendigen Beschränkungen in der Ausführung von Neuanlagen und auf die aus dem Feld zurückkehrenden früheren Inhaber solcher Jnstalla­tionsbetriebe, die ihwe Gej mäste wieder aufnehmen, wollen, machen eine Zurückhaltung in der Beantragung neuer Zulassungen dringend empfehlenswert. Solche Gesuche haben zur Zeit keine Aussicht aus Genehmigung

(-) Stuttgart, 3. Jan. (Aus dem Parter­leben.) Die Proporzliste der Deutschen demokratischen Partei für die Nationalversammlung weist folgende Namen auf : Geheimer Rat Friedrich P a y e r - Stuttgart, Staats­sekretär a. D. Rechtsanwalt Konrad Haußmann -Stutt­gart, Fabrikant Dr. ing. Philipp Wieland- Ulm, Hand­werkskammer-Syndikus Karl Hermann-Reutlingen, Mathilde Planck, Schriftstellerin Korntal, Schriftsteller Dr. Theodor Heuß-Heilbronn, Landwirt Hugo Herr- mann-Blaufelden OA. Gerabronn, Oberbürgermeister a. D. Heinrich G auß-Stuttgart, Flaschnermeister Julius Lorenz-Stuttgart, Frau Klara Munk, Arztgattin, Göppingen, Gastwirt Hermann G u n s e r - Schorndorf, Bauer Kaspar Bausinger-Stetten (Hohenz.), Gewerk-, Vereinsleiter Fritz Varnholt-Ulm, Eisenbahnsekretär! Ernst Gaßmann -- Stuttgart-Korntal, Hauptlehrerin Martha Schieber- Stuttgart, Hauptlehrer Christof B u- b e ck - Wippingen OA. Blaubeuren, Landtagsabg. Jo­hannes Fischer- Stuttgart.

(-) Stuttgart, 3. Jan. (Aus dem Partei- leben.) Ter Wahlvorschlag der Württt. Bürger­partei umfaßt 63 Namen. Unter den 35 erst genannten Kandidaten befinden sich: ein Arbeirer (Ackermann), sechs Handwerker (Fischer, Wolf, Siller, Eisele, Fieser/ Keil), zwei Handlungsgehilfen (Belstler, Wacker), eine Vertreterin der Arbeiterinnen (Frl. Roser), ein Ver­treter des Mittelstands (Hiller), zwei Vertreter der Ei­senbahnangestellten (Benkert und Hettstedt), fünf Ver­treter der Industrie (Schaible, Herbst, Blank, Schaufler, Weder), drei Vertreter der Volksschule (Goller, Stäge, Thuinm), ein Vertreter der mittleren Beamten (Amtsge­richtssekretär Gerok), zwei Vertreter der Militärpersonen: Oberst Reinhard, Wider, letzterer zugleich Vertreter der chemischen Industrie; ein Vertreter der Gemeindebcam- ten: Stadtschultheiß Müller; ein Vertreter des Detail- Handels: Pfleiderer; zwei Vertreter der technischen Be­rufe: Monath, Weitbrecht; zwei Vertreter der Wähle­rinnen: Frau Eberhard, Frl. Adelheid Wildermuth; ein Vertreter der Universität Tübingen: Professor Wurster, zugleich Geistlicher; zwei der freien Berufe: Frl. Josen- hans, Schriftstellerin, Tr. Schott, Rechtsanwalt; zwei der evangelischen Geistlichen: Wurm, Wurster.

(-) Baihingen a. F., 3. Jan. (Ein Opfer der Neujahrsnacht.) Beim Neujahrsschießen ist die 20- jährige Klara Banzhas aus Unvorsichtigkeit erschossen worden. Gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.

(-) Erailsheim, 3. Jan. (Der milde Win­ter.) In diesen Tagen sind auf den Wiesen frisch blühende Gänseblümchen gesunden worden. An verschiede--