der Eesamtgeldumsatz auf 4 944 868 -4t. Der Fruchtschrannenverkehr, der in den Jahren 1907—1910 von 313 323 Doppelzentner auf 330 217 Doppelzentner gestiegen, im Jahr 1911 aber auf 283 830 Doppelzentner zurückgegangen war, ist sonach abermals zurückgegangen, und zwar gegenüber dem Vorjahr um 37 863 Doppelzentner — 13,3 Prozent. Der Rückgang in dem Schrannenumsatz gegenüber dem Vorjahr erstreckt sich auf Hafer, Gerste, Dinkel und Kernen, d. i. auf diejenigen Früchte, welche an dem Schrannenverkehr in der Hauptsache, im Jahre 1912 mit 88,4 Prozent, beteiligt sind, während in den übrigen Früchten, Weizen, Roggen, Hülsen- und Mischlingsfrüchten, auf welche nur 11,6 Prozent des Gesamtumsatzes entfällt, der Umsatz im Jahr 1912 größer war als im Jahr 1911. Der Wenigerumsatz, welcher in Gerste 19,7 Prozent, Kernen (mit Dinkel) 17,1 Prozent, Hafer 12,8 Prozent beträgt, ist wohl zu einem wesentlichen Teil darauf zurückzuführen, daß infolge der nassen Witterung im Sommer vorigen Jahres die Früchte an Verkäuflichkeit und Marktfähigkeit vielfach eingebüßt haben. Die Durchschnittspreise des Jahres 1912 sind, abgesehen von Hafer und Hlllsenfrüchten, von denjenigen des Jahres 1911 nur wenig verschieden. Eine kleine Preiserhöhung weisen auf: Kernen (um 2,8 Prozent), Dinkel (um 1,7 Prozent), Mischlingsfrüchte (um 1,8 Prozent): eine kleine Preisermäßigung Gerste (um 2,7 Prozent), Weizen (um 5,8 Prozent), Roggen (3,2 Prozent). Eine stärkere Preisveränderung gegenüber dem Vorjahr zeigen der Hafer, dessen Preis um 8,8 Prozent, sowie die Hülsenfrüchte, deren Preis um 12,1 Prozent in die Höhe gegangen ist.
Hederichvertilgung. Ein bewährtes Mittel, den Hederich zu bekämpfen, ist das Bespritzen der Saatfelder mit einer 23prozentigen Eisenvitriolbrühe an sonnigen Tagen. Neben diesem Verfahren kommt namentlich für den kleinen Grundbesitz die Anwendung von Kalkstickstoff in Betracht. Der Hederich darf noch keinen Stengel gebildet haben, sondern muß noch im jungen Entwicklungsstadium begriffen sein, also dann, wenn er ungefähr das vierte bis sechste Blatt angesetzt hat. Das Ausstreuen ist sehr früh morgens, etwa um 4 oder 5 Uhr beginnend, bei windstillem, nicht regendrohendem Wetter auf die taufeuchten Pflänzchen vorzunehmen. Sobald die Blätter nicht mehr feucht sind, ist mit
dem Streuen aufzuhören. Das Streuen kann auch abends, ehe es anzieht, bei Windstille vorgenommen werden. Auf einen württembergischen Morgen rechnet man 60 bis 80 Pfund Kalkstickstoff, je nachdem das Feld mehr oder minder stark verunkrautet ist. Man siebe in Kalkstickstoff trockenen Schweißsand, Torfmull, Ackererde, Sägmehl oder auch gemahlenen trockenen Kainit. Es ist ratsam, beim Ausstreuen des Kalkstickstoffes vorsichtig zu sein! man trage gutes Schuhwerk und geschlossene Kleider und versehe sich mit einer Schutzbrille und einem Staubtuch. Pflanzen mit breiten Blättern (Kartoffeln) können durch den Kalistickstoff vernichtet werden, bei Kleinsaaten ist größte Vorsicht am Platze.
Schlechte Aonigaussichten. Die Bienen stehen schlimm! Die Völker haben sehr wenig alte Tiere, da im Herbst das Brutgeschäft stark behindert war. Die alten Bienen gingen meist während der letzten kalten Zeit ein, neue Brut konnte noch nicht viel nachgezogen werden, und so sind die Völker außerordentlich schwach. Das Brutgeschäft wurde unterbrochen. Derzeit sind meist nur Eier und keine gedeckelte Brut zu finden. Vielfach wird es an Futter fehlen, selbst wenn vorigen Herbst gut eingefüttert wurde. Der gereichte Zucker ist körnig geworden und wird zum Stock hinausgetragen. Daher ist flüssiges Futter selbst für die noch mit Futter versehenen Stöcke zu geben. Auf eine gute Ernte wird vielfach nicht gerechnet werden können, weil die Völker Heuer so außerordentlich schwach sind. Wenn schon berichtet wurde, daß Schwärme gefallen seien, so stammen diese Nachrichten von Leuten, die von der Bienenzucht nichts verstehen. Es kann sich nur um Bienen bandeln, die als Hunaerschwarm ihre Wohnung veilirßeu, um Schutz vor dem Hungertod zu suchen.
Vermischtes
Himmelserscheinungen im Mai. Die Tageslänge beträgt am 1. Mai 14 Stunden 41 Minuten, am 31. Mai 16 Stunden 8 Minuten. Die Sonne tritt am 21. aus dem Zeichen des Stieres in das der Zwillinge. Mondwechsel: am 6 . Neumond, am
13. Erstes Viertel, am 20. Vollmond, am 28. Letztes Viertel. Am 16: Mond in Erdnähe, am 28. in Erdferne. Von den Planeten sind Merkur und Mars unsichtbar. Venus ist als Morgenstern anfangs ' 4 , zuletzt °/> Stunden sichtbar; am 30. ist sie in der Stellung des größten Glanzes. Jupiters Sichtbarkeit vor Sonnenaufgang wächst von 2'/s auf 4 Stunden an. Saturn, der am 29. in Konjunktion mit der Sonne kommt, verschwindet gegen Mitte Mai ganz vom Abendhimmel. Den Fixsternbimmel beherrschen Löwe, Jungfrau, Bootes und Krone. Später am Abend taucht im Südosten der rote Antares im Skorpion über den Horizont empor. Wasserschlange, Becher, Rabe, Wage, Schlange und Schlangenträger stehen günstig für die Beobachtung. Leier, Schwan und Adler kommen am Abendbimmel immer mehr zur Geltung.
Aus Schilda-Hannover. Der „Hannoversche Anzeiger" enthielt kürzlich, wie der „Simplicissimus" mitteilt, folgende nachahmenswerte Verordnung: „Bei der zunehmenden Geschwindigkeit der Eisenbahnzüge hat man die Bemerkung gemacht, daß besonders der letzte Wagen der Züge ein sehr unangenehmes Schwanken und Stoßen zeigt. Besonders hat sich dieser Uebelstand im Leinetale bemerkbar gemacht auf der Strecke Hannover—Kassel, wo der Schienenstrang den vielen Windungen des Flusses folgen muß. Das Ministerium hat deshalb verfügt, daß der letzte Wagen nicht mehr anzuhängen ist."
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
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Eine reizende Neuheit, welche die Kinder spielend Geschicklichkeit erlangen läßt und gleichzeitig Anregung verschafft, erhält auf Wunsch jeder Leser dieser Zeilen kostenfrei von Nestle's Kindermehl-Eesellschaft, Berlin W. 37. Es ist dies eine Ausschneidepuppe mit drei verschiedenen, allerliebsten Gewändern, womit die Kinder sehr gern und lange spielen. Auf Wunsch wird auch eine Probedose des berühmten Kindermehles umsonst beitzefügt.
Amtliche und Privatanzeigen.
Ser AllssWatz m Hirsam Weg
ist für Private von heute ab gesperrt.
Der Abraum ist auf den Auffüllplatz am Teuchelweg zu führen. Schlüssel bei Herrn Kaufmann Ungemach (früher Wackenhuth) in der Badgaffe.
Calw, 3. Mai 1913.
Stadtschultheißenamt:
Conz.
AilssorderW zur Steuerzu-lW.
Die für 1. April 1912/13 noch rückständigen Steuern wollen bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung alsbald bereinigt werden, ebenso die noch ausstehenden Pachtgelder von 1912.
Calw, 5. Mai 1913.
Stadtpflege:
Dreher.
Die Preise für 16 bis 50kerzige
sind von 2.60 Mk. auf 2Mk. für das Stück, ohne Steuer, herabgesetzt worden. Die Steuer beträgt für eine 16kerzige Metalldrahtlampe 20 Pfg., und für die 25—SOkerzigen Lampen je 40 Pfg.
Den 2. Mai 1913.
AM. ElrktrizitStsimll EM.
Dreher.
Schwarzenberg.
Zur Erstellung einer Fuhrwerkswage werden die erforderlichen Fundament- und baulichen Vorarbeiten vergeben.
1) Grabarbeit.
2) Betonierarbeit.
Pläne und Kostenvoranschlag liegen auf dem Rathaus zur Einsicht auf.
Schriftliche Angebote sind verschlossen, in Prozenten ausgedrückt, spätestens bis zum 13. Mai, nachmittags 2 Uhr, auf dem Rathaus in Schwarzenberg einzureichen, woselbst um genannte Zeit die Oeffnung der Angebote stattfindet, welcher die Bewerber beiwohnen können.
Bezüglich der Vergebung wird sich vollständig freie Hand Vorbehalten.
Den 3. Mai 1913.
Gemeinderat.
braucht nicht auszufallen, meine Herren, wenn Sie sich angewöhnen, Wybert-Tabletten bei sich zu führen und bei belegter Stimme oder rauhem Hals davon zu nehmen. „Es gibt kein besseres Mittel, um die Stimme sofort klar und frisch zu machen." Dies ist der Inhalt zahlloser Zeugnisse über die in ihrer Wirkung unerreichten Wybert-Tabletten, die in allen Apotheken und Drogerien 1 Mark pro Schachtel kosten.
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