des Etats der Heeresverwaltung, bei dem sich lebhafte Auseinandersetzungen zwischen der Rechten und der Linken abspielten wegen der Kritik, die der fortschrittliche Abgeordnete Dr. Müller-Meiningen an einem Erlaß der Militärverwaltung geübt hatte, aus dem er die Bewilligung eines Zuschusses an eine Handwerkervereinigung herauslas, weil sie sich politisch wohl verhalten habe, also konservativ gerichtet sei. — Morgen Fortsetzung.
Die Budgetkommission des Reichstags nahm die gestern eingebrachte Resolution des Zentrums, der Reichstag wolle beschließen, den Reichskanzler zu ersuchen, zur Prüfung der gesamten Riistungslieferungen für das Reichsheer und die Marine eine Kommission zu berufen, zu der vom Reichstag zu wählende Mitglieder des Reichstags und Sachverständige Zuzuziehen sind: der Reichskanzler wird ersucht, den Bericht der Kommission den gesetzgebenden Körperschaften mit Vorschlägen zur Beseitigung etwaiger Mitzstände mitzuteilen, mit allen gegen die Stimmen der Fortschrittlichen Volkspartei an. Ein von den Sozialdemokraten gestellter Ergänzungsantrag, der Kommission auch das Recht der Vernehmung unter Zeugeneid zu übertragen, wurde gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Die Kommission des Reichstags lehnte ferner den Ankauf des Grundstücks Vik- toriastratze 34 als Dienst- und Dienstwohngebäude für das Kriegsministerium (Militärkabinett), sowie des Grundstücks Wilhelmstraße 78 in Berlin mit allen gegen 3 Stimmen der Konservativen ab.
Köln, 22. April. Die rheinischen Winzer veröffentlichen einen Aufruf, aus dem hervorgeht, daß infolge der jüngsten Kälte mit einem völligen Ausfall der Weinernte am gesamten Mittelrhein zu rechnen ist.
Köln, 21. April. Zu den Angaben, die am vergangenen Freitag im Reichstag über die Dillinger Hüttenwerke gemacht worden sind, erfährt der Berliner Korrespondent der „Köln. Zeitung" folgendes: Die Gründung der Dillinger Werke geht auf das Jahr 1685 zurück, also eine Zeit, wo Lothringen zu Frankreich gehörte. Nachkommen der Besitzer aus der französischen Zeit, die später nach Frankreich ausgewandert sind, sind auch heute noch Inhaber einer gewissen
Anzahl von Aktien der Gesellschaft. Von der Verwaltung sind indessen längst die erforderlichen Vorkehrungen getroffen worden, um eine Gefährdung der deutschen Interessen aus- zuschließen, die sich aus dieser Beteiligung ergeben könnte. Französischen Staatsangehörigen ist, auch wenn sie Aktionäre der Gesellschaft sind, das Betreten der Werke verboten. Ebenso werden sie von dem Teil der Beratungen des Aufsichtsrats oder der Eesellschafterversammlungen ausgeschlossen, die auf das Kriegsmaterial Bezug haben. Endlich ist es unrichtig, daß die Verhandlungen in den Versammlungen in französischer Sprache geführt werden.
Berlin, 22. April. Gegenüber dem heutigen Dementi der „Köln. Ztg." über die im Reichstag angegriffenen Dillinger Werke hält der frühere Regierungsrat Martin die in seinem Jahrbuch der Millionäre aufgestellten Behauptungen aufrecht. Im Aufsichtsrat der genannten Werke sollen 2 Personen sitzen, Ren6 de Vobet aus Paris und Eugene Lomte von Waldner-Freuenstein, früherer französischer Botschaftssekretär.
Bamberg, 22. April. Bei der Reichstagsersatzwahl für den Prälaten Schädler wurde Domprediger Leicht (Ztr.) mit überlegener Mehrheit gewählt.
Aschaffenburg, 22. April. Die Aschaffenburger Polizei verhaftete gestern einen Fremden unter Spionageverdacht. Es handelt sich um einen Eeneralstabshauptmann namens Sarrany, der aus Nordfrankreich stammt. Man fand bei ihm genaue Pläne deutscher Festungen, Mobilmachungspläne sowie Zeichnungen von Eeschützmodellen, außerdem aber eine umfangreiche Korrespondenz mit Vertrauensleuten in Straßburg, Berlin und Kiel, mit denen der Verhaftete in Verbindung stand. Der Hauptmann wurde sofort in sicheren Gewahrsam gebracht.
Dresden, 22. April. Der Sohn des Bauern Saalfrank in Heidengrün kündigte dieser Tage Bekannten an, er werde seinen Vater erschlagen. Der Vater, der davon hörte, legte dem keine Bedeutung bei. Gestern machte der Sohn seine Worte wahr und schlug mit einer Haue so lange auf den Vater ein, bis er zur Unkenntlichkeit verstümmelt war. Der anscheinend Geisteskranke wurde verhaftet.
Skutari, 23. April. Die montenegrinischen Truppen sind stegreich in Skutari eingezogen.
Konstantinopel, 22. April. Die Waffenruhe, die laut der mündlichen Verabredung morgen abläuft, soll für die Türkei, Bulgarien und Griechenland in einen zweimonatigen Waffenstillstand umgewandelt worden sein.
Eerichtssaal.
Karlsruhe, 22. April. Das Schwurgericht verurteilte heute in später Abendstunde nach zweitägiger Verhandlung den 25jährigen Papierfabrikarbeiter Johann Wallner aus Treffelstein, zuletzt wohnhaft in Dillweißenstein bei Pforzheim, wegen vorsätzlichen Mordes zum Tode. Wallner hatte am 16. September v. I. den Papiermaschinenführer Krauß, mit dessen Frau er verwandt war, in die Brust geschaffen, so daß am folgenden Tage der Tod eintrat.
Briefkasten
In dem Bericht über die Plochinger Versammlung des Schwäbischen Albvereins bitten wir, gegen den Schluß zu lesen: Das 25jährige Bestehen des Vereins soll von der Ortsgruppe Stuttgart am 20. September in der Liederhalle gefeiert werden (nicht das 25jährige Bestehen der Ortsgruppe).
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
Reklameteil.
M/, ^e/s//Äs.
Amtliche und Privatanzeigen.
Gemeinde Sommenhardt.
Jagüverpachtmig.
Am Samstag, den 26. April 1913, vormittags 8 Uhr, wird die hiesige Eemeinde- jagd infolge Aenderungen des seitherigen Pächters, auf hiesigem Rathaus auf 3 Jahre wieder verpachtet.
Liebhaber sind eingeladen.
Den 22. April 1913.
_Schuttheißenamt: Lutz.
Aufforderung
M WM w die ' md Katholische Volksschule Ealio.
Der Eintritt in die Volksschulen findet am
Freilag, den 2. Mai ds. 2s., vormittags S Uhr
statt.
Schulpflichtig werden diejenigen Kinder, welche in der Zeit vom 1. Mai 1996 bis 39. April 1907 geboren sind.
Uebrigens steht es den Eltern frei, ihre Kinder schon im 6. Lebensjahr zur Schule zu schicken, wenn dieselben gehörig entwickelt sind und innerhalb von 5 Monaten nach dem Äufnahmetermin (bis zum 30. September 1913) das 6. Lebensjahr vollenden. Ein solcher frühzeitiger Eintritt begründet keinen Anspruch auf frühere Schulentlassung.
Die neueintretenden Kinder haben sich vormittags 9 Uhr und zwar die evangelischen im Mädchenschulgebäude die Knaben im Schulzimmer 3 (H. Unterlehrer Hagner), die Mädchen „ „ 1 (H. Hauptlehrer Vin?on);
die katholischen (Knaben und Mädchen)
im Schulzimmer im Salzkasten I. Stock, einzufinden.
Geburts- und Impfschein sind mitzubringen. Vereinfachte Geburtsscheine zum Schuleintritt sind beim Standesamt des Geburtsorts kostenfrei erhältlich.
Calw, 19. April 1913.
Namens des evangelischen und katholischen Vrtsschvttats EM:
Die Vorsitzenden:
Stadtschultheiß Schulvorstand Stadtpfarrer
Conz. O.-L. Beutel. Heberle.
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Ausschuß Langholz: 400 Forchen mit Fm. 44 I., 164 II., 178 lil., 69 IV., 19 V. Kl. 1817 Fichten und, Tannen 13201., 768 II., 522 III., 170 IV., 133 V. Kl.
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Samstag, den 26. April, abends 8 Uhr, im „Bad. Hof" in Calw,
Sonntag, den 27. April, nachmittags 3 Uhr, im
„Lamm" in Altburg, und
abends 6 Uhr im „Löwen" in Alzenberg,
in
öffentlicher Versammlung
über „Die Wehrvorlage" sprechen.
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