wie das patriotische Fest stattfinden. Eine Kommission von 7 Mitgliedern ist bereits für die Vorarbeiten ein­gesetzt.

Bopfingen, 19. Mai. Beim Dreschen von Kleesamen brachte der Sohn des Domänepächters Hermann in Altenburg, Ede. Iltzmemmingen, den Fuß derart in die Dreschmaschine, daß er ihm bis zum Knie abgerissen wurden. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Verunglückte ins hiesige Krankenhaus verbracht.

Leutkirch, 19. Mai. Der 20 Jahre alte Xaver Erei- ner hat seine 84jährige Großmutter, die Ehefrau des Zimmermanns Johann Georg Ereiner in Mühlberg, Gemeinde Rot, ermordet. Nachdem er die Leiche ver­steckt hatte, überfiel er den aus Arbeit auswärts wei­lenden Großvater im Wald und stach ihn in den Hals. Das Messer brach ab und blieb in der Wunde stecken. Der Großvater dürfte am Leben erhalten werden. Der Mörder wurde verhaftet und hat seine Tat bereits ein­gestanden. Der Beweggrund war, daß er wieder einmal Geld forderte, ohne es zu erh alten. _

Aus Welt «nd Zeit.

München, 19. Mai. Zwischen Landsberg und Dießen wollte der mit drei Herren und einer Dame besetzte Ballon Zürich landen. Beim Ausstößen des Korbes auf die Erde fiel einer der Herren aus der Gondel. Plötzlich ging der Ballon wieder in die Höhe. Bei Utting am Ammersee sah man die Dame aus 200 Mtr. Höhe abstürzen. Sie wurde auf einem Ackerfeld bei Thaining tot aufgefunden. Die Passagiere des Bal­lons waren: Rechtsanwalt Dr. Schnee aus Zürich als Führer, Rechtsanwalt Dr. Otto Meier und Easwerks- direktor Grob aus Aarau, sowie Frau Eggimann aus Bern, die sich erst im letzten Augenblick entschlossen hatte, mit dem BallonZürich", in dem noch ein Platz frei war, zu fahren, während ihr Mann mit dem Ballon Theodor Schäck" fuhr.

Berlin, 19. Mai. Der siegreiche Lehrergesangverein hatte gestern abend zu einer Feier eingeladen. Der Vorsitzende warf einen Rückblick auf die Ereignisse in Frankfurt, wobei er nicht vergaß, das Verhalten der Kölner Sänger ernsthaft zurückzuweisen. Den Höhe­punkt der Feier bildete eine Rede, in der die Ver­dienste des Kaisers um den Männergesang hervorge­hoben wurden. Zum Schlüsse des offiziellen Teils er­widerte der Dirigent, Professor Felix Schmidt, auf die ihm dargebrachten Huldigungen und schloß unter lautem Jubel mit den Worten: Wir haben sie, die Kette. Wir wollen sie behalten!

Homburg, 19. Mai. Das englische Königspaar wird nach Beendigung der Hochzeitsfeierlichkeiten in Berlin bei dem württembergischen, badischen und hessischen Hofe einen Besuch abstatten.

Kiel, 19. Mai. Ein mit 8 Personen, Einjährigen und Seesoldaten, besetztes Segelboot, das von Kiel aus auf die Föhrde hinausgefahren ist, bleibt verschollen. Der KreuzerMünchen" ist auf der Suche nach den Vermißten.

Wien, 19. Mai. Am Sonnabend fanden in der Ilniversitätsaula zwischen deutsch-nationalen und zio­nistischen Studenten kleinere Zusammenstöße statt, die sich heute mittag in verstärkter Weise wiederholten. Es kam wiederholt zwischen den gegnerischen Studenten zu wüsten Schlägereien, wobei zahlreiche Studenten blutig geschlagen wurden. Die Polizei mußte ein- schreiten.

Paris, 19. Mai. Mit 454 gegen 51 Stimmen hat die Kammer einen Antrag angenommen, der den Betrieb von Spielkasinos in einem Umkreis von we­nigstens 100 Kilometern von Paris verbietet. Die Kammer nahm weiterhin verschiedene Verfügungen an, die den Betrieb von Spielhöllen in Universitäts­städten untersagen und die Konzessionsdauer der ge­nehmigten Kasinos beschränken.

London, 19. Mai. Sir Edward Erey hat im Aus­wärtigen Amt die Mehrzahl der Friedensdelegierten empfangen. Wie dasReuter'sche Bureau" erfährt, herrscht in diplomatischen Kreisen noch Ungewißheit dar­über, welcher Weg für den Friedensschluß eingeschlagen werden soll. Es ist kein Anzeichen dafür vorhanden, daß die Verbündeten, mit Ausnahme Bulgariens, be­reit sind, die Friedenspräliminarien in der gegenwär­tigen Form zu unterzeichnen.

London, 19. Mai. Während der Hebungen der Flottille der Torpedobootszerstörer im Firth of Forth wurde gestern ein mit etwa 20 Mann besetztes Ruder­boot des ZerstörersJtchen" auf der Fahrt nach dem Hafen Eranton von einer hochgehenden Sturzsee erfaßt und kenterte. 7 Mann ertranken. Die übrigen wurden von Booten der Flottille gerettet.

Landwirtschaft und Markte.

Stuttgart, 19. Mai. Landesproduktenbörse. Der Eetreidemarkt verkehrte in der abgelaufenen Woche in lustloser Haltung. Da die Saatenstandsberichte nach wie vor günstig lauteten, beschränkten sich die Käufer dar­auf, immer nur den nötigsten Bedarf zu decken. Die Angebote von Amerika und Rußland waren etwas bil­liger, dagegen blieb Argentinien zurückhaltend. Land­ware war reichlicher am Markt, aber größtenteils in untergeordneten Qualitäten, die wenig Interesse fan­den. Auf der heutigen Börse war eine etwas bessere Konsumfrage zu konstatieren. In der Hauptsache wur­den einige Pöstchen disponible gute ausländische Weizen gehandelt. Wir notieren:

Weizen, württ.

20.

bis

21.60

fränk.

20.50

21.50

bayr.

21.

22.76

Ulla

24.25

24.75

Saxonska 24.75

25.26

Azima

24.

24.50

Laplata

23.75

24.50

Kansas II 24.50

25.

Manitoba 11 24.60

25

Kernen, neu

20.

21.50

Dinkel, neu

14.

15.

Roggen, nom.

17.50

18.

Futtergerste

16.

16.50

Hafer, württ.

15.

18

russ.

20.

21.60

Mais, Laplata

16.75

17.

it Sack, Kasse 1°/«

Skonto.)

Tafelgries

34.50

35

Mehl 0

34.50

35.

1

33.50

34

2

32.60

33

3

31

31.50

4

28.

28.50

Kleie

9.60

10

(netto Kasse ohne Sack).

Wöchentlicher Saatenstandsbericht der Preisbericht­stelle des Deutschen Landwirtschaftsrats. Abgesehen von West- und Sllddeutschland, wo an den beiden Pfingst- tagen zum Teil sehr ergiebige Niederschläge vorgekom­men sind, die das Wachstum in normaler Weise förder­

ten, behielt das Wetter in den übrigen Gebieten vor­wiegend trockenen Charakter. Besonders fühlbar macht sich der Mangel an Feuchtigkeit in dem Gebiete zwi­schen Elbe und Weichsel, wo es in den letzten Wochen fast gar nicht geregnet hat. Unter diesen Umständen sprechen diesmal nur die Berichte aus dem Süden und Westen über eine gedeihliche Weiterentwicklung, wäh­rend in den nordöstlichen Teilen des Reiches kalte Nächte und austrocknende Winde die Vegetation be­hinderten. Am ungünstigsten macht sich der Einfluß der herrschenden Witterung in Westpreußen bemerk­bar) fast alle Berichte aus dieser Provinz konstatieren eine Verschlechterung des Felderstandes, und mehrfach mußten sogar noch Umpflügungen stattfinden. In den anderen Gebieten, namentlich in Mitteldeutschland, ha­ben sich die Saaten bisher verhältnismäßig gut gehal­ten, doch ist der Regen überall sehr erwünscht. Die Sommersaaten werden im allgemeinen günstig beur­teilt, besonders im Süden und Westen, wo Nieder­schläge ihrer weiteren Entwicklung zu Hilfe kamen. Sehr geklagt wird über das Auftreten von Unkraut. Auch Jnsektenschäden beeinträchtigen vielfach den Stand; stellenweise mußten aus diesem Grund Umackerungen vorgenommen werden. Die Futterpflanzen stehen, wenn ihr Wachstum in der letzten Zeit auch etwas zurück­gehalten wurde, im ganzen ziemlich befriedigend, brau­chen aber auch schon Feuchtigkeit. Hier und da konnte Klee bereits zu Erünfutter gemäht werden. Auf den Wiesen wurde der Graswuchs durch Trockenheit zuletzt etwas beeinträchtigt. Was die Zuckerrüben anlangt, so konnten die zuerst bestellten, die gut aufgelaufen sind, mangels Wärme und Feuchtigkeit wenig Fortschritte machen. Der Aufgang der spät bestellten Rüben wird durch den hart gewordenen Boden beeinträchtigt. Von den Kartoffeln ist bisher noch nicht viel zu sehen.

Altensteig, 19. Mai. Dem Viehmarkt waren zu­geführt: 109 Paar Ochsen und Stiere, 61 St. Kühe, 75 St. Jung- oder Schmalvieh. Der Handel entsprach nicht der großen Zufuhr und gestaltete sich nicht sehr lebhaft. Es wurde bezahlt für Ochsen und Stiere 715 bis 1450 -41 pro Paar. Kühe 240510 -41 pro Stück, Jung- oder Schmalvieh 155520 -41 pro Stück. Dem Schweinemarkt waren zugeführt: 78 St. Läuferschweine und 176 St. Milchschweine. Es galten Läuferschweine 66115 -41 pro Paar, Milchschweine 3458 -41.

Freudenstadt, 19. Mai. Der Wochenmarkt war schlecht besucht, auch die Kauflust der anwesenden Käufer gering. Es galten Butter 1.15 -41, Eier 2 Stück 15 Spinat 20 L pro Pfund, Blumenkohl 80 L bis 1 -41 pro Stück, Rettich 15 L das Büschel, Kopfsalat 810 L das Stück, Eelbrüben 45 ^ der Bund, Gurken 60 ^ das Stück, Weißkraut 3035 das St., Orangen 8 Zitronen 57. Kartoffeln pro Zentner 2.30 bis 2.40 -41.

Ulm, 19. Mai. Frühjahrskartoffelmarkt. Am Samstag waren in der alten Wollhalle etwa 700 Ztr. Speisekartoffeln zum Verkaufe aufgestellt. Bei guter Nachfrage bewegten sich die Preise für die gewöhnlichen Sorten wie Woltmann, Blochinger, Reichskanzler, In­dustrie, Magnum bonum, Schneeflocken usw. zwischen 2.503.20 -41 per Zentner. Die Preise sind also etwas gestiegen.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

Calw.

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