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Verurprecder

Mr die O.-A.-Bezirke Nagold, ^reudenstadt und lLcrlw«

Rs. 86

Lr»< ««» verlas i» UlteasteiF.

Dsrmer»1as. Ke» 7. März.

Amtsblatt sSr Pfalzgrafenweiler.

L61».

MTB. Großes Hauptquartier, 6. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rnpvrecht: Heftige Feuerüberfälle richtete der Feind gegen un­sere Stellungen auf dem Nordufer der Lys. Ein star­ker englischer-Vorstoß bei Waasten wurde im Nah­kampf abgewiesen. Beiderseits der Scarpe und in Verbindung mit eigenen erfolgreichen Erkundungen nördlich und südlich von St. Quentin lebte die Ge- fechtstätigkeit auf.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

In einzelnen Abschnitten Artilleriekampf. Sturm­abteilungen drangen in der Gegend von Ornes in die französischen Gräben und brachten 28 Gefangene ein.

- Heeresgruppe Herzog Albrecht:

, Südlich dom Rhein-Marne-Kanal, im Thanncr-Tal >md bei Altkirch rege Tätigkeit der Franzosen.

' ' Osten.

In Verfolg der von der finnischen Regierung er­betenen militärischen Hilfe sind Deutsch-' Truppen auf

Ve« Aalandsinseln gelandet.

Ter WaffenftiWandövertrag mit Rumänirtt ist von neuem formell unterzeichnet worden. Friehens- verHarrdlungen schließen sich unmittelbar an.

Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Ter Erste Gencnalquartiermeister: Ludendorff.

' ' - »

Lurch den Frieden mit Rußland ist der Zweifronten­krieg beendet, und die militärische Armfreit für die West­front gewonnen. Ler Fricdensschluß mußte bis znin letz­te? l Ende mit den Waffen erkämpft werden. Tiefer Kampf mit dem an Zahl weit überlegenen Millioncnheer des gewaltigen russischen Reiches, das der Entente die größte Hoffnung war, hat rund 43 Monate gebauert. Er Wurde zu einem ununterbrochenen Siegeszug, seit die Generale Hindenburg und Ludendorff die Füh- aang übernahmen. Das L50000 Mann starke russische -Narewheer wurde von deutscher Minderheit in den !.m- reri Nugusttagen 1914 bei Tannenberg in wiener Feldschlacht vernichtet. 500 Geschütze, 90 000 Gefangene Meben dabei in deutscher Hand, 40MO tote Russen Gedeckten das Schlachtfeld. Am 10. Sept. desselben Tcchres wurde das gleich starke russische Einfallsheer Rennenkampfs an den Masurischen Seen nach schwe­rer Niederlage zu fluchtartigem Rückzug gezwungen und damit Ostpreußen b's auf Grenzgebiete vorläufig befreit. Es folgten die Schlachten umLodz, die fast 140 MO Ge­fangene «inbrachten. Am 6. Dezember fällt Lodz und die russische Dampfwalze rollt nach Warschau zu. An­fangs Februar des Jahres 1915 wird unter General Siwers das 10. russische Heer, das erneut in Ostpreu­ßen einfallen wollte, zwischen Johannesburg und Dill lallen in großangelegter Umfassungsschlacht ge- Mleigen. 100000 Gefangene und unzählbare Geschütz- nnd Materialbeute fielen in deutsche Hand. Im Mai W15 erfolgt die Durchbruchsschlacht von Gorlice- Tornow. Im Hochsommer desselben Jahres erfüllt sich das Schicksal Polens. Tie Narewlinie wird den ^Russen entrissen. Tie Festungen P ultnsk,' Roshan, Qstrolenka und Lomza wurden erobert. Am 5. August fällt Warschau, am 26. August Brest-Li- tows k. In der Verfolgung des Feindes werden die Wälder von Byalystok und die Pripje t-S ü m Pfe durchschritten. Der Großfürst Nikolai wird abberu­fen. Im September fallen Gr c> d n s und W ilna. Ter siegreiche Vormarsch geht bis Riga und Tüna- burg. Russische Gegenoffensiven scheiterten unter unge­heueren Opfern. Tie Folge der russischen Schläge ist «das Ende der Zarendynastie und der Beginn der russischen Revolution. Tie Revolutionsheere, von Kerenski erneut zum Angriff vorgetrieben, konnten den geplanten Durchbruch nicht erzielen. Statt dessen setzt im Juli 1917 der Durchbruch der Mittelmächte bei Sloc- zow ein und befreit in schnellstem Tempo den Osticil Galiriens und die Bukowina. Die Einnahme von Niaa.

j Ja kobstadt, die Eroberung der Inseln O es ei, wagö ! und Moon vollenden die Niederlage des gewaltigen russischen Heeres. Friedensverhandlungen werden einge- keitet, scheitern an dem Verhalten Trotzkis und zwin­gen den Deutschen noch einmal das Schwert in die Hand, mit dem sie in unglaublicher Schnelligkeit bis Narwa, Pleskau, Polosk, Gomel und Kiew oordriugeud, den endlichen Friedensschluß erkämpfen.

DieZürcher Morgenpost" erfährt, an der Schweizer Grenze wimmle es von französischen und amerikanisches Truppen. Man vermute einen Vorstoß gegen das Ober-, rlsaß. Der PariserHomme libre" (Clemenceaus Blatt)' verrät, der Sommer 1918 werde den großen Luftangriff gegen Deutschland bringen.

Kriegssteuern bei uns mW ! unseren Feinden.

! Won Wirkt. Geh. Obersinanzrat Dr. Schwarz, Berlin.

I. ' ,

! Schon vor dem Kriege wurde in der Literatur mehr- z fach die Frage erörtert, ob es richtig sei, einen Krieg nur mit Kriegsanleihen zu finanzieren oder daneben auch Kriegssteuern zu erheben, und von angesehener wissen­schaftlicher Seite in elfterem Sinne beantwortet.

England, das in den letzten Jahrhunderten die meisten Kriege und in den verschiedensten Wcltgegenden geführt hat, hat im Gegensatz hierzu den Grundsatz, einen mög­lichst großen Teil der Kriegskosten aus Stenern zu decken, infolge vielfacher Erfahrungen auf diesem Gebiete, schon lange als ungeschriebenes Gesetz betrachtet und auch in diesem Kriege als erster Staat die Steuerschraube besonders kräftig angezogen, was ihm insofern erleichtert wurde, als es schon im Frieden sein Steuersystem in diesem Sinne ausgebaut hatte. So konnte es sich lediglich durch Erhöhung der Steuersätze der hauptsächlichsten Steuer- obsekte, namentlich des Einkommens sowie einiger Zoll und Accisegegcnstände (Tee, Bier, Tabak, Branntwein' große Steuerbeträge sichern. Andere kriegführende Kon- sincntalstaaten, wie Deutschland, Frankreich, Oesterreich- Ungarn glaubten anfänglich der Anziehung der Steuer­schraube entbehren zu können, nur Rußland wurde durch die Aushebung des Branntweinmonopols bei Kriegsbe- ainn gezwungen, sich sogleich einigermaßen Ersatz dafür zu beschaffen. Im weiteren Verlauf des Krieges haben sich aber auch die anderen vorgenannten Mächte genötigt gesehen, dem englischen Beispiel zu folgen. *) Von vorn­herein ahmten Englands Beispiel diejenigen beiden geg­nerischen Mächte nach, welche erst in späterer Zeit am Kriege teilnahmen, Italien und die Vereinigten Staaten.

Die Vorteile der Erhebung von Kriegs steuern sind, namentlich bei länger dauerndem Kriege, in der Tat in die Augen springend. Steuern fördern den Spar­betrieb noch mehr als Anleihen und wirken infolgedessen mehr als letztere der Papiergeldausgabe entgegen, welche letzten Endes eine Folge steigenden Warenbedarfs bei Verminderung der Warenerzeugung ist. Sic fließen ferner, einmal eingeführt, im Gegensatz zur Anleihe, alljährlich. Sie erleichtern den wirtschaftlichen Aufbau nach dem Kriege. Sie gleichen den Nachteil, der darin liegt, daß der Staat seine Ankäufe und Bestellungen im Kriege mit dem Mehrfachen des - Friedenswertes bezahlen muß, in etwas dadurch aus, daß sie den gleichzeitig erhöhten Verdiensten der Einzelwirtschaften erböhG Stenerleistun- gen abnchmen. Im übrigen wirken Stenern im Kriege erheblich weniger hemmend auf die Volkswirtschaft, als in Fricdenszeiten, weil die Voraussetzungen für die Renta­bilität der Betriebe im Kriege meist von ganz anderen Voraussetzungen abhängen, als von der Höhe der durch Steuerleistungen gesteigerten Erzeugung-Kosten. Kriegs­steuern stärken endlich den Kredit eines Landes im In- und namentlich im Aus lande, indem sie du Zinszahlung der Kriegsanleihen sogleich sicherstellen, und damit nicht nur den festen Willen, sondern zugleich auch die Kraft des Landes, seinen Schuldverpflichtungen ge­recht zu werden, erhärten.

Die im Kriege eingesührten Steuern werden nach dem Kriege meist wenigstens eine Zeitlang noch fort­erhoben werden. Selbst die Kriegsgewinnsteuer wiro nicht sofort mit Kriegsschluß verschwinden. Um so mehr dürfte ein kurzer Ueberblick über die Art der in den hauptsäch­lichsten kriegführenden Ländern durchgeführten Kriegs­steuern auch.für die Frage Lukünftiger Steuerformen

'.>on Wert fern. D'ec einer wichen Betrachtung ergibt sich, >, wenn nur von der Krieasgewimistcuer, die ein eigenstes Produkt des Kriegs ist, absehcrr, in der Er- sindung ganz neuer Stcuerformen im allgemeinen wäh­rend des Kriegs nicht allzuviel geleistet worden ist. In erster Linie steht dabei immer rwch das Deutsche Reich.

Deutsches Reich.

Im Deutschen Reiche, wo allerdings erst im Jahre 916 die ersten Steuererhöhungen stattsanden, brachten, .'tzte bereits eine bisher noch nirgends durchgeführte W a- enumsatzsteuer (anstelle der von der Regierung vor- eschlagenen Quittungssteuer), in Höhe von 1 v. T. der Warenumsätze, die 225 Mill. Mk. jährlich erbringen sollte. Des weiteren fand eine Erhöhung der Tabak-, Zigarettenstener, des Frachturkundenstem­pels und eine Erhöhung der Po st-, Telegra­phen- und Telephongebü hren statt. Aus letzteren Quellen wurden zusammen 400450 Millionen Mk. er­wartet. Weitere laufende Steuererhöhungen brachte das Jahr 1917 mit einer ebenfalls ganz neuen Kohlen­steuer von 500 Millionen (20 v. H- der Kohlenförde­rung), einer abermaligenErhöhungdesFracht- urkundenstempels (253 Millionen) und einer Per­sonen- und Güterverkehrsst euer (53 Millionen), so daß damit nunmehr ein laufendes Steucrmehr von zusammen etwa Isis Milliarden Mk. erzielt worden ist.

Neben diesen laufenden Steuern her geht die im Juni 1917 eingeführte Kriegsgewinnsteuer, die eine Besteuerung jeglichen Vcrmögenszuwachses im Kriege (abgesehen vom Erbzuwachs) darstellt und staffelförmig ausgebaut ist, mit 5 v. H. bei Einzelpersonen und 10 v. H. bei Aktiengesellschaften bei geringerem Zuwachs beginnt und mit 50 v. H. bzw. 45 v. H. bei den höchsten Zuwachsstufen endigt. Vermögen, die sich nicht unter 10 v. H. im Kriege vermindert haben, werden für die diesen Betrag übersteigende Summe mit 1 v. H. Steuer belegt. Durch Gesetz vom 8. April 1917 wurde zu diesen Sätzen ein Zuschlag von 20 v. H. erhoben. Der Ertrag der Steuer wird auf 5Vs Milliarde» Mk. ge­schätzt. Eine Sonderbesteuerung der Reichs-- bank im Krieae brachte weitere 300 Mil ...en.

Im neuen Reichssiat für 1918 sind weitere 2,8 Mil-' liarden Mk. an neuen und erhöhten Steuern vorgesehen, über deren Zusammensetzung im einzelnen noch nichts > verlautet. Würden sie zum größten Teil laufende Steuern sein, so würde damit ihre Jahresvermehrung ans etwa 4 Milliarden Mk. ansteigen.

Neben diesen Kriegssteuern im Reich haben auch die Eiuzelstaaten und Gemeinden im Wege von Zuschlägen zu den direkten Steuern, namentlich der Ein­kommensteuer, noch mehrere hundert Millionen Mk. an Mehrsteuern erhoben.

Das Deutsche Reich ist, wie wir noch sehen werden, trotz der an sich nicht unbeträchtlichen Summen, nament­lich gegenüber den Steuerleistungen Englands immer noch im Rückstand. Gleichwohl wäre es falsch, hieraus auf eine geringere Finanzkraft Deutschlands zu schließen. Tie weit höheren Summen langfristiger Anleihen, die wir im Kriege aufgebracht haben (73 gegen 41,4 Milliarden Mk. in England), reden demgegenüber eine zu beredte Sprache. Ein Volk, das soviel mehr an langfristigen Anleihen aufbringen konnte, als England, kann oiesem nn Steuerkraft nicht nachstehen. Denn schließlich fließen beide Einnahmearten aus der gleichen Quelle der einheimischen Volkswirtschaft. Es liegt nur eine ver­schiedenartige Kriegsfinanzierungspolitik vor, die eine ganze Reihe von Ursachen hat, z. B. Hemmungen, die im bundesstaatlichen Charakter siegen, Folgen der Blockade­politik, anderweitige Verteilung des Volksvermögens und -Einkommens wie in England.

Der neue Reichsetat läßt auf eine kräftigere Betonung der Kriegs st euerpolitik schließen. Für die inlän­dischen, und für die namentlich auch während der Ueber- gangswirtschaft für uns sehr wichtigen ausländischen Kapi­talistenkreise wäre es von großem Werte, wenn das im Reichshaushalt vorgesehene Stenermehr möglichst restlos und einstimmig von unserer Volksvertretung bewilligt würde.

Wir haben wieüerholr varaus hkngewicsen, baß die Deckung der Kriegsbosten in Deutschland durch feste Anleihen das »oikswirtschastlich gebotene Maß überschritten habe und daß das englische Verfahren in gewisser Hinsicht den Vorzug »e> diene. D. Sehr.)