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Der Krieg.
WTB. Großes Hauptquartier, 11. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz:
Die Artillerie-- und Minentvcrfertätigkeit lebte am Abend vielfach aus. Rege Erkundungstätigkcit hielt an. Eigene Abteilungen drangen an mehreren Stellen der flandrischen Front in der Gegend von Armcntieres und aus dem westlichen Maasnser in die feindlichen Gräben ein und brachten Gefangene und Maschinengewehre zurück. Bei einer deutschen Unternehmung nordöstlich von Reims trat wiederum eine in letzter Zeit mehrfach beobachtete auf der Kathedrale von Reims eingerichtete Blinkstelle der Franzosen in Tätigkeit.
Harip-tmann Ritter von Tutschek und Leutnant Wüst ho ff errangen ihr«; 27., Oberleutnant Bethge seinen 20 . Lustsieg.'
Osten: '
Feindliche Banden wurden bei Bachmatsch (nordöstlich von Kiew) und bei Pasdjelnaja (an der Bahn Schmerinka—Odessa) zerstreut.
Von den anderen KriegSschauMtzen nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorsf.
„Krivg bis zur letzten Viertelstunde" will der blnt- -serige Tiger Clemenceau führen. Das ist eigentlich gar nichts Besonderes. Alles Ding hat seine Zeit, also must auch ein Krieg, der schon bald 3s/t Jahre gedauert hat, seine letzte Stunde, sogar seine letzte Viertelstunde haben, bis zu der ihn die Kriegsteilnehmer sichren müssen. „Die letzte Viertelstunde wird Frankreich gehören." Das ist in Anbetracht der langen Kri'gsdauer eine bescheidene Hoffnung, denn diese letzte Viertelstunde ivird an dem Ergebnis der langen Kriegsjahre nicht mehr viel ändern können. Der „Tiger" — so wurde Clemenceau in französischen Blättern geirannt — mag seine ganze wilde Wut aufwenden, das verwandelt das Geschick nicht mehr. Bezeichnend ist es, daß auch Clemenecau den deutsch-russischen Friedensvertrag als Verrat bezeichnet«; die Russen hüllen sich wohl für Frankreich und England bis zum letzten Mann aufopfern sollen. Wie groß mag die Geistesverwlr- Eng und die Ratlosigkeit im Verbände schon geworden fein! Sie streiten sich sogar schon herum, gegen !vcn die deutsche Offensive gerichtet sein werde. Englische Blätter behaupten, Hindenburg werde die Franzosen angreifen, -.denn dort glaube er am meisten Aussicht auf Erfolg zu staben. Französische Zeitungen geben den deutlichen Hohn urück und prophezeien, die Offensive werde zwe'f lsohne a Flandern zu erwarten sein, wo Hindenburg sich geigend von den „militärischen Fähigkeiten" der Eng- linder habe überzeugen können. Zum Glück wird Hinden- i arg tun, was er für gut hält; er kennt sie alle beide.
n der Front wird lebhaft weiter gekämpft. Bei Reims l: wieder einmal fest-gestellt worden, daß die Franzosen den Turm der Kathedrale zu militärischen Beobachtungen ' ad Signalen mißbraucht haben. Wird dann durch einen ' wanatschuß dem Unfug ein Ende gemacht, dann heißt cs natürlich wieder: Die deutschen Barbaren zerstören lie Gotteshäuser.
Am Sonntag haben 10 feindliche Flugzeuge, die das '. ceckartal herabkamen, wieder ihre Kunststücke gegen offene schwäbische Städte gezeigt. Leider sind verschiedene Personen verletzt worden, auch durch Brandbomben wurde Schaden angerichtet. Ein Flugzeug wurde durch Motordefekt im Schwarzwald zum Landen genötigt; die beider: Insassen waren — Engländer.
Aus dem Felde kommt die betrübende Nachricht, daß der vielfache Lustsieger Oberleutnant Buddecke den Heldentod erlitten hat.
l Von Professor Dr. Dade, Berlin.
! E Zu der Geschichte der deutschen Landwirtschaft gibt es keinen Zeitabschnitt, in welchem die technischen Fortschritte der Landwirtschaft und die Erträge des Kulturbodens sich in so großartiger Weise entwickelt haben, wie in der: letzten 25 Friedensjahren. Dank der Vertiefung der i Naturwissenschaften im Laufe des 19. Jahrhunderts, deren Ergebnisse die landwirtschaftliche Arbeit in nicht geahnter , Weise befruchtet haben, dank der zahlreichen Erfindungen ! auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Maschinentech-
- nik und nicht zum wenigsten dank der landwirtschaftlichen ! Genossenschaften und Schulen, steht die deutsche Landwirt-
- schaft heutzutage unbestritten an der Spitze aller Kultur- ! länder.
j . In dieser Hinsicht nimmt sie eine ähnliche Stelle j' ein, wie der andere wichtigste Zweig des deutschen Wirt- j schaftslebens, mit dem sie auf das engste verknüpft ist: die Industrie. Beide haben den deutschen Wirtschaftskörper durch eine unendliche Fülle von neuen und vermehrten Gütern so bereichert, daß Deutschland nicht nur politisch und militärisch, sondern auch wirtschaftlich oorangeht.
Bei der wirtschasllichen Würdigung der Landwirtschaft erhebt sich zuerst die Frage, wer in der Landwirtschaft die ! Arbeit verrichtet. In diese Verhältnisse gewährt die Be- I triebszählung von 1907 überaus lehrreiche Einblicke. Die I Zahl der landiv-irtschastlichen Betriebe, welche die nachstehenden Maschinen benutzten, betrug:
Zahl der Betriebe '
1895
1907
Dampspflüge
s" 1696
2 995
breitwürsige Säemaschincn
e: 28673
206 914
Mähmaschinen /
.35 084
301 325
Dampfdreschmaschinen
259 364
488867
andere Dreschmaschinen
596 869
947 003
Diese Ueberstcht läßt die gewaltige Zunahme der Betriebe mit Maschinen deutlich erkennen. Welche Bedeutung eine blühende Landwirtschaft für die Mafchinen- industrie hat, möge ein jeder daraus ersehen, daß bei der letzten Betriebszählung 1907 ermittelt wurden: 442 Dampfpflüge, 166121 breitwürsige Säemaschinen, 68131 Drill- und Dibbelmaschinen, 341563 Mähmaschinen, 15 820 Hackmaschinen, 20584 Dampfdreschmaschinen, 827 926 andere Dreschmaschinen, 2573 Kartoffelpslanz- maschinen, 10 792 Kartoffelerntemaschinen, 29 270 Schrotmühlen, 325 482 Milchzentrifugen.
Mit allen diesen Mitteln, zu denen noch die Fortschritte in der künstlichen Düngung, in der Drainage, in der künstlichen Bewässerung und in der Pflanzen- und Tierzucht kommen, sind auf deutschem Boden folgende Erträge erzeugt worden:
im Jahresdurchschnitt
1885/89 1908/12 Steigerung
Getreide 18343 403 26 822 405 46,3 V.H.
Kartoffeln 29 705 781 44 220213 48,9 V.H.
Wiesenheu 19 336 392 25024 472 29,4 v.H,
Man wird hiernach wohl ohne Uebertreibung sagen dürfen, daß der Gesamtertrag auf dem deutschen Kulturboden in den letzten 25 bis 30 Jahren um etwa 50 v. 'H. gestiegen ist, zumal wenn man berücksichtigt, daß die Durchschnittserträge der Kartoffeln und des Wiesenh.mes im Jahrfünft 1908/12 durch die außergewöhnliche Dürre - 4 des Jahres 1911 niedrigere sind, als sie im Mittel angenommen , werden dürfen.
Gleichzeitig hat eine gewaltige Vermehrung des Viehbestandes stattgefunden. Nach den Reichszäh
lungen waren vorhanden:
1873 1914
Pferde 3352 231 4 485 283
Rindvieh 15 776 702 21828 783
Schafe L4 999 406 5 471468
Schweine 7124 088 25 341272
Ziegen 2 320002 3538 414
Nach dieser Ueberstcht liegt der Schwerpunkt der Entwickelung der deutschen Viehzucht in der Zunahme der Pferde, Rinder, Schweine und Ziegen, vor allem der Rinder und Schweine, während die Schafe einen gewaltigen Rückgang anstveisen. Seit 1873, also seit 40 Jahren, haben die Pferde um 1 Million Stück, die Rinder um 6 Millionen, die Schweine um 18 Millionen
und die Ziegen um 1 Million Stück zugenommen; dagegen! die Schafe um fast 20 Millionen abgenommen.
Neben der Vermehrung des Viehbestandes hat die deutsche Viehzucht ihr Augenmerk besonders auf die Her-- Vorbringung schnellwüchsiger und frühreifer Tiere gerichtet, sowohl für die Mast, als auch für die Milchwirtschaft. Infolge der Abnahme des durchschnittlichen Alters der Tiere, die mit einem raschen Wechsel des V i eh- stands verbunden ist, und durch die Zunahme des Lebendgewichts und der Schlachtprozente hat die jährliche Schlachtviehproduktion in Deutschland eine viel größere Steigerung erfahren, als die Stückzahl des Viehstands erkennen läßt.
So lieferte ein Schweinebestand, der in der Viehzählung zu 20 Millionen Stück ermittelt ist, bei einem Durchschnittsalter von zwölf Monaten jährlich nur 20 Millionen Mastschweine, bei einem Durchschnittsalter von acht Monaten dagegen 30 Millionen oder 10 Millionen Stück mehr. Die Milchleistung der Kühe ist durch Ausmerzung der Kühe mit geringen Erträgen und durch Züchtung und Fütterung sehr gestiegen. Während noch vor Z5 Jahren ein jährlicher Milchertrag von 2000 Litern als ein mittlerer angesehen wurde, ist derselbe in gut geleiteten Wirtschaften auf 3 - 4000 Liter gestiegen. Auserlesene Kühe liefern 5—6000 Liter und darüber. Tie- höchste bisher bekannte Leistung ist in dem berühmten ostfriesischen Zuchtgebiet festgestellt. Dort hat Via Kuh „Alsa" Nr. 9966 im Jahre 1912 nicht weniger als- 10453 Kilogramm Milch und 321,69 Kilogramm Fette geliefert.
Die eigene Viehzucht deckt im Frieden 95 v. H. des Fleischbedarfs, der einschließlich des Fleisches von Ge--- slügel und Wild auf etwa 55 Kilogramm pro Kops der Bevölkerung geschätzt werden darf.
Nach der Betriebszählung von 1907 befanden fitst fast 81 v. H. aller Pferde, 90 v. H. der Kühe, 93 v. H. der Schweine und 100 v. H. der Ziegen in Betrieben: unter 100 Hektar, und 10 v. H. sämtlicher Kühe, 23 v. H. der Schweine und 74 v. H. der Ziegen sogar in den Parzellenbetrieben unter 2 Hektar! Nur bei den Schafen: steigt der Anteil des Großbetriebs auf die Hälfte des gesamten Bestands. Dazu kommt, daß! 96 v. H. aller: Hühner und 98 v. H. der Gänse in Betrieben unter 100 Hektar sind, nur bei den Enten steigt beim Groß>- betrieb der Prozentsatz auf 15 v. H.
Wenn schon die Erzeugnisse der Viehzucht nicht unmittelbar dem Kulturboden entnommen, sondern eine Umwandlung der dem Boden entnommenen Rohstoffe in: Fleisch, Milch, Butter, Käse und Wolle bedeuten, so ist: dies in noch höherem Grade bei den sogenannten technischen. Nebengewerben, Zucker-, Spiritus- und Stärkeindnstrie> der Fall.
Aus diesen Darlegungen geht hervor, daß die deutsche Landwirtschaft in der langen Friedenszeit ihre Leistung in so hohem Grade gesteigert hat, daß Deutschland im Kriege siegreich durchhalten konnte.
Der Krieg zur See.
Berlin, 11. März. Hier ist die Gründung der „Odin" Deutsche Schiffshebungsgesellschaft m. b. H. vollzogen worden. Der Sitz der Gesellschaft ist in Be^> stin. Gegenstand des Unternehmens ist die Hebung und 'Verwertung gesunkener Schiffe, Schiffs- teile und Ladungen, auch kann der Geschäftsbetrieb auf Bergung von Schiffen und Ladungen ausgedehnt werden. Das Stammkapital beträgt 5 Millionen Marst die geringste Stammeinlage 100000 Mark. Hauptgesellschafterin ist die Deutsche Bersicherungsbank G. m. b. H. in Berlin. Im übrigen haben sich deutsche Transportversicherungs-Gesellschaften mit Kapital beteiligst daneben einige österreichische und Roftocker Firmen sowie eine Maschinenfabrik. Die Gesellschaft besitzt bereits 5 Hebeschiffe.
Kopenhagen, 11. März. Der Dampfer „Jgotz Mendi", der als Begleitschiff des Hilfskreuzers „Wolf" auf der Fahrt nach Deutschland an der dänischen Nord- küste gestrandet war, ist heute früh flott gemacht worden. Die deutsche Besatzung ist bekanntlich von Dänemark interniert worden.
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