Regelt den Artsstand.

Dien, 2. Juni. Die Arbeiterzeitung veröffentlicht einen Ausruf der Reichskonferenz der sozialdemokratischen Partei in Oesterreich, worin ernstlich daraus hingewie­sen wird, dah die europäische Lage gegenwärtig einem Unsstand nicht günstig sei. Tie Reichskonferenz fordert die Arbeiter auf, in diesem Zeitpunkt größere Ausstände zu vermeiden, und warnt die Arbeiter vor Ueberschätzung ihrer Kraft und vor Unbesonnenheiten, die nur zur Nie­derlage führen könnten und die Arbeiterschaft für die Zukunft kampfunfähig machen würde.

Tschechische Umtriebe gegen den Zweivnnd.

Wien, 3. Juni. Die Tschechen und Slovenen beab­sichtigen eine parlamentarische Aktion gegen das Bünd­nis mit Deutschland einznleiten und gegen das Zusammen­gehen mit Deutschland Stellung zu nehmen.

Volksabstimmung über die Bundes-Einkornmen-- steuer.

Bern, 3. Juni. '(Schweiz. Tep.-Ag.) Gestern fand die Volksabstimmung über das von 115 000 Bürgern Un­terzeichnete, von der sozialistischen Partei gestellte und von einem Teil der linksstehenden bürgerlichen Parteien unterstützte Volksbegehren auf Einführung einer direkten Bundessteuer auf Einkommen von 5000 Franken an und Vermögen von 20000 Franken an statt- Das Volks­begehren wurde mit einer Mehrheit von rund 40 000 Stimmen ab gelehnt. 14 1/2 Kantons stimmten für 7 -t/s gegen das Volksbegehren.. Die industriellen Gebiete der deutschen Schweiz stimmten für, während die ländlichen Kreise vor allem der romanischen Schweiz gegen das Be- aehrcn stimmten, hauptsächlich weil eine dauernde direkte Bundessteuer als Gefahr für das selbständige politische Leben der Kantone betrachtet wird, da direkte Steuer bisher ausschließlich den Kantonen als Hauptein- uahmequellen Vorbehalten waren, während der Bund seine Ausgaben aus indire kten Abgaben (hauptsächlich Zokleinnahmen) bestritt. Nach Mlehnung des Volks­begehrens wird der Bundesrat unverzüglich mit der Ver­wirklichung feines zur Deckung des Mobilisationsschadens vorgesehenen Finanzprvgramms beginnen. Das Pro­gramm sieht u. a. eine mindestens zweimal wiederholte Kriegssteuer auf Besitz und auf Mchreinkommen, sowie Ausbau der Kriegsgewinnsteuer und Erhebung einer Ta­baksteuer vor.

Amerikanische Justiz.

Kansas City, 2. Juni. (Reuter.) Die Frau des Reuyorker Schriftstellers I. C. Phelpe Stokes ist aus 'Grund des Spionagegesetzes zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Sie war seit langem in der sozia­listischen Bewegung hervorragend tätig.

4. J«ni >S>k

LuÄenZorfffpende fLr Kriegsbeschädigte. Gabe dcr Firma Gebrüder Theurer, Holzschneidewerkc .in Altensteig: 10 0 0 ^ K.

Ludendorft-Spsnde für Kriegsbeschädigte.

Franck u. Söhne, Ludwigsburg 20 000 Mk. und Geh. Kommerzienrat Dr. Robert Franck 5000 Mk., Kommer­zienrat Reinhold Beringer-Stuttgart 1000 Mk., Geh. Kommerzienrat Artur Faber 1000 Mk., Kommerzienrat Kächeken 1000 Mk., Kommerzienrat Laukhuff, Weckers- heim 1000 Mk., Heinrich Wörnle 500 Mk., Steinkops u. Gußmann (Mech. Trikotwarenfabrik) Ebingen 5006 Mk., A. Ziemann (Maschinenfabrik) Feuerbach 10006 Mk., Amann u. Söhne, Bönnigheim 10 000 Mk., Kamm- Larnspinnere- VieOoh'-im 2500 Mk.

. -iznng des WehrpflichLgeseHes. Ein

am 29. Mai 1918 vom Bundesrat angenommenes Gesetz sieht vor, daß die im Frieden dem Landsturm ersten Aufgebots überwiesenen Landsturmpflichtigen und die. zu ihm übergctretenen Ersatzreservisten (Marine-Ersatzreser- visten) im Zeitpunkt der Auslösung des Landsturms, so­weit sie militärisch ausgebildet sind, je nach ihrem Alter zur Reserve oder Landwehr (Seewehr) übcrgeführt werden. Der Zweck des Gesetzes ist, daß die ausgebildeten Land­stürmer, die sich als durchaus kriegsbrauchbar erwiesen haben, für den durch die Kriegsverluste geschwächten Be­urlaubtenstand nutzbar gemacht werden können, sofern sie sich bei der Aiülösimg des Landsturms noch in dem ent­sprechenden Alter befinden.

Wie wird für die Angehörigen unserer Krieger gesorgt'? Ein Ratgeber für'Kriegerfamilien unter obigem Titel, herallsgegeben von O. Fischbacher, Rechnungsrat im Prcuß. Kriegsministcrium (4. Hundert­tausend, Preis 25 Pfg. Berlin 1918, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Kgl. Hosbuchhandlnng, durch jede Buchhandlung zu beziehen), gibt auf 11 Seiten wichtige Ratschläge und Auskünfte über die Versorgung der Ange­hörigen eines Eingcrücktcn beim Eintritt des Ernährers in den Kriegsdienst, bei seiner Ausnahme in ein Mili- tärlazarctt, bei der Kriegsgefangenschaft, beim Vermißt­sein und bei seinem Tode. Angesicht sind 11 Muster zu Eingaben an die zuständigen Behörden. Es kann den Angehörigen nuferer Feldgrauen nur wärmstens emp­fohlen werden, sich diesen Ratgeber anzuschaffen. Sie ersparen sich dadurch manchen unnötigen Gang und man­che Verzögerung in der Entscheidung über ein Gesuch.

U Horb, 3. Juni. (Kommunal Besmterctagm-g.) Die Vurnuchmig von Gemeinde- und Körperschastsbeam.en im Lchwsrzwaldkceis hielt imLmdenhof" eine Versammlung ab Dem Bericht des Vorsitzenden, GlükherMouweil, über die Verhr.udlmchrn des Landessusichusscs und des Bezirks- vcrtrncitages dctr. Sicherur .5 der Ortsvorstehcr u-d sonsti­gen Gemeindeheamteii im Falle nuv»rschu1 Liter Nichtwkdcr- wahl und Anchllung eines Gcschäftsfühiers folgte eine lebhafte Aussprache. Sodann murre scstzestellt, daß dem von Regierung und Ständen ausgesprochenen Verlangen, den Gemeinde- und Körperschaflsbeamten dieselben Teue- rungSzrllsgen zu verwillizen wie den Staat? beamten, bis jetzt nur von größeren Stadtverwaltungen und vsn ver­schiedenen Bezirksräten Rechnung getragen sei. Entschieden wurde betont, daß lediglich kein Grund vorliege, dsS für die Staatsbeamten als reckt Erkannte den schwer belasteten OLmkindebcamteu zu versagen, besonders muß es Sir von den AufficlMbehördrn mit Geschäften aller Art überhäuften, von ihren Ortseinwohnern wegen Durchführung der Kricgv- maßnahmcn vielfach bekämpften OrtSoorstcher auch in länd­lichen Gemeinden mit Aitterkcir erfüllen, wenn ihre bürger­lichen Kollegien lein Verständnis dafür haben, daß cs un­würdig ist, w-mr sie ihren Vmstand schlechter stellen, als .cn gewöhnlichen Arbeiter. Wenn die jlaculichen Le»e- rungsznlazen ganz außer Verhältnis st-.hcn, soll bei den ländlichen Ousvorsiehcm wenigstens eine öOAäge Ausbes­serung Platz greifen. Die Versammlung sprach die Er­wartung auS, - die Lmgcrl Kollegien der noch rückstän­digen kleinen und großen Gemeinden ihrer Pflicht Nachkom­men und hat zu den Oberämtern das Vertrauen, eaß an diese PflM nötigenfalls mit dem erforderlichen Nachdruck gemahnr wird.

Frevbevstadt, 8 . Juni. Ein Waldbrand entstand letzten SamStag nachmittags in der jungen Forstkultur aus der Markungsgreuze Baiersbronn Freudcnstadt. Raschem Ein­greifen ist cs zu danken, daß der Brandplatz aus ca. 1 Morgen bezreuzt werden konnte . /^ des Schadens entfällt auf den Gnnkindewa'd mm Ba-ersbroim, V» am den nies. Stadtwald.

Schwelgen.

Dann er weiter:Ich weiß jetzt alles ich Habs Ihr Glück zerstört!"

Wieder Schweigen, wohl eine Minute lang.

Dann er, den Blick auf den anderen gerichtet, mit schmerzdurchzitterter Stimme:Aber Sie tun mir sehr unrecht, wenn Sie mich noch jetzt hassen, Herr Wolfram !"

Und nun sieht der Wandersmann den Nachbar mit großen, ernsten Augen an, und mit fester Stimme be­ginnt er:

Ich hasse Sie nicht, aber ich bin doch auch nicht Ihr Freund. Ja, es ist wahr, daß Sie mein Glück zerstört haben! Und eigentlich sollte ich Sie hassen, denn Sie haben mir mein Mädchen gestohlen, als ich draußen war. Sie haben ihr mir Ihrem Gold und Reichtum die Augen verblendet. Sie haben ihre Seele umgarnt mit tau­send bunten Bildern teuflischer Verführung, denn an­ders ist es nicht denkbar, daß sie mir den Schwur brechen konnte, ihre Jugend, ihr Alleinsein haben Sie aus­genutzt. sie für sich zu gewinnen. Und dafür ja iie ich Sie Haffen, mein Herr, und ich habe Sie auch gehaßt, damals, als ich den Abschiedsbrief von ihr bekam, ich habe mir geschworen, d esen Betrug zu rachen und Sie zu v-rderben, das habe ich damals getan, nun aber, n n sie, die mir alles war, nicht meyr ist, nun schwand d- - Sturm aus meiner Seele, nun erstarb die Sucht nach che. denn jetzt liegt die Zukunft vor mir wie ein ödes Einerlei, nichts iineressiert mich mehr, ich will n> ts mehr wissen von der Vergangenheit; fort will ich, in üie weite Welt hinaus, andere Länder, andere.Menschen kennen lernen, und vergessen will ich, daß man mich um das Glück meiner Jugend betrogen hat; ich kam hierher, um Abschied zu nehmen von meinen Lieben, um dies Fest der Toten zum letzten Male mit denen zu feiern, die mir einst die Liebsten waren, und nun ich Sie hier kennen lerne, will ich Ihnen nicht sagen, daß -ch Sie halse, um nicht im Grolle von Ihnen zu gehen. Ago, leben Sie wohl!"

Nein," bat der andere,bleiben Sie noch! Auch ich muß Ihnen etwas sagen, das ich nur Ihnen anvertrnuen darf. Sie machen mir den Vorwurf, ich hätte Ihnen die Braut entführt, indem ich sie mit meinem Reichtums verblendete, nein, Herr Wolfram, das tat ich nicht. Mein Wort darauf! Ich kam uls ehrliche^ Mann,^e infach

und schlicht, und warb um Liebs, unü ich wutzle oamacs noch nicht, daß Luise Ihnen versprochen war, ich lernte sie kennen und lieben, und ich begehrte sie zum Weibe. Luisens Mutter machte mir Hoffnung, und so wurde mein Wunsch schneller erfüllt, als ich je gehofft hatte. Sie wurde mein Weib. O, ich schwamm >n einem Meer voll Wonne und Seligkeit. Aber wie bald sollte ich erwache» aus meinen Träumen! Als sie mem Weib war, gestand sie mir eines Tages, als sie anfing, zu kränkeln, daß sie mich betrogen habe, daß sie mich nur genommen Hube, weil ihre Mutter unausgesetzt in sie drang, meines Geldes halber, damit der Vater und der verkrachte Bruder stch wieder eine Existenz schassen konnten. Und dann beichtete sie mir von ihrer ersten und einzigen Liebe, und daß sie an diesem Trsubruch zugrunde gegen müsse. Sehen Sie, Herr Wolfram, das geschah mir, der ich liebes- und ver­trauensvoll kam unü als schlichter Mann nur mein Gcück wollte! Das geschah mir! So betrog man mich! So zerriß man alle Lande menschlicher Freundschaft, den Glauben an die Menschheit in mir, ich liebte sie über alles, ich opferte mein Leben, und dajür betrog man mich so! O, wie oft habe ich die Festel des Reichtums schon verwünscht; man traut uns kein Ge­fühl, keine Empfindung mehr zu! Für unser Geld können wir uns fa alles kaufen! Ich habe sie geliebt» und sie dachte nur au mein Geld, um ihren Angehörigen zu Helsen, unü daß sie mir oabei das Herz verwundete, mir das Lebensgtück stayl, daran dachte sie nicht! So! nun wissen Sie alles, und nun richten Sie, ob icv nicht ebenso schwer zu leiden habe, wie Sie!"

Eine lange Pauje entstand.

Der Gatte trat ans Grab und legte einige Blumen anders, um die ihm ausiteigenden Tränen zu verbergen.

Und Wolfram stanü da mit umflorten Augen uud sah aut den betrogenen Galten, aus den Unglücklichen, der eben seine Seeie enthüllt hatte. Dann trat er lang­sam zu ihm hin, reichte ihm die Hand und sagte mit weicher Stimme:Verzeihen Sie meine harten Worte, ich zürne Ionen nicht mehr! Und nun reichen «n mir die Hand und vergeben Sie der Toten, die nicht cht

war» die ihrer gewinnsüchtigen Familie zum Opj, el, vergeben Sie ihr, wie ich ihr auch vergeben habe, denn wir lieben sie ja beide noch, übers Grab hinaus!"

Sie schüttelten sich die Hände und gingen als Freunde voneinander. - - --

c-p. Stuttgart, 3. Juni. (Jahr essest.) Am Sonntag beging die Ev. Gesellschaft ihr 88 . Jahressest in der Stisi^irche in Stuttgart. Nach der Festpredigt von Dekan Schrank-Gaildorf erstattete der derzeitige s Sekretär Missionar Lutz den Jahresbericht.

s (-) Stuttgart, 2. Juni. (Weingärtnerversammlung.) j Me diesjährige Weingärtnerversammlung war aus dem ganzen ! Lande sehr zahlreich besucht. Von dcr Regierung waren anwesend Präsident von Sting (Zentralstelle) und Oberregicrungsrat Gauger, ferner waren die Abgeordneten Bogt-Gochsen. Haag-Heilbronn und H a n s e r - Stuttgart erschienen. Teck Vorstand Oekonomierat Warth erstattete den Jahresbericht. Er wies daraus hin, daß trotz der Belehrungen mannigfach die Lese 1917 zu früh begonnen worden sei. Dcr Weinmarkt habe einen glänzenden Verlauf genommen, allerdings haben die Wein­gartner auch große Ausgaben gehabt. Hoffentlich bleibe dcr württ. Weinbau auch im Jahr 1918 vor Höchst- und Richtpreisen ver­schont. Der Pachtwejnbcrg Eisenhütle in Untertürkheim, oer dem Verein vom Staat über 80 Jahre lang überlassen war, mußte nach dem letzten Herbst aufgegeben werden. Für den nächsten Herbst wird sich der Verein um die Bewilligung von Zucker rechtzeitig umtun müssen, da bei dcr voraussichtlich bescheidenen Obsternte die Haustrunkbereitung im Herbst besondere Bedeutung erlangen wird. Der Verein zählt 1581 Mitglieder s4S mehr); die Einnahmen betragen 16 785 Mk., die Ausgaben i6 447 Mk. An der Weingabe (drei Flaschen 1915er) soll fest- zehalten werden; diejenigen Mitglieder, die diese Vereinsgab-e lvünschen, erhalten sie gegen eine mit dem Bereinsbcitrag. der von S auf 3 Mk. erhöht wird, zu zahlende Vergütung, deren Höhe jeweils vom Ausschuß unter Zugrundelegung der bestehenden I Weinpreise bestimmt werden soll; der Preis wird für dieses s Jahr aus 7 Mk. festgesetzt. Nach einer genehmigten Satzungs- r indsrung soll der Vorstand künftig nicht mehr vom Ausschuß,

! sondern aus der Mitte der Versammlung gewählt werden. Ocko- s aomierat Warth wurde wiedergewählt. Zur geplanten Reichs» j steuer auf Wein und Most wurde in einer von dem Abg.

! Hanser vorgeschlagenen Entschließung der württ. Regierung

- Anerkennung und Dank ausgesprochen für die entschiedene Wah­rung der LebensinLeressen des Weinbaus bei der Gestaltung dcr Weinsteuer; die Regierung wird ersucht, auf eine Herab­setzung der vorgesehenen Wcrtbesteuerung des Weins auf höch­stens 10 Prozent und bei dem Abschluß von Handelsverträgen ruj einen dringend notwendigen Zollfchutz für die deutschen Weine hinzuwirkcn. Me Versammlung nahm sodann die Berichte übe'- den Stand der Weinberge entgegen: Vom Oberen Ncckartal mit Albtrauf: der Weinbau steht sehr zut, wir wünschen, daß die Entwicklung so weiter geht. Vom Lrmstal: im ganzen gut bis sehr gut, im einzelnen üppiges Wackzstum, insbesondere gleichmäßiger Traubenansatz, so daß die Aussichten sogar noch besser sind als im Vorjahr. Vom unteren Neckartal: es ist alles sehr schön. Von Heilbronn: die Weinberge stehen schön und gut, die Trauben fangen an zu blühen. Von Laussen: Traubenansatz reichlich. Bon Be­sigheim: reichliche Fruchtansätze, gesunder schöner Stand der Weinberge; von Mundelsheim wird das gleiche berichtet. Vom Bottwartal: der Stand ist sehr erfreulich; auch der Ansatz ist ungewöhnlich sclstm. Von Cannstatt: der Trauben-- ansatz ist stärker als im Vorjahr. Von Un t e r t ü r k h c i m: bis jetzt zufriedenstellend. Vom Stuttgarter Tal: Trauben­ansatz reichlich, die Weinberge stehen sehr üppig in ihrem Wachs­tum, leider sehen wir ab und zu den Heuwurm, es wäre daher verfrüht, sich jetzt schon zu freuen. Bon Strümpfelbach: bei uns steht es sehr gut. Von Schnait: das Wachstum ist üppig, die Gescheine sind vollkommen, vereinzelt blühende Trauben, geschwefelt ist alles, einzeln schon gespritzt. Vom Zabergäu: der Stand ist sehr schön, reichlicher Traubenansatz, wir finden bereits blühende Trauben, leider tritt der Heu­wurm stark auf; wenn wir eine gute Blüte bekommen, haben

j wir einen guten Herbst in Aussicht. 'Vom Kocher- und Iagst - tal: der Stand ist äußerst erfreulich, wenn keine Krankheit auf- tritt und gute Witterung bleibt, erwarten wir einen höheren Ertrag als im Vorjahr. Vom Taubergrund: der Stand -ist schön, Traubenansatz gut. Bon du Bodensecgegend.' die Reben stehen schön, Traubenansak sehr aut.

Stuttgart, 3. Juni. (Sparkasse.) In der Städt- Sparkasse wurden im Monat April an Spar­einkasten 7 858 379 Mk. einstelegt, denen nur 3 868533 ! Mk. Rückzahlungen gegenüberstanden. Neue Sparbücher ! wurden 2182 Stück ausgestellt.

I (-) Cannstatt, 3. Muni. (L eich enländung.) Am Samstag abend wurde beim Scilerwasen der Leich­nam eines Dienstmädchens, das Selbstmord aus Lebens» Überdruß verübt hat, aus dem Neckar gezogen.

(--) Zrpplmgen, OA. Ellwangen, 3. Juni. (Zwei Brüder im Wettstreit.) Bei der Ortsvorsteher- waM am letzten Samstag erhielt Gemeindepsleger Anton Gaugker und sein Bruder, 'der Wirt Johann Gaugler, i je 40 Stimmen, wodurch eine Neuwahl notwendig wird.

? ih-s RoLtweil, 3. Juni. (Landtagsersatzwahl.) Eine Vertrauensmännerversammlung der Zentrumspar- ker beschloß, für die bevorstehende Landtagsersatzwahl keinen eigenen Kandidaten aufzustellen, wenn auch von anderer Seite der Burgfriede gewahrt werde.

^ (--) Ulm, 3. Juni. (Mo rd.) In den gekrampften

Händen des ermordeten Gefreiten Schoch wurden F- anen- ! haare und Schnurrbarthaare gefunden. An dem Mord scheint demnach auch ein Frauenzimmer beteiligt ge- ! sein und es hat jedenfalls zwischen den Mördern und i ihrem Opfer ein Kcnnpf stattgesunden, hei dem die ersteren ! Verletzungen davontrugen.

! (ch Füramoos, OA. Biberach, 3. Mai. (Er hört j wieder.) Im Dezember 1914 verlor der Bauernsohn Karl F-lu'hr durch Aufprallen eines Schrapnells das ! Gehör vollständig. Letzter Tage wurde ihm in Ulm

- durch Anwendung von Elektrizität auf einmal das Gehör j wieder z» teil.

! .

s Entschließung de- soz. Parteiansschnffes.

( Berlin, 3. Juni. Der Parteiousschuß der soz. Partei hat ; üne Entschließung angenommen, die die Beendigung des Krieg»

! >urch einen V e r st 8 n d i g u n g s f r i e d c n aus dcr Grundlage l «er Rei'chstngscn.schließung vom 19. Iu!i 1917 erwartet. Ferner i vird die Mißbilligung der unzulänglichen uud schwachmütigen : Haltung der Regierung in dcr preuß. W a h i r e ch t s v v r i a g« »usgesproch.-n. AlleSicherungen" werden «erivorsen. da sie l Ms Wahlrecht eniwertcn. Der Parieiausschuß tadelt die uac!^> j stetige Haltung der Negierung gegenüber dem vollrs- und vaier- > nndsfeiüblichen Vorgehen dxr agraullhc» und schwc: industriellen ! parieicu und fordert die unverzügliche'Auflösung des Abgeord- 1 rctenhauscs, falls bei der bevorstehenden Abstimmung das -striche I Wahlrecht wiederum abgclchnt wird.

i _

s