Zlltenrteig 13 . November 19 -''

Die Annahme und Beförderung sämtliche' F.L- postsenduugen nach der Westfront ist kingestellt.

* Uebertragen wurden die e uigelischcn Pmrnict Grömbach, dem Pfarrverweser Johai-nes Gutscher in Unterbalzheim, Ohmden dem Pfarrer tzoll-:r in W ?d- dorf, Ueberkingcn, dem Pfarrer Morstatt in tzffri! - en

Herbstveeicht.Ter Weinbau" schreibt: Im Unterland begann man etwa am 10. Oktober mit der ^ Lese des Frühgewächses, der sich am 14. Oktober die all­gemeine Weinlese anschloß; in der Stuttgarter Gegend und in den Weinorten am Albtraus begann die Lese 8 Tage später. Das Lesegeschäft war durch die ungleiche Be­schaffenheit der Trauben, durch das viele Faulige, Schim- melige und Verdorrte ein recht mühsames. Die frühe­ren Sorten drohten bei längerem Hängelassen durch Zu­nahme der Fäulnis an Menge eiuzubüßen, aber auch ei­nige spätere Sorten, so namentlich der Trollinger, nah­men infolge Sauerfäule in merklicher Weise ab. Weitaus aus am schönsten hatte sich der Limb erg er gehalten, der in jüngeren Beständen sich recht ausgiebig zeigte und auch hinsichtlich des Reifegrades befriedigte. Größer? Güter kamen mit der Lese bis in den November hinein und erzielten aus den Spätlesen recht hübsche Weine. Nach den Mitteilungen des Vorstands der Kgl. Weinbauver- suchsanstalt in Weinsberg zeigte die Hauptmasse der württembergischen Landweine Mostgewichte von 63 bis 68 Grad Oechsle: das geringste ermittelte Gewicht war 49 Grad. Größere Güter kamen bei Spätlesen aus 70 bis 80 Grad, in Ausnahmefällen bis zu 90 Grad. Die Säurezahlen sind verhältnismäßig nieder; sie liegen bei den meisten Weinen zwischen 10 und 12 Promille. Tie 1918er werden sich zu etwas kurzen, im übrigen aber brauchbaren Mittelweinen entwickeln.

Freudenstadt, l2. Novbr. (Kriegsanleihe.) Im Bezirk Freudenstadt sind zur 9. Kriegsanleihe gezeichnet worden 4 429 727 M.; darunter bei der Oberamttsparkaffe 3 Mill., bei den Darlehenskassen 434050 M., bei der Württemb. Sparkasse 176 577 M., bei den Postämtern 10 900 M

Freudeustadt, 12. Novbr. Sonntag Nacht um 12 Uhr trafen Beauftragte des Arbeiter und Soldatenrates hier­ein, um die Neuordnung der Dinge auch in unserer Stadl vorzunehmen. Nach Einsetzung von Soldatenräten in den Lazaretten fand im Lauf des gestrigen Vormittags Rück' sprach: auf den Beamtungen statt und um 10 Uhr wurden Besprechungen gepflogen mit den Arbeitern und Arbeitgebern. Um halb 12 Uhr bewegte sich ein Zug nach dein Rathaus, wotauf vom Musikpavillon aus an die Versammlung eine Ansprache gehalten wurde von dem Beauftragten des Sol' datenrates Geisinger. Derselbe gab Kenntnis von der in Württemberg erfolgten Umwälzung und von der Begründ­ung der Neuordnung, wie sie sich in der Landeshauptstadt vollzogen hat. General Ebbinghaus habe sich bereit er­klärt, im Einvernehmen mit dem Soldatenrat mitzuhelfen, daß die Ordnung aufrecht erhalten bleibe. Der Redner legte die Ziele und Aufgaben der neuen Regierung dar, deren vornehmste für den Augenblick eine rasche Herbeiführ­ung des Friedens sei. Pflicht des Volkes sei. durchaus Ruhe und Ordnung zu bewahren, da wnst unsägliches Elend über das Volk käme. Sodann gab er Kenntnis von der erfolgten Abdankung des Königs und teilte mit, daß diesem im Interesse der Sicherheit seiner Person der Auf­enthalt im Lande Württemberg unverwehrt bleiben soll. Es erfolgten noch Anweisungen über das Verhalten der Soldaten auch gegen die Offiziere und Schlußmahnungen, nunmehr in Ruhe nach Hause zu gehen und die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Versammlung stimmte zuletzt in -ein Hoch ein auf den Arbeiter- und Soldatenrat. Ein Ver­treter der Arbeiterschaft, Gaß, erklärte das volle Einver­ständnis mit den Ausführungen des Soldatenrats Geisinger. Daraufhin ging die V.rsammlung in aller Ruhe und Ord­nung auseinander.

T-e Umwälzung im

soweit Mau bis jetzt übersehen kann, hat pch der Umsturz im Lande in aller Ruhe und Ordnung voll­zogen. In Ludwigsburg herrschte am Samstag nach­mittag reges Leben, am Abend wurde dort ein Arbeiter- uud Soldatenrat gegründet. Gestern nachmittag führ­ten zirka 2000 Personen, darunter viel Militär, einen Temonstrationszug aus. Wachtmeister Reiner, der Vor­sitzende des S.-Rats, und Reichstagsabgeordneter Keil hielten Ansprachen. In Ulm sind die A. u. S.-Räte gleichfalls am Samstag zusammengetreten und haben mit den Behörden unterhandelt. In Reutlingen mußte der Batl.-Kommandeur des Ers.-Batl. Res.-Jnf.Reg. 122, Oberstleutnant Bauer dem Befehl des Soldatenrats weichen. Das Bataillon führt jetzt Hauptmanu Kündinger. Auch in Fried richs Hafen ist das Militär in die Reihen des A.-- und S.-Rats übergegaugen. Auf dem Rathausplatz wurde die rote Fahne gehißt. Im Rathaus tagt der A.-- und S.-Rat. Aus Mergentheim, Ravens­burg, Nürtingen und Besigheim liegen ähnliche Meldun­gen vor.

(-) Tübingen, 12. Nov. (Eine deutscheMah- nung.) Der Rektor und Senat ber Universität richtet an die Studenten eine Mahnung. Tie Feinde wollen unsere Vernichtung. Im Innern löst sich die alte Ord­nung ans. Jeder Tag, jede Stunde kann Neues, Schwer res bringen. Da gilt es, daß ein jeder seine Pflicht kennt und ganz erfüllt.' Eure oberste Pflicht ist heute keine andere als an jedem Tag. Sie heißt: arbeiten, damitt in die werdende neue Zeit recht viel von dem hinüber­gerettet werde, was au dem untergehcuden alten gut und schön war: deutscher Fleiß, denkst Luckt und de"k- scher Geist!

" (-) Stuttgart, 12. Nov. (Payer mieder rn

der Heimat.) Vizekanzler v. Payer hat sein Amt uiedcrgelegt und wird seinen Aufenthalt wieder in der schwäbischen Heimat nehmen. Er ist bereits in Stutt­gart eingetrofsen.

(-) Stuttgart, 12. Nov. (Ständisches.) Tie auf heute anberaumte Sitzung der Zweiten Kammer; findet nicht statt.

(-) Hedelfirrgerr, 11. Nov. (Abdankung.) Wie dieUmertürkheimer Ztg." berichtet, hat Schultheiß Wendel, gezwungen von der Polksmcinuug, abgedankt. 'Aktuar Fischer wurde beauftragt, die Geschäfte weitcrzu- sühren. >

(-) Aalen, 11. Nov. (Ein verhängnisvol­ler Schuß.) Tie Tochter des Bauern Häußler auf dem Lauchhos wurde aus Fahrlässigkeit von einem 15- jährigen Burschen durchs .Herr geschossen, und getötet»

(--) Stuttgart, 12. Nov. (Wer ist Polizei'?) An die Bevölkerung Stuttgarts ergeht folgender Erlaß: Das bürgerliche Leben nimmt auch unter der neuen Staatsordnung seinen Fortgang. Tie Ruhe und Ordnung wird wie bisher von der Städt. -Polizeidirektion unter mei­ner Leitung nach den geltenden Gesetzen unter Berück­sichtigung der neuen Lage ausrecht erhalten werden. Ich mahne zur Beachtung der Gesetze zur Ruhe und Ordnung. Die nicht uniformierten Polizeibeamten führen ihre her­kömmlichen Ausweise. Bor unbefugter Amtsanmaßung wird gewarnt. Mau lasse sich im Zweifel den Ausweis vor-, zeigen. Zur Festnahme von bürgerlichen Personen ist nur, die bürgerliche Polizeibehörde befugt. Städt. Polizeidi- rektiou. (gcz.): Tr. Ludwig.Auf Grund der mir er-r - Mitten Vollmacht schließe ich mich dieser Aufforderung an. - Tie staatlichen Polizeibehörden ersuche ich, im gleichen! Sinn weiter tätig zu sein. Ter Bevollmächtigte der! Prov. Regierung, (gez.): Tr. Fischer. ! -

(-) Stuttgart, 12. Nov. (Zusa m m enschluß der) geistigen Arbeiter.) Drei große Kundgebungen,; im Stadtgartensaal, im Garten selbst und im Bürgev- museum, veranstalteten gestern abend die geistigen Ar-' beiter Stuttgarts. IM Stadtgartensaal war das ge­samte Verkehrspersonal versammelt, ferner waren erschie­nen, Känfleute, Schriftsteller, Studenten, Bankbeamte,

Weil ich davon überzeugt bin. kam ick. Ihnen seinen Brief zu übergeben. Bitte, nehmen Sie ihn!"

Marie Harms hatte mit rascher Bewegung die Hand nach dem dargebotenen Blatte ausgestreckt, aber noch ehe sie es ergriffen, ließ sie den Arm wieder sinken.Nein." sagte sie leise.Behalten Sie ihn, gnädige Frau ver­nichten Sie ihn I Ich habe kein Recht mehr auf einen Brief Ihres Verlobten."

Sie wollen ihn nicht lesen. Nun wohl, so will ich Ihnen sagen, was darin steht. Herbert schreibt, daß er die Vorwürfe seines Gewissens nicht länger ertragen könne. Er klagt sich an, aus verdammenswerter Selbstsucht ebenso schlecht an Ihnen gehandelt zu haben,-wie an mir. Der furchtbare Ernst des Krieges habe ihm die Augen geöffnet für die Nichtigkeit und Armseligkeit der Ziele, denen er nachgestrebt, als er Ihnen die Treue brach. Und darum wolle er gutmachen, was er gefehlt, sofern das Schicksal ihm noch Zeit und Möglichkeit dazu vergönne. Gleich­zeitig mit Ihnen sollte auch ich sein reumütiges Schuld­bekenntnis empfangen, damit er, wenn es ihm bestimmt sei, zu fallen, wenigstens nicht mit dem Bewußtsein der ungesühnten Schuld aus dem Leben gehen müsse. Zu dem Briefe an mich ist er ja nicht mehr gekommen: aber nachdem ich diesen hier gelesen, ist es ebenso gut, als hätte er ihn geschrieben."

Ganz ruhig hatte sie es gesprochen, nur hier und da mit einem leichten, kaum merklichen Beben der Stimme. Marie Harms aber war auf den Stuhl am Tische zu­sammengebrochen und hatte unter wildem Schluchzen das Gesicht auf die Arme gelegt. Da beugte die andere sich zu ihr herab und legte sanft den Arm um ihren Nacken. ..Weinen Sie, Kind, weinen Sie! Wohl Ihnen, daß 2sie es noch können! Ich habe schon so viel um ihn ge­weint, daß meine Tränen fast versiegt sind. Und der Schmerz, den wir nicht mehr in Tränen ausströmen können, ist der grausamste. Darum bitte ich Sie noch einmal: Kommen Sie zu mir! Lassen Sie uns gemein­sam um ihn trauern und lehren Sie mich, wieder uni rhn zu weinen!"

Das junge Mädchen erhob den Kopf, um durch den Trüuenschleier, der sich verhüllend vor ihren Blick legte, zu der Sprechenden aufzusehen. Klang ihr doch schier un­faßbar, was sie da hörte. Und in ihre riefe Ergriffenheit mischte sich der Zweifel an der Ehrlichkeit dieser ver­ratenen Frau.

Sie zürnen ihm also nicht mehr? Sie haben ihm verziehen?",

Haben nicht auch Sie ihm verziehe», Marie ? Tragen Sie nicht seinetwegen dies Gewand der Trauer, obwohl er Ihnen doch verloren war, lange bevor er starb? In den Lebenden hätten wir uns freilich nicht teilen dürfen; der Tote aber soll uns gemeinsam gehören! Für uns hat es ja keine Bedeutung mehr, welche von uns er wahr­haft geliebt hat. Uns ist es genug, zu wissen, daß wir ihn beide geliebt haben. Und ich meine, wir haben keine Ursache mehr, uns gegenseitig mit den Augen der Eifer­sucht zu betrachten."

Sie hatte die nicht mehr Widerstrebende an sich ge-^ zogen, und Marie barg das feuchte Antlitz an ihrer Brust. ^

Wie gut Sie sind!" flüsterte ste.Und wie hoch­herzig! Aber Sie wissen nicht, daß es eine Zeit gegeben hat, wo ich Sie haßte."

Das konnte wohl nicht anders sein, mein liebes Kind! Doch nun hat der große Versöhner Ibren Haß ausgelöscht nicht wahr? Nun werden Sie zu mir- kommen als meine Freundin meine Schwester. Wir werden von ihm sprechen, wie wir zu keinem andern von ! ihm sprechen könnten. Wir werden nicht dulden, daß ein Schatten auf sein Andenken fällt, und werden es heilig halten als unser köstliches gemeinsames Besitztum. Sprich, Marie: Wirst du kommen?"

Ja !" hauchte die andere. Und als etwas wundersam Tröstliches hegten sie beide im tiefsten Herzen die Gewiß­heit, daß nie ein Freunds, mstsbnnd aus reineren und edleren Beweggründen geschlossen war, als der chre^

Rechtsanwälte, Aerzte, Künstler, Lehrer, Apotheker, Ge­lehrte und andere freie Berufe. T ie Leitung der Versamm­lung starrd unter Landgerichtsdirektor Lust, Tr. For­st a n, Dr. Wertheimer u. dem Sekretär der deutschen? Friedensgesellschaft Stuttgart, Röttcher. In seiner Eröff­nungsrede wies Tr. Bernath auf die neue Zeit hin,: mit der auch die geistigen, noch nicht organisierten Ar-o beiter Schritt Hallen müßten. Ter neue Kultminister, Hey mann dankte namens der neuen Regierung, daß, die geistigen Arbeiter gewillt seien, mit ihr in Reih und' Glied die Arbeit durchzuführen, die in der schweren -seit zu leisten sei. An die neue Form unseres Staats! -?ns, .müssen sich auch die geistigen Ar-eitn anschließen Ar-! -eit soll 8er Unterbau unserer Gesellschaft sein. An der Aussprache beteiligten sich Vertreter verschiedener Beruss- zweige. Die ins Phantastische gehenden Ausführungen des Fritz Mck, des Führers der extremen Revolutionäre, forderten den energischen Widerspruch des! Mg. Keil! heraus. Unter großem Beifall verkündigte ep, daß wir ein demokratisches Staatsleben wollen, an dem alle Klas­sen ohne Unterschied der Parteien teilnehmen sollen^ wir? wollen keinen Arbeiter-'und Soldatenrat für alle Zu­kunft, keine militärische Nebenregiernng. Es soll nun ein Rat der geistigen Arbeiter und Arbeiterinnen Stutt­garts gegründet werden, der sich aus den Boden der mo­dernen Arbeiterbewegung und der Revolution stellt. (In Berlin ist ein solcher Rat bereits ins Leben getreten.)

(-) Stuttgart, 12. Nyv- (Der König und dre Revolution.) Ueber die Vorgänge im Wilhelmspalais am Samstag berichtet derBeobachter": Um 11 Uhr war die Vereidigung des neuen Ministeriums Liesching durch den König im Wilhelmspalast. Anfänglich war es noch ruhig draußen auf der Straße und im Borhos. Plötzlich wird die Türe aufgerissen ; es dringen Soldaten aus der Bergkaserne in das Lokal. Sie fordern die Einziehung der Königsstandarte aus dem Hause und! das Hissen der roten Flagge, die sie Mitbringen. Ter König sagt:Die Fahne auf dem Dache ist die meines Hauses. Man kann von mir verlangen, daß ich sie einziche, aber daß ich auf meinem Privathause die rote Flagge aufziehen muß, das kann man doch nicht fordern." Nach weiteren Reden und Gegenreden wird die letzte Forderung nicht mehr gestellt. Die Soldaten ziehen ab zur Rvtebühl-Kaserne. Ter König bat, nach Bebenhausen abreisen zu dürfen. Der Soldatenrat genehmigte das.

(-) Stuttgart, 12. Nov. (Württembergisches Landestheater.) Das Kgl. Hoftheater hat mit dem gestrigen Läge den Namen Württembergisches Landes­theater angenommen.

Lei?"-» NachTiMßU,

Aus Polen.

WTB Warschau, 13. Nov. (Meldung des Soldaten- rms.) Seit vorgsitern Vormittag find die Häuser und Gebäude 1er deutschen Militär- und Zivilverwallung von den polnischen Behörden besitzt und die Akten und Gelder beschlagnahmt. Im allgemeinen ereigneten sich keine ernsteren Zwischenfälle. Die Verhandlungen des deutschen Soldaten­rats mit Pilsudski haben zu einer Vereinbarung geführt, laut der die deutschen Truppen ihre Waffen behalten. Die Polen kehren sich jedoch an die Abmachung Zumeist nicht. Pilsudski verbürgte sich für einen gesicherten Abzug aller Deutschen. Ernährung und Löhnung der Deutschen ist sicher gestellt. Während der Nacht kam es in verschiedenen Stadtgegcnden zu Schießereien.

Der Presscausschuß des deutschen Soldatcnrats ersucht die reickisdcutschen Zeitungen, zur Beruhigung der Heimat mitzuteileu, daß die Deutschen in Warschau und im Lande baldmöglichst in die Heimat zurückkehren werden. Eine Benachrichtigung der einzelnen Angehörigen ist zur Zeit wegen Ueberlastnng des in Neuordnung befindlichen Post­dienstes unmöglich.

WTB. Wie», 13. Nov. Tie Nationalver­sammlung hat in der gestrigen Sitzung den vom Staats- rat vorgcschlagenen Gesetzentwurf betreffend die Prok la­ut ierungder deutsch-öfter reichischenRepubltk als Bestandteil der v e uts ch e n R e pub l lk unter begeistertem Beifall einstimmig angenommen.

' Berlin, 13. Nov. Ein Russe, der einen Rrmbüber- fall auf eine Frau gemacht Halle, wurde, nachdem er ein Geständnis abgelegt hatte, sofort auf dem Hof des Polizei­präsidiums standrechtlich erschossen.

' Berlin, 13. Nov. Eine Kundgebung der Fortschritt­lichen Volkspartei verlangt die sofortige Wahl der National­versammlung, deren Aufgabe Wahrung und Stärkung der Reichseinheit und Ausbau der Verfassung unter Anerkennung d s gleichen Rechts für alle sein müsse.

WTB. Budapest, 13. Nov.Az Eft" meldet aus Großwardein: Eine Antomobilkolonne der Mackensen-Armee von 300 Automobilen mit 2000 Mann traf vorgestern von Arad in Großwardein ein. Als man dcn deutschen Sol­daten die Proktamicrung der deutschen Republik mitteilte brachen sie in Hurrarufe auf die Republik, sowie auf die ungarische nationale Republik aus. Sie erklärten, daß sie entschlossen seien, für das deutsche Volk den letzten Tropfen Blut zu vergießen, aber für die Junker-Autokratie kein Opfer mehr zu bringen. Mackensen wolle friedlich durch Ungarn sieben. Seine Absicht sei überhauvt, daß die deut­schen Soldaten sobald als möglich die Heimat erreichen.

Mutmaßliches Wetter.

Tee Hochdruck war von kurzer Dauer. Eine raschtz zunehmende Störung wird am Donnerstag und Freitags naßkaltes Wetter verursachen. ^

- um 1.-.,;.' . -.«r Meker'schev LuLdruckrrri Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lau!.