Die Ereignisse im Westen.

^ 2370V Kg. Bomben.

Berlin, 11. März. Unbelehrt durch unseren Straf« cmgriff gegen die Stadt Paris in der Nacht zum >i>3. Januar und durch unsere erneuten Warnungen haben die Gegner während der vergangenen Woche wiederum fried­lich deutsche Städte weit hinter der Kampfzone mit Bomben hämgesucht. Die angedvohte Strafe ist vor­gestern nacht abermals vollstreckt worden. Die Stadt Paris ivär wiederum das Ziel unseres Vergeltungsan­griffs. Dem verbrecherischen und verblendeten Verhalten unserer Gegner entsprechend wurde der Angriff mit noch größerer Stärke und Wucht geführt als der erste. Die Stadt Paris wurde mit insgesamt 237VV Kilogramm Bomben belegt.

Paris, 11. März. (Havas.) Der Kriegsminister der Vereinigten Staaten, Baker, ist mit seinem 7 Per­sonen zählenden Generalstab gestern nachmittag in einem französischen Hafen eingetroffen.

Der französische Bericht.

WTB. Paris. 11. März. Amtlicher Bericht von gestern abend: Tätigkeit der beiden Artillerien bei Ban-dc-Sapt. Unsere ' Dombardicrungsgeschwader führten mehrere Flüge aus. 14 OVO (Kilogramm Bomben wurden auf Bahnhöfe, Flugplätze und I Unterkünfte im Gebiet des Feindes abgeworfen. Mehrere Feuers- i,brünsts wurde» festgestellt.

?'' ' '' Der englische Berichts ''

! ' WTB London. 11. März. Amtlicher Bericht von gestern abend: Die feindliche Artillerie zeigte bemerkenswerte gestrig.r.e Tätigkeit vom La Bassee-Kanal bis Ppcrn.

Amtlicher Bericht aus Palästina: Am frühen Morgen des 9. März setzten die Truppen des Generals Allenby im Westteil des Fordan den allgemeinen Vormarsch nordwärts fort. Die "tisikischen Stellungen Khel Beijudat-Äbu-Tellul auf der Dach­fläche 5 Meilen östlich des Jordan, vom Feinde zäh verteidigt, .wurin um 3 Uhr nachmittags von uns genommen. Auf beiden Seite der Straße Jerusalem-Nablus erstreckt sich das Vorrückcn auf einer Front von 20 Klm. bis zu 3 oder 5 Klm. Tiefe. Im Osten besetzten unsere Truppen Kefr Malik Tclasur und Solvai. Tagsüber machte der Feind verschiedene erfolglose Versuche, Tela- r für wieder zu nehmen. Westlich der Straße nach Nablus wurde ! die Linie Burj-Batdamill-Attar-Adjul-Dcir-Ez-Gudon unter ge- - ringem Widerstand erreicht Bei Dubban wurden direkte Tref» z fer unserer Flieger auf Truppen und Transporte beobachtet. !

WTB. London, 11. März. Amtlicher Bericht aus Mesopo- k tamien: Am S. März besetzten die englischen Truppen Hit am l Euphrat ohne Widerstand Die bisher dort stehende türkische I Streitmacht zog sich nach Sahiklipa 7 Meilen stromaufwärts l zurück. !

längerer Debatte, an der stich auch Staatsmim'ster Dr. Friedberg beteiligte, kam folgende Entschließung zur Ab­stimmung: Der Zentralvorstand hält die Einführung des gleichen Wahlrechts für die Wahlen zum preußischen Land­tag für eine Staatsnotwendigkeit und bittet daher die Landtagsfraktion, unter Zurückstellung gewichtiger Beden­ken sich aus den Boden der Regierungsvorlage zu stellen. Bei der Abstimmung gaben von den preußischen Mitglie­dern des Zentralvorstands 64 ihre Stimme dafür, 2l da­gegen ab. Von den übrigen stimmten 40 für,- 3 gegen diese Resolution. Diese wurde also mit irrsgesamt 104 gegen 24 Stimmen angenommen.

Falsches Gerücht.'

Berlin, 11. März. Die Bericht:, daß Prinz Okar von Preußen als Herrscher von Finnland aus- crschen sei, entbehren jeder Begründung.

Deutscher Protest.

Berlin, 11. März. Die deutsche Regierung hatte am 8. März durch Funkspruch an die russische Regierung darauf hingewiesen, daß 450 Balten aus Dorpat und Reval und 130 Balten aus andern livländischen Städten verschleppt worden seien, um nach Sibirien abtransportiert zu werden. Der Transport sei in Viehwagen mit Zerti­fikaten des Smolnyinstituts erfolgt. Die deutsche Regie­rung legte gegen diese Maßregel, die mit Artikel 6 Adf. 2 des Friedensvertrags in Widerspruch stand, Verwahrung ein und verlangte die sofortige Rückbeförderung der Ver­schleppten. Der Beisitzer des Volkskommissariats für Aus­wärtige Angelegenheiten in Petersburg erwiderte hierauf im Namen der russischen Regierung, es sei bereits Ver­fügung getroffen worden, daß die Verschleppten nach ihrer Heimat zurückgesührt würden. Ihre Zurückschaffnng wer­de nur durch Transportschwierigkciten anfgehnlten, die durch die Demobilisation der russischen Armee entstanden seien.

Ostsee-SchwarMesr-Kanal.

Berlin, 11. März. DerBerliner Lokalanznger" schreibt unter der UeberschriftEin Zwei-Milliardenpro­jekt": Die in der Anbahnung begriffene wirtschaftliche Ordnung in Rußland schließt auch den Plan eines Kanals vom Baltischen Meer bis zum Schwarzen Meer in sich. Die maßgebenden deutschen Kreise stehen dem Plan sym- Patisch gegenüber. Auch deutsches Kapital dürste nicht zu- rückhalten. Groß-Rußland und die Randvölker bekämen einen bequemen Weg zu den Meeren. Im Norden dürste der Kanal auch für große Dampfer fahrbar werden. Mit der Erklärung Rigas zum Freibasen würde den Inter­essen Rußlands' weiter entgegengekommen. Im Süden würde die Ukraine von dem neuen Wasserweg Nutzen haben.

Spitzbergen.

Berlin, 11. März. Im Zusatzvertrag zum deutsch- russischen Frieden ist u. a. festgesetzt, daß nach Abschluß des allgemeinen Friedens die Verhältnissen von Spitz­bergen durch Verträge geregelt werden sollen. England erhebt söfort Einspruch; seine Interessen seien dort die bedeutendsten (natürlich wie überall in der Welt. D. Schr.) und Spitzbergen gehe Deutschland gar nichts an. Auch Amerika werde sich gegen die Einmischung Deutsch­lands verwahren.

Dir Inselgruppe Spitzbergen im Nördlichen Eismeer besteht aus vier großen und zahlreichen kleineren Inseln. Zum Teil sind sie mit einer 600 Meier starken Eisschicht bedeckt, aus der scharfe Dergspitzen hervorragen, daher der Name. Der Unter­grund besteht aus Graniten, Gneisen und Schiefern; es finden sich Bleiglanz, Eisenerze, Graphit, Kohlen und Marmor. Die Inseln sind unbewohnt. Die Witterung ist veränderlich, aber wegen des Golfstroms verhältnismäßig mild. Der Sommer dauert etwa 10 Wochen einer durchschnittliche» Wärme von 4 bis 5 Arad Celsius

Wri-tz zu FZied» enm-sttlscher Thronkandida.-?

Sofia, 10. März. Die Expr. Kvrr. erfährt, «.»- flußreiche Kreise in Rumänien seien bemüht, den Köniz, Ferdinand Zur Abdankung zu bewegen. Der Thron solö dem Prinzen Wilhelm zu Wied, gew. Fürsten von« Mbanicn, angetragen werden. (Prinz Wilhelm, geb. 1876, ist der jüngere Bruder des Fürsten Friedrich zu Wied, chA Schwiegersohns König Wilhelms von Württembergs

General von Broizen ff.

^Dresden, 11. März. Wolffs Sächsischer Landes- dienst meldet: Der Stellvertretende Kommandierende Ge­nerell des 12. (1. Kgl. Sächsischen) A.-K., General der Kavallerie von Broizen ist heute vormittag in seiner Wohnung am Herzschlag im 68. Lebensjahr gestorben. Ein Aufruf an die Elsaß-Lothringer.

Stratzburg i. E., 11. März. In Straßiburg wurde gestern ein Ausruf öffentlich angeschlagen, in dem der Statthalter im Anschluß an die Kundgebung in der Sor­bonne in stammenden Worten die Elsaß^-Lothringer <m ihre deutsche Stammesart erinnert und erklärt, daß uner­schütterlich und hart wie Eisen der Wille des deutschen Volkes sei, am Bestände des Reiches nicht rütteln z« lassen und Elsaf-Ho heiligen niemals Preiszugeben. Eine Lüge sei es, wenn Frankreich sein Eroberungsziel und dis Befriedigung seiner Rachsucht alsDesannexion" bezeichne.

Rech^?sriigrmgsschrift der Daimlerwerke.

Berlin, 11.^ März. Nach derBerl. Morgenpvst" 6er:stet die Direktion der Daimlerwerke eine Rechtfer- tignrgsschrist vor, die geeignet sein soll, den ungünstige«! Eindruck, den die Angelegenheit in der Oefsentlichieit hervorgernfen hat, zu verbessern.

Der Niedergang des englischen Seehandels.

Berlin, 10. März. Ein Vertreter des WTB. suchte den Kommandanten des HilfskreuzersWolf", Fregatten­kapitän Nerg er auf, um ihn über seine Eindrücke üb«r seine Kreuzerfahrten zu befragen. Kapitän Nerger be-, merkte: Ms er im Dezember 1916 die Ausreise antratz habe er noch allenthalben einen regen Schiffsverkehr b-e-s obachtet. Bei der Rückreise sei das Bild ganz verändert gewesen. Im Atlantischen Weltmeer seien nur Verein-- zeit Schiffe anzutresfen, selbst auf den direktem Linien nach den Vereinigten Staaten war der Verkehr- viel geringer. Die fernen Meere seien tatsächlich verein-» samt, da die Engländer gezwungen waren, ihre Schiffe aus fernen Meeren heranzuziehen. Eindrucksvoller könne, die Wirkung des uneingeschränktenTauchboot-, krregs nicht vor Angen geführt werden. Der Verkehr» zwischen Australien und Südamerika habe fast ganz aus- gehört. In Neuseeland undAustralien herrsche Erbitterung; der Krieg wird dort'als Werk der englischen Großkapitalisten betrachtet, die einen Riesenpröfit zu macken hofften. In Australien haben sich die Japaner wirtschaftlich ausgedehnt und den englischen Handel fpst ganz verdrängt. Die Stimmung der Inder sei gereizt und sehr feindselig gegen England. Der englische See­handel sei im Niedergang. Kapitän Nerger schloß: Wer heute bei unseren Gegnern noch von der Wir­kungslosigkeit des Tauchbootkrieges zu sprechen wagt, tut dies unter bewußter Entstellung der Tatsachen für dis es keinen eindrucksvolleren und klareren 'Beweis geben kann als die zunehmende Vereinsamung der Meere." >

Englischer Spleen. .

London, 11. März. In einer Unterredung sagte ^ der Minister Robert Cecil, Deutschland sei im Begriffs nachdem seine Absicht, Frankrich zu vernichten, sehl-ge­schlagen sei, sich den Osten zu unterwerfen. Aus der Ukraine wolle es sich Lebensmittel holen, aber es gehe weitere es wolle ganz Sibirien germanisieren, um die-

' Es war also nicht der Gedanke an seine Frau son­dern einzig der Gedanke an Edith, der ihm das Scheiden schwer machte. Er Hütte eine leibliche Tochter nicht auf­richtiger und inniger lieben können, als ihm im Lauf der Fahre dies holde Pflegekind ans Herz gewachsen war, und das Bewußtsein, sie hier für Monate ohne einen starken Schutz zurücklassen zu müssen, tag auf ihm wie eine schwere, drückende Lall.

Allerdings hatte er ja auch nach dieser Richtung hin getan, was er konnte. Dis Gräfin Rechberg hatte ihm ver­sprochen, sich bis zu seiner Rückkehr ihres Lieblings mütterlich anzunehmen, und er wußte, daß die treffliche Frau ihr Versprechen gewisssnhast erfüllen würde. Auch die Gewißheit, daß sie dem Einfluß seiner Gattin sehr bald entzogen sein würde, schloß eine gewisse Beruhigung m sich ein. Aber es blieb trotz alledem eine gewisse Bangig­keit, etwas wie eine beklemmende Vorahnung kommenden Unheils in ihm zurück. Der Gräfin standen bei ihrer Sorge für das junge Mädchen keinerlei gesetzliche Rechte zur Seite, und sie konnte diese Fürsorge darum natürlich nur so lange ausüben, als Edith selbst damit einverstanden war. Wenn es irgendeinem Verderber gelang, Macht über sie zu gewinnen, konnte sie sich ohne weiteres der Obhut des Rechbergschen Ehepaares und dem sicheren Schutz ihres Hauses entziehen, und ihm selber würden in solchem Fall durch die weite Entfernung, die jede Möglichkeit rechtzeitigen Eingreifens ausschloß, die Hände gebunden sein. ^

Darum hielt er es für seine Pflicht, vor der Abreise noch einmal sehr ernst und eindringlich mit seinem nun­mehrigen Mündel zu sprechen. Natürlich offenbarte er ihr seine geheimen Sorgen nicht mit deutlichen Worten, aber er ließ sie doch ahnen, welche Befürchtungen ihn bewegten, und bat sie inständig, nichts zu tun, was ihm Schmerz bereiten müßte.

Edith verstand ihn nur zur Hälfte und machte ihm kein Hehl aus ihrem Befremden über seine Angn. in der sie nur einen Mangel an Vertrauen erblicken konnte.

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Neues vom Tage.

Die Natiorralliberalen und das aLg. Wahlrecht.

Berlin, 11. März. Der Zentralvorstand der Na- tionalliberalen Partei Deutschlands trat gestern zu einer Sitzung im Abgeordnetenhause zusammen. ALg. Stre­uem ann sprach über die äußere Politik. Es wurde sol­lende Entschließung angenommen: Ter Zentrsalvorstand 'billigt die Haltung der nationalliberalen Fraktion des Reichstags auf dem Gebiet der auswärtigen Politik in allen Punkten und spricht ihr seinen Dank für die ent­schlossene Vertretung dvr von ihrem Vorsitzenden darge- leFten Kriegs-- und Friedensziele aus. Geh. Rat Prof. Dr. Paas che berichtete über die innere Politik. Er befürwortete die Annahme der Regierungsvorlage über die Einführung des allgemeinen, direkten und gleichen Wahlrechts. Der Vorsitzende der preußischen Land­tagsfraktion, Lohmann, legte die Gründe dar, aus > men die Mehrheit der Abgeordnetenhaussraktion zu ei­ner Ablehnung des gleichen Wahlrechts gelangte. Nach

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Ein jeder mache erst vor seiner Türe rein.

Ist er dann ohne Schuko, so mag er Richter sein.

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Mächtiger als Gold.

R«man von M. Withe.

(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Als er die üblichen drei Handvoll Erde hinunterwarst in die Grube, wiederholte er im stillen noch einmal das Gelöbnis, durch das er dem Entschlafenen seinen Hingang leichter gemacht halte. Und kein Gefühl des Schmerzes, nicht einmal eine Empfindung des Bedauerns regte sich in seiner Seele, als er daran dachte, daß er bei der Wieder­kehr aus dem fernen Lande die schöne, einst so heiß ge­liebte Lydia nicht mehr als die Herrin seines Hauses und die Gefährtin seines Lebensabends vorsinden würde.

Eine halbe Stunde nachdem das kleine Trauergefoigs den Friedhof verlassen hatte, tauchte zwischen den Gräder- reihen die hochgewachsene Gestalt eines jungen Offiziers auf, der einen prächtigen Kranz in den Händen trug und ihn tiefernsten Ansitzes vor dem frisch aufgeworfenen Hügel niederlegte. Lange noch verharrte er dann vor dem Grave» des Mannes, dem er nur ein einziges Mal im Leben »begegnet war, und dem er doch in dieser Stunde etwas -wie eine Abbitte schuldig zu sein glaubte. Denn er hatte ja seine Erwartungen getäuscht und seine Hoffnungen be­trogen. Er wußte, daß dieser ehrenfeste, selbstlose Greis es gut mit ihm gemeint hatte, und in Ehrfurcht erinnerte er sich jedes guten, ermutigenden Wortes, das er zu ihm gesprochen. Aber er war auch der Meinung, daß jener tb n nicht gezürnt hätte, wenn es ihnen vergönnt ge­wesen wäre, einander noch einmal Auge in Auge gegen­in crzustehen.

Mächtiger als Gold ist die Liebe," klang es in Konrad von Hönivgsfelds Innern, »aber mächtiger als.

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die Liebe- soll die Eine sein und die Dreimal yeuige zmuyi der kindlichen Pietät."

Hatte er doch selber das schwerste Opfer bringen müssen, und war er doch erst seit dem Augenbsick, wo vurcy sem Verhalten alle Beziehungen zu Edith Lindholm und zu dein Hause des Iustizrats gelöst erschienen, zu voller Klar­heit darüber gelangt, daß ihm nicht zum zweitenmal in seinem Leben ein Glücksstern ausgehen würde wie dieser, der nun für immer erloschen war.

Schweren Herzens, aber reinen Gewissens verließ er den Kirchhof, den er ausgesucht hatte, um eine letzte Dankes­schuld abzutragen, und statt des heißen Begehrens, dem er mit schier übermenschlicher Willenskraft Schweigen ge­boten, war in seiner Seele nur noch ein heißer Segens­wunsch für Edith Llndholms Zukunft.

Schon wahrend der Tage, die dem Begräbnis vorauf­gingen, hatte Doktor Werner Kröning die Vorbereitungen für seine Abreise und die Dispositionen für die voraussicht­lich ziemlich lange Dauer seiner Abwesenheit getroffen, so daß seinem Aufbruch jetzt kein eigentliches Hinderma mehr entgegenstand. Aber er ging nicht mit leichtem Herzen. Seine Berufsgeschäfte freilich befanden sich in den besten Händen, und sein Haus war so wohlbestellt, daß sich auch für den Fall seiner Nimmermiederkehr keiner­lei Schwierigkeiten bei der Ordnung des Nachlasses er- geben hätten. Sein Vermögen war ja durch den Verlust, den Lydias Brillantendiebstahl verschuldet, bis auf einen verhältnismäßig kleinen Rest zusammengeschrumpft, und er war unwiderruflich entschlossen, nicht einen Pfennig von den fünfmalhunderttausend Mark anzunehmen, die ihm nach Johannes Lindholms Testament für die Uebernahms der Vormundschaft zukamen. Aber es blieb immerhin noch genug, um Lydias Zukunft vor Not und Entbehrung zu schützen, und er hatte in einem neuerdings errichteten letzten Willen die Verfügung getroffen, daß ihr nach seinem Tods nicht das Kapital, sondern nur alljährlich die Zinsen desselben ausgehändigt werden dursten. Auf diese Art glaubte er alles getan zu haben, was in menschlichem Vermögen stand, um sie vor einer rücksichtslosen Aus­beutung durch ihren Sohn zu schützen, über dessen Lebens­führung ihm eben jetzt die denkbar schlechtesten Nachrichten zugekommen waren.