Entente die Frühjahrsoffensiven unternehmen wo^," jetzt weil Dentschland die Offensive unternehmen wolle. Der Lebensmittelminister Boret gab, da mehrere Aögr- vrdnete auf der Entlassung der alten Jahres klaren bestanden, folgende Erklärung ab, die er, wie er sagte, lieber nicht abgegeben hätte: Wir stehen am Vorabend jgroßer Offensiven. Wir wollen das Schicksal des Landes »nicht durch die Heimsendung der alten Jahresklassen gefährden. Aber wir schaffen aus Nord- und Westafrika mud aus Port Said Soldaten heran. Wir holen die ^luamitcu, die Amerikaner schicken uns eine beträchtliche .Äuml'l Menschen. Diese werden nach und nach den Platz der alten Klassen einnehmen, die dann für Frankreich versi'Obar sein werden.
Die Lage in Irland.
l Rotterdam, 3. Febr. Der „Nieuwe Rotterdamfche 'Courant" meldet aus London: In der letzten Zeit hat sich die Lage in Irland fortwährend verschlimmert. Die Sinn Feiner-Unru hen breiten sich Mer gain Irland aus. Der Dubliner Korrespondent der Times" schreibt: Es ist die nackte Wahrheit, daß des Königs Befehl in den Grafschaften Cläre, Sligo, Ros- jcommon und Mayo nichts mehr gilt. In einigen Gebenden von Cläre hat die Polizei täglich Zusammenstöße Mt Trupps von Viehhändlern und Landarbeitern. Sie «hat kleine Tr u pp e n a b t e il u n g en zu Hilfe gerufen, kläglich werden Telegraphendrähte durchschnitten und sBäume über die Straße geworfen, um die Bewegungen des Militärs und der Polizei zu behindern. In den westlichen Grafschaften werden jeden Tag im Namen der irischen Republik Farmen beschlagnahint. Lynch, der sich Lebensmittelverteiler der Sinn Feiner nennt, hat in Dublin die Ausfuhr von Schweinen nach England verhindert und offen erklärt, daß die Sinn Feiner die ganze Fleischausfuhr zum Stillstand bringen würden. Der Korrespondent rügt die schlaffe Haltung der Behörden und jglaubt, daß die Polizei und die Soldaten den Auftrag haben, Zusammenstöße mit der Bevölkerung zu vermeiden.
Die Ereigniffe im Osten.
Die rumänische» FrieSensvcrhandlrmgen.
Bukarest, 28. Febr. Seit dem Eintreffen der Abordnung der Vierbundmächte in Bukarest haben unverbindliche Vorbesprechungen mit General Averescu statt- gefnnden. Gemäß einer Vereinbarung hatte der K. und K. österreichisch-ungarische Minister des Aeußern» Graf Czernin am 27. Februar in dem von rumänischen Truppen noch besetzten Teil Rumäniens eine Unterredung mit König Ferdinand. Im Einverständnis mit den Verbündeten gab Graf Czernin dem König die Bedingungen bekannt, unter denen der Vierbund bereit wäre, mit Rumänien Frieden zu schließen. König Ferdinand erbat sich kurze Bedenkzeit, die ihm gewährt wurde. Von der Antwort des Königs wird es ab hängen, ob eine friedliche Lösung möglich erscheint.
Run auch die Desterreicher,
' Wien, 38. Febr. Der (österreichisch-ungarische) Gouverneur von Podolien hat nach der „Franks. Ztg." dett Konimandanten der österr.-ungar. Truppen gebeten, gegen die Banden der Roten Garde in Podolien Hilfe zu senden.
Trotzki ist nicht nach Brest-Litowsk abgereist. (Seine Rolle ist ausgespielt. D. Schr.)
Mächtiger als Gold.
R«m«m »on M. Withe.
jIortsetzun,.) (Nichvruck ,erb»trn.)
x Verneinend schlitterte der Justizrat den Kopf.
' „Er hat mir erzählt, daß er schon seit langem als -ein einsamer Mann durchs Leben gegangen ist; und daß er hier in Deutschland die Augen zum letzten Schlummer schließen mußte, hat ihm das Sterben nicht erschwert. Er hat auch bestimmt, daß seine Bestattung in deutscher Erde erfolgen solle, und zwar in aller Stille ohne jedes Gepränge. Einfach und schlicht, wie er gelebt habe, wolle er auch begraben sein. Er hat die erforderlichen Anordnungen sogar zum guten Teil noch selbst getroffen, und es bleibt mir in dieser Hinsicht sehr wenig für ihn zu tun. — Aber die gesellschaftlichen Freuden und Zerstreuungen haben für dich, liebste Edith, nun allerdings vorläufig ihr Ende erreicht. War der Verstorbene dir auch keine Blutsverwandter, so ist es für dich doch eine Pflicht V-r Pietät, ihn wie einen solchen zu betrauern."
„Wofür hältst du mich, Onkel, daß du es nötig find,./, wir das erst ausdrücklich zu sagen! Glaubst du, daß i in ein Theater gehen oder vielleicht gar tanzen könnt: während mein edler Wohltäter auf der Totenbahre liegt?
„Ich weiß wohl» daß das Opfer dir nicht schwer fällt. Aber es ist allerdings nicht das einzige, das wir aus diesem traurigen Anlaß zu bringen haben. Wir werden auch gezwungen sein, mein Kind, uns für eine kurze Zeit trennen."
„Uns zu trennen?" wiederholte sie verständnislos, aber in sichtlicher Angst, während Frau Lydia ihr Gesicht von den beiden abwandte, als fürchte sie, daß die triumphierende Genugtuung sich gar zu deutlich daraus spiegeln könnte. Der Justizrat aber ließ sich neben seiner Pflegetochter nieder und zog ihr Köpfchen wieder an seine Schulter.
„Ich habe in die Hand des Sterbenden ein Versprechen abgelegt, Edith — das Versprechen, als dein Vor- Anund an seine Stelle zu treten und hinfort deine Angelegenheiten zu betreuen, wie sie bisher von ihm betreut «worden sind."
Die Litauische Thronfolge,
Berlin, 28. Febr. Nach der „Voss. Ztg." kommt als Fürst von Litauen in erster Linie der Herzog von Urach m Betracht.
Neues vom Lage.
Dir Regentschaft in Mccklenburg-Strelrtz ^
Nen-Strelitz, 28. Febr. In einer Sonderausgabe s der „Laudeszeitung" veröffentlicht Großherzog Friedrich 'Franz von Mecklenburg-Schwerin eine von den Ministern gegeugezeichuete Kundgebung, daß er aus Grund der Hausgcsetze und Verträge als erster Anverwandter des verstorbenen Großherzogs Adolf Friedrich VI. die.Regierung im Großherzogtum übernommen habe, bis die Thronfolge sicher geregelt sei.
Berlin, 28. Febr. Prinz August Wilhelm von Preußen und Prinz Oskar von Preußen wurden m Obersten befördert.
Italienischer Fliegerangriff auf Bozen.
Innsbruck, 27. Febr. Heute nacht fanden drei öis vier Fliegerangriffe auf Bozen statt. Es wurden 15 1 Bomben aubgeworfen. 8 Kriegsgefangene wurden ge- i tötet, 20 verwundet. WCB.^ !
Englarrö lehnt ab.
Lonovn, 28. Febr. Minister Balsour erhärte im Unterhaus, von diplomatischen Verhandlungen zwischen den Kriegführenden könne noch keine Rede sein. In der Rede des Reichskanzlers Hertling sei noch nichts von Annäherung erkennbar. (Unter „Annäherung" verstehen die Engländer die Preisgabe von Arabien, Palästina, Syrien, Mesopotamien und Armenien an Eug- ! kand. D. Schr.) c
Frauenwahl in Schweden.
Stockholm, 28. FFebr. Tie Regierung legte gestern dem Reichstag eine Vorlage über das Frauen- s stimmrecht und die Wählbarkeit der Frauen vor, die i mit den Männern vollkommen gleichgestellt werden. s
(Schluß.)
Berlin, 27. Febr.
Abg. Haase (Unabh. Soz.) sortfahrend: Wir sind gegen einen englischen, französischen oder üalienischcn Frieden, aber euch gegen einen dculschea Frieden. Wenn behauptet wird, der Streik sei mit -feindlichem Gelbe gemacht worden, so ist das vollständig falsch. Die Arbeiter haben aus reinstem Idealismus gehandelt. A» dem Blutvergießen ist allein die Regierung schulds (Vizepräsident Dove rügt diesen Ausdruck.) Die Arbeiter wissen, das; sie das gleiche Wahlrecht sich erkämpfen Müssen.
Abg. Erzberger (Ztr.)v Die Rcichstagsresolution muß als ganzes genommen werden. Wir sind für einen V erst n n d i g u n g s f r i e d e n und für Lauernde Versöhnung. Der Friede mit Rußland liegt im Rahmen der Resolution. (Lachen.) Die Besehunq ist lediglich eine rein vorübergehende Polizei- mnßnahme. Wir können der weiteren Entwickelung auf Grund des Selbstbestimmungsrechts der Völker in Ruhe entgcgensehen. Belgien gegenüber ist eine Gewaltpolitik nicht angebracht.
Fn England findet die Fricdensdcbatte im Parlament in größter Breite statt. In Frankreich herrscht ein Terrorismus wie in Petersburg. Daß Wilson mit den Kundgcbun- ? gen von Versailles nicht einverstanden ist, ist offenkundig f Die Kolonialpolitik des Staates krctärs Sols sind.t Misere ! Zustimmung. Vielleicht läßt sich durch Austausch der Kolonien ein zusammenhängendes Gebiet erzielen. In dem Kampf gegen die Rcichstagsrcsolution wird eine gewisse Presse mit unglaublichen Inseratenaufträgcn bedacht. Das sicht schr nach Korruption ans. lieber meine Person kursieren tausende von Märchen und Verleumdungen. So soll ich als Mönch beim Papst > acwelen fei und io lei die niederträchtige Friedensrekolutiau. >
„Ist es eine große Last, die du damit auf dich nehmen mußtest, Onkel?"
„Eine große Last nicht so sehr als eine große Verantwortung. Und es ist damit für mich jedenfalls die Verpachtung verbunden, mich unmittelbar nach der Beisetzung des armen Krüger auf einige Wochen oder vielleicht auch Monate nach Bloemfontein zu begeben, da eine Ordnung deiner Vermögensangelegenheiten ohne meine persönliche Anwesenheit nicht wohl möglich wäre."
„Dann mußt du mich mit dir nehmen!" erklärte das junge Mädchen ohne jedes Besinnen und mit der größten Entschiedenheit. „Ich werde glücklich sein, den Schauplatz meiner ersten Kindheitserlebniffe und die Gräber meiner Estern zu besuchen."
Erstaunt forschte der Iustizrat in ihrem Gesicht, das die Au'iegung abermals mit einem feinen Rot überhaucht hatte. Frau Lydia aber hielt es in der Furcht, daß ihr Mann daran denken könnte, einem für ihre Hoffnungen so gefährlichen Verlangen nachzugeben, nun doch für angezeigt, sich in die Unterhaltung einzumischen.
Das ist doch wohl ganz und gar unmöglich, meine liebe Editb! Eine Reise nach den Minendistrikten von Südafrika ist kein unbedeutender kleiner Abstecher, den man zu seinem Vergnügen unternimmt wie eine Fahrt nach Aegypten oder an die Riviera."
Edith schien fast erschrocken, ais sie durch die Stimme hrer Pflegemutter plötzlich wieder an deren Gegenwart -rinnett wurde. Aber sie stand doch sogleich auf, um an hre Seite zu treten.
„Vergib, teuerste Tante!" sagte sie in bescheidenem „Als eine Vergnügungsreise würde ich es auch
verständlich nicht ansehen. Aber ich meine, des Ber- ..^gerrs hätte ich nochgerade mehr als genug genossen. Jetzt zieht mein Herz mich dahin, wo meine Mutter und mein Vater ihr Leben so früh beschließen mußten. An ihren Gräbern möchte ich beten und weinen."
„Das ist eine ganz überspannte Idee, die du dir unbedingt aus dem Sinn schlagasn mußt! Ich würde ja hier vor Angst vergehen, wenn ich dich auf einer so abenteuerlichen und gefährlichen Weltreise wüßte!"
„Sie ist für mich doch wohl nicht abenteuerlicher und gefährlicher, als :ür den Onkel. Und ich will — ich kann mich nicht auf eine unbestimmte Zeit von ihm trennen."
eRständew «Mer »kl *4 'S» »onda« gewest» sek» Treibereien gegen Lndeiidorff besorgt hoben, von Englai,» stochen sein, sog»? an dem Diebstahl der FlotlenuereiiirbrAH vom Jahre 1917 soll ich beteiligt gewesen sein. Meine stellnnge» werden nicht beachtet. E» ekelt «inen an. sich ml >!ch«m Gesindel herum',uschlagen. In diese Sü-K- und Sl!n» bist hinein hat die Rede des Vizekanzler» wie ein re» lügendes Gewitter gewirkt. Mein Schild ist rein! Ein gut» Mieden kann nur gelingen, wenn das Volk mitarbeitet «g» nicht allein das Häuflein Annexionisten unk Alldeutsche. Mo würde ei» Sieg der Entente sein, wenn die Sozialdemok»^« »on der Mitarbeit ansgeschlossen würde. Sie hat die grpK. ien Opfer gebracht, denn sie hat sich geteilt, um dem PaterliM zu näßen. Ich freue mich über den frischen To» vom g!er»ngstisch. Das preußisch« Wahlrecht ist eine eminent de»tsiM Frage. Geben Sie dem deutschen Volke die Freiheit U»lilM scher U.berzeugung und religiöse Färdernngl
Darauf wurde die Weiicrberalnng auf Donnerstag 11 NW vertagt. Schluß na h K ffr Uhr.
Berlin, 28. Febr.
Dl« erst« Lesung des Etat- wird fortgesetzt.
Abg. Dr. Landsberg (Soz.): Aufgabe der Reich» tagsmchchcit ist es. dafür zu sorgen, daß der künftige Frie» der Relchstagsresoluiion entspricht. Wir wollen den Frieök» Mit dem russischen Volke, nicht allein mit der bolschewistisch Regierung. Wir können in dem letzten Streik keinen LcK- desverrat erblicken. Die Verurteilten sollten begnadigt wcrd». Der Staatssekretär Wallraf Hütte die Arbeiter empfangen solH«. Den Bolschwismus brauchte er nicht zu fürchten. Dieser ist es« rein russische Erfindung und hatte auf den Streik kein« Einfluß. Deutschland ist länger als alle anderen Länder »om Ausstand veischont geblieben. Erst das Bersammlungsverbot de» Herrn von Kessel und die Auflösung der Streikleitung riefet» Unruhen hervor. Landwirte und Händler, die die Liefern»» von Lebensmitteln an die Bewilligung höherer Preise knüpfe», stieiken ebenfalls. Das Pluralwahlrecht ist ganz unmöglich
Staatssekretär Wallraf: Die Regierung hatte, als S» Streik ausbrach, die Wahlrechtsvorlagen bereits eingebracht, da» Arbeitskammcrgesctz vorb-rcitet und die Aufhebung der 8 IW geplant. War cs da nötig, den Str-ikm^en dies besonders z» befäigen? Die Streikführer vielmehr hätten die Arb iA» ausklären und die Nutzlosigkeit des Streiks Nachweisen solle». Gerade durch den Aussland wurde der Regierung die Durchsetzun» dieses P ogramms erschwert. (Sehr richtig.) Uiuichlig ist die B»- Häuptling, daß bei dem Streik Arbeiter zu Tode gekomme» wären. Dagegen sind außer dem erschossenen Wachtmeist« 21 Polizeibeamte mehr oder weniger schwer verletzt worde«.'
Aba. Blesser (Natl.): Auch ich bedauere, daß die Ntz tiovalveal- F akiio i des preußischen Abgeordnetenhauses niH wie die des Reichstags für das gleiche Wahlrecht eintrit« Ich bedauere, daß Herr Haase und mancher seiner Freund» vier imm:r das eigene Vaterland in den Augen der Weher ab setzen und das Ausland in Schutz nehmen. E» Ist unmöglich, alle die zahllosen K:i gsvercrd ungen zu befolge». Ohne zw ngende Notweniügkeil so lten neue Kriegsorganisatiouq» nicht mehr ins Leben geritten weiden. Alle Kriegsges.lls haftS» sollien nach dem Fried-nss) laß so bald als möglich verschwinde» Staatsmo"o: o'e, cins' li ßllch des Getreld'Monopols, lehnen WM aus wirls a t icken und staatspolillschen Ern Übungen ab. UnftK» Valu.a wi-.d sich »ach ehrenvollem Frieden allmählich aA- der dem norm« en S ande nähern.
Abg. Rösi'cke (Kons.): Die Reicheshuid wächst ins ung» messene. Die F r i e d c n s r e s o l u t i o n hat der Mögli.ke» einen Riegel vorgeschoben, di se Last ans unsere F.lnde abz«. wälzen. Die Resolution sollte uns den Fe jeden bringen, das h« sie aber nicht getan. Sie ist jctzt hinfällig. Täuschen Sie sich nicht darüber, daß der Kreis, der hinter uns steht, doch grötzch ist, als Sie denken. Ungarn und Vulgär!'» wollen doch annektieren. Man will die Mitarbeit der Arbeiterschaft gewinnen durch Konzessionen. Eine radikale Partei wird nick» aushören zu foed rn. Herr vo» Oldenburg ha! seinem Vaterlands trotz seines Alters im Schützengraben gedient. Wfik kennen ihn als temperamentvollen H rrn. Herr Scheideman» hat mit der Revolution gedroht. Auch der Vizekanzler hast sich recht temperam nt o l a zev t. Wir sind zur politischen A» beit stets gern bereit, wenn der Kanzler nicht eine Politik verfolgt. die uns der S 'ttaldemokralle au liefert. Wir bieten di« Hand -ur Einigkeit. Die NachM'ffl'U"gen nach den Lebensmittel» auf dem Lande erinnern beinahe an ein Schrcckensregim nt. Diü> Ernleschützungen der Neichsgetreidestelle sind vollkommen willkürlich, 'Schluß folgt.)
UM»»»»» -- > «MIN—WMIW'l
„Die Trennung von mir aoer wurde vir, wie e« scheint, nicht im mindesten schwer fallen?" fragte Fra» Lydia im Tone tiefer Gekränktheit. „Ich muß gestehen» Saß ich auf solche Undankbarkeit denn doch nicht gefaßt g»- wejen bin!"
„Es ist nicht Undankbarkeit, Tantel Aber ich — ich kann jetzt nicht ohne den Onkel sein. Und ich kann auch nicht hier in Berlin bleiben — glaubt mir doch, daß ich es nicht kann!"
„Das sollst du auch nicht, sofern es dir uu rwünsh» ist", kam der Iustizrat einer abermaligen Erwiderung seiner Gattin zuvor. „Du hast ja die Einladung nach Klein-Bischdors. und man wird dort gewiß nichts dagegen haben, wenn du schon etwas früher kommst. Lielleich» kannst du bis zum meiner Wiederkehr auf dem Gut« bleiben."
Ein seltsam trotziger, beinahe harter Zug war währen» dieser ahnungslosen Worte ihres Pflegevaters auf Edith» Gesicht erschienen.
„Von meinem Besuche auf Klein-Bischdorf kann nicht mehr die Rede sein", erklärte sie. „Vor einer Stund» erst erhielt ich einen Brief Theklas von Höningsfeld, worin sie mir schreibt, daß sie durch unvermutet eingetreten» Verhältnisse gezwungen sei, auf das Vergnügen meine» Gesellschaft zu verzichten. Und daß ich mich irgend j»- mandem aufdränge, werdet ihr mir doch wohl nicht zi»- muten wollen l"
„Das hat man dir wirklich geschrieben?" fragte de» Iustizrat in Hellem Erstaunen. „Kann ich den Brief siet- leicht sehen?"
Ohne Zögern reichte ihm Edith das zusammeng«» faltete Blatt.
„Bitte — da ist er! — Es stehen sonst keine Gehein»- nisfe darin."
Werner Kröning las und schüttelte den Kopf. Ein« tief eingsschnittene Unmutsfalte war zwischen seinen Auge»- brauen.
„Ich verstehe das nicht!" sagte er. „Anfänglich könnt« man sich doch gar nicht genug tun in liebenswürdige« Drängen. Hast du denn eine Erklärung dafür, Kind?"
„Nein!" verserste sie kurz und schroff. „Aber ich zerbreche mir auch nicht den Kopf, um eine zu finden. Möglicherweise wäre ich auch nicht hingegai-gen, wenn man ü-itt dieser Absaük die Einladung wiederholt hätte."
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