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Schwarzwälder Tageszeitung. Mr die O.-A.-Bezirke Nagold, Lreudsnstadt und Lalw.

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welche ihre Zeitung durch den P o st b o t e n erhalten, machen wir darauf aufmerksam, daß die Post in der Zeit »o« 15 bis S5- März die Bezugkgelder der Zeitungen einzieht.

Um eine ungestörte Weiterzustellung unserer Zeitung zu «möglichen, empfiehlt es sich, bei dieser Gelegenheit das Zeitungsgeld zu entrichten und. nicht dir in die letzten Tage bcS Monat? zuzuwarten, wodurch häufig Störungen in der Zustellung cintrelen.

Neubestellungen auf unsere Zeitung werden für da? neue Quartal von allen Postboten und Postanstalten, Austrägern und Agenten unserer Zeitung entgegengsnommen

Der Krieg.

E8LR. Großes Hauptquartier, 15. März. (Amtliche

^ Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kronprinz RupprechL:

^ Die tagsüber schwache Artillerietätchkeit verstärkte Km vor Einbruch der Dunkelheit in wenigen Abschnitten. Während der Nacht lebte sie in Verbindung mit eigenen nnv feindlichen Erkundungsvorstößen vorübergehend auf.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

Die Blinkstelle der Franzosen auf dtr Kathedrale von 'Reims wurde erneut in Tätigkeit beobachtet. Heftiges -Zerstörungsfeuer lag vom Mittag an auf unseren Stel- -tnngen nördlich und nordöstlich von Prosnes. Starke Kcanzösische Abteilungen, die am Abend in breiter Front »orstießen, konnten nur westlich von der Straße^ Thuizy- Nauroy in unserem vorderen Graben Fuß. fassen; im übrigen wurden sie im Nahnmpf zurückgeworfen.

Auf dem östlichen Maasufer hielt tagsüber aeste''>mrte Neuertätigkeit an.

Osten:

Feindliche Banden, die in der Ukraine die von Gomel sp«b Kiew nach Bachmatsch führenden Bahnen bedrohten, Wurden in mehrfachen Kämpfen zerstreut. Bachmatsch Mode besetzt.

Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquart,ermeister: Ludendorff.

Ls war gar nicht anders zu erwarten, als daß ßie Franzosen ihren frevlen Mißbrauch mit dem Dom «t Reims glatt ableugnen würden. Das ist in einem amt- «chen Bericht, der die Angaben des deutschen Heeres- Gerichts Lügen strafen sollte, geschehen. Zugleich haben ! Ke die Benützung des Turms als Beobachtungsposten, von dessen Höhe aus sie natürlich die Gegend weithin -überschauen können, fortgesetzt. Sollte das prächtige, alt- -chcwürdige Bauwerk nun vollends ein Kriegsopfer wer­den, dann sind nur die Franzosen schuld. Ihnen selbst läge vermutlich im Grunde wenig mehr daran, als daß Lie einen vorteilhaften Luginsland verlören. Die vcr- wrene und zerstörte Stellung bei Prosnes (Champagne) wollen die Franzosen, wie es scheint, wicdergewinnen;' sie legten auf unsere dortigen Stellungen starkes Zer- ftörungsfeuer, vielleicht um einem Gegenstoß die Wege zu ebnen. Einen kleinen Teilerfolg errangen starke fran­zösische Sturmabteilungen an d.r Straße Thuizy-Nauroy, etwa 11 Kilometer nördlich von St. Quentin, indem sie kn einer Stelle in unseren Gräben sich festsctzen konnten, Während der in breiter Front angesetzte Angriff im übrigen «bgeschlagen wurde. Die englische Front reichte nach den bisherigen Berichten bis St. Quentin; hier war die Naht" der englischen und der französischen Linien. Ob die letzte Umgruppierung darin eine Veränderung gebracht hat oder ob es sich in dem Kampf vom 14. März um eingestreute französische Strcitkräfte handelt, ist nicht Aar. Neulich wurde gemeldet, daß die Engländer ein weiteres Stück der Front übernommen hätten, um die Ab­gabe französischer Divisionen in das Reseroeheer des Generals Tocb. das den Enaländern ein Greuel ist. m ermöglichen. In der Ukraine dringen auch die unter (Nmeral Linsingen über Rowno und Dubno gezogenen Ko­lonnen immer weiter vor. Banden der Roten Garde, die -sie Etappenlinie Gomel-Kiew bedrohten, wurden zcr- äreut und die Stadt Bachmatsch an der Bahnlinie Kur-ll mw besetzt.

Die Türken erbeuteten in Trapezunt 82, in Erzerum

setzt 52 Geschütze, in Mamahatum 18 Minenwerfer.

> ; - Armenier wurden mit schweren Verlusten achchlage».'

Zur Lage.

Der englische Lord Cecil jammerte über die un­ersättliche Eroberungslust der Deutschen und prophezeite, wir würden nächstdem Odessa besetzen. Gut getrosf-n. Am Mittwoch zogen unsere Truppen in die größte Han­delsstadt am Schwarzen Meer ein. Die gewaltigen Ge- treidevorräte Odessas sind vor den räuberischen Händen der bolschewistischen Banden hoffentlich gerettet. Der Weg von der Ukraine nach den Mittelmächten ist nun frei.

Dadurch ist aber auch für Rumänien die letzte Verbindung zu Lande abgeschnitten. Ganz eingeschlossen von den Mittelmächten bleibt den Unterhändlern in Bu­karest keine andere Wahl übrig, als so schnell als möglich deip Vorfrieden, dessen Endtermin am 19. März abge­laufen sein wird, unter Dach und Fach zu bringen. Je bälder, desto lieber für uns, schon wegen des Petroleums und des Getreides, Dinge, die wir sehr gut brauchen können.

Aber auch bei den Russen ist noch ein Rest zu erledigen. Der russische Friede ist noch nicht ratifiziert d. h. bestätigt. Wenn innerhalb 14 Tagen einer der vier Verbündeten diesen Antrag stellt, was bis jetzt unter­blieb, so muß es auch geschehen. Doch haben bereits die Sovjets in Petersburg und in Moskau auf Lenins' Antrag in ihrer überwiegenden Mehrheit der Bestätigung zugestimmt. MitSchachtel-Soldaten" könne man, meinte Lenin, keinen Krieg führen. Rußland habe kein Heer mehr. - '

Fix und fertig aber ist der Friede mit Finnland. Am 7. März ist der Vertrag zwischen Deutschland und demLande der tausend Seen" unterzeichnet, ein Han­dels- und Schiffahrtsabkommen abgeschlossen worden, ebenso ein Zusatzprotokoll zu beiden Verträgen. Mit Finnland haben wir ein Gegengewicht gegen Rußland und eine neue zuverlässige Grundlage für unsere Ostsee- Politik geschaffen. Darüber große Wut in England. Schon jammern sie, die Deutschen hätten sich auf den Aal ands- inseln festgesetzt und dieOrganisation" der Inseln Spitzbergen für sich beansprucht. ,Dem ist nicht so. Und Wenns so wäre, waS geht das England an? Haben sie nicht ihr Gibraltar, ihr Malta, ihr Aden und in aller Welt Kohlen- und Marinestationen in Hülle und Fülle?

Freilich, diese Stützpunkte helfen ihnen zur Zeit nicht viel. Die Tauchboote machen die ganze Welt unsicher. Jeder Tag meldet von neuen Versenkungen. Gewaltige Dampfer bis zu 10000 Tonnen, mit wertvollen La­chungen, wurden trotz starker Geleitzüge, in deren Mitte sie behutsam genommen werden, erbarmungslos vernichtet. Selbst der iHlfskreuzerCalgarian" (17 515 T.) ist torpediert worden. Die Meere vereinsamen. Beliebte Schiffahrtslinien sind verödet. Zwischen Australien und Südamerika fährt kein Schi's mehr. Darüber große Un­zufriedenheit bei den Dominions d. h. den englischen Kolonien mit Selbstverwaltung. Australier und Inder wollen von dem Kriege ihres Mutterlandes nichts mehr wissen. In der britischen Heimat selbst aber mehren sich die LebenSmittelunruhen. Bonar Law beurteilt die Lage sehr ernst, Lord Buchmaster rät zu Friedensver­handlungen, nur der Admiralitätslord Sir Geddes ver­sucht mit falschen Zahlen das Volk irre zu führen. Selbst ein Asquith ist wenig befriedigt über den Stand der Schiffsneubauten. Tatsache ist, daß die von Lloyd George versprochenen zwei Millionen Neubauten bei weitem nicht erreicht wurden, daß dagegen ihre Zahl von 130 750 Tonnen im November 1917 auf 55 598 Tonnen im Ja­nuar 1918 zurückgegangen ist.

Auch in Frankreich sieht man mit Hangen und Bangen der nächsten Zukunft entgegen. Clemenceau rief voller Verzweiflung:Rußland hat uns verraten." Die Hoffnung auf Rumänien ist ebenfalls vernichtet. Man winkte Japan:Komm herüber und hilf uns!" Man zeigte den Söhnen des Mikado den deutschen Drachen, der Sibirien überfliegen und selbst den Stillen Ozean be­drohen werde. Die Japaner sind jedoch keine Kinder, die sich vor Gespenster fürchten. Gegen die Deutschen zu fechten, fällt ihnen nicht ein, so wenig die Deutschen die Japaner in ihren Absichten in Ostsibirien stören wollen. Aber gerade diese Absichten gefallen den Eng­ländern nicht, und noch weniger den Amerikanern, denn sie entsprechen, wie Wilson mit reizender Naivetät sagte, nicht den Gründen« aus denen Amerika sich am Krieae

gegen Deutschland beteiligte. So bleibt dem Verband nuv wieder Amerika übrig. Aber die Hilfe der Uankees rinnt recht spärlich. Es sollen bis jetzt 200000 amerikanische Soldaten in Frankreich gelandet sein, darunter 100 000 Arbeitssoldaten, die andern noch alle neugebackene Re-" kruten. Was ist das in einem Kriege, wo man Schlachten: mit Millionen schlägt!

Und solche Schlachten stehen uns leider für die nächsten Wochen bevor. Schon werden sie angemcldet durch dis Sturmvögel, die über Paris, London und der Ostküstv Englands in den letzten Tagen kreisten. Unsere Fliegen haben rasch hintereinander Paris in großen Scharen, heimgesucht und für die frechen Angriffe auf friedliche deutsche Städte zehnfache Rache an der Seinestadt ge-, nommen. Nach langer Zeit , sind auch wieder Luft-, schiffe über England erschienen. Schon glaubte man^ dieses Kampfmittel sei aufgehoben worden. Um so er-i treulicher, daß, die Fahrt vorzüglich gelungen war. Un­beschädigt flogen die kühnen Schiffer zu den heimischen. Gestaden zurück. Ehre dem Kapitän Straßer und seinen mutigen Genossen!

Diesen günstigen Vorgängen reiht sich ein weiteres freundliches Vorzeichen der deutschen Zukunft an. Dis. Balten wollen sich Deutschland anschließen. Tie Dank­barkeit für die ihnen widerfahrene Rettung vor der wahn- iimnaen Anarchie der blutdürstigen Bolschetvikibanden, die: Gemeinsamkeit in Geschichte und Kultur und mcht zuletzt ihre Blutsverwandtschaft, das alles treibt diese deutschen Söhne in die Arme der germanischen Mutter. Kurland­hat offiziell dem deutschen Kaiser die Herzogswürde an-- getragen, und die Hoffnung ausgesprochen, daßdas ganze? Baltenland Zu einer staatlichen Einheit im Anschluß am das Deutsche Reich zusammengefaßt" werde. Eine reiche^ aber dankbare Arbeit für die Staatsmänner beider Teiles bringt dieser Wunsch. Wir wollten nichterobern", unH docli schmiegen sich die kleinen Völker des Ostens uns an.: Es kann ihnen geholfen werden. Uns selbst wirds zunL Segen gereichen, und abermals kann die Welt sehen, daß' die Anklage unserer Feinde über barbarische Vergewalti­gung derharmlosen Nationen" lauter Lug und Trug ist-

Vethmarm-Hollweg über

PichonsEnthüllungen.

Ter frühere Reichskanzler v. Bet h mann Holl­weg, der sich gegenwärtig bei seinem Schwiegersohn, dem preuß. Legationssekretär Grasen Zech in München auf-, hält, äußerte sich in einem Gespräch mit dem Haupt­schriftleiter derM. N. Nachr." über die bekannten An­weisungen, die er am 31. Juli 1914 dem deutschen Bot­schafter in Paris, Herrn von Schön gegeben hatte^ folgendermaßen:

Die russische Generalmobilmachnng lieferte den un­widerleglichen Beweis, daß diejenigen Faktoren, welche in Rußland über den Kopf des Zaren hinweg die Macht, ausübten, den Krieg unter allen Umständen wollten. Jetzt wird meine Instruktion an den Botschafter v. Schön vom 31. Juli hervorgeholt. Was hat diese Instruktion mit der russischen Mobilmachung und was mit der Haltung Frankreichs zu tun? Die russischen Regimenter mar­schierten bereits, als die Instruktion noch gar nicht ge­schrieben war. Aus die tatsächliche Entwickelung der Ding«! hat sie auch nicht den geringsten Einfluß gehabt.

Mit der russischen Mobilmachung, mit der Wei­gerung Rußlands, sie rückgängig zu machen, war der Krieg da. Wir waren in den Krieg hineingezwungen. Daß wir nicht allein gegen den russischen Mobilmacher, sondern auch gegen Frankreich zu te. > hätten, daran konnte kein Mensch zweifeln. Zum ^ . Niuß sagen «L ia die Veröffentlichungen unserer Fei N ''her die B or- Hänge im Juli 1914 selbst, daß Rußland ' ) des Beistand? Frankreichs vergewissert hatte, als es r "'Nrreichisch- serbischen Konflikt zum Kriegsanlatz n i. hne diese. Gewiß,heit und zugleich ohne die berech-g!e Wartung, daß> auch Englands Kriegshilfe nicht ansbleiben werde, hätte Rußland nimmermehr zum Schwert gegriffen.

Aber gerade um deswillen durften wir die Möglich­keit nicht unberücksichtigt lassen, daß! Frankreich etwa eine provisorische, für die Dauer aber nicht verläßliche Neu­tralitätserklärung abgeben sollte. Gegenüber der erdrücken­den Uebermacht der uns gegenübersteh nden Koalition wären wir nach dem Urteile unserer maßgebenden mili­tärischen Insta nzen i»r «ine v öllig unhaltbare Lage geraten .