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Schwarzwälder Tageszeitung. Für die O.-A.-Bezirke Nagold, Freudenstadt und Lalw.

Nr. 235 Druck und Verlag in Altensteig.

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WTB. Großes Hauptquartier, 6. Okt. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:

Im Kampfgelände der flandrischen Front ver­stärkte sich das tagsüber kräftige Störnngsfcucr am Abend zu einzelnen Trommelfeuerwellen zwifchen Pvelcapelle und Gheluvelt.

Englische Angriffe erfolgten nicht. Borstoßende Er- kundungsabteilnngen wurden zurückgeworfen.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

Nordöstlich von Soissons nahm abends die Artil- lerictätigkeit an Stärke und Planmäßigkeit zu.

Nordöstlich von Reims scheiterte ein französischer Vorstoß.

Auf beiden Maasufern brachen unsere Sturmtruppen bei Malancourt, Bethincourt, Forges, Samogneux und Bezonvaux in die feindlichen Stellungen ein und kehrten überall mit Gefangenen zurück.

Stürmische Witterung schränkte die Fliegertätigkeit ein. Fünf feindliche Flieger wurden abgeschlossen. Leut­nant Müller errang den 29. Luftsieg.

Seitlicher Kriegsschauplatz:

Keine größeren Kampfhandlungen.

Mazedonische Front:

Mehrfach bekämpften sich die Artillerien lebhafter als sonst.

Ocstlich des Doiransees wurde der Angriff eines eng­lischen Bataillons durch die bulgarischen Sicherungen ab­gewiesen.

s-. Mer Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

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WTB. Großes Hauptquartier, 7. Okt. (Amtlich.)

: Westlicher Kriegsschauplatz:

Bei Regenfällen und Wind blieb die Gefechtstätlg- keit bei fast allen Armeen gerin^ ^n Flandern lag starkes StörungZfeuer, durchsetzt 'mit einzelnen heftigen Wuerstößen auf dem Kampffelde zwifchen Poelcapelle und Zandvoorde.

Vor Verdun lebte auf dem Ostufer der Maas die Feuertätigkeit zeitweilig auf.

Erkundungsgefechte riefen dort und in mehreren an­deren Abschnitten vorübergehend eine Steigerung des-bei­derseitigen Feuers hervor.

Die Auswertung von Lichtbildaufnahmen unserer Flieger bestätigt, daß unsere Bombenangriffe auf die -Festung Dünkirchen starke Zerstörungen in mehreren Stadtvierteln, besonders in den Hafen-, Speicher- und Bahnanlagen verursacht haben. Empfindliche Hemmungen des englischen Nachschubes werden dadurch erreicht worden sein.

Seitlicher Kriegsschauplatz:

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayer«:

Nordöstlich von Riga, bei Dünaburg und am Zbrucz bekämpften sich mehrfach die Artillerien lebhaft.

Front des Generalobersts Erzherzog Joseph:

In der Bukowina griffen die Russen unter Einsatz von Panzerkraftwagen unsere Stellungen bei St. Onufry und Waschkontz an. Der Feind wurde durch Feuer abgewiesen und aus Waschkontz durch Gegenstoß deutscher und öster­reichisch-ungarischer Truppen vertrieben. Gefangene blie den in unserer Hand.

Montag, den 8. Oktober.

Amtsblatt

sSr Pfalzgrafenweiler.

LS17.

Bei der

Heeresgruppe des Genevalfeldmarschalks von Mackensen

lebte an: unteren Sereth und bei Tulcea die Kampftätig­keit der Artillerien auf.

Mazevonische Front:

Nichts Wesentliches.

Ter Erste Generalquartiermcister: Ludendorff.

Nach dem schweren Hnup:sch!achttag in Flandern am 4. Oktober flaute am folgenden Tag die Kampfestätigkeit erheblich ab. Eigentliche Angriffe erfolgten nicht mehr, nur stärkere Erkundungsabreilungen suchten vereinzelt vor­zudringen, sie wurden aber überall zurückgewiefen. Am Samstag hemmten Regcnstürme die Operationen voll­ständig, so daß die Engländer nun Zeit finden, das Schlachtgebier abzuräumen. Ein schweres Stück Arbeit! Tnrch unsere Erknndungsflieger wurde festgcfteilt, daß die blutigen Verluste der Engländer wieder außerordent­lich hoch find, was sich leicht erklärt, wenn man an­nimmt, daß ans einer Breite von etwa 15 Kilonietern 100009 Mann kolonnenweise zum Sturmangriff vor­rückten. Solche Massen bieten unseren Schützen, Maschi­nengewehren und Kanonen ein dankbares Ziel. Trotz­dem nennt das Londoner LügenblattDaily Mail" die englischen Verluste in Flandernunglaublich gering", während die halbamtlichen Verlustlisten an einem Tag die Namen von 511, alt einem andern von 401 Offizieren enthalten. Es sind dies , die größten Offiziersverluste, die während des Krieges an einzelnen Tagen gemeldet wurden.

Nach einer Mitteilung des Gesnnoheitsrats des Staa­tes Neuyork sind die Tuberkulose-Erkrankungen im fran- zösifckien Heer auf wenigstens 150000 Fälle angewachsen. Für die Kranken stehen aber nur 15000 Betten zur Ver­fügung. Schon vor dem Kriege war der Stand der Tuberkulosekranken nach dem Bericht des Tr. Biggs, der zur Erkundung des Gcfnndh.itszustands nach Frank­reich entsandt worden war. im französischen Heer ein außerordentlich hoher, ohne daß besondere Maßregeln da­gegen ergriffen worden wären.

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Die militärischen Vorbereitungen unserer Gegner zum Weltkriege.

1. Rußland.

Mit dem Zustandekommen des foanzösisch-russischen iiebereinkommens vom 27. August 1891, dem im Sommer 1892 eine Mikitärkonvention und 1893 der endgültige Bündnisvertrag folgte, hat Rußland sich in die finan­zielle Hörigkeit der französischen Rachepolitik begeben. Es ist bekannt, daß der neuzeitliche Ausbau des russischen Festungssystems in Polen und feine Verschiebung nach Westen (von der Linie KownoWilnaBrest-Litowsk in die Linie KownoGrodnoLomzaModlinWarschau Jwangorod), sowie der rasche Bau strategischer Bahnen, die Ausrüstung und Bewaffnung feiner ungeheuren Streit­kräfte nur durch französische Milliarden ermöglicht wur­den. Nach dem Scheitern ihrer Pläne in Ostasien, in­folge der Niederlagen im Kriege mit Japan 1904, wandte sich die Aufmerksamkeit der ehrgeizigen russischen Politik wieder dauernd der Westgrenze zu. In knapp zehn Jahren ist die Umbildung des russischen Heeres mit aller Energie unter französischer Beihilfe betrieben worden, so daß zu seinen französischen Freunden in einer Unterredung mit Beginn des Jahres 1913 Suchomlinow als Kriegsminister Undrs Tardieu, dem Redakteur desTemps", die Zu­sicherung geben konnte, Rußlands militärische Lage sei vortrefflich". Gegen wen sich diese Vorbereitungen da­mals schon richteten, zeigt der geheime russische Mobil­machungsbefehl vom 30. September 1912, den die deutsche Regierung am 9. November 1916 veröffentlichen konnte. -Er enthält neben genauen strategischen Anordnungen für den Angriff der russischen Armeen gegen die deutsche und österreichische Grenze den bedeutsamen Satz:Allerhöchst ist besohlen, daß die Verkündung der Mobilisation zugleich auch die Verkündung des Krieges gegen Deutschland ist." Der Krieg, auf den sich Rußland jahrelang mit «Men Kräften vorbereitet hatte, galt also von vornherein dem Deutschen Reiche.

Das Reich hatte nach dem letzten Wehrgesetz von

INH eine Friedensstärke von 1200000 Mann: bM denen zwei Drittel in Europa standen; der Heereshaus­halt hatte die Summe von 1216 Millionen Mk. erreicht. Die Anfang 1914 gegen Deutschland vorgenommenen Truppenansammlungen und -Verschiebungen standen mit der letzten, in Frankreich aufgenommenen 2H» Milliarden- Anleihe in ursächlichem Zusammenhang. An die Ge­währung dieses neuen Darlehens hatte Frankreich die Bedingung geknüpft, daß. Rußland mit dem Gelds seine strategischen Bahnen nach der Westgrenze ausbauen müßte. Dazu kam es nun allerdings nicht mehr. Im Frühjahr des Jahres 1914 bewilligte die Duma die Kredite zu weiteren, gegen Oesterreich und Deutschland gerichteten. Rüstungen. Ueber die tatsächlich schon zu diesemZcitpunlt im Gange befindlichen Mvbilinerungsmaßnahmen be­sitzen wir eine ganze Reihe privater und amtlicher Be­lege. Seit Frühjahr 1914 begann die planmäßige Ver­legung von Truppen aus Ostrußland und Sibirien nach Polen. Diese Truppenbewegungen lassen sich einwand­frei seststellen aus der ganz ungewöhnlichen Belastung der Bahnen, aus der Anhäufung von rollendem Material an den in Frage kommenden Strecken in den Monaten und Wochen vor Kriegsausbruch, sowie aus der Tatsache, daß die sibirischen und kaukasischen Korps bereits im Sep­tember 1914 kampfbereit an der Weichsel standen. Ge­fangene russische Soldaten aus galizischen Spitälern haben zu Protokoll ausgesagt, daß ihre Einberufung schon am 4. Juli mit dem Vermerk der Kriegserklärung erfolgt sei; Soldaten aus nbiriichen Regimentern seien bereits Ende April bei ihren Truppenteile;; eingetrofsen. Be­sonders belastend für Rußland und auch die Urkunden- Nachsorichungen und prvtokoliar schen Vernehmungen, die in den besetzten russischen Gebieten über die geheimen russischen Kxiegsvorbereitungen angestellt worden sind. Sie; haben reiches Material erbracht, aus dem hervorgeht, daß auch die russischen Zivilbchörden vom Ministerium des Innern genaue Verhaltungsmaßregeln für den bevor­stehenden Krieg erhalten haben. Die häufigen Kontrollver- sammlungen, Pferdemusterungen. Getreide-, Futtermittel­und Kriegs-MaterialeinkäuP gingen ferner weit über das. Maß hinaus. Besonders erwähnenswert ist auch, daß bereits im Januar 1914 für die Soldaten Formulare zu Feldpostbriefen an die Eltern hergestellt wurden, zu einer Zeit also, wo man in Deutschland noch nicht an einen Krieg mit Rußland dachte. Aber alle diese geheimen Kriegsmaßnahmen und Vorbereitungen, die einer jahre­langen Rüstung die letzte Vollendung geben sollten, ge­nügten Rußland noch nicht. In einer Reihe von russischen Städten wurde die Mobilmachung, wie heute aktcnmäßig feststeht, schon viel früher als am 30. Juli 1914 be­gonnen. In einzelnen Kreisen, io in Lukow und Grod- zil'k wurde die Mobilisierung schon am 29. Juli 191-1 verkündigt, in Sochaczew war sie'bereits am 27. Inn, nachmittags 6 tlhr, angeschlagen. Nach protokollarischen Vernehmungen steht fest, daß sie, was die außereuropäi­schen Militärbezirke betrifft, in Kerty DurkestaiO schon am 19. Juli begann. Zahlreiche Aussagen früherer russischen Beamter in Polen bekunden, daß Truppenverichiebnngen und Maßnahmen, die einer Mobilmachung gleichkamen, in den Monaten vor der amtlichen Anordnung derselben, am 30. August, an der Tagesordnung waren.

Unter der Wucht solchen für Rußlands Kriegswillen und Kriegsbereitschaft zeugenden Materials, das heute in wachsendem Umfang den deutschen Archiven zufließt, muß die dreiste russische Berlegeuheitsphrase, daß Rußland ganz unvorbereitet in den Krieg eingetreten sei, in Nichts nttammenfallen.

Der Krieg zur See.

WTB. Berlin, 7. Okt. (Amtlich.) In der Nordsee wurden durch unsere U-Boote neuerdings 5 Dampfer ver­senkt. 3 von ihnen wurden aus stark gesicherten Geleit­zügen herausgeschossen. Von den beiden anderen Dampfern war einer bewaffnet.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Washington, 6. Okt. -Reuter. Nach einen: Tcle- o amm aus Tutu-ila (Samoa-Inseln) ist dort ein offenes Boot mit dem Kapitän des amerikanischen Scho­nersC. Stade" angckommen. Dieser teilte mit, daß der deutsche HilfskreuzerSeeadler" am 2. August bei Mopeli (Lord Howe-Inseln) gestrandet und von der Bemannung verlassen war. Einige Zeit später erbeutete die Bemannung eine Motorschaluppe und den sranzösi-