Verfügung
des stellt,. Generalkommandos XIII. (K.W ) Armeekorps
Unter teiweistr Abänderung der Verfügung des stell». Generalkommandos vom 12. Mai 1916 (Staatsanzeigec Nr. 111) betreffend den Schmuggel von Briefen, Postkarten ufw. bestimme ich auf Grund deS ß 9 b des pr Belsgerunüszustandgesetzes vom 4. Juni 1851 in Verbindung mit Art. 68 der Reichsverfassung wre folgt:
8 1 -
Wer es unbefugt unternimm!, Briefe, Postkarten oder schriftliche oder gedruckte Aufzeichnungen, die Briefe oder Postkarten zu vertreten bestimmt' sind, unter Umgehung des ordentlichen Postweges von oder nach dem Ausland über die Reichsgrenze zu bringen, wird mit Gefängnis bis zu eüieui Jahre bestraft.
Sind mildernde Umstände vorhanden, so kann auf Haft oder auf Geldstrafe bis 1500 Mk. erkannt werden.
8 2 .
Reifende, die die Reichsgrenze überschreiten, sind verpflichtet, alle Schriften, Drucksachen oder Aufzeichnungen die sie bei sich führen ober in ihrem Gepäck befördern, an der Grenzstelle vorzulsgen, desgleichen etwaige Umschläge, Pakete, Koffer, worin solche Schriften usw. amtlich vorschlossen sind. Dasselbe gilt für Karten, Zeichnungen technischer Art, Pläne, Geländeabbildungen, Films oder sonstige bildliche W edergaben von Gegenständen.
Wer es ungeachtet einer Aufforderung einer Milllärperson oder eines Beamten des Grenzschutzes unterläßt, die in Absatz 1 bezeichncten Gegenstände vorzulegen, wird m t Gefängnis bis zu 1 Jahr bestraft. Sind mildernde Umstände vorhanden, fo kann auf Haft oder auf Geldstrafe dis 1500 Mk. erkannt werden.
Mit der gleichen Strafe wird bestraft, wer es unternimmt, Gegenstände der in Absatz 1 bezeichneten Art unter Umgehung der Grenzüberwachungsstelle oder unter Irreführung einer Militärperson oder eines Beamten des Grenzschutzes von oder nach dem Ausland über die Reichs- grenze zu bringen.
Stuttgart, den 18. Juni 19! 8.
Der stellt», kommandierende General von Schäfer.
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