Vermischtes.

Der Kriegswucher. Nach Berliner Blätter« vergeht kein Tag ohne daß am Moabiter Kriminalgerickft eine Anzahl von Kriegswuchcrprozessen verhandelt werden. Für die Staatskasse erwachsen daraus beträchtlich« Einnahmen. Am Montag, den 28. Januar allein sollen über 100000 Mark Geldstrafen ver­hängt worden sein. U. a. wurden eine Reihe von Kettcn- händlern. die an einem Wuchergeschäft mit Marmelade beteiligt waren in Strafe genommen. Sie hatten einen großen Posten Marmelarc von 50 Pfg. auf 2.10 Mark das Pfund (Höchst­preis 55 Pfg.) Hinaufgetrieben.

Entdeckung einer Wafsenlagers in Zürich. DieBasler Nachrichten" berichten aus Zürich: Nach einer Haussuchung wegen Diebstahls wurden eine große Anzahl Kisten yorgefunden, bei deren Ocfsnung über 1000 Revolver und Handgranaten zum' Vorschein kamen. Andere Kisten enthielten revolutionäre Flug­schriften in italienischer Sprache. Untersuchung ist eingelcitet. Auch in Basel ist eine Sprengbombe gefunden worden.

Die ki'eror s' e Erzeugung Fra: kr i ss betrug im Jahre 1915 über 11000. im Fahre 1915 weniger als 4000 Neuerscheinungen. Das abgesperrte undunkultivierte" Deutschland veröffentlichte i» den gleichen Fahren 36 000 und 24 000 Bücher. Deutschland er­zeugte also sechsmal so viel Bücher im Krieg und sogar Italic« überirai die literarisch'« Erzeugung Frankreichs im Fahre 1916 um dar Dreifache.

^e!.e:a. Hossmann, der die Oberste Heeresleitung bei den Fchedensvr!Handlungen in Brest-Litowsk vertritt, ist an seinen! s59. Geburtstag von seiner Gebuctsstadt Ho mb erg bei Kassel !zum Ehrenbürger ernannt worden.

Zu den hohen Weinpreisen wird derStraßb. Post" von der Mosel geschrieben: Das Anwachsen der Weinpreise hat sich wie eine Welte durch alle Gegenden des Reichs fortgesetzt. Der ^Preisaufstieg von 25 Pfg. für das Viertelliter gegen 1.50 Mk. sim heutigen Verkehr, hat in Wirklichkeit etwas Beängstigendes. 2e gewaltiger die Preisänderung um sich greift, desto reger be­teiligen sich die Händler und Aufkäufer daran. Sie durchreisen selbst die abgelegensten Weindörfcr. deren Gewächse gemeinhin nur als Verschnitt- und Hauswein galten, um alte'Bestände und den 1917er Jahrgang einzuhandeln. Für den geringsten Wein bieten sie schon bis' zu 5000 Mk. das Fuder (etwa 900 Liter) gegen 280 in gewöhnlichen Zeiten. In vielen Dörfern ist der Neue daher schon ausvcrkaust, sodaß die Winzer leere Keller haben, was seit langen Zeiten, nach einem guten Herbst überhaupt nicht vorgekommen ist. Wk für den fertigen Wein, zahlen die Händler auch für Trauben und Most unglaublich hohe Preise. Fm F l a s ch c n w e i n h a n d c l erfuhr der Preis' eine abermalige Steigerung durch die Teuerung der Flaschen, Korke und Schild­chen.' Die Preise der leeren Flaschen sind von 5 Pfennig für das Stück auf 50 Pfennig gestiegen; für Weinkorke von einem Pfennig auf 22 Pfennig. In den allerletzten Tagen ist.der Wcin- großhändlcr von einer nervösen Unruhe befallen worden, die auf Nachrichten aus Rumänien zurückzusuhren ist. Die E i n- fuhr rumänischen Rotweins hat bereits begonnen, was sich im heimischen Weinhandel mehr oder weniger durch einen ge­ringen P'-cisabschlag andeutct. Auch Weißweine sollen dciii- , nächst aus Rumänien eintreffcn. (In Rumän en wachst besonders an den Hängen der Karpathen guter und reichlicher Wein, bisher war aber der Weinbau in Rumänien wegen mangelhafter Fachkenntnis und ungenügender Arbeitslust der dortigen Wein­bauern noch wenig fachgemäß betrieben worden. Als' die Deut­schen das Land besetzten, wurde mit dem Getreidebau auch dis Weinkuftur gehoben und geordnet. Die heurige reiche Weinernte in Rumänien ist nicht zum geringsten Teil der tüchtigen Arbeit der deutschen Verwaltung und uni::cr Fe'dräuen.zu verdanken.

Die .Heeresverwaltung konnte einen namhaften Teil ihres Be­darfs vo« dort beziehen. D.'Sehr.)

Eisenbahnunglück. Ein von Mainz nach Köln fahrender Perfonenzug stieß bei der Station Unterborn infolge falscher WeichensteUimg bei dichtem Nebel auf einen Rangierzug. Mehrere Personen sind schwer verletzt.

Die lebende Puppe. Eine eigenartige Ucbcrruschuna er­lebte die Verkäuferin eines Berliner Warenhauses, a(s sie bei den Anprobicrpuppen. die in einen Ecke zusainmcnstanden etwas zu tun hatte. Sie bemerkte plötzlich! daß eine dieser Puppen, die mit Gardinenstvff verhängt mar, lebendig wurde. Nach dem ersten Schreck erkannte die Verkäuferin in derPuppe" eine Frau, die ungewöhnlich stark bekleidet war. Eine Unter­suchung ergab, daß die Frau für etwa 4000 Mark Sachen auf dem Leibe trug. Nur die unterste Gewandung gehörte ihr, alles, andere hatte sie zusammeugcstohlen, außerdem noch drei Pakete mit Seidenblusen. Die Kriminalpolizei erkannte in der lebendig f gewordenen Puppe eine schon unzählige Male bestrafte Arbei- f terin Emilie Fachmann. Diese hatte sich in der letzten Zeit wiederholt in Warenhäusern einschlicßen lassen, nm nachts zu - stehlen. ?

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dsi' NbendLeriM.

WTB. Berlin, 80. Jan'! abends. (Amtlich.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.

NnterseLtzoKiserfslHe.

WTB. Berlin, 3t. Jan. (Amtlich.) Unseren U Voote» fielen im mittleren und östlichen Mittelmeer kürzlich 19 000 BRT Handelsschiffsraum z«m Opfer. Insbesondere wurde dadurch der Transportverkehr nach s Italien betroffen. U. s. wurden zwei große Dampfer aus r einem durch zahlreiche Bewacher und U-Bootsjäger gesicher­ten Gcleitzug herausgeschossen.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

WTB. Berlin, 3l. Jan. Auf den Seeverkehr nach Italien wirkt unser ll - B o o ts kri e g geradezu verheerend. Dem Popolo Nomano vom 22. Jan. zufolge schätzt der italienische Finanzminister Nitti den Verlust der italienischen Handelsflotte im Verlaufe dieses Krieges auf"/. Diese Entwickelung erfüllt uns Deutsche mit ümso größerer Ge­nugtuung, als das Vertrauen "auf die freie Schiffahrt für Italien die selbstverständliche Voraussetzung bildete zu sei­nem Verrat am Dreibund und zum Anschluß an England. Nun stockt die Einfuhr von Kohlen, Erzen und Lebensmit­teln. Die Eisenbahnen und selbst die Kriegsindustrie leiden not. Italien ist völlig ans die Gnade Englands angewie- ! sen, das die Front in Venetirn als.Nebrukriegsschauplatz behandelr und nur Hilst, wenn Italien weiter opfert für die eigennützigen Pläne der Entente.

WTB. Berlin, o i .Jan. Ueber die Streikbewegung meldet der Berliner Lokalanzciger aus Düsseldorf: Die Streikbewegung im rheinisch-westfälischen Industriegebiet ? hat am 30. Januar keine Fortschritte gemacht. Bei der r

Firma Friedr. Krupp in Essen feierten von einer Beleg­schaft von über 120000 Mann nur 300 Mann. In Nürnberg wurde gestern in allen Betrieben wieder gear­beitet. Der Demonstrationsstreik ist nach zweitägiger Lauer beendet. Der Streik der Rnftungsarbeiter in Barmen hat nur geringen Umfang und umfaßt etwa 500 bis 600 Mann. Alles ist ruhig. Die Arbeiterorganisati­onen «ahnen zur Ruhe und Wiederaufnahme der Arbeit.

WTL. Berlin^ 3l. Jan. Lin französisches Blatt will die bisher unbestätigte Nachricht brin>en könnep, die mili­tärischen und politischer» Vertrage der Entente mit Rußland seien durch einen gemeinsamen Beschluß der Alli­ierten am 10. Januar aufgehoben worden.

* Kopenhagen, 31. Jan. I» London wurde die Nachricht von dem Streik in Berli« mit Heller Freude aufgeuommen und dieses Ereignis in London durch Extra­blätter mit der UeberschriftDer Zusammenbruch der Mittelmächte" bekannt gegeben.

WTB. Berkin, 31. Januar. Unter der Ueberschrift Wird LalaiZ englisch?" verbreitet die .Bossische Zei tung" ein aus Skandinavien stammendes Telegramm, wo natb die früher aufgestellte Behauptung, daß Frankreich einen Vertrag mit England auf Pachtung von Calais für 99 Jahre abgeschlossen habe, jetzt definitiv bestätigt wird.

)s Schweuuingen, 30. Jan. (Fabrikbrand.) Ver­gangene Nacht ist die elektrotechnische Fabrik von I. G. Mehue ans bis jetzt unbekannter Ursache völlig niedergc brsnnt.

Mutmaßliches Wetter.

De. Hochdruck erweist sich immer noch als- oa^crMt. Am Freitag und Samstag ist trockenes, mäßig kaÜeK Wetter Zu erwarten.

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