Gesangbuch und Choralbuch, diese Kleinodien der evange­lischen Christenheit, auch bei uns ihren Ehrenplatz in Kirche, Schule und Haus behalten."

8cb- Mutmaßliches Wetter. Für Sonntag und Montag ist unbeständiges und gewittriges Wetter zu erwarten.

Weilderstadt, 16. Mai. Heute morgen nach 6 Uhr war ein seltenes Schauspiel von hier aus zu sehen. 6 Luftfahrzeuge fuhren in kurzen Abständen über die hiesige Gegend in der Richtung KarlsruheStuttgart. Ein Zeppelinschiff war längere Zeit in der Richtung Rutesheim zu sehen; es flog um 8 Uhr wieder zurück in der Richtung auf Baden. Alt und jung beobachtete mit großem Interesse diese Freivorführung von Flug­zeugen.

Nagold, 17. Mai. Um die hiesige Stadtvorstand­stelle haben sich folgende Bewerber gemeldet: Wilhelm Dillmann, Verwalter der städtischen Sparkasse und des Gas- und Wasserwerks, Feuerbach. Franz Fischer, Sekretär in Stuttgart. Karl Hermann, Beamter Lei der städtischen Verwaltungsregistratur, Heilbronn, Im­manuel Heyd, Amtsgerichtssekretär in Nagold. Her­mann Meier, Stadtpfleger in Tübingen. Karl Seeger, Rechtsanwalt in Geislingen a. St., Gustavs Theurer, Stadtschultheitzenamtsaktuar, Stuttgart. Ernst Völmle, Ratsschreiber in Nürtingen. Günther Wolf, Dr. jur., Halle a. S.

Pforzheim, 17. Mai. Gestern abend nach 9 Uhr ging hier ein schweres Gewitter nieder, das in Tiefenbronn und dessen Umgebung von schwerem Hagelschlag begleitet war. Der Hagel hielt etwa eine halbe Stunde an, und zwar von st(11 bis U11 Uhr. Heut emorgen waren die Fluren noch völlig weiß. Der angerichtete Schaden ist sehr beträchtlich. In Wimsheim wurde durch den Blitzstrahl das Dach eines alten Hauses zertrümert.

dem Delegiertentag des Kösener 8L. auf der Rudelsburg als alter Herr des Korps Suevia in Tübingen beigewohnt und war dann der Einladung des Korps Franconia nach Jena gefolgt. Dort geriet er durch einen unglücklichen Zufall in der Nacht auf die Schienen der Eisenbahnstrecke Gera- Weimar, unmittelbar neben der Haltestelle Paradies, als ein Schnellzug heranbrauste und ihn in zwei Teile zerriß. Dem Neuen Tagblatt zufolge lebte der so jäh Verschiedene in den allerglücklichsten Verhältnissen und war im Begriff, die Dozentenlaufbahn einzuschlagen, wo ihm, der alle Exa­mina mit Auszeichnung bestanden hatte, eine glänzende Lauf­bahn bevorstand.

Leonberg, 17. Mai. Der Blitz schlug in Wimsheim in die Scheuer des Amtsdieners Klingel, ohne zu zünden; das Wohnhaus wurde fast vollständig zertrümmert. Es ist wie ein Wunder, daß das Schlafgemach unversehrt blieb. Der Schaden beläuft sich auf 30004000 -41.

Korntal, 17. Mai. Heute nacht schlug der Blitz in die Scheuer des Wagnermeisters Hieber ein. Diese und das Wohnhaus sind niedergebrannt.

Göppingen, 16. Mai. In Ebersbach a. F. ist, fast 80 Jahre alt, der weit bekannte sogenannte Wunderdoktor Jo­hannes Laichinger gestorben, der einen großen Zulauf hatte and vielfach als Hexenmeister angesehen wurde. Vis aus Amerika kamen Kranke, um seinen Rat einzuholen, weshalb sein Tod für die Ebersbacher Geschäftsleute einen größeren Ausfall bedeutet als für die Heilkunde.

Württemberg.

Stuttgart, 16. Mai. Die Zweite Kammer setzte heute vormittag die Beratung des Eisenbahnetats fort. Zu­nächst ergriff der Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker das Wort, um sich über die Frage der Schaffung eines Verkehrs­ministeriums auszusprechen. Diese Frage könne nur auf dem Wege der Gesetzgebung geregelt werden, und zwar in der Weise, daß dem Gesetz ein Passus angehängt wird, wonach die Errichtung eines weiteren Departements unter der Vor­aussetzung zulässig sein soll, daß zwei der bestehenden 7 Mi­nisterien von einem Ministerialvorstand vertreten werden müßten. Der Abg. Wieland (D.P.) hatte sich die Sache so gedacht, daß das Ministerium des Aeußern in ein Ver­kehrsministerium umgewandelt wird unter Angliederung der Abteilung für das Auswärtige Amt an ein anderes Ministe­rium. Dr. Rübling (B.K.) wünschte, daß durch Herein­ziehung des Steinmaterials der Alb der schwere Güterverkehr belebt werde und daß man bei den Verhandlungen mit der Schweiz im Einvernehmen mit Bayern handle. Wichtiger als die Frage, ob wir 7 Minister haben wie seinerzeit Grie­chenland 7 Weise, sei, wo wir das Geld dazu herbringen. Hildenbrand (Soz.) bedauerte, daß die Eisenbahnver­waltung das Rückgrat der Staatsfinanzverwaltung bilde und daß man zuerst auf den Profit und dann erst auf die Inter­essen der Bevölkerung sehe. Die ungleiche Behandlung Würt­tembergs bei der Ausfuhr von Salz über die Nordseehäfen durch Preußen sei bundesunfreundlich, Umleitungen im Güter­verkehr sollten überhaupt unterbleiben. Der Zweipfennig­verkehr müsse für die ganze Bevölkerung im Binnenverkehr Geltung bekommen. Baumann (D.P.) meinte, die Eisen­bahnhoheit auf dem Gebiet der Tarifpolitik sei nur eine Scheinhoheit und die Schaffung einer Reichseisenbahngemein­schaft zwar eine ideale, aber eine unwahrscheinliche Lösung. G r o ß - Stuttgart (Ztr.) trat für die Interessen des Eisen­bahnpersonals ein. Wieland (D.P.) beantragte die Vor­legung einer Denkschrift über die Schaffung eines Verkehrs­ministeriums ohne Vermehrung der Zahl der Staatsminister. Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker erklärte sich mit diesem Antrag einverstanden. Die Verkehrspolitik müsse über die Grenzen des Einzelstaates hinausreichen. Nach weiterer un­wesentlicher Debatte wurde die Weiterberatung auf morgen vertagt.

Stuttgart, 16. Mai. Der Eerichtsassessor Dr. Reinhardt, ein Sohn des Generalleutnants a. D. v. Reinhardt, hatte

Ans Welt und Zeit.

Pforzheim, 16. Mai. Heute früh von 6 Uhr ab stiegen 21 Fahrzeuge, Teilnehmer am Prinz Heinrich- Flug, von Karlsruhe auf, um über hier, wo Prinz Heinrich persönlich anwesend war, nach Straßburg zu fahren. Die Flieger, die nach ihrer Ankunft landen und dem Prinzen Heinrich Meldung erstatten mußten, stiegen rasch nacheinander wieder auf. Einige von ihnen mußten teils in Pforzheim, teils unterwegs zwi­schen hier und Straßburg liegen bleiben. Die ersten Flieger trafen in Straßburg auf dem Flugplatz Poly­gon früh nach 7 Uhr ein.

Straßburg, 16. Mai. Prinz Heinrich-Flug. All­gemein ist hier die Freude über das bisherige gute Gelingen der F-lugveranstaltung und auch in militä­rischen Kreisen ist man, gutem Vernehmen nach mit dem Ergebnis der heutigen Aufklärungsübung bei Pforzheim und Ludwigsburg sehr zufrieden. Unter Annahme feldmäßiger Verhältnisse waren Bedingungen und Durchführungzum Teil recht schwierig (Landung auf einem frisch gepflügten Sturzacker, Kroquisanferti- gung an Bord des Flugzeuges und dergleichen. Be­merkenswert sind auch für den Laien die sichtbaren Fortschritte in Technik und Führung der Flugzeuge gegen früher, der glatte Start und das ruhige, ziel­sichere Landen u. a. m.

Berlin, 16. Mai. Bei den Landtagswahlen waren bis abends 11 Uhr gewählt in 204 Wahlkreisen 309 Abgeordnete, davon 117 Konservative, 34 Freikonservative, 42 National­liberale, 18 Volksparteiler, 85 Mitglieder des Zentrums, 4 Polen, 2 Dänen und 7 Sozialdemokraten. 18 Stichwahlen sind bis jetzt erforderlich. Daran sind beteiligt: 8 Konser­vative, 12 Nationalliberale, 4 Volksparteiler, 6 Sozialdemo­kraten, 3 Freikonservative, je 1 Mitglied des Zentrums, des Bundes der Landwirte und der Polen. Die Gewinn- und Verlustrechnung stellt sich wie folgt: Konservative -st 7, -7; Freikonservative -st 1,4; Nationalliberale -st 7,3; Zen­trum -st 1,3; Volkspartei -st 1,4; Sozialdemokraten -stl (Hus).

Thorn, 16. Mai. Unter dem Verdacht des Landesverrats wurde der Unteroffizier Tietz vom 21. Infanterieregiment in Thorn verhaftet und in das Militärgefängnis eingeliefert.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 16. Mai. Eines groben Vertrauens­bruchs machte sich der ledige Ingenieur Hugo Jung schuldig, der unter der Anklage des Diebstahls und des Treubruchs vor der Strafkammer stand. Der Ange­klagte war seit Jahren bei einer Cannstatter Maschinen­fabrik angestellt. Vor drei Jahren trat er mit einer Konkurrenzfirma in Mailand gelegentlich der Bewer­

bung um eine Stelle in Verbindung. Die Firma schrieb ihm, daß sie ihn nicht gebrauchen könne, ließ aber gleich­zeitig durchblicken, daß sie Zeichnungen seiner Firma gut bezahlen würde. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen, zudem er noch Vermögensverluste erlitten hatte. Er nahm im Lauf von 2 Jahren in den Ge­schäftsräumen 200 Detailzeichnungen von Backöfen weg und schickte sie der Konkurrenzfirma. Dafür erhielt er 6000 -K. Die Mailänder Firma machte Kopien von den Zeichnungen und sandte sie dann wieder zurück. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten wurden die Zeichnungen gefunden. Auch die gesamte Korrespondenz mit der Konkurrenzfirma fand man. Die Cannstatter Firma schätzt den durch den Vertrauens­bruch verursachten Schaden auf Hunderttausende. Zif­fernmäßig läßt er sich natürlich nicht feststellen. Die Strafkammer verurteilte den Angeklagten unter Frei­sprechung von einem Vergehen des Diebstahls wegen Treubruchs zu 7 Monaten Gefängnis, abzüglich 2 st: Mo­nate Untersuchungshaft.

Landwirtschaft und Märkte.

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen in Bühl (O.-A. Laupheim).

Tierseuchen. Nach dem Bericht des Medizinalkollegiums herrschte am 15. Mai d. I. in Württemberg der Milzbrand in 3 Oberämtern, 4 Gemeinden, 4 Gehöften; der Rausch­brand in 2 Oberämtern, 2 Gemeinden, 2 Gehöften; die Schaf- räude in 7 Oberämtern, 8 Gemeinden, 8 Gehöften; die Maul­und Klauenseuche in 1 Oberamt, 1 Gemeinde, 1 Gehöft; die Schweineseuche und die Schweinepest in 8 Oberämtern, 8 Ge­meinden, 11 Gehöften.

Nürtingen, 16. Mai. Vieh- und Schweinemarkt. Zu­trieb: 121 Ochsen und Stiere, verkauft 58 Stück, Preis 347 bis 662 -41; 203 Kühe, verkauft 116 Stück, Preis 285703 -41; 260 Kalbinnen und Rinder, verkauft 155 Stück, Preis 132 bis 646 -41; Rindvieh zusammen 584 Stück, verkauft 329 Stück; 52 Läuferschweine, verkauft 43 Stück, Preis 4164 -4t; 291 Milchschweine, verkauft 253 Stück, Preis 1936 -41; Schweine zusammen 343, verkauft 296 Stück; 10 Ziegen, verkauft 6 Stück, Preis 831 -4t.* Die Zufuhr war recht bedeutend. Der Han­del in Ochsen und Stieren ging ziemlich langsam; dagegen waren Milchkühe, Zuchtrinder und Jungvieh gesucht und wurden größtenteils zu hohen Preisen umgesetzt. Am Schweinemarkt wurde zu seitherigen guten Preisen recht leb­haft gehandelt. Der Ziegenmarkt war nur schwach besucht, da gute Tiere sehr gesucht sind und meistens in den Stal­lungen verkauft werden.

Ellwangen, 15. Mai. Nachdem in voriger Woche die hiesige Zeitung auf den großen Ueberfluß an fetten Schweinen im Bezirk und das Heruntergehen der Preise für Schweine hingewiesen hat, sieht jetzt auch die hiesige Metzgerinnung sich veranlaßt, den Preis für Schweinefleisch herabzusetzen. Während bisher das Pfund 85 bis 95 Pf. gekostet hatte, wird es jetzt der Qualität entsprechend zu 70, 80 und 86 Pf. abgegeben. Sehr teuer ist immer noch das Kalbfleisch, von dem das Pfund 94 bis 100 Pf. kostet. Rindfleisch und Ochsen­fleisch kostet 94 Pf.. Kuhfleisch 60 Pf.. Schaffleisch 60 bis 70 Pf. und Hammelfleisch 70 bis 80 Pf.

Mergentheim, 16. Mai. Dem Schweinemarkt wurden zugeführt 6 Stück Läufer und 367 Stück Milchschweine. Läufer kosteten 94130 -4t, Milchschweine 3866 -4l pro Paar. Ver­kauf lebhaft und wurde alles abgesetzt. Dem Großvieh­markt am 14. Mai wurden zugetrieben: 5 Ochsen, 48 Kühe und 31 Stück Jungvieh. Ein Paar Ochsen kostete 1070 -4l, eine Kuh 380560 -4t, ein Stück Jungvieh 170260 -4t. Handel und Verkauf war ziemlich lebhaft. Schweinemarkt am 15. Mai. Zufuhr 85 Stück Milchschweine. Paarpreis 4472 -4t. Alles verkauft.

Ulm, 16. Mai. Vom Zuchtverband oberschwäbischer Fleck­viehzuchtgenossenschaften ist hier ein Zuchtviehmarkt veran­staltet worden, dem 234 Farren, 105 Kalbinnen und 46 Rinder zugeführt wurden. Hiervon wurden als verkauft angezeigt 138 Farren, 54 Kalbinnen und 33 Rinder. An Preisen wur­den bezahlt für Farren 3121175 -4t, für Kalbinnen 430 bis 1020 -4t, für Rinder 235500 -4t. Eesamtumsatzsumme 125 800 -4t.

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