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chrvarzwälder Tageszeitung. Mr die O.-A.-Bezirke Nagold, .^reudenstadt und Lalro

Nr. !3L

Druck und Verlag i« Alteasteig.

bamsta-. den 8. Juni.

Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.

1S18.

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WTB. Grosses Hauptquartier, 1. Juni. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kroupriuz Rupprechk:

Zeitlveilig ausiebendcr Artilleriekampf. Rege Er- kundungstätigkeit. Bei einem Borstoß in die franzö- sßchen Linien westlich vom Kwnmel nahmen wir 2 Offi­ziere und 50 Mann gefangen.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

Auf dem Schlachtfeld blieb die Gefechtstätigkeit auf tätliche Kampfhandlungen beschränkt. Nördlich der Aisne und nordwestlich von CH ateau-Thierry wurden Leilangriffe des Feindes abgewiesen. Südöstlich von Sarcy nahmen wir nach starker Artillerievor­bereitung die feindlichen Linien beiderseits der Ardre. Wir machten 300 Gefangene.

Der Erste Generalumrtiermeistet: Ludendorff.

*

Seit der Eröffnung der Aisne-Ossensivc sind 12 Tage vergangen. Man erinnert sich der im französischen HeeresbeMst ausgesprochenen Erwartung, daß der deutsche Angriff c'n zweiten Tage im Tal der Aisne aufznhaltcn fein werde. Diese Hoffnung hat sich als trügerisch er­wiesen. Jetzt noch wird den Franzosen bald hier bald dort eine neue Stellung entrissen. Es wird eben dem Feind außerordentlich schwer, die Reserven rechtzeitig und in genügender Zahl in die Linie zu bringen. Die Bahn­linien, die er bisher für feine Truppend erschicbungen benützen konnte, find teils in deutscher Hand, teils liegen sie unter dem Feuer unserer schweren Geschütze; sie sind für die Franzosen verschlossen. Hierin äußert sich aber eine Wirrung der ersten Offensive vom 21. März, die gemeinhin nicht genügend gewürdigt wird. Während früher z. B. Truppen, Kriegsmaterial usw. «us dem Süden oder aus der Mitte des Landes auf der viergleifigen Bahn von Meaux oder Gompiegne oder Soissons über Mont­didier nach dem Artois und nach Flandern bequem und tusch befördert werden konnten, muß jetzt durch die Ab­sperrung von Amiens, Noulens usw. ein weiter Umweg westwärts auf Bahnen, die ohnedies überlastet find, ge­macht werden. Ebenso aus dem umgekehrten Wege. So trafen die Reserven der Franzosen an der Aisne und Marne gewöhnlich verzettelt und zu spät ein. Dem Erfolg der dritten Offsensive hat also die Offensive an der Somme vorn 21. März kräftig vorgearbeitet und es wird ersichtlich, daß die deutschen Offensiven auch die an der Lys untereinander in wohldnrchdachtem Zusam­menhang stehen, und just das macht dis Lage für die Feinde sofurchtbar ernst", wie Clemenceau sagte. Sie haben kein System mehr und können keines mehr haben, weil ihnen Hindenburg dazu gar nicht mehr die Zeit läßt; sie sind gezwungen, sich zu wehren und einen großen Teil ihrer Kräfte in der immer schwieriger werdenden Verschiebung der Truppen zu verbrauchen und d' ihreBestände zu erschöpfen". Diese Taktik sehen wir auch im einzelnen durchgeführt an der gegenwärtigen Schlachtfront. Kaum find südlich der Oise, wo die Lage. der Franzosen derzeit vielleicht am bedenklichsten ist, feindliche. Stellungen gebrochen, so erfolgt plötzlich an cmcm räumlich weit entfernten Ort, etwa am Ourcq- -Fuy ein neuer Angriff und auf diesen wieder ein anderer, .un 6. ^um kam wieder die Gegend von Reims daran, nachdem hier einige Tage keine größeren Kämpfe mehr itattgefunden hatten. Nach starker Feuervorbereitung er- wlgte östlich von Sarcy zu beiden Seiten des Ardre- baches ein überraschender Angriff. Die feindlichen Stel­lungen wurden genommen und der Feind mit schweren Verlusten, wie die Gefangennahme von 300 Mann zeigt, zurückgeworfen. Die Bahnverbindung ReimsEpernah an der Marne ist durch Geschützfeuer unterbrochen. Die deutsche Offensive ist noch nicht zum Stillstand gekommen und sie wird erst pausieren, wenn der bestimmte Plan der Heeresleitung verwirklicht ist. Nördlich der Aisne wurden französische Angriffe ab gewiesen. Ein deutscher Vor­stoß am Kemmelberg traf auf französische Stellungen, Foch wagte demnach nicht, als er seine Reserven Tür dre Aisne sammelte, das Yperngebiet den Engländern Mein zu überlassen. Es wird seine Gründe haben. Den Angriff der deutschen Tauchboote auf die amerikanische Küste dürfte man in seinen Wirkungen bald auch an der Wsüfront vsrssüren.

Der Krieg Zur See.

Das im gestrigen Bericht erwähnte Tauchboot des Oberleutnants zur See Loß, das an einem Tage 10 000 BRT. in die Tiefe schickte, traf an einer anderen Stelle des Kanals auf Spuren der Arbeit eines Schwesterbootes. Es passierte nämlich ein großes Trümmerfeld mit vielen toten Pferden und Ochsen, Futterkrippen, Ställen, Stroh- und Heubündeln usw. Wahrscheinlich war an dieser Stelle ein das englische Hee'- in Frankreich versorgender Damp­fer einem anderen Unterseeboot zum Ov'er gefallen.

Tauchboote an der amerikanischen Küste.

Washington, 7. Juni. Bis jetzt ist dem ame­rikanischen Marineamt die Versenkung der beiden Damp­fer ..Terel'' lirübsr bolländiiüu 3210 Tonnen» undCa­rolina" sowie der amerikanischen SegelschiffeHattie Tunk",Hauppauge",Coke" undEdna" gemeldet, ferner wurden die norwegischen DampferEidsvold" und Gibba" in amerikanischen Gewässern versenkt. Min­destens Uvei deutsche Tauchboote von über 60 Meter Länge sind sestgestellt, von denen eines derCarolina" schon im vorigen Monat aufgelauert hatte. TieCa­rolina" hatte nach vorläufiger Feststellung 548 Personen an Bord, von denen 88 umgekommen sind; 16 fanden den Tod dadurch, daß ein Motorboot mit 35 Personen umschlug. Der Marinesekretär Daniels verfügte die Schließung der Häfen von Neuyork, Boston, Philadelphia und einiger anderer Städte an der Atlantischen Küste. Neuyork und die ganze Küste wird abgedunkelt, auch dis Beleuchtung in den Häusern muß nach außen ab ge­blendet werden. Nach derFinancial Times" sind durch deutsche Flugzeuge, die von den Tauchbooten aufstiegen, bereits Luftangriffe auf verschiedene amerikanische Plätze ausgeführt worden. Das Marineamt erklärt, es bestehe keine Gefahr für den Seeverkehr und die Versorgung der amerikanischen Truppen in Frankreich, da die Ab- wehrmaßregeln in Ordnung seien und,wirksam werden.

Abgesehen von den beiden Handelsunterseeeovmcn Deutschland" undBremen", von denen das letztere verschollen, das andere, dieDeutschland", wohl nicht mehr im Gebrauch ist, hat schon einmal ein deutsches Kriegstauchboot einen amerikanischen Hafen ausgesucht; es warU 53", das am 8. Oktober 1916 dem deutschen Botschafter in Washington dienstliche Weisungen über­mittelte und dem Präsidenten Wilson den Dank des Kaisers überbrachte dafür, daß Wilson sich für dis Hilfs­bedürftigen in Polen interessierte.U 53" hat gelegentlich einige feindliche Hande^sich sie versenkt. Das Erscheinen des deutschen Tauchboots hat damals schon in gewissen Kreisen Amerikas, die mit dem Kriege gegen Deutschland rechneten, Beunruhigung hervorgerufen und an der Neu­yorker Börse trat ein großer Kurssturz ein, obgleich U 53" in friedlicher Absicht gekommen war. Die von England verlangte Festhastuw, des Boots lehnte Wilson ab. J.tzt sind deutsche Tauchboote als Feinde vor­dem amerikanischen Gestade erschienen und in das Land des 5 Millionenheeres ist ein lähmender Schrecken ge­fahren. Allerdings haben die zwei Boote, oder wie vn'le cs sind, schon ganz gut gearbeitet. Die amerikanischen Sendungen sind drüben vor den Ausgangshäfen leichter aufzuspüren und abzufangen, als wenn sie einmal aus dem weiten Weltmeer schwimmen. Die Beute ist auch, das wird man ohne weiteres annehmen dürfen, sicher höher, als der amtliche Telegraph uns wissen läßt, sind doch die ersten Angriffe am 25. Mai erfolgt, die seither ver­schwiegen wurden. Damals wurde gemeldet, dis ameri­kanische Negierung habe Abwehrmaßrsge'n gcg m d.ulsche Luftangriffe angeordnet, und man war bei uns geneigt, dahinter wieder einen der gewöhnlichen amerikanischen Bluffs oder die Erfindung eines geschäftigen Nachrichten­zuträgers zu suchen. Aber jetzt wissen wir, daß die Amerikaner allen Grund hatten, die Verdunkelung und Abblendung ihrer Küstenstädte vorzunehmen. Es sind nämlich nicht nur Schiffe versenkt worden, sondern unsere Marineflugzeuge haben auch Streifflüge über das Land ausgesührt und Bomben abgeworfen. In Deutschland wird man die Ausdehnung der Offensive auf Amerika mit größter Genugtuung und Freude begrüßen in der Gewißheit, daß wie die Hindenburgische Offensive an der Westfront die Kriegslage zu Lande von Grund ans umgestaltet hat, so auch der Angriff auf die amerika­nische Küste eine neue, für Deutschland vort ejH astze

Situation schaffen wird. Dis Versorgung der amerikani­schen Truppen und der Ententemächte von Amerika aus Wird jedenfalls bedeutend erschwert und gefährlich gemacht, zudem werden die amerikanischen Gegsumaßrcgeln, der Wachtdienst an der 16 730 Kilometer laugen Ostküste (11260 Kilometer am Atlantischen Weltmeer, 5470 K lo- meter am mexikanischen Meerbusen) und d'e rillen sonsti­gen Beengungen, wie sie der Tauchbootkrisg z. B. in England verursacht hat, die amerikanisch; Kriegführung ganz gewaltig verteuern. Die Amerikaner werden jetzt erst einigermaßen einen Begriff vom Weltkrieg bekommen, wenn erne Reihe von Schiffen vor den amerikanischen Häfen versenkt sind und wenn die Fliegerbomben auch die Paläste der Milliardäre in Mitleidenschaft ziehen: bisher hat man drüben in denmaßgebenden Kreisen" d. h. bei den Finanzleuten den Krieg ausschließlich als eine Geldangelegenheit betrachtet: Die amerikanischen Berichte betonen, daß die deutschen Tauchboote bis jetzt bei der Versenkung nur ihre Geschütze und Sprengbomben verwendet haben, daß sie dagegen die Torpedos auf- sparen. Daran tun die Tauchboote recht gut, denn die teuren T "edos werden besser gegen die gepanzerten Kriegsschiffe losgelassen, und es ist zu wünschen, daß auch die amerikanische Kriegsmarine ihren Tribut zu mhlen hat. Im übrigen dürfte das Auftreten der deut­schen Tauchboote auch aus die übrigen Staaten des ameri- ünischen Weltteils, vor allem Brasilien, eine ernüch- ernds ^irGng Hervorbringen.

Minen im Kattegat.

Keprnhaaen, 6. Juni. (Ritzau.) An verschiedenen Stellen im Kattegat wurden verankerte, auf drei Meter Tiefe eingestellte Minen beobachtet. Die See­fahrt im Kattegat ist nur innerhalb der Hoheitsgewäs­ser rötlich. Eir. Minenfeld sperrt den tiefsten, unter ge­wöhnlichen Verhältnissen fahrbaren Lauf des Kattegats. Dieses Minenfeld hat wahrscheinlich auch die Sprengung des dänischen Schoners Petersen verursacht. Tie beiden letzten Fahrten drr Fähre Helsingörs-Helsingfors sind gestern wegen der Minengefah-r eingestellt worden. Treib­minen sind gestern im Sund unschädlich gemacht worden.

Berlin, 8. Jinii. Im Sperrgebiet um die Azoren und an der wcstafrikanischen Küste wurden neuerdings rund 21880 BNT. vernichtet, darunter der englische, als llnter- scebootssalle dienende Hilfskreuzer Bombala von 3315 BRT. Der japanische Dampfer Kawachi Maru (5769 BRT.) wurde schwer beschädigt. Außerdem wurden die französische Fnnkentelegraphcnstcmon und ein k eines libe­rianisches Kriegssahrzeug in Monrovia durch Artillerie zerstört.

Stockholm, 8. Juni. Das russische Transportschiff Europa", das von den Finnen beschlagnahmt worden, war, ist vorgestern Nacht vor Heisingsors gesunken. Wahr­scheinlich liegt ein Anschlag vor.

Amsterdam, 7. Juni. Das, holländische Laza­rettschiffKoningin Regente", nnt den englischen Dele­gierten an Bord, stieß unweit' der englischen Küste auf cine Mine, die das Schiff in der Mitte auseinanderriß.. Das Vorderschiff verschwand augenblicklich in den Wel­len. Von den Rettungsbooten schlug eines um.

signiffe im Westen.

Der französische Bericht.

WTB. Paris, 7. Juni. Heeresbericht vom 6. Juni nach­mittag: Westlich von Scmpigny drängten gestern abend fran­zösische Truppen den Feind, dem es gelungen war, die Oise zu überschreiten, zurück. Die Franzosen machten etwa 100 Ge­fangene. Zur Norden der Aisne verbesserten die Franzosen merk­lick ihre Stellungen. Nördlich und westlich von Hautebraye blieben SO Gefangene in unserer Hand. Ziemlich lebhafte Ar­tillerietätigkeit besonders in der Gegend von Longpow. Nenilln la Potrie und westlich Reims.

Der englische Bericht.

WTB. London, 7. Juni. Heeresbericht vom 6. Inü morgens: Heute nacht versuchte der Feind wieder den Vorstoß gegen unsere Stellungen südwestlich Malancourt und wurde mit Verlusten znrückgcworfen. Einer andercn feindlichen Sturmabteilung gelang es gestern nachmittag, einen unserer Posten in der Nähe von Boycües zu überraschen. Zwei von unseren Leuten werden ver­mißt. Der Feind versuchte im Laufe der Nacht Vorstöße nörd- lick Lens, nördlich Bethune und östlich des Nieppewaldes. Alle diese Vorstöße wurden abgewiesen und dem Feinde Verluste zngefügt. Die feindliche Artillerie war im Abschnitt von Stra- zoelc tätig.

Abends: Oertlichc Kämpfe, bei denen feindliche Gegenan­griffe von französischen Truppen abgewiesen wurden, sanden in letzter Nacht in der Nähe von Loker stgtt.